Rüsselsheimer Ruder-Klub 08 "Archiv und Chronik"

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Geschichte des Rudervereins Rüsselsheim (RVR)
von 1908 bis 1942

1930

Durch die ständig wachsende Wirtschaftskrise verlassen mehr und mehr aktive Sportler Rüsselsheim, so dass die Besetzung der Mannschaften Probleme bereitet. Die 1. Hockeymannschaft unternimmt eine Wettspielreise nach Idar-Oberstein.

 

Rüsselsheim und die Werksanlagen der Adam Opel AG im Jahr 1930, im Hintergrund der Main mit der im Jahr 1928 gebauten Brücke nach Flörsheim sowie davor das Rüsselsheimer Schwimmbad am Main und das Bootshaus des Rüsselsheimer Rudervereins.

 

In der Generalversammlung am 15. März 1930 wird auf Vorschlag des Vorstandes eine Kanuabteilung und auch eine Hockeyabteilung im Ruderverein Rüsselsheim gegründet. Lassen wir die "Main-Spitze" berichten:

"Die Zeichen der Zeit erkennend, hat sich der Ruderverein Rüsselsheim entschlossen, eine Kanu-Abteilung ins Leben zu rufen. In der Versammlung vom 15. März wurde auf Vorschlag des Vorstandes hin einstimmig dem RVR die Kanuabteilung angegliedert, und es haben sich sofort zirka 15 Herren bereit erklärt, der Kanu-Abteilung beizutreten. Die Initiative des Vorstandes des RVR ist nur zu begrüßen, verhütet sie doch in erster Linie eine Zersplitterung der Wassersportler und in zweiter Linie haben nun auch die Kanufahrer und Paddler eine feste Organisation, die ihnen alle Möglichkeiten und Annehmlichkeiten zur Ausübung ihres gesunden Sportes bietet. Interessenten erhalten bereitwilligst Auskunft bei den Vorstandsmitgliedern des RVR, insbesondere bei den Herren Gustav Klingelhöfer und Paul Diehl.

Auch die Hockey-Abteilung wurde in der gleichen Versammlung endgültig dem Ruderverein angeschlossen. Der RVR bietet damit Herren und insbesondere auch Damen Gelegenheit zur Ausübung eines gesunden, fairen Rasensportes.

In Kürze beginnt nun auch wieder das Training der aktiven Ruderer, die schon seit Wochen im Ruderbecken die Vorübungen aufgenommen haben. Gerade das Rudern ist eine der gesundesten und schönsten Sportarten. Auch für Herren, die sich dem Rennsport nicht widmen wollen, bietet das Rudern Gelegenheit zur Betätigung in frischer, staubfreier Luft durch das Wanderrudern. Der Ruderverein Rüsselsheim besitzt eine stattliche Bootsflotte auch für Wanderruderer. Ganz besonders möchten wir noch auf die seit Jahren bestehende Schüler-Abteilung hinweisen. Die Jungens stehen hier unter ganz besonderer Aufsicht, so dass Gewähr gegeben ist, dass die Schüler in gesundheitlicher und geistiger Beziehung keinen Schaden erleiden. Der Monatsbeitrag für Schüler und Jugendliche beträgt 30 Pfg. Allen Eltern wäre dringend zu empfehlen, ihre Söhne dem RVR zuzuführen, woselbst sie Gelegenheit haben, ihren Körper zu stählen und gleichgesinnte Kameraden zu finden. Anmeldungen direkt beim Vorstand oder in den Übungsstunden (Dienstags abends im Bootshaus)."

RVR-Hockeymannschaft 1930 in Idar-Oberstein (hinten: Karl Heuß, Karl Hill, Wilhelm Reinheimer, Peter Horle, Karl Büdel, Wilhelm Petzold; davor: Friedrich Traiser, Karl Saar, Karl Renker; vorn: Carl Nebelung, Willi Filtzinger, Ludwig Hill)

Anzeige in der "Main-Spitze" am Dienstag, den 3. Mai 1930

Das Anrudern findet am 4. Mai 1930 gemeinschaftlich mit den Nachbarvereinen und der im RVR neu gegründeten Kanuabteilung statt. An der Bootsauffahrt nehmen etwa 50 Boote teil.

Die Regattasaison beginnt für die Jugend des RVR unter Trainer Fritz Brumme in Heidelberg. Während Wilhelm Reinheimer, Karl Renker, Karl Schömbs, Karl Saar und Stm. Fritz Brumme hier im Jugendvierer den ersten Erfolg verbuchen, kann sich der Jugendachter gegen starke Konkurrenz aus Mannheim, Ludwigshafen und Heidelberg nicht behaupten. Es folgt die Mittelrheinische Regatta in Bad Ems am 17. August, wo der RVR mit Jugend und Senioren an den Start geht. Wir zitieren die "Main-Spitze":

Der RVR siegt im Herbst-Seniorachter auf der Regatta in Bad Ems 1930 (Stm. Friedrich Traiser, Fritz Brumme, Karl Pöppel, Paul Diehl, Peter Horle, Marcel Schopfer, Wilhelm Heil, Albert Meeser, Wilhelm Petzold)

"Die am Sonntag bei herrlichem Sommerwetter in Bad Ems auf der Lahn abgehaltene Herbstregatta des Mittelrheinischen Regatta-Verbandes (DRV) war für den Ruderverein Rüsselsheim von glänzendem Erfolg. Nach wochenlanger täglicher intensiver Schulung hatte der Verein für genannte Regatta fünf Rennen belegt. Dreimal wurden die Rüsselsheimer Mannschaften erster Sieger. Diese Siege sind umso höher zu bewerten, als die Rennen infolge Hochwassers der Lahn bei gewaltiger Strömung und zum Teil bei starkem Gegenwind gefahren werden mussten. Die von den Rüsselsheimern gefahrenen Zeiten beweisen, dass die Mannschaften auch Widerwärtigkeiten mit Mut und Ausdauer zu meistern verstanden. Rüsselsheim und Saarbrücken waren auf der Emser Regatta  die erfolgreichsten Vereine. Erster Sieger wurde im Ersten Herbstvierer der Ruderverein Rüsselsheim in 6:42,6 Min. mit der Mannschaft Karl Pöppel, Marcel Schopfer, Wilhelm Heil, Albert Meeser und Stm. Bernhard Nachmann.

Eine sportlich hervorragende Leistung war der Sieg im Herbstachter (Herausforderungspreis) mit 6:19 Min. Fahrzeit und der Mannschaft Wilhelm Petzold, Albert Meeser, Wilhelm Heil, Marcel Schopfer, Peter Horle, Paul Diehl, Karl Pöppel, Fritz Brumme und Stm. Friedrich Traiser. Da der Ruderverein Rüsselsheim auch im Vorjahre den Herbstachter gewann, geht der Herausforderungspreis dauernd in seinen Besitz über.

Im Jungmann-Gig-Vierer ging die Rüsselsheimer Mannschaft nach dem Wassersportverein Bendorf mit 7:24 Min. als zweites Boot durchs Ziel, ebenso im Zweiten Jungmann-Gig-Vierer nach Kreuznach mit 7:26 Min. und im Zweiten Herbstvierer nach RG Bingen mit 7:06 Min. gegen 7:05 Min. des Siegers, also mit knapp einer Viertelbootlänge Differenz.

Die Schüler- und Jugend-Regatta in Bad Ems hatte der RVR mit zwei Rennen auf 1.000 Meter belegt. Im Dritten Jugend-Vierer wurde Rüsselsheim mit 3:16 Min. Sieger gegen Rhenania Koblenz. Im Zweiten Jugend-Vierer gingen die Rüsselsheimer nach dem Sieger WSV Bendorf (3:09 Min.) mit 3:10 Min. als zweites Boot durchs Ziel.

Zahlreiche Mitglieder des RVR hatten sich in Bad Ems eingefunden, um Zeuge der schönen sportlichen Leistungen seiner gutgeschulten Mannschaften zu sein. Das Rudersporttraining wird fortgesetzt, weil sämtliche Rüsselsheimer Mannschaften am 31. August gelegentlich der Lahnregatta in Gießen abermals starten werden, dazu "Glück auf"!"

Und auch auf der Gießener Herbstregatta, wo der RVR in vier Rennen startet, ist man erfolgreich. Während sich der Jungmann-Vierer mit Philipp Jung, Willi Filtzinger, Otto Sittmann, Jakob Wagner und Stm. Friedrich Traiser mit dem zweiten Platz begnügen muss, wird der Herbstachter in der Besetzung wie in Bad Ems mit vier Längen Vorsprung eine sichere Beute der wieder in guter Form rudernden Rüsselsheimer. Und auch im Herbstvierer, der in zwei Abteilungen gefahren wird, können beide Abteilungen von den Achterruderern des RVR gewonnen werden.

Der RVR-Jugendachter in Heidelberg 1930 mit Wilhelm Reinheimer, Karl Saar, Karl Renker, Karl Schömbs, Georg Leuthner, ... Berthold, Hermann Jahn, Josef Saar  und Stm. Fritz Brumme

Stelldichein vor der Hockey-Wintersaison 1930/31 auf dem Hockeyplatz am Sommerdamm, der ehemaligen Fohlenweide (Wilhelmine Loos, Karl Hill, Lini Fritz, Ludwig Hill, Lotte Jurich und Berta Hartherz)

Nach dieser Regatta werden die Senioren aus dem Training entlassen. Dagegen startet die Jugend noch in Frankfurt sowie im September in Mainz und kann in Frankfurt einen Anfänger-Vierer und in Mainz einen Leichtgewichts-Vierer gewinnen. Bereits eine Woche vor der Regatta in Mainz, am 14. September 1930, veranstaltet der RVR seine Vereinsregatta verbunden mit Kanu-Rennen und Wasserspielen.

Mit diesen Erfolgen auf den besuchten Regatten, 9 Siegen, nimmt der RVR in der Punktwertung des Deutschen Ruderverbandes einen 66. Platz, in der Wertung des Mittelrheinischen Regatta-Verbandes sogar einen 3. Platz ein.

Die Bewirtschaftung des Bootshauses geht von Adam Gandenberger auf das langjährige RVR-Mitglied Albert Dittmann mit Frau über.

Ende des Jahres gehören dem Ruderverein Rüsselsheim 207 Mitglieder an.

 

Bootshaus des Rudervereins Rüsselsheim im Jahr 1930 mit Bootshalle und Bootssteg von der Flörsheimer Mainseite gesehen

 

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