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Rüsselsheimer Ruder-Klub 08 "Archiv und Chronik"
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Geschichte
des Rudervereins Rüsselsheim (RVR) |
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1924 |
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Das Gelände nördlich der Festung, auf dem eine Bootshalle bereits steht und das Gesellschaftshaus gebaut werden soll, wird im Februar endlich für 1.012,70 Goldmark erworben. Dieser Betrag muss durch eine Mitgliederumlage aufgebracht werden. Nach der Geldwertstabilisierung (die Mitgliedsbeiträge werden für aktive Mitglieder auf 1,50 Goldmark und für passive Mitglieder auf 1,00 Goldmark neu festgesetzt) wendet sich die Werbekommission, die zur Finanzierung des Baus des Gesellschaftshauses gebildet wurde und der die Herren Heinrich Bangert, Heinrich Bergmann, Hans Weber, Ludwig Klingelhöfer und Albert Meeser angehören, mit einem Rundschreiben an alle Mitglieder des RVR wegen der noch zu regelnden Finanzierung des geplanten Gesellschaftshauses.
In einer außerordentlichen Generalversammlung am 22. März 1924 kann die Werbekommission berichten, dass 21.000 Goldmark aus Mitglieder- und Freundeskreisen gezeichnet wurden. Daraufhin fasst die Versammlung den Beschluss, mit dem Bau des Hauses unverzüglich zu beginnen. Zur Durchführung der weiteren Arbeiten wird eine Baukommission gebildet, die sich aus den Herren Paul Nebelung, August Dauth, Karl Artmann, Oscar Schlieben, Philipp Sittmann, Emil Klein, Rudolf Fritz, Wilhelm Bersch, Joseph Grass und Heinrich Bärsch zusammensetzt. Als Bausumme ist ein Betrag von 35.000 Goldmark vorgesehen; die fehlenden 14.000 Goldmark sollen durch eine Hypothek finanziert werden. Durch den Einbau eines Ruderbeckens in den Kellerräumen wird der Bau in seiner Länge vergrößert. Dadurch erhöht sich die vorgesehene Bausumme auf etwa 50.000 Goldmark. Die monatlichen Mitgliederbeiträge werden im August auf einheitlich 3,-- Goldmark erhöht.
Der bei der Bootswerft Leux in Frankfurt-Niederrad in den Wintermonaten bestellte zerlegbare "Rennvierer-ohne" kann anfangs der Regattasaison abgeholt werden. Da hierbei die Grenze zwischen neutralem und besetztem Gebiet überschritten wird, muss eine Transportgenehmigung der französischen Okkupationsbehörde in Mainz eingeholt werden. Die vorjährige Rennmannschaft mit Meeser, Beyer, Horle und Dr. Brand rudert das Boot bei starkem Gegenwind in etwa drei Stunden an den Untermain zum RVR-Bootshaus. Obwohl die Ruderleitung während der Sommermonate bei der Besetzung der Rennmannschaften Schwierigkeiten durch Erkrankung und Unlust von Ruderern hat, gelingt es im Herbst wieder Mannschaften für Regatten zusammenzustellen. Drei Mannschaften werden gebildet, ein Jungmann-Vierer mit Ludwig Traiser, Karl Hungsberg, Wilhelm Horle und Georg Stieb, ein Senior-Vierer mit Fiedrich Traiser, Albert Meeser, Peter Horle und Dr. Theo Brand und ein Senior-Achter mit Friedrich Traiser, Karl Hungsberg, Wilhelm Horle, Otto Bayer, Peter Horle, Dr. Theo Brand, Albert Meeser und Georg Stieb. Außerdem rudert ein Schüler-Vierer mit Heinrich Klein, Paul Diehl, Gustav Klingelhöfer und Carl Nebelung. Der Schüler-Vierer gewinnt in Heidelberg, Bingen und Frankfurt, der Senior-Vierer in Frankfurt sowie der Achter den "Ersten Herbstachter" in Mainz. Als letzte Regatten der Saison werden am 14. September 1924 Eberbach und das Dauerrudern über 16 km zwischen Erfelden (Start: Fähre) und Oppenheim (Ziel: Rheinbleiche) besucht. Lassen wir die "Main-Spitze" berichten:
Insgesamt können in der Regattasaison 1924 somit sechs Vierer- und zwei Achtersiege nach Hause gefahren werden.
Nach Abschluss der Regattasaison hält der RVR am 21. September 1924 seine Interne Regatta ab, die auch von Vereinen der näheren und weiteren Umgebung besucht wird, zu nennen RV Kostheim-Gustavsburg, Frankfurter RG Sachsenhausen, RC Griesheim, Flörsheimer RV 1908, Mainzer RG von 1902, Kasteler RG von 1880, Binger RG, Frankfurter RV, Hochheimer RV, Frankfurter RG Germania und RC Oppenheim. Erstmals in der Geschichte des RVR wird eine Klubmeisterschaft im Einer ausgetragen und vier neue Boote – ein Rennvierer-ohne, ein Gig-Doppelzweier und zwei Renneiner – werden getauft. Kommerzienrat Carl von Opel, Gönner und Ehrenmitglied des RVR lässt es sich nehmen, bei den Taufakten anwesend zu sein. Wir zitieren zur Internen Regatta die "Main-Spitze":
Zum Abschluss des Ruderjahres unternehmen die aktiven Ruderer eine Ruderfahrt in den Altrhein, von der sie erst spät in der Dunkelheit zum heimischen Bootshaus zurückkehren, das anschließend für einige Monate seine Tore für den offiziellen Ruderbetrieb schließt. Die Bauarbeiten für das Gesellschaftshaus, die im Frühjahr 1924 begonnen wurden, müssen im Herbst eingestellt werden, um das Haus im Rohbau überwintern zu lassen. Es ist geplant, in den Kellerräumen ein großes Ruderbecken einzubauen, um auch im Winter Ruderer ausbilden zu können. Im Erdgeschoss ist eine geräumige Zwei-Zimmer-Wohnung mit Küche für den zukünftigen Hausverwalter vorgesehen. Die Gesellschaftsräume im 1. Stock werden aus einem großen Saal, einem Versammlungszimmer, einem Vorstandszimmer und einem kleinen Erfrischungsraum bestehen. Da das Haus sehr exponiert im Mainvorland gelegen ist, wird man vom "Söller" und vom Turmzimmer aus die Mainstrecke von Flörsheim bis unterhalb Rüsselsheims sehr gut übersehen können. In der Rudersaison werden von 60 Ruderern 692 Fahrten mit 2.509 Bootskilometern durchgeführt. Den Fahrtenpreis gewinnt Dr. Theo Brand mit 252 Fahrten und 907 Kilometern vor Georg Stieb mit 158 Fahrten und Albert Meeser mit 150 Fahrten. |
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