Rüsselsheimer Ruder-Klub 08 "Archiv und Chronik"

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Geschichte des Rudervereins Rüsselsheim (RVR)
von 1908 bis 1942

1922

Die ersten Anteilscheine für den Bootshaus-Neubau, das Minimum ist auf 1.000 Mark festgesetzt, werden gezeichnet. Die ständig fortschreitende Geldentwertung und die damit zusammenhängende Verteuerung der Baumaterialien und Arbeitslöhne lassen die Baukommission zu dem Entschluss kommen, das Projekt etappenweise zu bauen. Den Anfang soll eine Bootshalle machen.

Am 4. März 1922 treffen sich die Mitglieder des RVR zu ihrer ordentlichen Generalversammlung. Der Erste Vorsitzende, Paul Nebelung, gibt einen ausführlichen Bericht über das abgelaufene Geschäftsjahr. Zum 1. März hatte der RVR neben einem Ehrenmitglied 114 ausübende, 60 unterstützende, 18 auswärtige und 6 jugendliche Mitglieder in seinen Reihen. Wir zitieren den "Wassersport" vom 23. März zu der Generalversammlung:

"Die wirtschaftlichen Verhältnisse des Vereins sind als recht gut zu bezeichnen; die Kasse wurde geprüft und in bester Ordnung gefunden. Das Vereinsvermögen beträgt nach reichlichen Abschreibungen etwa 22.000 M., das vorhandene Bootgerät usw. stellt heut einen Wert von etwa 200.000 M. dar. Schulden hat der Verein keine. Die Vorstandswahl hatte mit kleinen Ausnahmen dasselbe Ergebnis wie im Vorjahre.

Den wirtschaftlichen Verhältnissen Rechnung tragend, mussten die Mitgliederbeiträge erhöht werden; diese betragen ab 1. März für die ausübenden Mitglieder 240 M., für unterstützende Mitglieder 180 M., für jugendliche Mitglieder 60 M., für auswärtige Mitglieder 50 M. je Jahr; als Eintrittsgeld wird künftighin 50 M. erhoben.

Infolge des erhöhten sportlichen Betriebes hat sich das alte Boothaus schon seit langer Zeit als zu klein erwiesen, die Boote mussten auf drei verschiedenen Plätzen lagern, was naturgemäß auf den Ruderbetrieb sehr hemmend einwirkte. Man hat sich nun im Spätherbst mit dem Gedanken befasst, ein neues Boothaus zu errichten: zu diesem Zwecke wurde ein Bauausschuss gewählt, den Vorsitz hat Herr Fabrikant Dauth übernommen. Die erforderlichen Mittel sollen durch bedingungslose Zeichnung von Stiftungsgeldern und durch Übernahme von zinslosen Anteilscheinen aufgebracht werden, Der Platz liegt an der altem Festung und steht zur Erwerbung desselben von seiten des Fiskus nichts im Wege. Wir hoffen, dass durch den Opfersinn unserer Mitglieder, Freunde und Gönner es uns gelingen möge, noch dieses Jahr unsere Flagge auf unserm eigenen Heime zum Ruhme des Rüsselsheimer RV. wehen zu sehen."

Anzeige am 21. April 1922 in der "Main-Spitze" anlässlich des Anruderns des Rudervereins Rüsselsheim im Jahr 1922

Das Anrudern des RVR findet am 23. April 1922 statt, wobei ein Achter und drei Vierer gemeinsam nach Hochheim rudern. Eine Anzahl älterer Herren macht die Tour nach Hochheim zu Fuß. Bei einem gemütliche Frühstück in der "Mainlust" in Hochheim ist die Mittagszeit schnell erreicht. Um 12.30 Uhr wird die Rückfahrt angetreten. Ab nachmittags 17 Uhr schließt sich im Vereinslokal "Zur Mainlust" ein gemütlicher Abend an, in dessen Verlauf auch durch den Zweiten Vorsitzenden, August Dauth, die Verpflichtung der Rennmannschaften zum strengen Training vorgenommen wird. Sechzehn Ruderer werden verpflichtet, die unter der Trainingsleitung von Josef Dörrstein voraussichtlich im Jungmann- und Junior-Vierer sowie im Junior-Achter starten werden.

In einer außerordentlichen Generalversammlung am 31. Mai 1922 kann der Erste Vorsitzende, Paul Nebelung, mitteilen, dass 70 Mitglieder bereits 210.000 Mark für den Bootshallen-Neubau gezeichnet haben und größere Beträge noch zu erwarten sind. Nach den letzten eingeholten Angeboten dürfte sich die Bausumme für eine Halle (23 m lang, 12 m breit) mit anschließenden Dusch-, Umkleide- und Aufenthaltsräumen auf etwa 500.000 Mark belaufen. Nachdem das Gelände vor der Festung erworben werden kann, beschließt die Versammlung einstimmig, das Bauvorhaben zu beginnen. Am 29. Juni 1922 findet die feierliche Grundsteinlegung der Bootshalle statt. In seiner Ansprache bezeichnet der RVR-Vorsitzende diesen Augenblick als einen Wendepunkt in der Geschichte des RVR.

Die Kapsel, die in den Grundstein eingemauert wird (Mitte der östlichen Giebelwand), enthält die Urkunde über die Grundsteinlegung, ein Mitgliederverzeichnis, die Satzung des RVR, das Vereinslied des RVR, eine Postkarte mit dem Bild der Bootshalle, Ausgaben verschiedener Zeitungen, Notgeld und ein Frankfurter Regattaprogramm.

Die Urkunde hat folgenden Wortlaut:

"Diese Urkunde soll daran erinnern, dass nach Deutschlands Zusammenbruch im Kampfe gegen eine Welt von Feinden deutsche Tatkraft und deutscher Mut nicht verloren gegangen waren. Trotz der überaus schwierigen wirtschaftlichen Verhältnisse, welche durch die Folgen des so unglücklich für Deutschland beendeten Weltkrieges 1914 bis 1918 entstanden sind, hat der Ruderverein Rüsselsheim e.V. in den Monaten Juni bis August 1922 diese Halle errichten lassen, um der sportliebenden Jugend Gelegenheit zu geben, zur Stählung der Kraft und um die Vorbedingungen zu schaffen, sich in friedlichem Wettkampf mit anderen Ruderern zu messen.

Die äußere Architektur wurde nach den Entwürfen und Plänen des Herrn Professor Meißner in Darmstadt ausgeführt. Die Bauten wurden errichtet durch die Baufirmen Enders, Helfrich und Riedinger, Rüsselsheim.

Die Überwachung der Ausführung der Bauarbeiten erfolgte durch Herrn Obering. Karl Artmann unter Mithilfe seines Assistenten, Heinrich Bärsch.

Wir, ein im Kampfe siegreich gewesenes, jetzt aber schwer geschlagenes Volk, haben den Glauben an die Zukunft Deutschlands nicht verloren. Möge es kommenden Geschlechtern vergönnt sein, im Rat der Welt wieder denjenigen Platz zu erringen, auf den Deutschland durch seine hohe Kultur Anspruch erheben kann.

Rüsselsheim, 29. Juni 1922"

RVR-Juniorvierer 1922, Sieger im "Mühlberg-Vierer" auf der Frankfurter Regatta, mit Peter Horle, Adam Ihrig, Stm. Karl Metz, Rudolf Holz und Albert Meeser

Die Regattasaison beginnt mit der Mainzer Regatta am 10./11. Juni 1922. Drei Mannschaften sind gemeldet, doch schon vor der Regatta geht bei einem plötzlich auftretenden Wirbelsturm der RVR-Rennvierer "Georg Friedrich" zu Bruch, so dass der Jungmann-Vierer abgemeldet wird. Auch bei der Regatta herrscht schlechtes Wetter, so dass die Boote während des Rennens vollschlagen.

Es folgt die Frankfurter Regatta, bei der die "Ihrig-Mannschaft" mit Albert Meeser, Rudolf Holz, Peter Horle, Adam Ihrig und Stm. Karl Metz den "Mühlberg-Vierer" (Juniorvierer) gewinnt, doch die Achtermannschaft kann im "Preis vom Fischerfeld" (Juniorachter) nach guter Leistung im Vorrennen im späteren Hauptrennen drei Längen zurück nur den dritten Platz belegen. Dann folgt Mannheim, wo man Rudolf Holz im Vierer durch Dr. Theo Brand ersetzen muss und außerdem im Leihboot startet – ein Erfolg ist nicht möglich.

Bei der Mittelrheinischen Regatta in Höchst fährt der RVR zwei schöne Siege heraus. Der Junior-Achter kann nach einem zweiten Platz im Vorrennen im folgenden Hauptrennen bei äußerst rauhem Wasser gegen Rhenania Koblenz, erste Niederlage dieses Achters im Jahr 1922, Hanauer RG und RC Griesheim in der Besetzung Jean Fuchs, Friedrich Traiser, Dr.Theo Brand, Ludwig Linz, Peter Horle, Rudolf Holz, Albert Meeser, Adam Ihrig und Stm. Karl Metz mit 0,4 Sekunden Vorsprung gewonnen werden. Das ist für den RVR ein ganz besonderer Erfolg! Außerdem gewinnen Karl Bielert, Otto Bayer, Wilhelm Horle, Walter Härtel und Stm. Jean Fuchs den Jungmann-Gig-Vierer.

Es folgen noch die Regatten in Offenbach und das Dauerrudern in Oppenheim, doch Pech wie Riemen- und Dollenbruch und auch Unvermögen verhindern einen weiteren Sieg.

Im September besucht der RVR dann noch mit einer Achtermannschaft die auf dem Rhein vor Weisenau über 2.100 m ausgetragene Herbstregatta in Mainz – kein Sieg, dann Frankfurt – hier kann der Jugendvierer mit Ludwig Traiser, Karl Hungsberg, Heinz Schmitt, Georg Stieb und Stm. Max Schädlich sein Rennen in der Gig gegen vier Gegner und auch das Stilrudern gewinnen. Dann werden noch Gastvierer-Rennen bei den internen Regatten in Griesheim, bei der Frankfurter Germania, der Frankfurter RG Sachsenhausen, Amicitia Mannheim und beim Frankfurter RC belegt, wobei nur beim Frankfurter RC der Vierer mit Ferdinand Schäfer, Emil Stöbbe, Günther Typke, Walter Härtel und Stm. Ludwig Traiser einen Erfolg verbuchen kann.

Zu den rudersportlichen Erfolgen des Jahres zählen damit 7 Siege auf Regatten in Frankfurt und Höchst sowie in Gastrennen bei Internen Regatten in Frankfurt und Griesheim; Höhepunkt war natürlich der Sieg im Junior-Achter der Höchster Regatta. Insgesamt rudern in der Saison 1922 im RVR 56 Ruderer 795 Fahrten mit 3.280 Bootskilometern. Den Fahrtenpreis holt sich Adam Ihrig mit 245 Fahrten und 1.041 Kilometern vor Peter Horle mit 230 und Jean Fuchs mit 228 Fahrten.

Am 17. September 1922 findet die feierliche Bootshallen-Einweihung mit anschließender Bootstaufe, Interner Regatta und geselligem Beisammensein mit Tanz im Hotel "Rüsselsheimer Hof" statt. Hierzu berichten die "Frankfurter Nachrichten":

Anzeige in der "Main-Spitze" am 15. September 1922 bezüglich der Einweihung des neuerbauten Bootshauses mit Bootstaufe, Interner Regatta und geselligem Beisammensein mit Tanz

"Rüsselsheim am Main ist in der Sportwelt kein unbekannter Ort. Die Industrie, die dort in den letzten Dezennien aufgebläht ist, hat den Ruhm des Städtchens bis in die fernsten Zonen getragen. Wer aber glaubt, in Rüsselsheim wären nur die Automobilisten und die Radfahrer angesehene Leute, der irrt allerdings. Denn wie eine Sportart auf die andere befruchtend und fördernd einwirkt, dafür bildet das sportliche Leben von Rüsselsheim einen sprechenden Beweis. Mächtig hat dort der Rudersport Fuß gefasst. Zwei eifrig strebende Vereine bestehen dort seit einer längeren Reihe von Jahren. Beide haben sich in kurzer Zeit eine achtungsgebietende Stellung, in dem an tüchtigen Vereinen nicht armen Untermain- und Mittelrheingebiet, verschafft.

Der Ruderverein Rüsselsheim, dessen Farben auf den großen Regatten in Frankfurt, Mainz und an anderen Orten oft siegreich durchs Ziel getragen wurden, musste dem Zuwachs an Mitgliedern entsprechen und sich aus seinem bescheidenen Ruderheim fortwünschen in eine ausgedehntere Anlage. Was es heißt, in der jetzigen Zeit zu bauen, braucht hier nicht auseinandergesetzt zu werden; hier genügt die Tatsache, dass die Rüsselsheimer Sportgemeinde, einem unerlässlichen Bedürfnis folgend, das Wagnis eines Neubaues unternahm und dass sie das Unternehmen glänzend durchzufahren verstand. Freilich eine Einschränkung musste sich das Projekt gefallen lassen. Man erbaute zunächst nur das zum Sportbetrieb Notwendigste, das Bootshaus und die Ankleide- und Waschräume, und stellte die Errichtung der Gesellschaftsräume einstweilen zurück. Wie wir aber die Tatkraft der Rüsselsheimer kennen, glauben wir uns zu der Annahme berechtigt, dass in nicht zu ferner Zeit auch die zunächst noch zurückgestellten Bauwünsche befriedigt werden.

Das ganze Bauprojekt nach den Entwürfen des Professors Meißner in Darmstadt stellt eine ideale Anlage dar, die in ihrer Vollendung eine Zierde des Untermains bilden wird. Das linke Ufer des Maines ist in dortiger Gegend flach und reizlos, im Gegensatz zum rechten Ufer, in dessen Hintergrund die blauen Taunusberge ragen. Aber einen Ruhepunkt findet das Auge bei Rüsselsheim, wenn es an den zahlreichen Schloten der Opelwerke vorbeischweift. Am Mainesufer erheben sich noch die Trümmer der alten Festung Rüsselsheim, jenes Bollwerks welches unter Philipp dem Großmütigen und seinen Nachfolgern eine wichtige Rolle spielte als stärkste Festung des Hessenlandes und als Schutz des Flussübergangs aus dem Ried ins blaue Ländchen. Nördlich der Reste dieser Festung, deren uralte Baumgruppen einen guten Hintergrund bilden, erhebt sich das neue Ruderhaus des Rudervereins Rüsselsheim. Die Möglichkeit des Baues war nur gegeben durch das Zugreifen sämtlicher Mitglieder des Vereins, die die umfangreichen Erdarbeiten und manche anderen Notwendigkeiten mit eigener Hand betätigten. So gibt das neue Heim zugleich eine Erinnerung an wackeres Wirken der Ruderer in schwerer Zeit, woran sich die nach folgenden Geschlechter ein Beispiel nehmen können.

Am Sonntag, dem 17. September, in den Vormittagsstunden vollzog sich die Weihe des Hauses, zu welcher eine große Anzahl Ruderer aus Frankfurt, aus den Vereinen des Untermains und von der Amicitia Mannheim sich eingefunden hatten. Wie es sich von selbst versteht, waren die Besitzer der Opelwerke, von welchen besonders Kommerzienrat Carl von Opel und Heinrich von Opel seit langen Jahren als Förderer des Rudersportes bekannt sind, zu der Feier erschienen. Ferner die Vertreter der Stadt- und Kommunal-Behörden, der Vereine von Rüsselsheim, des Frankfurter Regatta-Vereins und des Mittelrheinischen Regatta-Verbandes.

Die Festversammlung erwartete am neuen Bootshaus die Mannschaften des Rüsselsheimer Rudervereins, die unter den Klängen der Opelkapelle nach Abschied vom alten bescheidenen Ruderheim in geordnetem Zuge anrückten. Der trefflich geschulte Sängerchor Frohsinn brachte Beethovens "Die Himmel rühmen" vorzüglich zu Gehör, worauf eine junge Dame, Frl. Kraft, einen von Dr. Dambmann verfassten Prolog sprach. Die Dichtung passte sich vorzüglich dem Gegenstande an und war von sichtbarer Wirkung. Nach der Schlüsselübergabe durch den Baumeister richtete der Vorsitzende, Herr Nebelung, Worte des Dankes an die Behörden und der Begrüßung an die erschienenen befreundeten Ruderer, Der zweite Vorsitzende gab einen Abriss der Baugeschichte. Nach einem weiteren Gesangsvortrag nahte die Reihe der Gratulanten, an ihrer Spitze Herr Wagner (Kastel), der Vorsitzende des Mittelrheinischen Regatta-Verbandes; ihm folgte Herr Hilpert vom Frankfurter Regatta-Verein. Es kamen die Vertreter des Frankfurter Rudervereins, der Frankfurter Rudergesellschaft Germania, des Frankfurter Ruder-Clubs 1882, des Hochheimer Rudervereins, der Mainzer Rudergesellschaft, des Ruder-Clubs Raunheim und andere mehr, die zum Teil Angebinde in Form von Bildern und Flaggen übergaben. Alle Redner fanden warme Worte der Anerkennung für die seitherigen Leistungen der Rüsselsheimer Ruderer, die sich in kurzer Zeit eine achtungswerte Stellung geschaffen haben. Eine Besichtigung des Hauses schloss sich an. Die Beschreibung des neuen Ruderheims muss für später vorbehalten bleiben.

Einweihung der neuen Bootshalle am 17. September 1922, zu erkennen von links: RVR-Kassenwart Oscar Schlieben, Bgm. Hermann Müller, Wilhelm Bersch, Rudolf Fritz, Wilhelm Horle, Emil Klein, Bauausschuss-Vorsitzender "RVR-Vize" August Dauth, Joseph Grass, Karl Artmann, RVR-Ehrenmitglied Kommerzienrat Carl von Opel, RVR-Vorsitzender Paul Nebelung, Heinrich von Opel, Karl Müller, ... Würsching, Ludwig Kröcker, Adam Enders

Die Ehrengäste folgten einer Einladung des Kommerzienrates Carl von Opel in den "Rüsselsheimer Hof". In den Nachmittagsstunden vollzog sich am Mainesufer, nächst dem alten Bootshause, die feierliche Taufe des neuen Renn-Vierers auf den Namen "Heinz", womit der Erinnerung an den zu früh verschiedenen jungen Sportsmann Heinz von Opel Genüge getan wurde. Hierauf begann das Abrudern, welches eine Folge von neun Rennen umfasste, deren Verlauf den Beweis erbrachte, dass die Rüsselsheimer Mannschaften sämtlich eine gute Schulung im Laufe des Sommers durchgemacht haben. Die Einrichtungen zu den Rennen waren mit Umsicht und Verständnis getroffen. Leider wehte ein empfindlicher Bergwind, der manchen Booten tüchtig Wasser über Bord gab.

Die Rennen verliefen wie folgt:

Vereins-Junior-Vierer
1. Mannschaft Ludwig Traiser, Robert Meyrer, Günther Typke, Walter Härtel, St. Dr. Heini Dambmann   5:38 min
2. Mannschaft Karl Hungsberg   5:51 min
3. Mannschaft Georg Stieb   6:07 min

Vereins-Senior-Zweier
1. Mannschaft Rudolf Holz, Willy Renker, St. Johanna Holz   3:31 min
2. Mannschaft Albert Meeser   3:36 min
3. Mannschaft Dr. Theo Brand   4:07 min

Vereins-Altherren-Vierer
1. Mannschaft Hermann Christ, Georg Blöcher, Josef Dörrstein, Jean Fuchs, St. Carl Müller   5:04 min
2. Mannschaft Richard Jungbluth   5:06 min
3. Mannschaft Kröcker   5:10 min

Vereins-Achter
1. Mannschaft Friedrich Traiser, Karl Bielert, Heinz Schmitt, Otto Bayer, Peter Horle, Willy Renker, Albert Meser, Adam Ihrig, St. Karl Metz
2. Mannschaft Georg Stieb
Mit 1 1/2 Längen gewonnen.

Gast-Vierer, 1. Abt.
1. Frankfurter RV von 1865   5:47,0 min
2. Biebricher RV   5:58,4 min
3. Frankfurter Rudergesellschaft Germania   6:04,4 min
4. Frankfurter Rudergesellschaft Sachsenhausen aufgegeben.

Gast-Vierer, 2. Abt.
1. Frankfurter RC   5:01,4 min
2. Hochheimer RV   5:23,4 min
3. Griesheimer RK aufgegeben.
4. Mannheimer RV Amicitia aufgegeben.

Vereins-Junior-Zweier
1. Mannschaft Emil Stöbbe, Günther Typke    4:47 min
2. Mannschaft Walter Härtel
3. Mannschaft Georg Stieb
In Vorrennen schieden aus Mannschaft Metz und Meyrer.

Vereins-Senior-Vierer
1. Mannschaft Jean Fuchs, Otto Bayer, Peter Horle, Adam Ihrig, St. ...   5:41,6 min
2. Mannschaft Albert Meeser   5:42,0 min
3. Mannschaft Holz aufgegeben.

Gast-Achter
1. Frankfurter Rudergesellschaft Germania   5:22,8 min
2. Frankfurter Rudergesellschaft Sachsenhausen   5:26,8 min

Die Vierer- und Achter-Rennen wurden über 1.600 Meter, die Zweier-Rennen über 1.000 Meter gerudert."

 

Der RVR-Achter siegt 1922 im Junior-Achter der Höchster Regatta mit Stm. Karl Metz, Schlagmann Adam Ihrig, Albert Meeser, Rudolf Holz, Peter Horle, Ludwig Linz, Dr. Theo Brand, Friedrich Traiser und Jean Fuchs

 

Die alte Bootshalle kann am 17. Dezember 1922 für 100.000 Mark an den Ruder-Club Nassovia Höchst verkauft werden.

Nachdem seit dem Jahr 1921 Frl. Irmgard von Opel als einziges weibliches Mitglied dem RVR angehört, bewerben sich Ende des Jahres 1922 sechs weitere Damen um die Aufnahme in den RVR, der nach längerer Diskussion im Mitgliederkreis stattgegeben wird.

Am 25. Dezember 1922 verliert der RVR nach kurzem Krankenlager plötzlich seinen Trainer Josef Dörrstein im Alter von erst 32 Jahren. Seit Beendigung des Krieges hat Josef Dörrstein die Ruderer des RVR mit viel Tatkraft zur Zufriedenheit aller trainiert, was maßgeblich zu den Erfolgen der RVR-Mannschaften geführt hat.

Zum Ende des Jahres hat der RVR 211 Mitglieder in seinen Reihen, was gegenüber dem Vorjahr einem Zuwachs von 12 Mitgliedern entspricht.

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