Rüsselsheimer Ruder-Klub 08 "Archiv und Chronik"

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Geschichte des Rudervereins Rüsselsheim (RVR)
von 1908 bis 1942

1919

Nach Beendigung des Ersten Weltkrieges wird im Frühjahr 1919 der Ruderbetrieb, unter Leitung von Adam Ihrig als Ruderwart und Josef Dörrstein als Instruktor, wieder aufgenommen. Bald sind es drei komplette Rennmannschaften, die im Training stehen.

Es sind schwierige Zeiten! Um als Verein eine Versammlung eine Rudertour oder eine kleine Regatta zu abzuhalten, sind Genehmigungen des Bürgermeisters und der französischen Ortskommandantur einzuholen.

Am 22. Juni 1919 findet im RVR das Anrudern statt verbunden mit einem Familienabend bei "Holz". Zwei Zweier und fünf Vierer beteiligen sich an der Bootsauffahrt. Ein Vierer-Rennen, das die Mannschaft mit Hugo Zimmer, Fritz Lehmann, Joseph Grass und Richard Jungbluth gegen die Mannschaft mit Josef Dörrstein, Albert Meeser, Otto Sechting und Adam Ihrig gewinnen kann, beendet den sportlichen Teil.

Zur Regatta in Höchst am 31. August 1919 können bereits ein Anfänger-Vierer im Gig-Boot (Friedrich Traiser, Carl Bersch, Peter Horle, Otto Sechting) und eine Vierermannschaft im Trost-Gig-Vierer (Joseph Grass, Albert Meeser, Fritz Sittmann, Adam Ihrig) gemeldet werden. Während der Anfänger-Vierer im Vorrennen ausscheidet, erreicht der Vierer mit Adam Ihrig am Schlag im Vorrennen unter zehn Booten die zweitbeste Zeit, muss sich jedoch im Hauptrennen den Booten aus Bingen und Worms beugen.

Die erste interne Regatta des RVR nach dem Krieg verbunden mit einem Gast-Viererrennen, veranstaltet auf Wunsch des Mittelrheinischen Regatta-Verbandes und seiner Mitglieder, findet am 14. September 1919 statt. Wir zitieren die "Presse":

Anzeige in der "Main-Spitze" am 13. September 1919

Schreiben des RVR-Vorstands vom 22. August 1919 an den französischen Ortskommandanten von Rüsselsheim mit der Bitte um Genehmigung einer internen Ruderregatta am 14. September 1919 auf dem Main mit anschließendem Konzert im Vereinslokal "Zur Mainlust" mit dem Befürwortungsvermerk des Bürgermeisters

"Die am Sonntag vom Ruderverein Rüsselsheim veranstaltete Interne Regatta, welche am Samstag Nachmittag durch vier Zweier-Vorrennen eingeleitet wurde, nahm unter reger Beteiligung der Mitglieder und Freunde des schönen Rudersportes einen glänzenden Verlauf. Es gelangten zwei Zweier- und vier Viererrennen zum Austrag, und alle beteiligten Mannschaften bewiesen ein schönes Können und viel sportlichen Eifer. Die Ergebnisse der einzelnen Rennen waren folgende:

Rennen 1: Vierer-Rennen Klasse A.

Sieger: Otto Steckermeier, Adam Schildge, Rudolf Holz, Fritz Friedrich (Schlag), St. Friedrich Traiser (Mit einer Länge gewonnen)
2. Boot: Heinrich Hummel, Wilhelm Treber, Jacob Hohenstein, Karl Bersch (Schlag), St. Robert Wachsmuth
3. Boot: Heini Dambmann, Ludwig Hill, Erich Gross, Peter Horle (Schlag), St. Otto Sechting
4. Boot: Max Eberhardt, Fritz Treber, Jean Fuchs, Georg Abels (Schlag), St. Albert Meeser

Rennen 2: Zweier-Rennen Klasse B.

Sieger: Fritz Sittmann, Adam Ihrig (Schlag), St. Josef Linz (Sicher gewonnen)
2. Boot: Joseph Grass, Richard Jungbluth (Schlag), St. Robert Wachsmuth
3. Boot: aufgegeben.

Rennen 3: Zweier-Rennen Klasse A.

Sieger: Friedrich Traiser, Peter Horle (Schlag), St. Ludwig Hill (Überlegen gewonnen)
2. Boot: Otto Lüttgemann, Georg Abels (Schlag), St. Georg Diehl
3. Boot: Jean Fuchs, Fritz Treber (Schlag), St. Erich Gross

Rennen 4: Vierer-Rennen Klasse B.

Sieger: Joseph Grass, Albert Meeser, Fritz Sittmann, Adam Ihrig (Schlag), St. Josef Linz (Nach hartem Kampf mit einer Länge gewonnen)
2. Boot: Friedrich Traiser, Carl Bersch, Peter Horle, Otto Sechting (Schlag), St. Robert Wachsmuth
3. Boot: Ernst Zimmer, Fritz Lehmann, Josef Dörrstein, Richard Jungbluth (Schlag), St. Max Eberhardt 

Rennen 5: Gastvierer.

Sieger: RC Nassovia Höchst (Durch Kollision bei 1.200 Meter neuer Start; darauf schönes geschlossenes Rennen, welches Nassovia mit Luftkastenlänge für sich entscheiden konnte)
2. Kasteler RG 1880
3. RC Nassovia Höchst (Boot 2)

Rennen 6: Herausforderungsvierer.

Sieger: Ernst Zimmer, Fritz Lehmann, Joseph Grass, Richard Jungbluth (Schlag), St. Max Eberhardt (Geschlossenes Bord-an-Bord-Rennen vom Start bis zum Ziel, mit einem Meter Vorsprung gewonnen)
2. Boot: Josef Dörrstein, Albert Meeser, Otto Sechting, Adam Ihrig (Schlag), St. Josef Linz

Nach Schluss der Rennen war gemütliches Zusammensein in den Klubräumen des Restaurants "Zur Mainlust". Zur Unterhaltung leistete die Opel-Kapelle Vorzügliches und man trennte sich mit dem Bewusstsein, sportlich sowie gesellschaftlich einen recht schönen Sonntag verlebt zu haben."

Neben dem Rennrudern wird auch das Wanderrudern im RVR gepflegt. So gehen Paul Nebelung, Richard Jungbluth, Fritz Lehmann, Adam Ihrig und Friedrich Traiser (für den vorgesehenen Ernst Zimmer) anfangs August trotz erheblicher zu überwindender organisatorischer und administrativer Schwierigkeiten auf eine sechstägige Ruderwanderfahrt auf dem Main von Bamberg nach Rüsselsheim. Das Boot muss auf einem gesonderten Waggon mit der Bahn von Rüsselsheim nach Bamberg gebracht werden, wozu eine Transportgenehmigung der französischen Okkupationsbehörde ("Versailler Vertrag") erforderlich ist. Da das französische Okkupationsgebiet bei Frankfurt-Griesheim endet, benötigen die Ruderer eine "carte de circulation de frontalier", um auf dem Main die Grenze zwischen neutralem und besetztem Gebiet zu passieren.

Ausweis der Fremdenstelle Bamberg

Kopie der "carte de circulation de frontalier"

Ausweis der Fremdenstelle Bamberg

Am Ende der Rudersaison haben 47 Ruderer 724 Fahrten mit 3.100 Kilometern durchgeführt. Gewinner des Fahrtenpreises 1919 ist Adam Ihrig mit 247 Fahrten und 1.197 Kilometern vor Josef Dörrstein mit 193 Fahrten und 620 Kilometern und Otto Sechting mit 175 Fahrten und 739 Kilometern.

Wegen seiner großen Verdienste für den Verein wird Kommerzienrat Carl von Opel anlässlich seines 50. Geburtstages zum Ehrenmitglied des RVR ernannt.

Das erste Friedensjahr bringt dem RVR eine sehr günstige Entwicklung. Trotz Ernährungs- und sonstiger Nachkriegssorgen nimmt das Gesellschaftsleben einen erfreulichen Aufschwung. Der Mitgliederbestand hat eine erfreuliche Zunahme von 76 Mitgliedern zu verzeichnen, so dass dem RVR nunmehr 116 Aktive und Passive angehören.

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