Thomas Wissler und Lutz Beyer |
Bericht von Harald Blum, Lutz Beyer und Thomas Wissler
über die Teilnahme am berühmten "Cape Argus"- Radrennen in Kapstadt am
9. März 2008
Die guten und vielseitigen Kontakte des RRK nach
Südafrika und hier im Speziellen nach Kapstadt sind bekannt, nicht
zuletzt, weil Harald Blum seit 1991 in Südafrika lebt und seit 2000
permanente Gesellschaft von seinem langjährigen Ruderpartner Lutz Beyer
bekommen hat. Der dritte im Bunde dieser mittelalten Allroundathleten
ist Thomas Wissler (Frankfurter RG Germania und zwischenzeitlich auch
schon mal RRKler), der seit etlichen Jahren regelmäßig seine beiden
Freunde Lutz und Harald besucht, Sonne tankt sowie Erholung an den
herrlichen Stränden und auf den Weingütern sucht und findet.
Nun war
es mal wieder soweit, daß wir 3 AHs und Hobbyradfahrer an dem
alljährlichen CAPE-ARGUS-Radrennen teilnahmen. Dieses Rennen ist ja die
weltweit größte, profimäßig organisierte Breiten-Sportveranstaltung
(siehe Bericht RRK 2006) und konnte dieses Jahr auch wieder rund 40.000
Teilnehmer in ihren Bann ziehen.
Auch die
Anzahl der Internationalen (Deutschen) Teilnehmer erhöht sich von Jahr
zu Jahr und so findet man in den Meldelisten die Namen vieler
Ex-Ruderer, aber auch natürlich so bekannte Ex-Radfahrgrößen wie Jan
Ullrich, Miguel Indurain oder Laurent Fignon.
Wir,
Harald Blum und Lutz Beyer, sind immer gut vorbereitet für dieses
Ereignis, da wir beide als Mitglieder des Nationalen Radfahrverbandes im
hiesigen Sommer von Oktober bis Februar regelmäßig an Radrennen
(praktisch jedes 2. Wochenende) teilnehmen und sich während dieser
Südafrikanischen Sommersaison bei super Wetter und immer schön rund ums
Kap topfit machen können. Etwas schwieriger hat es dagegen immer unser
dritter Mann Thommi Wissler, der sich lediglich in Frankfurt in der
Germania auf dem Ruder-Ergo oder Fahrrad-Ergo so gut wie möglich in Form
bringt, während es draußen regnet, schneit oder typisch deutsches
Winterwetter herrscht.
Harald Blum |
Naja,
lange Rede kurzer Sinn, am 9. März war es dann soweit und alle 3 Recken
standen in Cape Town mit ca. 40.000 anderen hochmotivierten Radlern am
Start und das alles um 6 Uhr morgens. Das Rennen geht über 108 km und
ist praktisch eine große Runde um das komplette Kap, fast immer am
Wasser und Stränden entlang, aber auch über einige empfindlich
schwierige Berge. Obwohl das Rennen immer wieder dieselbe Strecke
vorweist, haben wir die Erfahrung gemacht, dass, je oller wir werden,
desto steiler werden die Berge (macht irgendwie Sinn, oder ...?).
Unser
Ziel ist es jedes Jahr aufs Neue unter der magischen 3-Stunden-Grenze zu
bleiben, was einem dann einen Geschwindigkeitsschnitt von rund 36,5 km/h
abverlangt. Eine ganz wichtige Rolle spielen dabei aber natürlich auch
die äußeren Bedingungen, sprich: Ist es windig oder nicht ? Grob
kalkuliert kann man auch sagen, dass man beim Erreichen von einer Zeit
unter 3 Stunden garantiert in den besten 1.000 Teilnehmern rangiert und
so war das dieses Jahr auch wieder unser erklärtes Ziel !
Gestartet
wurde in Startgruppen von A-Z, wobei alle 5 min eine Gruppe auf den Weg
geschickt wird. Lutz und Harald starteten in Gruppe B, Thommi in Gruppe
F. Die jungen fitten Vollprofis starten immer in einer eigenen Gruppe
direkt vor A. Das Südafrikanische Fernsehen überträgt von 6 Uhr morgens
bis 12 Uhr mittags von begleitenden Helikoptern und Motorrädern live und
promotet damit diesen Wettkampf natürlich ganz maßgeblich.
Hunderttausende von Schaulustigen stehen praktisch permanent während der
zu absolvierenden 108 km an der Strecke und feuern die Radler an, die
Stimmung ist wirklich unglaublich und bestätigt immer wieder, wie
sportbegeistert doch dieses Land ist und zwar nicht nur für Rugby und
Kricket, sondern für Sport generell.
Zum
Rennen und dem Abschneiden der RRKler: Nach einem harten, quälenden und
hochmotivierten Kampf und ausnutzen aller taktischen Varianten,
inklusive maßlosem "Vor-dem-Start-Pasta-Fressen", Wegschubsen von
lästigen Gegnern, Windschatten-Fahren, Verstecken im Pulk usw.,
erreichten wir alle Drei gesund und ohne Unfall, ohne Panne oder anderer
Problemchen das Ziel und können ganz stolz die folgenden Ergebnisse
aufweisen:
Lutz Beyer Zeit: 2:50,00 Platz: in den
ersten 600 !
Harald Blum Zeit: 2:52,00 Platz:
in den ersten 800 !
Thommi Wissler Zeit: 2:53,00 Platz: in
den ersten 900 !
Unfassbar, dass wir alle drei so deutlich die magischen 3 Stunden
unterboten haben und so fit und gut trainiert dieses Rennen bei
Sommerhitze und Traumwetter abspulen konnten.
Abschließend sollte noch erwähnt werden, daß diese außergewöhnlich
positiven Leistungen nur erzielt wurden, weil der größte Motivator den
man penetrant während des Rennens vor Augen hat, das große Bierzelt im
Zielbereich ist. Hier treffen sich nämlich direkt nach Zieldurchfahrt
die Teilnehmer und geben sich so richtig "die Kanne" und zischen ein
Bier nach dem anderen bis zum teilweise komatösen Zustand. Es braucht
wohl nicht erklärt zu werden, daß je mehr Bier, desto toller war man im
Rennen und desto mehr Gegner konnte man schlagen (nicht auszudenken, was
möglich wäre, wenn es hier einen vernünftigen Ebbelwoi geben würde!).
Also, nächstes Jahr dann wieder (unter 2:50 Stunden ??!!) und vielleicht
haben ja einige RRKler nach dem Lesen dieses Berichtes Blut geleckt und
ziehen eine Teilnahme im März 2009 in Erwägung, kombiniert mit ein paar
Tagen traumhaften Südafrika-Urlaubs, denn es gibt kaum vielseitigere und
schönere Fleckchen auf der Erde als hier rund um das Kap der guten
Hoffnung.
Komplette Info über das Rennen findet Ihr unter:
www.cycletour.co.za
Übrigens möchten wir doch noch kurz erwähnen, daß Lutz in
Kapstadt ein traumhaft gelegenes Gästehaus führt und sich immer wieder
über den Besuch vom RRK oder anderen Ruderfreunden aus Deutschland
freut.
Wir
hoffen, dass dieser Bericht für etwas Unterhaltung im RRK gesorgt hat
und würden uns freuen, wenn wir diese Zeilen demnächst unter der Rubrik
"Berichte" auf der RRK-Webseite wiederfinden könnten.
Zum
Schluss wünschen wir dem RRK und speziell den Aktiven eine erfolgreiche
Saison 2008. Auch wenn wir hier ausschließlich vom Radeln berichtet
haben, so sind wir doch durch-und-durch Ruderer und verbleiben mit den
besten Grüßen.
Riemen-
und Dollenbruch und bis demnächst im RRK bei einem leckeren Schoppen
oder Bierchen,
Harald,
Lutz und Thommi |