Bericht für den RRK:
Harald Blum & Lutz Beyer beim "Cape Argus
2005"
Liebe
Ruderkameraden im RRK, hier nun unser Abschlußbericht zur
Wettkampfsaison im Radfahren in der schönen Kapregion in Südafrika:
Wie schon im Dezember
berichtet, haben wir uns ja gezielt auf das global größte organisierte
Massenradrennen – das sog. "Cape Argus" über 110 km rund um´s
Kap - vorbereitet. Nun, am 12. März
war es dann soweit. Mit ca. 42.000 anderen Radfahrverrückten (jüngster
Teilnehmer übrigens 12 Jahre und ältester 81 Jahre alt) fanden sich die
beiden RRKler mit ihren Rennmaschinen um 5:30 Uhr morgens am Start ein.
Nach dem Alphabet wird hier
in Gruppen A-Z (ca. 500-700 Radler per Gruppe) gestartet. Nach der
Gruppe Z geht es dann beispielsweise weiter mit Gruppe AA, BB, CC usw.,
bis auch der 42tausendste losgefahren ist. Lutz startete in Gruppe E und
Harald in Gruppe F – eingeteilt auf Grund der Saisonergebnisse und mit 5
min Startzeitunterschied.
Nun, wie bereits angedeutet
in dem vorangegangenen Bericht, hatten sich beide RRKler ziemlich
präzise Ziel-Zeiten ausgerechnet. Für Lutz bedeutete das eine Endzeit
von ca. 2 Std 55 min und für Harald ca. 3 Std 05 min. Alles schön und
gut soweit, aber dann: Orkanartige Stürme peitschten am Renntag über das
Kap und machten somit alle Berechnungen sowie auch Bemühungen zunichte.
Man war im Rennen eigentlich nur noch darauf bedacht, Unfälle zu
vermeiden und nicht vom Rad oder der Straße geblasen zu werden.
Technisch wirklich eine Herausforderung, um heil im Ziel anzukommen.
Neben dem Sturm aber tolles
Wetter und sehr angenehme Temperaturen was dann letztendlich doch wieder
versöhnte und uns vergessen ließ, daß man die anvisierten Zeiten nicht
annähernd erreichte. Und außerdem, es ging ja allen Teilnehmern so und
spätestens nachdem man sich im Zielbereich im Paulaner Bierzelt ca. 20
Bier in den Schlund und leergeblasenen Körper geschüttet hatte, war man
sich einig: Dieses Rennen ist immer wieder eine einmalige Gaudi, man hat
gekämpft und war besser als alle anderen, man hatte immer den stärksten
Gegenwind von allen 42tausend, man wäre in besseren Bedingungen unter 2
Stunden gefahren und nächstes Jahr trainiert man 20.000 km mehr, hat als
Zielzeit unter 1 Stunde und gewinnt das Einzelbergzeitfahren bei der
Tour de France ! Mit anderen Worten, als Sportverrückter (und speziell
als Rudersportler) läßt man sich einfach nicht unterkriegen, kämpft
immer weiter und versucht immer besser zu werden, selbst im greisen
Sportleralter von 40+ (oder vielleicht gerade dann..?).
Naja, lange Rede kurzer Sinn,
Lutz erreichte in 3 Std 09 min das Ziel und Harald in 3 Std 25 min. Und
Überraschung pur dann beim Vergleich mit all den anderen: Lutz insgesamt
in den Top 1100 und Harald in den Top 3000. Also, immerhin doch ganz
passabel und Hoffnung für die zukünftigen Teilnahmen an diesem wirklich
überwältigenden Ereignis.
Das Südafrikanische Fernsehen
übertrug den ganzen Tag mit Helicopter, Fahrzeugen und fest
installierten Kameras und eine Woche später kann man sich dann mit viel
Glück in der Zusammenfassung im TV sehen und seiner Familie und den Fans
beweisen, daß man tatsächlich den stärksten Gegenwind hatte und daß die
20 Bier im Ziel eigentlich doch nur 10 waren (die 30 Schnäpse jetzt aber
nicht mitgezählt).
So, das war’s dann wieder mal
kurz von hier aus RSA. Wir hoffen, daß Euch dieser kleine
Zwischenbericht nicht allzu sehr ins Gähnen versetzt hat, daß im RRK
alles in Butter ist und die Saison gut anfängt auf den diversen Regatten
und Leistungstests.
Viele Grüße und Good Luck für
alle RRKler und bis demnächst im RRK oder vielleicht mal hier im fernen
afrikanischen wilden Busch (zum Urlaub, radeln oder Trinkgelage?),
Eure Ruderkameraden Harald &
Lutz |