"Nahe dran, aber noch nicht die Form"
NACHGEFRAGT Meisterschaftsendrunde wäre für Hockeyspielerinnen des
RRK zu früh gekommen
Florian Westermann |
Von
Martin Krieger (aus "Main-Spitze" vom 06.06.2013
Der neue Deutsche
Meister war zwei Tage inthronisiert, da trafen sich die Hockeyfrauen des
Rüsselsheimer RK zu ihrer Saison-Abschlussbesprechung. Obwohl alle Hessinnen
liebend gerne selbst aktiv bei der Endrunde in Hamburg am Ball gewesen wären,
hatte es die eine oder andere Spielerin vom Untermain auch in Zivil an die
Alster gezogen. Dass dieses Ereignis und der Triumph des Berliner HC bei der
abendlichen Zusammenkunft am Sommerdamm breiten Raum einnahm, war verständlich.
Schließlich hatte der Ruderklub am vorletzten Bundesliga-Spieltag acht Tage vor
der finalen Entscheidung dem neuen Titelträger in der Hauptstadt ein 1:1
abgetrotzt. "Der allgemeine Tenor war schon so, dass es wirklich schade war,
dass es nicht ganz für uns gereicht hat", sagt Florian Westermann.
"Heiß" auf
nächsten Schritt
Gleichwohl auch der
30 Jahre alte RRK-Trainer seine erste Freiluftsaison zu gerne mit dem Sprung zur
Endrunde gekrönt hätte ("Natürlich will man immer gerne mehr"), sind er und
seine überwiegend jungen bis sehr jungen Schützlinge offenbar um Bodenhaftung
bemüht: "Wir waren echt nahe dran, aber todtraurig ist niemand bei uns. Fast
alle waren der Meinung, dass es jetzt vielleicht noch etwas zu früh für uns
gewesen wäre. Wir hatten noch nicht ganz so die Form, sind nun aber heiß darauf,
im nächsten Jahr den nächsten Schritt zu gehen."
Dass nach der
starken Vorrunde mit 21 Punkten (davon 18 unter der Regie von Ex-Coach Benedikt
Schmidt-Busse) in der zweiten Halbserie "nur" noch 16 Zähler heraussprangen und
so Platz fünf zu Buche steht, führt Westermann vornehmlich auf fehlende
Erfahrung zurück: "Als junges Team hat uns in den entscheidenden Momenten noch
die Cleverness, aber auch etwas Glück gefehlt. Deshalb sind einige
Schlüsselmomente zu unseren Ungunsten verlaufen." Mutmaßlicher Spielverderber in
Sachen Endrunden-Qualifikation war die 0:1-Heimniederlage gegen den Münchner SC,
der im DM-Halbfinale erst nach Siebenmeterschießen gegen den Berliner HC klein
bei gab.
Im Schusskreis
effektiver werden
Worauf im Rahmen
der Vorbereitung auf die neue Feldrunde, die am 7./8. September beginnt, das
Hauptaugenmerk liegt, darüber ist sich der Rüsselsheimer Übungsleiter ziemlich
im Klaren. "Das werden wir genau analysieren. Aber am meisten müssen wir sicher
an unserer Effektivität vor dem Tor arbeiten und bessere Entscheidungen im
gegnerischen Schusskreis treffen. Bis zur Viertellinie sieht das oft ganz hübsch
aus, aber dann muss einfach mehr passieren. Und im Aufbau können wir uns
bestimmt noch steigern, insgesamt mehr Ballbesitz erreichen."
Mit der Eckenquote
war Westermann zufrieden, mit der Raumdeckung in der Abwehr um die für
Westermann herausragende Lotta Hof ("Sehr sicher, starke Rückrunde") sogar sehr.
"Da haben wir guten Druck ausgeübt. Luft nach oben ist aber trotzdem fast
überall. Aber das ist völlig normal, denn sonst wären wir ja schon Meister."
Bevor der offenbar
weitgehend unveränderte Kader am 25. Juli zum ersten Teamtraining zusammenkommt
und hernach drei Turniere besucht, sollen die Spielerinnen ab Anfang Juli mit
individuellen Plänen die athletischen Grundlagen schaffen. "Wir haben zwar
einige Abiturientinnen und man muss abwarten, wie sich deren Pläne entwickeln.
Aber bislang steht nur fest, dass Helena Faust für ein paar Monate nach England
geht und erst zur Halle wieder da ist", verrät Westermann. Dem Vernehmen nach
gibt es aber ein paar spielstarke Interessentinnen, die gerne zum RRK kommen
würden. Kein Wunder, nach der besten Saison seit vier Jahren.
RRK in den Play-offs nur Zuschauer
Bundesligist kann München nicht von Rang vier verdrängen
Von Thomas Schulz
(aus "Main-Spitze" vom 27.05.2013)
Am abschließenden
Rückrunden-Doppelspieltag der Frauenhockey-Feldbundesliga holte der
Rüsselsheimer RK zwar nochmals vier Punkte. Der 5:1-Sieg in Lichterfelde sowie
ein hochverdientes 1:1-Unentschieden beim Rangersten Berliner HC waren am Ende
aber zu wenig, um den Viertplatzierten Münchner SC noch aus den Play-off-Rängen
zu vertreiben...
Nur ein sportliches Wunder hilft den
Rüsselsheimer Hockeydamen
Aus "Frankfurter Allgemeine Zeitung"
vom 25. Mai 2013
Die Hockey-Damen des Rüsselsheimer RK
wollen bereit sein, wenn sich die Chance auf ein Wunder bietet. Vor den letzten
beiden Bundesligaspielen an diesem Wochenende liegen die Hessinnen fünf Punkte
hinter Platz vier, der zur Teilnahme an der Meisterrunde berechtigt.
Trainer Florian Westermann verweist
auf das Beispiel der Hoffenheimer Fußballspieler, die sich auch aus quasi
unmöglicher Lage in letzter Sekunde zu befreien wussten. Dafür müssten die
RRK-Damen an ihrem Berlin-Wochenende an diesem Samstag beim Tabellenletzten TuS
Lichterfelde gewinnen und tags darauf auch Spitzenreiter Berliner HC schlagen,
um den Münchner SC noch zu überflügeln. Fehlen werden dabei Vera Battenberg und
Rebecca Schneider. (west.)
Tränen lösen Vorfreude ab
Bundesliga-Hockeydamen des RRK müssen DM-Endrunde wohl abschreiben
Von Martin Krieger
(aus "Main-Spitze" vom 06.05.2013)
Wer vier von elf
Bundesliga-Auswärtsspielen in Hamburg bestreitet, für den dürfte eine Fahrt in
die Freie und Hansestadt nichts Besonderes mehr sein. Die Hockeydamen des
Rüsselsheimer RK werden das gänzlich anders sehen – speziell in diesem Jahr. Zu
gerne hätten sich Trainer Florian Westermann und seine Spielerinnen am 31. Mai
auf den Weg nach Hamburg gemacht, um dort am nächsten Tag zum DM-Halbfinale, am
liebsten am 2. Juni zum 68. Endspiel um die Deutsche Meisterschaft Aufstellung
zu nehmen. Doch daraus wird mit 99-prozentiger Wahrscheinlichkeit nichts. Vier
Wochen vor dem anvisierten Saisonhöhepunkt ging der Ruderklub an der Elbe
komplett leer aus und hat bei fünf Punkten Rückstand auf den Münchner SC zwei
Spieltage vor Toresschluss nur noch rechnerische Chancen auf Tabellenplatz vier.
Mehr Automatismen entwickeln
"Solange noch etwas
möglich ist, werden wir alles probieren. Aber natürlich sind wir jetzt alle
enttäuscht, denn die Endrunde war unser großes Ziel. Nun gilt es, für die neue
Runde mehr Automatismen und klare Laufwege zu entwickeln, um so im Angriff
effektiver zu werden", sagt Westermann. Insbesondere bei der 0:1-Niederlage beim
HTC Klipper, wo eigentlich drei Punkte fest eingeplant waren, wie beim 1:4 tags
darauf beim Tabellenzweiten UHC Hamburg spielten die Hessinnen bis zur
gegnerischen Viertellinie gefällig auf, brachten den letzten Pass aber nicht an
und sich so um den Lohn. "Die Mädels müssen lernen, mit Druck umzugehen und
diesen so zu katalysieren, dass daraus Leidenschaft und Wille erwächst", so eine
weitere Vorgabe des 30-jährigen Rüsselsheimer Übungsleiters...
Es bleibt alles beim Alten
Hockeydamen kurzzeitig wieder Vierte, mit 2:2 gegen Alster aber gut bedient
Von Martin Krieger
und Thomas Schulz (aus "Main-Spitze" vom 29.04.2013)
Hält das
Bäumchen-wechsel-dich-Spiel auf dem vierten Tabellenplatz der Hockey-Bundesliga
bis zum letzten Punktspiel-Wochenende an? Und wer darf am 26. Mai gegen 15.30
Uhr schlussendlich das letzte Ticket zur Endrunde um die Deutsche Meisterschaft
bejubeln – die Frauen des Rüsselsheimer RK oder doch der Münchner SC? Vier
Durchgänge vor Toresschluss halten weiterhin die "Bajuwarinnen" die etwas
besseren Karten in den Händen, nachdem am letzten April-Samstag zwischenzeitlich
wieder der RRK dank des 2:0-Heimerfolges über Schlusslicht Harvestehuder THC
Rang vier eingenommen hatte.
Tags darauf indes
reichte es für den Ruderklub gegen den Tabellenzweiten Club an der Alster
Hamburg am Sommerdamm "nur" zu einem 2:2 der am Vortag in München 0:0 gespielt
hatte. "Es bleibt alles beim Alten und wird bestimmt bis zum letzten Spieltag
eng bleiben. Die Endrunde liegt für uns weiterhin in Reichweite, aber wir müssen
halt einmal ein Team schlagen, gegen, das der MSC nicht gewonnen hat", so
RRK-Trainer Florian Westermann...
Rüsselsheimer Aufholjagd nun nur noch auswärts
Westermann-Team
mit Sieg und Remis, aber weiterhin nur Fünfter
Aus "Rüsselsheimer
Echo" vom 29. April 2013 | pp
Nach dem 2:0-Sieg
gegen den Harvestehuder THC hatten die Rüsselsheimerinnen am Samstag den so
begehrten vierten Tabellenplatz zurückerobert, mussten diesen jedoch einen Tag
später durch das 2:2 im Spitzenspiel gegen Club an der Alster Hamburg wieder dem
Münchner SC überlassen. Die Bundesligasaison ist nun für den RRK am Sommerdamm
beendet: Bei vier Auswärtsauftritten (zwei in Hamburg, zwei in Berlin) muss
versucht werden, den einen Zähler Rückstand auf die Münchnerinnen gut zu machen
– alles andere als ein leichtes Unterfangen...
Rückschlag im Kampf um DM-Ticket
RRK-Frauen kassieren gegen Münchner SC 0:1-Niederlage und werden von Platz vier
verdrängt
Aus
"Rüsselsheimer Echo" vom 22.April 2013 / pp
Durch eine
0:1-Heimniederlage gegen den Münchner SC mussten die
Bundesliga-Hockeyspielerinnen des Rüsselsheimer RK am Samstag einen Rückschlag
im Rennen um einen der vier Endrundenplätze hinnehmen.
Claas Henkel mag
etwas voreilig gewesen sein. Als am Samstag nach Ablauf der Spielzeit der
Strafeckenschuss von Marilena Krauss eine sichere Beute von Gästetorfrau Kim
Platten geworden und damit der letzte Rüsselsheimer Ausgleichsversuch
wirkungslos verpufft war, gingen die Gefühle mit dem Hockeytrainer des Münchner
SC durch: "Ganz toll Mädels, jetzt stürmen wir ins Halbfinale", ließ er
unüberhörbar und sichtlich stolz seine Spielerinnen wissen.
Diese hatten soeben
im Hockeystadion am Sommerdamm die knappe 1:0-Führung gegen den Rüsselsheimer RK
über die Ziellinie gerettet – und damit die Gastgeberinnen vom vierten Platz in
der Feldhockey-Bundesliga verdrängt. Doch der Vorsprung des Teams aus der
bayrischen Landeshauptstadt beträgt gerade mal ein einziges Pünktchen. Da ist
nichts entschieden, immerhin stehen noch sechs Spieltage aus. Abgerechnet wird
erst nach der letzten Partie am 26. Mai.
RRK-Coach Florian
Westermann bewertete dann auch das 0:1 gegen den MSC zwar "als ärgerliche und
bittere Niederlage", doch das Rennen um einen der vier Playoff-Plätze will er
nicht aufgeben: "Noch ist nichts verloren. Wir werden nicht aufstecken und
weiter angreifen", gab er sich kämpferisch...
"Erstes Endspiel" auf dem Weg zur Endrunde
Hockey-Bundesligist Rüsselsheimer RK ist "heiß" auf den Münchner SC
Aus "Main-Spitze"
vom 19.04.2013
(kri). Der 52.
deutsche Feldhockeymeister der Damen wird am 2. Juni in Hamburg ermittelt. Ob
der Rüsselsheimer RK nach vier Jahren sich mal wieder bei der Endrunde zeigen
und auf den Einzug ins Finale hoffen darf, darüber wird an diesem Samstag (15
Uhr) eine Vorentscheidung fallen. Der Bundesliga-Tabellenvierte prallt am
heimischen Sommerdamm auf den fünftplatzierten Münchner SC, der zwei Zähler
weniger auf dem Konto hat, aber als erfolgreichstes Kollektiv 2013 anreist. Nach
bislang sechs Partien stehen 13:1 Tore und 16 Punkte für den MSC zu Buche. Zum
Vergleich: Der Ruderklub hat es auf 11:6 Tore und elf Zähler gebracht.
Nachvollziehbar,
dass Florian Westermann von einem "ersten Endspiel" für sein junges Team
spricht. "Auf so eine Partie bereitet man sich besonders konzentriert und
intensiv vor. Und man hat viel Vorfreude", berichtet der RRK-Trainer. Wie schon
vor 14 Tagen im Heimspiel gegen Titelverteidiger Rot-Weiss Köln (0:0) sowie vor
Wochenfrist beim Mannheimer HC (2:2) hätte ein Unentschieden den nicht zu
verachtenden Effekt, dass auch die "Bajuwarinnen" den Abstand auf die Hessinnen
nicht reduzieren könnten. "Wir können einen großen Schritt machen, aber selbst
bei einer Niederlage hätten wir noch gute Chancen", so Westermann.
Der 31-jährige
Coach war gut beraten, sich von den zurückliegenden vier MSC-Partien
Videomaterial zu besorgen. "Die haben eine ganze Reihe guter Spielerinnen und
einen richtigen Lauf", so Westermann. Vor allem bei Strafecken müsse man auf der
Hut sein: Die Spezialistinnen Hannah Krüger (9) und Mia Sehlmann (5) sind nicht
von Ungefähr Münchens Haupttorschützinnen. Nina Hasselmann gehörte zum
London-Olympiakader, Torhüterin Kim Platten war in 420 Bundesliga-Minuten 2013
nur einmal zu überwinden. Aber Bange machen gilt nicht: "Alle sind heiß" verrät
Westermann und obendrein einsatzbereit. Also auch jenes Quartett, das am Montag
in Holland mit dem A-Nationalteam in den Testspielen gegen China (1:0/3:4)
wieder (Eva Frank, Anne Schröder) oder erstmals (Lisa Lahham, Helena Faust)
Erfahrungen auf internationalem Topniveau sammeln konnte.
Premiere vor Augen: Auch Helena Faust
(rechts) winkt ein Einsatz im A-Nationalteam gegen China. Ein RRK-Quartett
ist nominiert − neben Helena Faust noch Lisa Lahham, Eva Frank und Anne
Schröder. |
Gegen 13.30 wird's warm ums Herz
RRK-Damenteam feiert vier Punktgewinne in Mannheim und den vorzeitigen
Bundesliga-Verbleib
Von
Martin Krieger (aus "Main-Spitze" vom 15.04.2013)
Die ersten
Temperaturen um die 20 Grad anno 2013 dürften vielen gestern bereits als
Freudentag ausgereicht haben. Von daher steht zu vermuten, dass den
Hockeyspielerinnen des Rüsselsheimer RK gegen 13.30 Uhr richtig warm ums Herz
geworden ist. Denn der 1:0-Sieg beim abstiegsbedrohten TSV Mannheim war für den
Bundesligisten vom Untermain über die drei Punkte hinaus mit weiteren angenehmen
Konsequenzen verbunden. Beim Rennen um die Teilnahme am Halbfinale um die
Deutsche Meisterschaft erkämpfte der Ruderklub den vierten Tabellenplatz zurück,
der tags zuvor durch das vermeidbare 2:2 beim Mannheimer HC für 21 Stunden an
den Münchner SC gefallen war.
Erstes "Endspiel" gegen MSC
Und:
"Darüber hinaus konnten wir den Mädels mitteilen, dass der Klassenerhalt
vorzeitig geschafft war", so Florian Westermann. Dass der 31 Jahre alte
RRK-Trainer – und vermutlich auch alle seine Schützlinge – spätestens jetzt ganz
andere Ziele verfolgen, dafür spricht Westermanns Aussage zum nächsten Gegner am
kommenden Samstag: "Jetzt haben wir uns ein geiles erstes 'Endspiel' ‚gegen den
zwei Punkte hinter uns stehenden Münchner SC erarbeitet. Aber auch der
Tabellendritte UHC Hamburg ist nur noch ein Zähler entfernt." Tolle
Perspektiven, was übrigens auch für das Wetter der nächsten Tage gilt ...
Unterkühlt aus der Winterpause
Die Hockeydamen
des Rüsselsheimer RK erleben einen nicht ganz glatten Start in die Rückrunde.
Sowohl das Team als auch Trainer Westermann haben das Potential zur Steigerung.
Von Hans-Joachim
Leyenberg (aus "FAZ" vom 25. März 2013)
Vier Punkte hätten
es werden sollen, drei sind es geworden. Mit dieser Ausbeute des Doppelspieltags
in der Hockey-Bundesliga haben sich die Damen des Rüsselsheimer RK am Sonntag
arrangieren können. 22 Stunden nach dem 1:3 im Spitzenspiel am Samstag gegen
Tabellenführer Berliner HC hatte das 3:1 über den Tabellenletzten TuS
Lichterfelde die Wirkung eines Stimmungsaufhellers. Nach Ostern beginnt die
Rückrunde. Bei noch elf ausstehenden Partien und momentan Rang vier bleibt der
Einzug in die Endrunde in Reichweite. Eigentlich sei es noch zu früh für
derartige Planspiele, findet Eva Frank, "aber wenn man oben mitspielt, will man
natürlich auch da oben bleiben". Seit Ende Februar ist die Spielführerin des RRK
nach einem viermonatigen Praktikum in Südafrika wieder im Lande, rechnete hier
früher oder später mit frühlingshaften Temperaturen und fühlte sich am
Wochenende wie alle anderen auch wie eingefroren. Natascha Keller, die
Rekord-Nationalspielerin des Berliner HC, konnte sich nicht erinnern, in ihrer
langjährigen Karriere einen derart unterkühlten Start nach der Winterpause
erlebt zu haben. In Berlin hatten sie wegen des Schnees noch nicht einmal auf
Kunstrasen trainieren können. So gesehen profitierte Rüsselsheim von einem
Standortvorteil, außerdem hatte sich der RRK-Kader fünf Tage lang in Barcelona
und Terrassa wohltemperiert unter der spanischen Sonne vorbereiten können. Der
Ertrag allerdings hielt sich angesichts des Kräftemessens mit dem Spitzenreiter
in Grenzen.
Luft nach oben: Florian Westermann sieht die
besten Zeiten für sein Team noch kommen. |
"Es gibt immer noch
Lernbedarf", stellte Hockey-Abteilungsleiter Martin Müller in seiner abgeklärten
Art leidenschaftslos fest. Im Vergleich zum BHC handelt es sich bei den
Rüsselsheimerinnen im Wesentlichen um Talente, die ihre beste Zeit noch vor sich
haben. Es zahlte sich gegen den deutschen Meister auch nicht aus, dass mit Eva
Frank, Helena Faust und Maike Cartsburg drei etablierte Kräfte nach
Auslandsaufenthalten wieder mit von der Partie waren. Man habe zu wenig
umgesetzt von all dem, was man sich vorgenommen hatte, stellte Eva Frank nach
dem 1:3 selbstkritisch fest. Das späte Tor durch Marilena Krauss in der 64.
Minute belegte lediglich, was bei mehr Zielstrebigkeit vor dem gegnerischen Tor
möglich gewesen wäre. So aber, nach vorangegangenen Gegentreffern von Caroline
Schnitzer (2) und Hanna Schniewind, hatte Trainer Florian Westermanns Team den
Primus fordern, aber ihm nicht ebenbürtig sein können.
Am Tag drauf waren
die Rollen anders verteilt: mit dem RRK in der Favoritenrolle. Rebecca Schneider
(2) und Marilena Krauss sorgten letztlich für den ungefährdeten Erfolg bei einem
Gegentor von Charlotte Stapelhorst. Relativ verhalten reagierte der Niedersachse
Westermann, seit November in den Diensten des RRK, an der Außenlinie auf das
Geschehen vor ihm. In seiner Selbsteinschätzung verglich er sich in Interviews,
sobald es um das Thema Emotionalität ging, lieber mit Fußballtrainer Jürgen
Klopp als mit Thomas Schaaf. Was Westermann über seine Damen sagt, gilt auch für
seinen Trainerjob: Es ist noch Luft nach oben. Die Ausgangsposition hat der
Dreißigjährige, der Germanistik und Sport für das Lehramt an Gymnasien
studierte, ausgelotet: "Wir haben viele Talente, und es werden noch viele
nachkommen in den nächsten Jahren. Das ist das große Plus des Vereins. Dann
haben wir irgendwann eine Riesenbreite und eine hohe Qualität. Junge,
erfolgshungrige Spielerinnen, die sich für den Verein zerreißen − mit dieser
Mischung hat man in der Amateursportart Hockey gute Chancen, was zu erreichen,
auch gegen finanzstärkere Klubs."
In Hannover war
Westermann als Spieler und Trainer 13 Jahre lang am Ball. In Rüsselsheim ist er
gerade mal knapp fünf Monate am Ruder. Man gibt ihm Zeit, den schönen Worten
Taten folgen zu lassen. Den Geist, den er in seinem neuen Wirkungskreis
vorgefunden hat, nennt er "sehr erfrischend". Er ließe sich auffrischen. Mit
einem Titel. Das ist keine Vorgabe des Klubs, aber das Ziel einer Mannschaft,
die mit Hingabe Hockey lebt.
Drei Punkte im "Kühlschrank"
RRK-Damen unterliegen Spitzenreiter Berliner HC, halten
sich aber am Schlusslicht Lichterfelde schadlos
Von
Thomas Schulz (aus "Main-Spitze" vom 25.03.2013)
Dick eingemummte
Hockeyfans froren am windigen Sommerdamm genauso wie die Spielerinnen, die am
Samstag – weitgehend mit Strumpfhosen bekleidet – versuchten, bei wenigen
Plusgraden mit kalten Fingern den Schläger ordentlich zu führen. Trotz des
Barcelona-Traingslager-Vorteils konnte der Rüsselsheimer RK im
Bundesliga-Spitzenspiel als Tabellenzweiter dem verlustpunktfreien Primus
Berliner HC keinen Zähler abknöpfen. Zur Fortsetzung der Hinrunde verlor die
eifrig bemühte RRK-Elf 1:3, hielt sich indes am – eiskalten, aber immerhin
sonnigen – Sonntag dafür zum Vorrundenausklang an Schlusslicht TuS Lichterfelde
schadlos und gewann 3:1. Damit rutschte der "Altmeister" zwar auf Position vier
des Klassements ab, bleibt aber zwei Punkte vor Titelträger Rot-Weiss Köln, der
sich nach Ostern in der Automobilstadt ein Stelldichein gibt, auf Endrundenkurs.
...
Wochenende der
Extreme
Nach dem 1:3 im
Gipfeltreffen wartet auf den RRK eine Pflichtübung
Von Hans-Joachim
Leyenberg (aus "Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung" vom 24. März 2013)
Nach dem Spiel ist
vor dem Spiel. Trainer denken so, zumal nach Niederlagen. "Es war mehr drin",
interpretierte Florian Westermann am Samstag das 1:3 der Hockeydamen des
Rüsselsheimer RK gegen den Berliner HC. Der deutsche Meister aus der Hauptstadt
ist momentan das Nonplusultra der Bundesliga mit nunmehr 3o Punkten und 34:5
Toren. Als Tabellenzweiter mit gehörigem Abstand hatte der RRK den Primus
herausgefordert, aber den Hessinnen wurden ihre Grenzen aufgezeigt. Als dem RRK
in der 64. Minute dank Marilena Krauss der erste Treffer gelang, war das Team um
Rekord-Nationalspielerin Natascha Keller der Konkurrenz schon um drei Tore, zwei
durch Caroline Schnitzer, eines von Hanna Schniewind, enteilt. "Wir spielen
siebzig Minuten gut mit, haben viel Ballbesitz und kriegen dann die billigen
Tore", blickte Westermann auf das Geschehen zurück und wählte dann ein Wort, mit
dem alles gesagt war: "Unbefriedigend."
Die aufgestaute
Unzufriedenheit soll seine Mannschaft an diesem Sonntag im Stadion am Sommerdamm
gegen TuS Lichterfelde, den Tabellenletzten aus Berlin, "rauslassen". Also ein
Wochenende der Extreme. Erst das Gipfeltreffen, dann die vermeintliche
Pflichtübung.
Für Westermann war
das Duell gegen den BHC zugleich seine Pflichtspiel-Premiere auf Kunstrasen mit
dem RRK. Bis zur Winterpause mit dem Beginn der Hallensaison hätte noch Benedikt
Schmidt-Busse das Sagen. Sein Nachfolger spricht von einem "Super-Übergang".
Noch am Donnerstag hat Westermann mit Schmidt-Busse telefoniert. Es ging um
Video-Material, um den Eigenheiten der Berliner auf die Spur zu kommen.
Schmidt-Busse heuerte im November auf eigenen Wunsch als Jugendtrainer beim UHC
Hamburg an. Seitdem ist der Hannoveraner Westermann so etwas wie der Steuermann
der Rüsselsheimer Talente. Der Kader ist ein Reservoir an Begabungen, im Schnitt
nicht einmal zwanzig Jahre alt. Der "Neue" sieht noch "Luft nach oben". Es ist
vor allem Erfahrung, die der Mehrzahl der Rüsselsheimerinnen noch fehlt. Im
vergangenen Jahr spielten sie noch gegen den Abstieg, zwölf Monate später bleibt
der Einzug in die Endrunde selbst nach dem Rückschlag gegen den Meister ein
realistisches Ziel. "Alle können noch einen Riesenschritt nach vorne machen,
wenn wir die Mannschaft zusammenhalten können", sagt Westermann. Er wirbt mit
dem "Wohlfühlfaktor" beim RRK. Hilfreich sei ein Netzwerk, um neben Hockey
Studium und Ausbildung zu ermöglichen. Die Konkurrenz in der Region? Eher der
Mannheimer HC als die Frankfurterinnen vom SC 188o oder der Eintracht.
Das erste
Zwischenzeugnis für den 3o-jährigen Übungsleiter an der Außenlinie? "Er
entspricht dem, was wir uns vorgestellt haben", hält Martin Müller, der
Hockey-Abteilungsleiter des RRK, fest, einem Klub, der in der Vergangenheit
Titel im Abonnement sammelte, 33 in 17 Jahren. Nach einer Phase des Umbruchs
besteht Nachholbedarf, ohne dass Westermann mit der Bürde von Vorgaben oder
Ansprüchen konfrontiert wurde. "Er ist gut angekommen", sagt Müller über
Westermann, "der bei einigen unserer Damen kein Unbekannter war" − als Kotrainer
der U21-Nationalmannschaft. Der Chefposten in Rüsselsheim ist somit eine gute
Gelegenheit, sich im Bundesliga-Geschäft zu profilieren. Im Idealfall soll die
Spielphilosophie der ersten Mannschaft auch die der Nachwuchsteams des RRK
werden: aggressives Tempohockey mit viel Dynamik und Bewegung.
Bei Temperaturen um
drei Grad mit klammen Fingern kamen längst nicht alle Spielerinnen am Samstag
auf die gewünschte Betriebstemperatur. In seiner Manöverkritik blieb Westermann
nach dem seinem Vorsatz treu, im Zweifelsfall lieber zu loben als zu
kritisieren. Als Frauenversteher? "Nein, als Frauentrainer", kontert Westermann.
An diesem Sonntag steigt der nächste Praxis-Test.
Frank und Faust sind freudig zurück
Rüsselsheimer
Frauen setzen Feldrunde gegen Spitzenreiter und Schlusslicht fort
Aus "Rüsselsheimer
Echo" vom 23. März 2013 | frai
Heute um 15 Uhr
empfängt die Mannschaft von Trainer Florian Westermann den ungeschlagenen
Tabellenführer Berliner HC zum Gipfeltreffen. Morgen (13 Uhr) gastiert
Schlusslicht TuS Lichterfelde am Sommerdamm.
Vor Tagen weilte
der 25 Mann starke RRK-Tross noch in südlichen Gefilden. Vier Tage Barcelona
standen im Terminkalender. Als "trainingsintensiv" und "optimal" beschreibt
Coach Westermann das für Rüsselsheimer Verhältnisse ungewöhnliche Trainingslager
in Katalonien. Freudige Züge waren besonders in den Gesichtern der
Rückkehrerinnen nach ihrem Auslands-Aufenthalt zu erkennen. Für Eva Frank und
Helena Faust war es, als wären sie nie weg gewesen. "Beide haben sich sofort
wieder perfekt eingefügt", freute sich Westermann, der zudem das eine oder
andere Talent des Jahrgangs 1996 wie Celina Hocks mit nach Spanien genommen
hatte.
Heute wartet mit
dem Berliner HC nun der dickste Brocken. Ohne viel Spielpraxis – auch die
Berlinerinnen hatten unter dem Schneechaos zu leiden – gehen beide Mannschaften
in dieses Duell des Tabellenführers mit seinem aktuell härtesten Verfolger.
Allerdings unterstrich der BHC im bisherigen Saisonverlauf, in der Bundesliga
das Maß der Dinge zu sein. Alle neun Spiele wurden gewonnen bei einem
Torverhältnis von 31:4.
Erst mit gehörigem
Abstand folgt der Ruderklub auf Platz zwei. Punktgleich mit dem Club an der
Alster (18 Punkte), ist die Westermann-Formation gewillt, die Verfolger UHC
Hamburg (17), Mannheimer HC (16) und Titelverteidiger Rot-Weiss Köln (16) auf
Distanz zu halten.
Ob gegen die
Übermannschaft aus der Hauptstadt etwas Zählbares herausspringen wird, steht in
den Sternen. Zu verlieren haben die RRK-Damen jedoch nichts, als Außenseiter
können sie nur überraschen. "Der BHC ist zurzeit die Topadresse im deutschen
Damenhockey. Da ist man natürlich besonders heiß", sagt Coach Westermann.
Anders sind die
Karten für das sonntägliche Heimspiel gegen TuS Lichterfelde. Gegen das
Schlusslicht gilt es, hart zu arbeiten und die Punkte in Rüsselsheim zu
behalten. Den Grundstock für Platz zwei im Zwischenklassement hatte ja Ex-Coach
Benedikt Schmidt-Busse gelegt.
Unter Florian
Westermann hat die junge Mannschaft weiter an Ballsicherheit gewonnen und stand
bei den letzten Tests erstaunlich sicher in der Defensive. Ein 1:1 gegen den UHC
Hamburg spricht Bände, ein verkürzter Test gegen die Hamburger endete torlos.
Der TSV Mannheim wurde mit 2:0 bezwungen.
Die Form stimmt
also beim RRK. Alle Spielerinnen sind fit und heiß auf eine vielversprechende
Restsaison, die nach Ostern in die Rückrunde geht.
Freut sich auf die Feldrunde: RRK-Stürmerin
Eva Frank |
Gespannte Erwartung
RRK-Damen erwarten zur Freiluft-Fortsetzung Spitzenreiter und Schlusslicht aus
Berlin
Von Thomas Schulz
(aus "Main-Spitze" vom 22.03.2013)
Der Frühling hat in
Norddeutschland den langen und schneereichen Winter zwar immer noch nicht
vertreiben können, doch in der ganzen Republik wird an diesem Wochenende die
Hockey-Feldsaison 2012/2013 der Bundesliga-Damen fortgesetzt. Noch vor Ostern
soll die Hinrunde abgeschlossen werden, ehe Anfang April bereits der Start der
zweiten Halbserie auf dem Programm steht.
In der Halle
reichte es bekanntlich nicht zum Sprung ins Viertelfinale. Unter anderem auch
deswegen, weil Kapitänin Eva Frank ("Ich hatte nie das Gefühl weg gewesen zu
sein") vier Monate in Südafrika weilte. Inzwischen aber ist sie wieder in der
Heimat, hat die komplette Vorbereitung mitgemacht und freut sich auf die
Feldrunde. Eine gute Voraussetzung dafür, dass es im Freien ungleich besser
aussieht.
Schließlich
rangiert der "weibliche Ruderklub" derzeit auf Platz zwei hinter "Überflieger"
Berliner HC, mit dem die RRK-Auswahl am Samstag (15 Uhr, Sommerdamm) die
Schläger kreuzt. Am Sonntag (13 Uhr) wartet dann an gleicher Stelle das exakte
Gegenstück: Mit dem TuS Lichterfelde gibt sich das Schlusslicht ein
Stelldichein.
Die Grundlage für
die bisherige "Outdoor"-Erfolgsstory legte übrigens noch Coach Benedikt
Schmidt-Busse, der – ein Jahr zuvor kämpften die überwiegend sehr jungen
RRK-Mädels lange Zeit gegen den Abstieg – mit bescheidenen Mitteln und trotz
personellen Aderlasses ein wettbewerbsfähiges Ensemble formte, das hungrig auf
Erfolge war. Ende Oktober beendete dann Schmidt-Busse sein fünfjähriges Wirken
in der Automobilstadt mit einem 1:1 gegen den Vierten UHC Hamburg.
Dieser weist
momentan 17, der Club an der Alster Hamburg – ebenso wie der Rüsselsheimer RK –
18 Punkte auf. Doch die drei – für Primus Berlin dürfte wohl nichts mehr
anbrennen – freien Endrunden-Plätze sind damit längst noch nicht vergeben. Denn
erstens ist die Saison lang (13 Spiele stehen noch aus) und zweitens liegen die
Verfolger Mannheimer HC und Feldmeister Rot-Weiss Köln gerade mal zwei Zähler
hinter dem RRK.
Schmidt-Busses
Nachfolger Florian Westermann sieht den kommenden Aufgaben derweil mit
gespannter Erwartung entgegen, ist er doch am Samstag erstmals im Freien als
RRK-Übungsleiter in der Verantwortung. "In Barcelona hatten wir optimale
Bedingungen. Stürmerin Eva Frank und Heimkehrerin Helena Faust im Mittelfeld
zeigten, wie wertvoll sie sind", sagte Westermann nach dem Trainingslager in
Spanien sowie einigen weiteren Tests und sieht in der guten Vorbereitung
womöglich sogar einen kleinen Vorteil gegenüber den Berliner Vereinen.
NACHGEFRAGT
Optimale Bedingungen in kurzer Hose
RRK-Hockeydamen bereiten sich vier Tage lang in Barcelona auf den
Bundesligastart vor
Von
Martin Krieger (aus "Main-Spitze" vom 13.03.2013)
Gut,
dass in der Vorwoche so viel geübt werden konnte. Denn nach Hockey im Freien
steht nach dem krassen Wintereinbruch aktuell wohl niemandem der Sinn. Anstatt
gestern Abend am Sommerdamm mit Holz- respektive Aluminiumschläger und
Hartplastikball die Vorbereitung auf die Wiederaufnahme der Bundesliga am 23.
und 24. März spielerisch fortzusetzen, stand für die Hockeydamen des
Rüsselsheimer RK kurzfristig eine Athletikeinheit in der Sporthalle Dicker Busch
auf dem Programm.
Nach Frühling in Barcelona Schnee-Schippen am
Sommerdamm für die Damen des RRK (hinten: Trainer Florian Westermann,
Betreuerin Konstanze Wortmann, Lisa Lahham, Antonia Wilfer, Celina Hocks,
Mara Bentscheck, Helena Faust, Emma Kanz, Lara May, Lotte Kanz, Laura Stein,
Anne Schröder, Victoria Krüger, Co-Trainer Christian Zimmermann; vorn: Viola
Becker, Jutta Pehle, Louisa Willems, Ann-Paulin Heist, Maike Cartsburg, Eva
Frank, Hannah Pehle) |
Entsprechend ist
Florian Westermann froh und dankbar, mit seinen Schützlingen vier
trainingsintensive Tage in Barcelona verbracht zu haben. "Und das überwiegend in
kurzer Hose", verrät der Coach des Rangzweiten, der vor der ersten Feldrunde
beim RRK steht. Nach der Ankunft am frühen Mittwoch habe sich zwar noch das
Tiefdruckgebiet über Spanien mit leichtem Regen und einem stark aufgewühlten
Meer bemerkbar gemacht, "aber danach war alles wirklich optimal".
Nach einer ersten
Trainigseinheit auf dem Platz des Junior-Clubs und einer Partie Strandfußball am
Donnerstagmorgen diente der 25-köpfigen hessischen Reisegruppe fortan das
Gelände von Egara Terrassa rund 30 Kilometer nördlich von Barcelona als
Hauptanlaufstelle. Neben weiteren Trainingseinheiten standen auch zwei
Testspiele auf dem Programm. Dass die Egara-Damen bereits wieder mitten in der
spanischen Erstligasaison stehen, wurde im ersten Duell augenscheinlich, "auch
wenn das 2:5 den Spielverlauf nicht richtig wiedergibt", so Westermann. In einer
Partie mit hohem Tempo trafen Lara May und Südafrika-Heimkehrerin Eva Frank für
den RRK.
Im
A-Nationalteam angreifen
"Ich hatte nicht
das Gefühl, weggewesen zu sein", sagt die Sturmführerin. Vier Monate lang hatte
Frank im Rahmen ihres Biologie-Studiums in einem meeresbiologischen Institut ein
Praktikum absolviert. "Und außer bei einem Projekt mit Kindern habe ich wirklich
mal kein Hockey gespielt", erzählt die Mainzerin. Was nicht heißt, dass die im
Januar 24 Jahre alt gewordene Angreiferin keinen sportlichen Ehrgeiz mehr hätte.
Im Gegenteil: "Nach zwei Jahren möchte ich unter dem neuen Bundestrainer auch
auf dem Feld im A-Team wieder angreifen."
Diese Ankündigung
dürfte auch Florian Westermann bestimmt gerne vernehmen. "Dass unsere Kapitänin
wieder an Bord ist, ist klasse. Und auch Helena Faust hat im Mittelfeld gleich
gezeigt, wie wertvoll sie ist. Beide haben sich nahtlos eingefügt", lobte der
Trainer beide Heimkehrerinnen. Angetan war der RRK-Coach von seinem ganzen Team
beim Vergleich gegen die männliche U18 Egaras, 13-maliger spanischer
Titelträger: "Da haben wir lange Zeit toll verteidigt und gut kombiniert. Das
war ein deutlicher Schritt nach vorne", so Westermanns Fazit zum 1:3 (0:0);
Marilena Krauss erzielte den Gegentreffer.
Am Samstagvormittag
klang der sportliche Teil des Trainingslagers mit einigen Standardübungen aus,
ehe es für den Rest des Tages in Barcelona ohne Hockey weiterging. Beim
Sightseeing oder Shopping, am Abend bei einer Paella im Hotel. An Schnee wird da
bestimmt niemand gedacht haben ...
RRK-Damen holen zum
Abschied vier Punkte gegen Klipper und UHC Hamburg
RRK-Damen als Zweite in die Hallenrunde / Remis gegen neuen Schmidt-Busse-Club
Mit voller Wucht: Vera Battenbergs (links)
Schuss blieb gegen den UHC ohne Erfolg, am Ende holte der RRK ein 1:1. |
Von Thomas Schulz (aus
"Main-Spitze" vom 15.10.2012)
Am abschließenden Doppelspieltag vor
der Winterpause stockten die Hockey-Bundesligadamen des Rüsselsheimer RK gegen
zwei weitere Rivalen aus der Hansestadt Hamburg ihr Punktekonto um vier Zähler
auf, gehen damit als Tabellenzweiter in die Hallenrunde. Zunächst gab es gegen
Klipper Hamburg einen "Last-minute-Sieg" (2:1), ehe man sich vom Meister der
Jahre 2009 sowie 2011, dem UHC, Unentschieden (1:1) trennte. Für Trainer
Benedikt Schmidt-Busse war das Match gegen seinen neuen Arbeitgeber ein ganz
besonderes, auch wenn er nach fünf Jahren beim Ruderklub in Hamburg "nur" im
Nachwuchsbereich eingesetzt wird. Zur Gefühlslage wollte "Bene" unmittelbar nach
dem Abpfiff des UHC-Spiels nicht viel sagen, zumal es danach noch einen
"Umtrunk" sowie eine Abschiedsrede von Abteilungsleiter Martin Müller gab: "Ich
bin ja noch über zwei Wochen hier und mit der weiblichen Jugend auf der
Süddeutschen Meisterschaft. Es war eine schöne Zeit hier in Rüsselsheim; vor
allem bin ich froh, meinem Nachfolger Florian Westermann ein funktionierendes
Team, mit hervorragenden Chancen auf das Erreichen der DM-Endrunde, überreichen
zu können." ...
Mit freien
Köpfen ans Werk
BUNDESLIGA Schlagen Hockeydamen nach der Trainerfindung gegen
Mannheim-Duo erstmals zu?
Von Martin Krieger (aus "Main-Spitze"
vom 21.09.2012)
Es gibt Dinge, die sind manchmal viel
wichtiger als Tore oder Punkte. Beim Rüsselsheimer RK dürften das zumindest jene
ähnlich sehen, die sich dem sogenannten schwachen, aber ungleich erfolgreicheren
Geschlecht verbunden fühlen. Geschlagene viereinhalb Monate hat es gedauert, bis
die Hockeysparte den Namen jenes Mannes preisgeben konnte, der die Nachfolge von
Benedikt Schmidt-Busse als Trainer des Bundesliga-Damenteams antritt. Gut Ding
will bekanntlich Weile haben.
Da das Rätselraten nun ein Ende hat
und alle wissen, dass es spätestens ab 1. November mit dem 30-jährigen
Hannoveraner Florian Westermann weitergeht, sollten die Köpfe der Spielerinnen
auch wieder restlos frei sein. Schließlich lief es am
Bundesliga-Auftaktwochenende in Neuss (3:3) und Köln (2:3) nicht wunschgemäß,
gleichwohl davon auszugehen ist, dass die frohe Trainerkunde zu diesem Zeitpunkt
bereits innerhalb des Teams die Runde gemacht hatte. Nachdem das Geheimnis nun
auch offiziell gelüftet ist, würde es ins positive Gesamtbild passen, wenn den
RRK-Damen bei ihrer Saison-Heimpremiere Erfolg beschieden wäre. Und die
Aussichten sind nicht schlecht: Mannheimer HC (Samstag, 14.30 Uhr) und TSV
Mannheim (Sonntag, 14 Uhr) haben drei, beziehungsweise ebenfalls erst einen
Zähler auf dem Konto.
TSV ohne Fanny Rinne
"Zwei machbare Gegner − aber nur wenn
es uns gelingt, die Nachlässigkeiten in der Vorwärtsbewegung abzustellen", sagt
Schmidt-Busse. Der in wenigen Wochen scheidende Coach rechnet in beiden Partien
mit erheblicher Gegenwehr. "Der MHC hat eine junge, ambitionierte Truppe und ist
taktisch sicherlich variabler als der TSV. Die wiederum sind kämpferisch stark
und treten ganz solide auf, haben mit Fanny Rinne und Susanne Schulz-Linkholt
aber wertvolle Kräfte verloren." Beim Turnier des Mannheimer HC bezwang der RRK
den TSV kürzlich 1:0 und verbindet überhaupt gute Erinnerungen mit diesem
Verein: Vor Jahresfrist konnte − ebenfalls am Sommerdamm − am achten Spieltag
der erste Saisonsieg gefeiert werden.
Während der TSV neuerdings mit der
früheren RRK-Spielerin Petra Ankenbrand (vom Wiesbadener THC gekommen) antritt,
kann der MHC mit den Haase-Schwestern und Charlotte van Bodegom schon länger auf
in Rüsselsheim ausgebildete Kräfte zurückgreifen. Schmidt-Busse bangt noch ein
wenig um die angeschlagenen Marilena Krauss und Louisa Willems (beide
Knieprobleme), freut sich daher umso mehr, dass Vera Battenberg nach ihrer
Hand-Op früher als erwartet wieder grünes Licht gegeben hat.
"Eine Traumaufgabe"
Hockey – Florian
Westermann ist neuer Trainer der RRK-Frauen
Von Helmut Popp (aus "Rüsselsheimer Echo" vom 19. September 2012)
Benedikt Schmidt-Busse hatte bekanntlich aus persönlichen Gründen seine
Tätigkeit für die Rüsselsheimer bereits während der vergangenen Feldsaison
aufgekündigt. Eine Kündigung, die allerdings angesichts der vertraglich
festgelegten Frist erst zum 31. Oktober wirksam wurde.
Florian Westermann |
Früh wies RRK-Hockeychef Martin Müller darauf hin, dass sich die Suche nach
einem Nachfolger schwierig gestalten könnte: "Gute Hockeytrainer sind rar gesät
und oftmals zudem an ihren Standort gebunden", erklärte Müller seinerzeit. Bis
zum Beginn der Punktrunde in der Feld-Bundesliga konnte die Nachfolgefrage nicht
gelöst werden, weshalb Schmidt-Busse seinen Vertrag mit dem RRK bis zum letzten
Tag erfüllen muss.
Er betreute das Team am Wochenende zum Start bei Schwarz-Weiß Neuss (3:3) und
Rot-Weiss Köln (2:3) und wird in den restlichen sieben Spielen bis zur Pause im
Feld die Verantwortung tragen. Sein letzter Einsatz für den RRK ist am 14.
Oktober das Heimspiel gegen den UHC Hamburg, jenen Verein, für den er künftig im
Jugendbereich arbeitet.
Die Vorbereitung auf die Runde in der Hallen-Bundesliga Süd wird danach unter
dem Kommando des neuen Trainers Florian Westermann laufen. Im Gespräch mit dem
ECHO unterstrich er gestern, dass dies für ihn "eine Traumaufgabe" darstelle.
"Ich freue mich wirklich unheimlich auf meine Arbeit in Rüsselsheim. Für mich
bedeutet dies den nächsten bedeutenden Schritt in meiner Laufbahn als
Hockeytrainer", sagte Westermann.
Vor vier Jahren hatte er die A-Lizenz des Deutschen Hockey-Bundes (DHB)
erworben, war seitdem als Nachwuchscoach für den Niedersächsischen Verband sowie
als Co-Trainer verschiedener weiblicher Jugend-Nationalteams des DHB tätig. Sein
Heimatverein ist der DTV Hannover, für den er bis vor einem Jahr noch selbst
aktiv spielte. Derzeit trainiert Westermann die in der Regionalliga spielende
erste Herrenmannschaft des DTV.
Erst vor wenigen Tagen vollendete Westermann sein 30. Lebensjahr. Durch seine
Tätigkeit für die Auswahlmannschaften kennt er seinen Vorgänger bestens. Und die
ersten Kontakte mit dem RRK wurden durch Vermittlung von Benedikt Schmidt-Busse
hergestellt. "Ich will nun nahtlos an Benedikts hervorragende Arbeit anknüpfen",
sieht Westermann voller Euphorie der neuen Aufgabe entgegen.
Einige Rüsselsheimer Spielerinnen kenne er bereits aus den Auswahlmannschaften.
Er freut sich auf "ein junges und leistungswilliges Team", mit dem er in der
Hallenrunde "einen weiteren Schritt nach vorne" machen will und "vielleicht auf
Anhieb auch wieder im Konzert der ganz Großen" mitzuspielen hofft.
Florian Westermann wird sich zunächst ganz auf seine Aufgabe als Trainer der
RRK-Frauen konzentrieren. Eine zusätzliche Tätigkeit für den Hessischen
Hockey-Verband (HHV), wie bisher bei Benedikt Schmidt-Busse der Fall, sei zwar
langfristig nicht ausgeschlossen, vorerst allerdings kein Thema. Dies bestätigt
auch RRK-Hockeyabteilungsleiter Martin Müller: "Diese Rumeierei mit dem HHV
haben wir uns erst mal gespart." Müller ist durch die Vertragsunterschrift von
Florian Westermann nach eigener Aussage "eine schwere Last" genommen. "So eine
Trainersuche im Spitzenbereich des Hockeys ist nicht einfach und beschäftigt
einen schon enorm", sagt er.
Sechs bis sieben Kandidaten hätten zur Auswahl gestanden. Einige seien schnell
durchs Raster gefallen. Mit den anderen wurden viele intensive Gespräche
geführt. Die Wahl fiel schließlich auf Florian Westermann, der in der Bundesliga
zwar noch ein relativ unbeschriebenes Blatt ist, sich des Vertrauens seines
neuen Chefs aber gewiss sein kann. Müller: "Ähnlich wie damals Benedikt
Schmidt-Busse zum Zeitpunkt seiner Verpflichtung ist auch Florian ein junger
Trainer, der genau weiß, dass die Aufgabe beim RRK für ihn eine Riesenchance
darstellt. Die muss er nun beim Schopfe packen."
"Er kennt das Geschäft"
NACHGEFRAGT
Florian Westermann trainiert ab 1. November RRK-Bundesliga-Damen
Von Stephen Lämmerhirt (aus
"Main-Spitze" vom 19.09.2012)
Jetzt ist die Katze aus dem Sack:
Florian Westermann wird ab 1. November Benedikt Schmidt-Busse, der bekanntlich
auf eigenen Wunsch ausscheidet, beim Rüsselsheimer RK (RRK) als Cheftrainer des
Damenhockey-Bereichs ablösen. Alter und neuer RRK-Bundesligacoach kennen sich
gut, sind doch beide als Co-Trainer der deutschen U21-Juniorinnen tätig. Daher
ist Westermann auch für einige Rüsselsheimer Spielerinnen kein Unbekannter.
"Wir sind erst einmal froh darüber,
dass wir diese Geschichte nach dem ganzen Gerangel aus dem Kreuz haben", wirkt
Martin Müller erleichtert, obgleich sein ursprüngliches Vorhaben zunächst
gescheitert ist. "Der Hessische Hockey-Verband will künftig die
Landestrainerstellen vereinsunabhängiger besetzen", weist der
Hockey-Abteilungsleiter des Ruderklubs darauf hin, dass Westermann, zu dem
erstmals im April Kontakt aufgenommen worden war, Schmidt-Busse im HHV nicht
beerben wird. Der RRK bestreite daher das Salär für den gebürtigen Hannoveraner
alleine aus seinem Budget. "Einen Sponsor gibt es nicht", erklärt Müller, der
dem ehemaligen Erstligaspieler des DTV Hannover gute Arbeit zutraut. "Wie sich
das alles entwickeln wird, kann man natürlich nicht voraussagen. Aber
grundsätzlich kennt Westermann das Geschäft", betont Müller.
Der RRK-Abteilungsleiter weist damit
auf die Trainer- und Funktionärslaufbahn des 30-Jährigen hin. Denn neben der
Tätigkeit als Co-Trainer der DHB-Juniorinnen ist Westermann beim DTV Hannover
seit 2009 Sportlicher Leiter des weiblichen Hockey-Bereichs und trainiert dort
das erste Herrenteam (Feld-Regionalligist/Hallen-Zweitligist). Der
A-Lizenz-Inhaber war zudem von 2008 bis 2010 Co-Trainer der deutschen
U16-Juniorinnen und wurde 2010 als Assistenzcoach des Damen-A-Kaders Dritter bei
der Hallen-Europameisterschaft in Duisburg.
"Ich freue mich auf diese neue tolle
Aufgabe und will die erfolgreiche Arbeit von Benedikt fortsetzen. Der RRK
verfügt über ein junges Team mit viel Entwicklungspotenzial", sagt Westermann,
der im Verlaufe des Oktobers nach Rüsselsheim umziehen wird. Als "freudige
Aufregung" beschreibt er das Gefühl, die Nachfolge von Schmidt-Busse und des in
Rüsselsheim legendären Berti Rauth anzutreten. Daher fühle er sich auch geehrt,
dass man auf ihn zugekommen sei. "Ich habe dem Angebot von Anfang an
aufgeschlossen gegenübergestanden, da der RRK ein toller, traditionsreicher,
aber auch familiärer Klub ist, wie ich das am DTV Hannover schätze", sagt
Westermann, der aber nach 14 Jahren eine neue Herausforderung sucht. "Ich bin am
Sonntag 30 Jahre alt geworden. Ich denke, ein guter Zeitpunkt, um einen neuen
Lebensabschnitt zu beginnen."
Schmidt-Busses Abschiedstournee
Frauenhockey – Neun
Bundesligapartien mit dem RRK – Happiger Auftakt im Rheinland
Aus "Rüsselsheimer
Echo" vom 15. September 2012 | frai
Am 14. Oktober endet seine
Abschiedstournee gegen den UHC Hamburg – seinen neuen Arbeitgeber. In der Halle
wird dann definitiv ein Neuer die Geschicke der RRK-Damen lenken.
Benedikt Schmidt-Busse muss seinen
Vertrag erfüllen und nimmt die Herausforderung an. Beim Bundesliga-Cup des
Mannheimer HC am vergangenen Wochenende präsentierte sich sein Team gefestigt.
"Wir haben einiges ausprobiert, eine schlechte Halbzeit gegen den Münchner SC
gespielt, aber auch ein 1:1 gegen den Meister aus Köln erreicht", so
Schmidt-Busse. Am Ende sprang Rang fünf unter neun Mannschaften heraus.
Dass der RRK gegen die Kölnerinnen
mithalten kann, bewies er bereits in der Vorsaison. Auswärts erreichte man ein
3:3. Am Sommerdamm siegte der RRK sogar 3:1. Zudem ist Defensiv-Ass Lotta Hof
von seinem England-Aufenthalt zurückgekehrt. Sie will nun helfen, das Fehlen von
Helena Faust (Auslandsaufenthalt in Frankreich bis Ende Januar) und den
verletzungsbedingten Ausfall von Vera Battenberg zu kompensieren.
Vor der Partie gegen den Meister
steht das Duell mit Schwarz-Weiß Neuss. Die Rheinländerinnen, die von Simon
Starck trainiert werden, haben zwar Nationalspielerin Lena Andersch nach Berlin
ziehen lassen müssen, haben sich aber mit der chilenischen
Rekord-Nationalspielerin Javiera Villagra spektakulär verstärkt. Neuss und der
RRK agieren wohl auf Augenhöhe.
Beim Kölner Team hat Marion Rodewald
mit 35 Jahren den Hockeyschläger an den Nagel gehängt. Die Kapitänin der
Nationalmannschaft wird eine große Lücke hinterlassen. "Wir können Neuss wie
Köln schlagen", weiß Rüsselsheims Coach Schmidt-Busse. Von zu viel Euphorie hält
er jedoch nichts. Die Erinnerungen an die Vorsaison, als der RRK unverhofft in
der Vorrunde in den Abstiegsstrudel geriet, sind noch lebendig. „Wir fahren gut
damit, von Spiel zu Spiel zu denken und auch im Training konstant am Limit zu
arbeiten“, so der Rüsselsheimer Übungsleiter. Dass die jungen Ruderklub-Damen
über viel Talent verfügen, steht außer Frage.
Lisa Lahham ist eine feste Größe im
Tor. Die Abwehr um Victoria Krüger, Lotte Kanz, Maike Cartsburg, Ann-Paulin
Heist und Lotta Hof ist stark. Im Mittelfeld rücken vorerst Anne Schröder und
Louisa Willems an die Stelle von Helena Faust und Vera Battenberg. Im Sturm
dürfen sich die RRK-Fans hoffentlich über Aktionen und Tore von Eva Frank,
Hannah Pehle, Marilena Krauss, Rebecca Schneider und Küken Kimberly Körbel
freuen.
"Deutlich gefestigter"
Noch neun Mal als Bundesliga-Trainer des
Rüsselsheimer RK gefordert: Die Abschiedstournee von Benedikt Schmidt-Busse
beginnt am Wochenende in Neuss und Köln. |
BUNDESLIGA
Rüsselsheims Hockeydamen aber ohne hohe Ziele / Startschuss im Rheinland
Von Martin Krieger (aus "Main-Spitze" vom
14.09.2012)
Seit 1988 gehören die Hockeydamen des
Rüsselsheimer RK der Bundesliga an, doch unter solchen Vorzeichen stand noch
keine Saison: Wenn am Wochenende wieder der 70-minütige Kampf um Punkte und Tore
beginnt, dann wissen die Spielerinnen des Ruderklubs, dass sie etwas
Entscheidendes nicht wissen. Nämlich, mit welchem Trainer sie ab 23. März den
Rest der Hin- und die komplette Rückrunde bestreiten. Wann der bisherige Coach
Benedikt Schmidt-Busse, der seinen Vertrag mit dem Ruderklub zum 31. Oktober
gekündigt hat, letztmals an der Seitenlinie steht, ist kein Geheimnis: Am 14.
Oktober fällt nach dem neunten Spieltag der Vorhang am Sommerdamm, sinnigerweise
gegen UHC Hamburg, Schmidt-Busses künftigem Arbeitgeber.
Erst Schwarz-Weiß, dann
Rot-Weiss
Bis zum endgültigen Abschied
im Herbst − und der bis dahin hoffentlich abgeschlossenen
Nachfolger-Findungsphase − wollen Trainer und Spielerinnen es deutlich
besser machen als im Vorjahr. Nach sieben Spielen hatte das RRK-Team
einen winzigen Punkt auf dem Konto und lief Gefahr, aus der Eliteliga zu
fliegen. "Wir hatten damals trotz Potenzials denkbar schlechte
Voraussetzungen, mussten neben den abgesprungenen Routiniers anfangs
auch noch ohne drei verletzte Stammkräfte auskommen. In diesem Jahr
sieht es besser aus, denn das Team wirkt deutlich gefestigter; alle
haben viel gelernt", sagt Schmidt-Busse. Entsprechend geht der
Übungsleiter davon aus, dass beim Einstieg in seine sechste Saison am
Wochenende etwas Zählbares im Rheinland hängen bleibt: Schwarz-Weiß
Neuss (Samstag, 14 Uhr) und Titelverteidiger Rot-Weiss Köln (Sonntag, 12
Uhr) heißen die ersten Aufgaben für den Vorjahressiebten.
Dass der RRK vor einem Jahr am
Auftakt-Wochenende daheim gegen Neuss 0:2 ausrutschte, ficht Schmidt-Busse nach
den jüngsten Eindrücken beim Turnier des Mannheimer HC nicht an: "Wir können
Neuss wie Köln schlagen." Der erste Gegner habe sich zwar die Dienste der
chilenischen Rekord-Nationalspielerin Javiera Villagra gesichert, aber mit Lena
Andersch eine wertvolle Kraft nach Berlin verloren. "Und in Köln hat Marion
Rodewald definitiv aufgehört", weiß der RRK-Coach. Obwohl die langjährige
Kapitänin des Nationalteams ihre Laufbahn mit dem DM-Titel krönte, hatte sie in
der Saison 2011/12 am RRK keine große Freude: Nach dem 3:3 in Köln behielten die
Hessinnen am Sommerdamm 3:1 die Oberhand. Was Rüsselsheims Spielführerin Eva
Frank später zu dem Schluss kommen ließ, "dass wir ja eigentlich auch hätten
Deutscher Meister werden können."
Davon, sich hohe Ziele zu setzen,
hält Schmidt-Busse weiterhin nichts: "Zuviel Druck aufzubauen tut uns nicht gut.
Wir fahren gut damit, von Spiel zu Spiel zu denken und auch im Training konstant
am Limit zu arbeiten." Zumal Helena Faust mindestens bis Ende Januar in
Frankreich weilt und Vera Battenberg nach ihrer Hand-Op noch nicht wieder zum
Schläger greifen konnte. Die Plätze der beiden wertvollen Mittelfeldstützen
sollen Anne Schröder und Louisa Willems einnehmen. "Die können das ganz sicher,
aber hinter der Stammelf wird es dafür etwas dünner", so Schmidt-Busse.
Entsprechend froh ist er, dass Lotta Hof nach ihrem England-Aufenthalt wieder
die Abwehr stabilisieren hilft.
Und was können die Anderen? "UHC
Hamburg und Berliner HC erwarte ich vorne. Und wenn man sich aus dem
Abstiegskampf heraushalten will, sollte man sich gegen Harvestehude,
Lichterfelde, TSV Mannheim und Neuss keine groben Schnitzer erlauben." Eine
Auftaktpleite am Samstag ist demnach verboten.
DAMEN-HEIMSPIELE 1. Bundesliga
22.09.12 Mannheimer HC
14.30 Uhr
23.09.12 TSV Mannheim
14.00 Uhr
13.10.12 Klipper Hamburg
15.00 Uhr
14.10.12 UHC Hamburg
12.00 Uhr
23.03.13 Berliner HC
15.00 Uhr
24.03.13 TuS Lichterfelde
13.00 Uhr
06.04.13 Schwarz-Weiß
Neuss 15.00 Uhr
07.04.13 Rot-Weiss Köln
12.00 Uhr
20.04.13 Münchner SC
15.00 Uhr
27.04.13 Harvestehuder
THC 15.00 Uhr
28.04.13 Club an der
Alster 12.00 Uhr |
Weibliche Zuversicht größer
HOCKEY
RRK-Damen Fünfte beim Bundesligacup / Letzte Männer-Tests enden 8:2 und
2:5
Von Martin Krieger (aus
"Main-Spitze" vom 12.09.2012)
Ist es
redlich, aus den abschließenden Auftritten in der Aufwärmphase Prognosen
für die Punktspielsaison abzuleiten? Die Erfahrung hat gezeigt, dass
sich selbst vermeintliche Insider besser in Zurückhaltung üben. Den
Rüsselsheimer Hockey-Freunden bleibt nichts anderes übrig, als
abzuwarten, was am Wochenende passiert, wenn sich für die RRK-Damen in
Neuss und Köln sowie für die -Herren daheim gegen den Limburger HC
(Samstag, 16 Uhr) der Vorhang zur neuen Feldsaison hebt.
Nach den letzten
Vorbereitungseindrücken kann der weibliche Part im Ruderklub 08 den
ersten Aufgaben zuversichtlicher entgegensehen. Unter neun Teams, die
beim Bundesligacup des Mannheimer HC am Ball waren, kam das RRK-Team
zwar nicht über Rang fünf hinaus, "aber wir haben einiges ausprobiert",
sagt Trainer Benedikt Schmidt-Busse. Richtig schlecht habe sein Team nur
in der ersten Halbzeit gegen den Münchner SC ausgesehen. "Nach der Pause
waren wir überlegen, hatten zwei glasklare Chancen, um dann in den
letzten beiden Minuten zwei Gegentore zu fangen", so Schmidt-Busse.
Es folgte ein 1:0-Sieg über
Zweitligist Düsseldorfer HC, bei dem allerdings mehr als nur der eine
Treffer durch Anne Schröder hätte fallen müssen. Tags darauf startete
der RRK mit einem 1:0-Erfolg über TSV Mannheim in die Platzierungsrunde,
den Kimberly Körbel kurz vor Schluss sicherte. Auch das 1:1 − Hannah
Pehle glich aus − gegen den aktuellen Deutschen Meister Rot-Weiss Köln
war okay, zumal Rebecca Schneider, Louisa Willems und Marilena Krauss
fehlten. Da Köln den TSV 3:1 schlug, blieb dem RRK Rang fünf.
Turniersieger wurde UHC Hamburg.
OHNE HELENA
Wer auch immer die RRK-Damen
übernimmt, der neue Trainer muss mit schwerwiegenden Abgängen leben.
Ehe Kapitänin Eva Frank im November für vier Monate nach Südafrika
geht, ist Junioren-Nationalspielerin Helena Faust bereits jetzt von
Bord gegangen. Die 20-Jährige hält sich zu Ausbildungszwecken bis
Ende Januar in Lyon auf, fällt also ebenfalls für die Hallenrunde
aus. |
Arg gegensätzliche Ergebnisse
lieferten die Rüsselsheimer Hockeycracks in Bayern. Trotz einer
zweistündigen Trainingseinheit wurde zunächst Zweit-Regionalligist
Wacker München 8:2 (Tore: Fuchs/2, Seitz, Wesp, Hof, Isselhard, Müller,
van Bodegom) abgefertigt, doch tags darauf setzte es ein 2:5 (Fuchs,
Seitz) gegen Ligarivale Rot-Weiß München. Trainer Gerrit Rothengatter
machte die mangelnde Chancenverwertung und Konteranfälligkeit für diese
Pleite verantwortlich.
Damen-Trio sorgt für Furore
bei EM
Hockey –
Der Rüsselsheimer RK sucht weiter einen Trainer für seine
Bundesliga-Frauen
Aus
"Rüsselsheimer Echo" vom 01. September 2012 | frai
Noch immer hänge die
Anstellung eines neuen Übungsleiters beim RRK von der gleichzeitigen
Arbeit beim Hessischen Hockey-Verband ab. Ein Ergebnis sei noch nicht in
Sicht, allerdings wolle er sich in der kommenden Woche mit dem
Wunschkandidaten treffen und eine alternative Lösung diskutieren. Wie
diese Lösung aussehen könnte, dazu wollte Müller keine Auskunft geben.
Er wolle dem Gespräch nicht vorgreifen. Vor Oktober werde der Neue aber
keinesfalls sein Amt antreten. Benedikt Schmidt-Busse muss also seinen
Vertrag erfüllen und wird die Mannschaft am 15. September in die neue
Saison führen.
Derweil sorgt ein
Rüsselsheimer Damentrio bei der U21-Europameisterschaft für Furore.
Maike Cartsburg, Marilena Krauss und Helena Faust mussten sich erst im
Halbfinale gegen Spanien mit 2:3 geschlagen geben. Im Spiel um Bronze
geht es am heutigen Samstag um 13.30 Uhr aller Voraussicht nach gegen
England.
Müller selber blickt mit
vorsichtigem Optimismus in die Zukunft: "Es ist schon eigenartig. Wir
haben ein hoffnungsvolles Damenteam und sind bei der Trainersuche von
anderen Anreizen für die Kandidaten abhängig. Wir hoffen, jemanden zu
finden, der die Arbeit von Benedikt Schmidt-Busse über Jahre hinweg
fortführen kann.“
Bei den Männern setzt der RRK
auf Kontinuität. Gerrit Rothengatter soll in der Regionalliga ein neues
Team formen und so den Übergang von einer Spielergeneration zur nächsten
vorantreiben. "Es ist ja bei uns nicht wie im Fußball", sagt Müller, der
auch nach dem Zweitliga-Abstieg auf seinen Übungsleiter vertraut. "Wir
brauchen jemanden, der sich voll und ganz mit dem RRK identifiziert", so
Müller.
Nachfolger für RRK-Damencoach Benedikt Schmidt-Busse
gesucht |
Der Abteilungsleiter selber
lebt den Hockeysport und greift auch gerne noch zum Schläger. Vor
wenigen Tagen belegte er mit der deutschen Ü60-Nationalmannschaft einen
ausgezeichneten vierten Platz bei der WM in Oxford (England). Müller
berichtet: „So ein Turnier ist immer ein Ereignis. England war den über
40 Nationalmannschaften ein guter Gastgeber. Unter den 700
Hockeyspielern trifft man immer wieder alte Bekannte. Es war ein schönes
Erlebnis. Sportlich haben wir mit dem vierten Platz das Optimum
erreicht. Sieger Niederlande und dahinter Australien und England
betreiben den Seniorensport in einem ganz anderen Ausmaß als wir in
Deutschland."
Nachfolge wird zur
Hängepartie
Aus
"Main-Spitze" vom 02.08.2012
(sl). Die Nachfolgeregelung
für Benedikt Schmidt-Busse entwickelt sich zu einer Hängepartie. Die für
Ende Juli avisierte Entscheidung des Hessischen Hockey-Verbandes (HHV),
ob der Kandidat des Rüsselsheimer Ruder-Klubs (RRK) auch
HHV-Verbandstrainer wird, stehe weiterhin aus, wie der
Hockey-Abteilungsleiter des RRK, Martin Müller, gestern auf Anfrage der
Main-Spitze erklärte. "Da sind noch einige Punkte zu klären. Das ist
eben das Los eines Vereins, der einem Bundesligatrainer nicht allein
eine Festanstellung bieten kann", spricht Müller die begrenzten
finanziellen Möglichkeiten des RRK an.
Bekanntlich soll der neue
Coach des Damenteams − wie schon Schmidt-Busse − sowohl durch den Verein
als auch den Landesverband bezahlt werden. "Es läuft alles darauf
hinaus, dass Benedikt seinen bis 31. Oktober laufenden Vertrag bei uns
erfüllen muss", sagt Müller, der nun eine Entscheidung frühestens Ende
August erwartet. Zumal er selbst nächste Woche für 14 Tage nach England
aufbricht. Zunächst wird Müller noch die Olympischen Spiele besuchen,
ehe er ab 14. August beim Ü60-World-Cup in Oxford selbst das deutsche
Wappentier auf der Brust tragen wird.
Neuer RRK-Damentrainer von
HHV-Votum abhängig
HOCKEY
Kandidat hat sich herauskristallisiert
Aus
"Main-Spitze" vom 10.07.2012
(kri). Bis Ende Juli könnte
Klarheit herrschen − insofern der Hessische Hockey-Verband (HHV)
mitspielt: Die Verpflichtung des neuen Trainers für das
Bundesliga-Damenteam des Rüsselsheimer RK nimmt zumindest Konturen an.
"Von den fünf Kandidaten, die wir für qualifiziert und geeignet hielten,
hat sich einer herauskristallisiert, der passen würde und auch bereit
wäre", berichtet Martin Müller, ohne den Namen zu nennen. Der
langjährige Abteilungsleiter ließ aber zumindest durchblicken, dass der
Anwärter nicht aus der näheren Umgebung kommt.
Analog zum bisherigen Coach
Benedikt Schmidt-Busse, der seinen Vertrag mit dem Ruderklub zum 31.
Oktober gekündigt hat und zum UHC Hamburg geht, soll der neue
RRK-Übungsleiter einen Teil seines Salärs als HHV-Landestrainer
verdienen. "Die beraten noch, wollen aber spätestens Ende Juli so weit
sein. Wir arbeiten mit daran, dass es klappt", so Müller. Und wenn
nicht? "Dann ergibt sich eine neue Situation und wir müssen neu
nachdenken." ... |