Um 6:00 Uhr
in der Früh machten wir uns, leider ohne Hanna (mußte mit einer Grippe
das Bett hüten), mit dem Bus auf
den Weg nach Les Ponts de Cé in Frankreich. Nach zehnstündiger Fahrt
passierte uns das erste Mißgeschick des Tages. Da wir die
Autobahnausfahrt verpaßten, fuhren wir an diesem Tag zum ersten Mal an
unserem Hotel (das Hotel konnte man sehr gut von der Autobahn sehen)
vorbei. Durch diesen kleinen Umweg durften wir noch ein paar Minuten länger
im Bus bleiben.
Als wir dann endlich im Hotel waren, hatten wir noch 5 Minuten Zeit, um
in die Halle zu gelangen, da uns die Veranstalter nur diesen
Trainingstermin zur Verfügung stellten. Das Training wurde dann etwas
später als geplant und in sehr verkürzter Art durchgeführt. Nach dem
Auslaufen machten wir uns auf den, normalerweise fünfminütigen,
Heimweg. Doch es sollte uns nicht gelingen unser Hotel zu finden. Dem
Busfahrer fiel dann die „rettende Idee„ ein: er fuhr zuerst auf die
Autobahn, da man von dort das Hotel gut sehen konnte, und dann würde es
ein Kinderspiel sein, den richtigen Weg zu finden. Nach 30 Minuten
Irrfahrt waren wir dann endlich im Hotel.
Unser erstes Spiel in diesem Turnier bestritten wir gegen Westcoast
(Schottland). Da wir das ganze Spiel über eine sehr gute Leistung
boten, hatte der Gegner nie eine Chance und wurde mit 7:1 besiegt.
Dieses Ergebnis versuchten wir im zweiten Spiel zu wiederholen, was uns auch gelang. „Logischer"
Endstand gegen Sevilla (Spanien) war also 7:1. Gut gelaunt nach den zwei
Siegen fuhren wir ins Hotel zurück. Aus unerklärlichen Gründen benötigten
wir dieses Mal nur 5 Minuten - seltsam. Nach dem Abendessen trafen wir
uns alle in einem Zimmer und spielten „Wer wird Millionär" auf
der Play Station. In vier Gruppen wurde solange gespielt bis es aus
allen Köpfen rauchte. Aber es sollte uns nicht gelingen, an diesem
Abend, die Million zu gewinnen. Mit hängenden Köpfen machten wir uns
auf den Weg in unsere Betten, da wir ja am nächsten Tag wieder fit sein
mußten.
Im ersten Spiel des nächsten Tages dauerte es etwas länger als in den
vorangegangenen Spielen bis uns das erste Tor gelang. Nach dem ersten
Treffer lief es aber wieder sehr gut und wir konnten schließlich den
Gastgeber mit 8:0 besiegen. Als Gruppenerster trafen wir abends im
Halbfinale auf Siauliai (Litauen). Nach anfänglichen Schwierigkeiten
konnten wir das Spiel sicher mit 6:1 für uns entscheiden. Gestärkt mit
neuem Selbstvertrauen durch den Finaleinzug starteten wir einen erneuten
Versuch, auf der Play Station, die Million zu gewinnen. Wir trafen uns
wieder alle und nahmen den Kampf gegen den Computer auf. Dieses Mal
hatten wir aber einen vierten Joker (Berti) zur Verfügung, der
krampfhaft versuchte, im Nebenzimmer zu schlafen. Und dann war es
endlich soweit, wir kamen bis zur Millionenfrage....und.....hm.....wir
diskutierten und diskutierten, kamen aber zu keiner Lösung, also zogen
wir unseren vierten Joker ... und ... Berti wußte die Antwort, er war
sich nicht ganz sicher, aber das kann nur die Antwort B sein. Nach
erneut kurzer Diskussion entschieden wir uns für die Antwort B und sie
war richtig. Jaaaaaaaaaa, wir sind Millionäre, jaaaaaaaaaa.
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Einschwörung
der RRK-Damen durch den Trainer
RRK-Bank mit Denise Klecker,
Lena Schüder, Sybille Breivogel, Lisa Jacobi, Nicole Hardt, Berti Rauth)
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RRK-Bank
(Lena Schüder, Sybille Breivogel, Lisa Jacobi, Thommy Blivier
(hinten), Tanja Dickenscheid, Berti Rauth) |
Am nächsten
Tag war es dann endlich soweit, wir waren im Finale gegen den BHC und
wollten es um jeden Preis gewinnen. Als wir nach 10 Minuten 2:0 hinten
waren wurden wir wach und drehten noch vor der Halbzeit den Spieß um,
so daß wir mit einer 4:3 Führung in die Pause gingen. In der zweiten
Halbzeit bauten wir unseren Vorsprung sogar auf 8:5 aus. Danach nahmen
die Berlinerinnen ihre Torfrau raus und brachten uns stark unter Druck.
Mit einem Siebenmetertor 15 Sekunden vor Spielende retteten sich die
Berlinerinnen ins Siebenmeterschießen. 15 Sekunden vor Ende konnten sie
uns doch nicht den Titel wegschnappen! Mit dieser Entschlossenheit und
einem irren Siegeswillen gingen wir ins Siebenmeterschießen, daß wir
dann auch für uns entschieden haben. Wir waren zum 10. Mal
Europacupsieger. Was sich danach abspielte kann sich ein jeder
vorstellen, jubelnd lagen wir uns alle in den Armen und genossen den
Triumph über den Sieg den uns nur wenige zugetraut haben, von dem wir
aber alle überzeugt waren.
Überglücklich
und mit „unserem„ Pokal in der Hand traten wir die Heimreise an. Da
Denise schon vorgedacht hatte, war auch für das leibliche Wohl auf der
Fahrt gesorgt.
Kurze
Ecke gegen den RRK |
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"Ja, so
geht`s!"
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Jennifer Lutz im
RRK-Tor |
Die
RRK-Bank im Finale mit fünf Auswechselspielerinnen und Trainer.
Physiotherapeutin Hanne Zöller (Grippe) und Sina Fröhlich
(Verletzung) mußten leider zu Hause bleiben. |
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Die Entscheidung im
7-Meter-Schießen ist gefallen, der RRK gewinnt wieder
"seinen" Europacup! |
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Ehrung der Sieger nach
dem mit 11:9 (8:8/5:4) im 7-Meter-Schießen gegen den Berliner HC
gewonnenen Finale |
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Ehrung
der Sieger im Bootshaus des RRK (hinten: Thommy Blivier, Sybille
Breivogel, Lena Schüder, Nicole Hardt, Nina Günther, Tanja
Dickenscheid, Jana Schwärzel, Lisa Jacobi, Irene Balek, Berti Rauth;
vorn: Mandy Haase Jennifer Lutz, Denise Klecker)
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Zum
zehnten Mal seit 1991 "landet" der Europapokal im
Hallenhockey der Damen in der Preisvitrine des RRK im Bootshaus
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