Erst mal möchten sich die 1. Herren recht herzlich bei allen bedanken,
welche die Mannschaft während der Saison und dann auch bei der Endrunde
in Essen lautstark unterstützt haben. Macht weiter so, das war echt
super.
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Der
Bundesliga-Kader der RRK-Herren 1999/2000, der zum Abschluß der
Hallenrunde in der Grugahalle in Essen die Deutsche
Vizemeisterschaft im Hallenhockey erringen kann (hinten:
Abteilungsleiter und Betreuer Martin Müller, Holger Klein,
Trainer Kai Stieglitz, Joachim Ritter, Nico Hosang, Björn
Emmerling, Christian Hense, Torben Stalmach, Betreuerin Beate Müller,
"Physio" Sonja Richard; vorn: Nicolas Emmerling, Thomas
Block, Oliver Domke, Christopher Reitz, Sebastian Markowsky,
Christian Domke, Glenn Eifert, Lars Hosang) |
Bevor
wir am 13.11.99 mit einem 6:9-Sieg in Frankenthal in die Saison
gestartet sind, gab es schon den ersten Saisonhöhepunkt für die
Mannschaft. Wir bekamen 3 Wochen vor der Saison einen neuen Trainer vor
die Nase gesetzt. Mittlerweile sollte es sich herumgesprochen haben, wie
der Erfolgstrainer heißt. ( = Kai Stieglitz). Alle waren
gespannt, was nun aus der Mannschaft wird. Unser erstes Ziel der Saison
war, den Abstieg zu vermeiden, weil in dieser Saison 2 - 3 Absteiger
ausgespielt werden sollten. Am ersten Heimwochenende gegen beide Münchener
Vereine, gab es die Siege 2 und 3 (7:6 gegen den MSC und 9:3 gegen
Rot-Weiß).
Das
Samstagspiel war ein Krimi, welcher erst mit der Schlusssirene
zu unseren Gunsten entschieden wurde, da die letzte Ecke des MSC
gegen die Latte flog und der anschließende Bulli das Spiel beendete.
Das Spiel gegen Rot-Weiß München wurde am Tag darauf souverän mit 9:3
gewonnen. In der Woche vor dem Limburgspiel am 28.11.99 überraschte uns
unser Trainer erneut. Auf einer Tapete waren alle Ergebnisse der letzten
Jahre in Limburg aufgemalt, welche wir uns genau anschauen sollten. Dort
waren nur Niederlagen bis auf ein Unentschieden zu erkennen. Kai meinte
dann, dass es endlich Zeit sei, diese Statistik zu ändern. In Limburg
feierte man dann einen sensationellen 5:7-Erfolg. Sensationell, weil die
Mannschaft 37 Minuten mit einen Mann weniger spielen musste. Das
passierte, weil ich (Olli Domke) kurz vor der Halbzeitpause ein
saudummes Revanche-Foul begangen habe. Auf einmal hatten wir nach 4
Spielen schon 12 Punkte und waren oben dabei. Nun kam das nächste
Einschreiten unseres Trainers. Obwohl wir jetzt 12 Punkte haben, spielen
wir noch gegen den Abstieg, sagte Kai, und wer das Wort Endrunde in den
Mund nehmen sollte, musste 5,-- DM in die Mannschaftskasse zahlen.
Das
nächste Heimwochenende brachte weitere 6 Punkte gegen den Abstieg. Der
Berliner HC wurde knapp mit 8:7 und die Stuttgarter Kickers 7:6
geschlagen. In beiden Spielen war der Kapitän der Mannschaft aus oben
beschriebenen Gründen verhindert. So musste Björn Emmerling die
Mannschaft leiten und führen, was ihm auch sehr gut gelungen ist.
Am
Wochenende darauf zogen wir uns unsere erste Niederlage zu. Beim späteren
Deutschen Meister gingen wir nach der Halbzeit sang- und klanglos mit
14:5 unter. Das Spiel musste schnell vergessen werden, da es am nächsten
Tag gegen Frankenthal ging. Dem Ergebnis nach zu urteilen, wurde das Dürkheimspiel
schnell vergessen. Wir schlugen Frankenthal 8:5. So langsam dachten
immer mehr Leute an die Endrunde, aber das Wort war in der Mannschaft
immer noch mit einer Strafe belegt.
Vor
dem nächsten Wochenende gab es eine schlechte Nachricht für die
Mannschaft, welche aber im Nachhinein durch Thomas Susenburger zu einer
Erfolgsstory umgeschrieben werden sollte. Christopher Reitz spielte die
gesamte Vorrunde mit Schmerzen in der Leiste und das konnte so nicht
weiter gehen. Nachdem wir nun eigentlich genug Punkte gegen den Abstieg
geholt hatten, entschloss sich Christopher sich über Weihnachten an der
Leiste operieren zu lassen.
Auf
einmal tauchte ein etwas älterer Herr mit geringer Torwartausrüstung
im Training auf. Die Hälfte der Mannschaft fragte sich, wer dieser
Neuzugang wäre. Da mussten sich die Spieler, welche schon länger beim
RRK spielen, tot lachen und erklärten den Anderen, dass dieser Spieler
schon früher mal beim RRK Bundesligaluft geschnuppert hatte. Also
trainierte "Subbo" 2 mal die Woche mit uns, bevor wir nach München
zum Doppelwochenende fuhren.
Also
es gab glaube ich keinen Spieler der vor diesem Wochenende an zwei Siege
in München mit Subbo im Tor gedacht hätte. Aber der "Hexer"
im RRK-Tor holte alles vor dem Tor weg, was zu halten war. So konnten
wir auf der Rückfahrt ein 5:10 gegen den MSC und ein 4:6 gegen Rot-Weiß
München ausgiebig feiern. Die Mannschaft spielte dort eines ihrer
besten Spiele der Saison, was auch auf die geschlossene
Mannschaftsleistung zurückzuführen ist, welche über die gesamte
Saison hinweg andauerte.
Ich
glaube, dass nach diesem Wochenende die Strafe, welche über dem Wort
Endrunde hing, aufgehoben wurde. Am Wochenende darauf wurde weiter
gepunktet. In Berlin gab es ein 9:9, wo wir unser schwächstes Spiel
zeigten, aber trotzdem in der Lage waren 9 Tore zu schießen. Auch hier
wie tags darauf war Subbo wieder unser starker Rückhalt. Mit diesem 9:9
war uns die Endrunde in Essen nicht mehr zu nehmen. Stuttgart wurde dann
am 16.01.99 in der dortigen Tennishalle mit 6:9 bezwungen. Am letzten
Doppelwochenende zu Hause gab es die zweite Niederlage der Saison gegen
Limburg, welche in den Spielerkreisen schon mal als Hessenhilfe tituliert
wurde.
Das
letzte Spiel der Saison gegen Dürkheim wurde noch 8:5 gewonnen, wobei Dürkheim
ohne 4 Stammspieler antrat.
Nun
sollte also der Höhepunkt der Saison folgen, die Deutsche Endrunde in
Essen. Im Halbfinale mussten wir gegen den UHC Hamburg antreten. Als es
nach der regulären Spielzeit noch unentschieden stand, sollte die Verlängerung
den ersten Finalisten hervorbringen. Aber das war dann auch ein Irrtum.
Nach der Verlängerung gab es nun auch noch Sieben-Meter-Schießen.
Durch die super Unterstützung der RRK-Fans konnten wir den
Siebenmeter-Krimi mit einem Tor Unterschied für uns entscheiden.
Vorstellung
der Mannschaften vor dem 1. Halbfinale:
UHC Hamburg und
Rüsselsheimer RK |
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Spielszenen
aus dem Halbfinale gegen den UHC Hamburg,
das der RRK im
Sieben-Meter-Schießen für sich entscheidet |
Davon
haben alle von uns geträumt, aber dass ein Deutsches Finale so schnell
zur Realität werden
würde, konnte kaum einer fassen. Das anderer Halbfinale gewann Dürkheim.
Somit hieß das Finale am Sonntag: Dürkheim – Rüsselsheim.
Nun
stieg also das Finale. Das ganze Spiel war eine knappe Sache. Man lag
immer nur mit 1 oder 2 Toren hinten und konnte bis 3 Minuten vor Schluss
den Ausgleich halten. Aber dann bekamen wir noch ein Gegentor, welches wir
leider nicht mehr egalisieren konnten. Somit blieb uns hinter Dürkheim
dann der hervorragende 2. Platz der Deutschen Endrunde, welche abends im
Bootshaus noch sehr schön gefeiert wurde.
Finale:
Gegner, Holger Klein |
Die
RRK-Fans |
Finale: Christian Domke |
Finale:
Holger Klein, Gegner Dürkheim, Björn Emmerling
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Nun
wisst ihr, wie unsere Saison im groben Zügen abgelaufen ist.
Falls
ihr demnächst genaueres über die Spiele der 1. Herren wissen wollt, müsst
ihr wohl oder übel zu unseren Heimspielen an den Sommerdamm kommen. Dort
versucht die Mannschaft, euch dann etwas Spiel, Spaß und Spannung rüber
zu bringen.
Im
Nachhinein noch mal vielen Dank an alle, welche es ermöglicht haben, dass
die Saison so gut verlaufen konnte.
Und
das sind unter anderem:
Martin
Müller
= Organisator, Mädchen für alles,
der Betreuer der 1. Herren
Beate
Müller =
Organisatorin, Verpflegung, gute Laune
Sonja
Richard =
Physio der Mannschaft, gute Laune
Kai
Stieglitz
= Trainer und Schleifer der 1.
Herren
2. Herren
= guter
Trainingspartner im Mittwochstraining
Torben
Stalmach =
verletzter Videomann, und bald wieder Libero der Mannschaft
Also
dann bis zum Auftakt der Feldsaison 2000, Euer
Olli Domke
Die "Main-Spitze" berichtet
zur Deutschen Meisterschaft im Hallenhockey:
Routine hilft dem Meister
Bei RRK-Herren
überwiegt nach 3:4 im DM-Finale Freude und Stolz
Besser gelaunte Verlierer dürfte es in der
Geschichte deutscher Hockeyendspiele um den Titel in der Halle
wohl noch nie gegeben haben. Die Zeit, die zwischen dem
Schlusspfiff des 39. DM-Finales in der mit mehr als 4.300
Zuschauern besetzten Grugahalle und der Siegerehrung lag, hatte
der Mannschaft des Rüsselsheimer Ruder-Klubs (RRK) offenbar gut
getan. War nach der unglücklichen 3:4 (2:2)-Niederlage gegen
Titelverteidiger Dürkheimer HC noch so mancher Spieler des
wackeren Außenseiters enttäuscht und völlig entkräftet auf den
Boden gesunken, hatten sich die traurigen Gesichtszüge wenig
später schon wieder weitgehend entspannt.
Der
Bundesliga-Kader der RRK-Herren 1999/2000, der zum Abschluss
der Hallenrunde in der Grugahalle in Essen die Deutsche
Vizemeisterschaft im Hallenhockey erringen kann (hinten:
Abteilungsleiter und Betreuer Martin Müller, Holger Klein,
Trainer Kai Stieglitz, Joachim "Jo" Ritter, Nico Hosang, Björn
Emmerling, Christian Hense, Torben Stalmach, Betreuerin Beate
Müller, "Physio" Sonja Richard; vorn: Nicolas
"Nici" Emmerling, Thomas Block, Kapitän Oliver "Olli" Domke, Christopher Reitz,
Sebastian Markowsky, Christian Domke, Glenn Eifert, Lars
Hosang) |
Nach einer Saison, die mit Abstiegssorgen
angegangen wurde und beinahe vom vierten Hallentriumph gekrönt
worden wäre, gab es keinen Grund, übermäßig traurig zu sein. Und
da sich diese Erkenntnis offenbar schnell in den Köpfen der
Hessen festgesetzt hatte, hätte ein verspäteter Besucher der
Grugahalle durchaus auch die jubelnde Rüsselsheimer Mannschaft
bei dem obligatorischen Erinnerungsfoto für den deutschen
Meister halten können.
Dass dies sogar Realität hätte werden
können, darüber herrschte bei der Nachbetrachtung ungewohnte
Einigkeit. "Die Rüsselsheimer hätten es verdient gehabt, den
Titel zu holen", sagte Martin Schultze, der Dürkheimer Trainer.
Und der zweifache DHC-Torschütze Christian Mayerhöfer, mit 228
Länderspielen der erfahrenste Pfälzer, gab unumwunden zu, "dass
das auch genauso gut andersherum hätte ausgehen können".
Was den kleinen, aber feinen Unterschied
zwischen den beiden Topteams der Bundesliga ausmachte, auch
darüber waren die Protagonisten einhelliger Meinung. "Die
Dürkheimer waren das clevere Team und hatten das nötige Glück",
sagte Kai Stieglitz und erntete Kopfnicken bei der Gegnerschaft.
Und obwohl der RRK-Coach am Vorabend seines 33. Geburtstages mit
den Schiedsrichtern wegen manch vermeintlicher Fehlentscheidung
hart ins Gericht ging, überwog auch bei ihm die Freude und der
Stolz über das Erreichte: "Wenn mir einer vorher gesagt hätte,
dass wir Vizemeister werden, ich hätte wahrscheinlich nur müde
gelächelt."
RRK-Kapitän
"Olli" Domke,
hier auf den Armen von Kai Stieglitz und Holger Klein, wird
von den anwesenden Pressevertretern zum "Besten Spieler" des
Turniers gewählt und erhält die "Silberne
Hockeykugel". |
Apropos Lachen: Selbiges war dem RRK und
seinen rund 250 Fans im Finale schnell vergangenen. Nach einem
Solo über die linke Bande hatte Alexander Schütt in der zweiten
Minute dem 17 Jahre alten Nici Emmerling den Ball geschickt an
den Fuß gespielt und die erste Strafecke für den Favoriten
herausgeholt. Und gegen Schütts Schlenzball ins obere rechte
Toreck war kein Kraut gewachsen. Wer erwartet hatte, die
gefürchtete DHC-Kombinationsmaschine käme womöglich ins Rollen,
sah sich bald eines Besseren belehrt.
Der RRK stand sicher in der Defensive,
suchte selbst immer wieder den Weg zum Tor und wurde belohnt.
Zunächst glich Christian Domke aus, nachdem der Schiedsrichter
die Vorteilsregel optimal ausgelegt hatte (6.), dann ließ sich
Nico Hosang nach einem Fehlpass von Michael Purps nicht vom
2:1-Führungstreffer abhalten (13.). Während RRK-Goalie
Christopher Reitz in der Folgezeit nur vor dem immer
torgefährlichen Schütt auf der Hut sein musste, gab es auf der
anderen Seite etliche gut Einschussmöglichkeiten. Diese wurden
ebenso nicht genutzt, wie das Überzahlverhältnis nach der
Zeitstrafe gegen DHC-Kapitän Dirk Dörflinger (27.). In Unterzahl
bekam der Favorit einen Siebenmeter zugesprochen, den Mayerhöfer
zum Ausgleich verwandelte.
Dass der RRK gegen Ende der ersten
Halbzeit die grüne Ermahnungskarte zu sehen bekommen hatte, weil
bei einer Strafecke zweimal zu früh herausgelaufen worden war,
sollte sich im zweiten Abschnitt rächen. Als die Rüsselsheimer
sich auch bei der nächsten Ecke zu früh bewegten, entschied der
Schiedsrichter auf Siebenmeter, Mayerhöfer vollstreckte
souverän. Doch auch diese bittere Pille schluckte der RRK ohne
Murren, marschierte weiterhin nach vorne, ohne die bereits am
Vortag aufgetretene Eckenschwäche ablegen zu können. Erst der
dritte Versuch, von Björn Emmerling abgefeuert, ließ das DHC-Tornetz
zum 3:3 zappeln. Je älter die Partie wurde, um so schwerer
wurden hier wie da die Beine. Und es kam Hektik auf, die sich
speziell bei Oliver Domke in verbalen Attacken nach strittigen
Schiedsrichterentscheidungen bei Zweikämpfen und Laufduellen
entlud. Auf der Strafbank hatte der "Olli" dann Gelegenheit, den
Akku wieder aufzuladen.
Dies war auch nötig, denn nach einem eher
harmlosen Freischlag hatte sich der sträflich freistehende
Dörflinger drei Meter vor Reitz die Ecke zum 4:3 aussuchen
können (53.). "Was da los war, weiß ich erst genau, wenn ich
mir das Video angeschaut habe", so Stieglitz. Für das, was 30
Sekunden vor Schluss passierte, wird dies nicht nötig sein.
Oliver Domke hatte noch einmal alles aus sich herausgeholt, kam
im gegnerischen Kreis auch zum Schuss, fand aber im toll
reagierenden DHC-Keeper seinen Meister. Welchen Verlauf die
Partie bei einer möglichen Verlängerung genommen hätte, darüber
darf spekuliert werden. Erst recht nach den Erfahrungen vom
Samstag. |