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Über Mitglieder des
RRK (1954)
Wilfried Seipp |
Wilfried Seipp - 80 Rudersiege für den
RRK
Von Rolf Sittmann (aus "Klub-Nachrichten"
des RRK vom
Juli 1954)
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Auf der Gießener
Pfingstregatta 1954 konnte die Nr. 1
(Bugmann) des RRK-Seniorachters, Wilfried Seipp, seinen 80. Rudersieg erringen.
Seit
1940
Vereinsmitglied gehörte er schon zu den Jugendruderern, die
1943 in Wien bei den Deutschen Jugendmeisterschaften mitfuhren. Nach dem Kriege
war er einer der ersten, die wieder zur Verfügung standen. Unter der
Trainingsleitung von Fritz Brumme erzielte er im Meisterachter der
Renngemeinschaft Flörsheimer RV/Rüsselsheimer RK und später der
Rudergemeinschaft Flörsheim-Rüsselsheim seine großen sportlichen Erfolge.
Vierfacher Deutscher Meister
(1947
Mannheim, 1948 Duisburg, 1949
Mannheim,
1951 Mainz) und zahlreiche Siege in
erstklassigen Seniorrennen, das ist die stolze Bilanz seiner erfolgreichen
Rudererlaufbahn. Nicht nur auf fast allen bekannten deutschen Regattaplätzen
ging er über die 2.000-Meter-Strecke, sondern auch jenseits der Grenzen fuhr er
des öfteren seine Rennen. Unvergesslich sind ihm die Eindrücke der Englandtrips
in den Jahren 1951 und 1953 zum Ruderparadies an der Themse, nach Henley.
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Im
Finale des "Thames Challenge Cup" in Henley 1951
muß sich Wilfried Seipp mit dem Achter der RG
Flörsheim-Rüsselsheim (Wilfried Seipp, Adam Munk, Georg Schneider, Helmut Schwinn, René Kuhn,
Georg Boller, Georg von Opel, Karl Bauer und Stm. Rolf Bopp)
gegen den Achter der University of Pennsylvania geschlagen
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Trotz Studium und Beruf
opferte Wilfried Seipp, der mit Leib und Seele am Rudersport hängt, seine
Freizeit, um sich dem Training zu verschreiben. Er wurde wie alle Rennruderer
Spartaner auf Ehrenwort. Wochen-, Sonn- und Feiertage verliefen im Rhythmus der
strengen Gebote. Vor dem Sieg im Boot steht nämlich der Sieg über sich selbst,
den alle Ruderer mit Ehrenwort und Unterschrift als Vorschuss geben. Verzicht auf
alle kleinen und großen Passionen. Fragt man so einen Rennruderer ob er sich als
Idealist fühlt, dann kommt die Antwort: "Ich weiß es nicht, meine
Arbeitskollegen jedenfalls halten mich für verrückt". Wenn aber die Saison mit
etlichen tausend Kilometern und vielen Entbehrungen zu Ende ist, dann fehlt den
Jungens doch etwas.
So auch unser bewährter
Bugmann; zäh und verbissen hielt er durch. Mochten auch Rückschläge und
Misserfolge sich einstellen - im nächsten Jahr war er immer wieder dabei. Als
echter Kamerad ist er heute der "älteste" und erfolgreichste Ruderer im
Achter-Team.
Wir gratulieren Wilfried
Seipp recht herzlich zu seinem 80. Rudersieg und hoffen, dass er in Bälde sein
100. Rennen gewinnen wird.
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Wilfried
Seipp in "seinem" Achter, dem Achter der
Rudergemeinschaft Flörsheim-Rüsselsheim, auf der Flörsheimer
Pfingstregatta 1951 mit vom Bug Wilfried Seipp, Adam Munk, Georg Schneider, Helmut
Schwinn, René Kuhn, Georg Boller, Georg von Opel, Karl Bauer und Stm. Rolf
Bopp |
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