Rüsselsheimer Ruder-Klub 08 "Archiv und Chronik"

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Über Mitglieder des RRK (2013)                                  

Irene und Walter Willnow

Weltweit im Einsatz war der frühere Amateurboxer Walter Willnow als Kampfrichter. Auf diesem undatierten Foto ruft er einen Sieger bei der Militär-Weltmeisterschaft in Bangkok aus.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Ringrichter bei Kämpfen von Maske und Ottke

Nachruf – Der Rüsselsheimer Walter Willnow ist im Alter von 82 Jahren gestorben

Aus "Rüsselsheimer Echo" vom 22. Oktober 2013
 

abi - Er war ein erfolgreicher Amateurboxer und ein angesehener internationaler Kampfrichter. Mit Walter Willnow hat die Stadt Rüsselsheim nun eine ihrer bekanntesten Sportgrößen verloren.

Walter Willnow ist am vergangenen Donnerstag im Alter von 82 Jahren gestorben. Der gebürtige Rüsselsheimer hinterlässt seine Frau Irene, mit der er 60 Jahre verheiratet war, eine Tochter und drei Enkelkinder.

Einer alteingesessenen Rüsselsheimer Familie entstammend, hatte der am 22. Dezember 1930 in der Taunusstraße geborene Willnow zunächst bei Opel eine Lehre als Kraftfahrzeugmechaniker absolviert und war acht Jahre in der Abteilung Fahrversuche tätig, ehe er in die Presseabteilung wechselte und dann 30 Jahre als Reise-Ingenieur für den Autokonzern unterwegs war. Mit 60 Jahren verabschiedete er sich in den Vorruhestand.

Erst Handballspieler bei TuS Rüsselsheim

Zunächst bei TuS Rüsselsheim Handball spielend, hatte Walter Willnow nach dem Krieg schnell den Weg zum neu gegründeten Rüsselsheimer Boxclub gefunden. Innerhalb kürzester Zeit schaffte er mit den anderen Kämpfern den Sprung in die deutsche Crême de la Crême, zusammen mit den bekannten Boxstaffeln aus Stuttgart, Neckarsulm, Hamburg und Berlin.

Mit 22 Jahren hängte Willnow die Fausthandschuhe vorerst an den Nagel. Bis dahin hatte er 110 Kämpfe bestritten und mehr als 90 Prozent davon gewonnen, unter anderem gegen einige Deutsche Meister. Als Dreißigjähriger ließ er sich aber, mittlerweile Schwergewichtler, noch einmal dazu überreden, den inzwischen bescheideneren Boxclub zu verstärken. Das Ergebnis: zwölf Siege in 13 Kämpfen.

Angebot als Berufsboxer lehnt Willnow ab

Ein Angebot als Berufsboxer lehnte Willnow ab. Er blieb Amateur – und das fortan in einer anderen Form, die ihn noch bekannter machen sollte. Er erwarb die Lizenz als Kampfrichter, bekam nach einem Lehrgang in Kiel die Lizenz der AIBA (Association Internationale de Boxe Amateure), des Weltverbandes, und wurde einer von acht internationalen Ringrichtern in der Bundesrepublik. Dabei stand der Rüsselsheimer neben deutschen Meisterschaftswettkämpfen – unter anderem mit Henry Maske und Sven Ottke – auch bei drei Amateur-Weltmeisterschaften und einer Militär-WM im Ring.

Nachdem er mit 50 Jahren bedingt durch das Alterslimit des Verbandes als Kampfrichter ausgeschieden war, widmete sich Willnow neben seiner Arbeit bei Opel verstärkt der Familie. Mit seiner Frau Irene, die früher zu den besten Rüsselsheimer Hockeyspielerinnen gehörte und in der höchsten deutschen Klasse für den RRK spielte, unternahm er viele Reisen in ferne Länder. Wie die 81-Jährige berichtete, hatte sich ihr Mann bis ins hohe Alter fit gehalten. "Er ist", so Irene Willnow, "viel Rad gefahren in den letzten Jahren und hat noch lange immer morgens einen Waldlauf gemacht."


Irene Willnow

Die Damenmannschaft des RRK mit Irene Willnow (geb. Traiser) spielt 1948 in der Oberliga eine herausragende Runde und trifft im Endspiel um die Hessenmeisterschaft auf den Wiesbadener THC. Auf dem Platz des Titelverteidigers im Wiesbadener Nerotal liefern sich am 21. März 1948 die beiden Mannschaften ein rassiges Hockeyfinale. Obwohl der WTHC auf eigenem Platz spielt und wohl auch technisch besser ist, gelingt es ihm gegen die körperlich fiteren und jüngeren RRK-Spielerinnen nicht, daraus einen Vorteil zu ziehen. Mitte der zweiten Halbzeit "stochert" die Halblinke des RRK den Ball ins "feindliche" Tor. Bei diesem 1:0 bleibt es. Das ist die Hessenmeisterschaft für die RRK-Damenmannschaft mit (hinten) Anni Diehl, Charlotte Krebs, Irmgard Faller, Lucie Moser, Maria Herdt und Pauline Hill sowie (vorn) Annemie Hummel, Carola Fröder, Torfrau Hedwig Traiser, Käthe Sieben und Irene Traiser.


Trauer um Ringrichter und Boxer Walter Willnow

NACHRUF   Treuer Rüsselsheimer wird 82 Jahre alt

Aus "Main-Spitze" vom 23.10.2013

(kri). Der Vernissage zu Ehren Conny Rudhofs, der am 29. September 1963 in der Bushalle der Rüsselsheimer Stadtwerke Box-Europameister geworden war, hatte er noch beigewohnt. Für einen Besuch der Vor- und Halbfinalkämpfe um die hessische Amateur-Meisterschaft vor vier Wochen an der historischen Stätte reichten die Kräfte schon nicht mehr. Am vergangenen Donnerstag ist Walter Willnow im Alter von 82 Jahren gestorben. Er hinterlässt nach 60-jähriger Ehe seine Frau Irene, eine Tochter und drei Enkelkinder.

Dass die Trauergemeinde an diesem Donnerstag (11.30 Uhr) auf dem Waldfriedhof groß sein wird, kann als gesichert gelten. Schließlich hat sich Willnow, nachdem er zunächst Handball bei der TuS spielte, in der Boxszene weit über Rüsselsheim hinaus einen Namen gemacht. Zunächst als junger Faustkämpfer mit der aufstrebenden Staffel des Rüsselsheimer BC – trotz einer Bilanz von rund 110 Siegen bei 123 Duellen wollte er nicht Profi werden –, dann in besonderem Maße als Ringrichter.

Willnow, in Rüsselsheim geboren, aufgewachsen, nach der Lehre bei Opel dort bis zum Ruhestand beschäftigt sowie bis zuletzt hier auch heimisch, erwarb die Lizenz des Weltverbandes Aiba und stieg zu einem von bundesweit acht internationalen Ringrichtern auf. Neben etlichen DM-Turnieren stand er fortan bis zum Alterslimit von 50 Jahren bei drei Amateur-Weltmeisterschaften und einer Militär-WM im Seilgeviert. Fürwahr ein großer Sportsmann und treuer Rüsselsheimer, der sich im Radsattel und bei Waldläufen bis ins hohe Alter fit hielt.