Rüsselsheimer Ruder-Klub 08 "Archiv und Chronik"

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Uwe Hurlin

Die Aussichtsplattform an der Festung ist am Freitag ihrer Bestimmung übergeben worden. Uwe Hurlin (Mitte), Geschäftsführer der Bürgerstiftung, informierte die Gäste, darunter OB Patrick Burghardt, Freundeskreisvorsitzender Uwe Menges, Baustadtrat Nils Kraft und Bürgerstiftungsvorsitzender Carlo von Opel

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Blick vom Wahrzeichen der Stadt

Festung – Neue Aussichtsplattform eröffnet – Projekt überwiegend aus Spenden finanziert

Von Ralph Keim (aus "Rüsselsheimer Echo" am 8. November 2014)

Die neue Aussichtsplattform an der Festung ist am Freitag offiziell ihrer Bestimmung übergeben worden. 50.000 Euro kostete das Projekt, das die Bürgerstiftung Festung überwiegend aus Spenden finanzierte.

Bei schönem Wetter reicht der Blick bis in den Rheingau und in den Taunus. Auf alle Fälle dominiert das Opel-Kraftwerk, das aus dieser Perspektive und Entfernung allerdings fast schon einen faszinierenden Charakter bekommt. Wer auf der neuen Aussichtsplattform der Festung steht, kann allerdings auch seiner Fantasie freien Lauf lassen und sich vorstellen, was die Menschen vor einem halben Jahrtausend von diesem Punkt aus gesehen haben: wahrscheinlich die aus heutiger Sicht sehr lieblichen Auenlandschaften des Mains, Felder und Wiesen und mehr oder weniger große Hütten und Häuser.

Die Rüsselsheimer Festung ist längst zu einem historischen Relikt aus vergangenen Jahrhunderten geworden. Doch erst in den letzten Jahrzehnten ist sie, auch dank des Engagements der 1995 gegründeten Bürgerstiftung und des 2008 gegründeten Freundeskreises der Festung, aus ihrem Dornröschenschlaf erwacht und wieder mehr und mehr in das Bewusstsein der Bevölkerung und der Besucher gerückt. Dazu beitragen soll jetzt auch die neue Aussichtsplattform, die am Freitagvormittag offiziell ihrer Bestimmung übergeben wurde.

Ein befestigter Weg und ein sicheres Geländer machen die wenige Quadratmeter große Plattform aus, die rund 50.000 Euro gekostet hat, wie Uwe Hurlin, Geschäftsführer der Bürgerstiftung, bei der Eröffnung informierte. Möglich geworden sei die Finanzierung durch zahlreiche Spenden von Bürgern und Unternehmen.

Oberbürgermeister Patrick Burghardt (CDU) und Baustadtrat Nils Kraft (SPD) sowie Carlo von Opel als Vorstandsvorsitzender der Bürgerstiftung Festung und Uwe Menges, Vorsitzender des Freundeskreises, zeigten sich begeistert von der Plattform und dem Ausblick, der sich von hier bietet. OB Burghardt erinnerte an die Diskussionen um den Grünschnitt, der notwendig war, um den Ausblick von der Plattform zu gewährleisten.

Burghardt und Kraft kündigten weitere Maßnahmen an, um die Festung noch weiter "herauszuputzen". Vorgesehen sei beispielsweise, die Fundamente und Kasematten der Anlage zu sichern. Baustadtrat Kraft kündigte an, dass die wertvolle Flora und Fauna gepflegt werden soll, während OB Burghardt auf die zahlreichen Maßnahmen im Umfeld der Festung und des Mainvorlands verwies. Carlo von Opel freute sich, dass die Festung längst zu einem Wahrzeichen der Stadt Rüsselsheim geworden ist.


Der Blick schweift in die Ferne

Neue Aussichtsplattform auf der Rüsselsheimer Festung

Von Michael Wien (aus "Main-Spitze" vom 8. November 2014)

"Die Festung für die Bürger erlebbar machen" war ein Wunsch, den am Freitag gleich alle Festredner äußerten. Und Patrick Burghardt schrieb letzten Zweiflern gleich noch ins Stammbuch: "Wer sagt, Rüsselsheim habe nichts Touristisches zu bieten, der soll einfach hierher kommen und sich umsehen." Der OB meinte dabei nicht nur Anziehungspunkte wie Museum, Stadtarchiv, Heimatverein, Café und mancherlei Veranstaltungen hier. Das Umsehen gelingt jetzt auch ganz wortwörtlich, innerhalb der Festung, wie von ihr herab auf einen wichtigen Teil der umgebenden Landschaft.

Weiter Blick ins Land

Denn Bürgerstiftung Festung, Freundeskreis und viele Unterstützer haben es finanziell möglich gemacht, die Westbastion so zu befestigen, dass darauf eine Aussichtsplattform errichtet werden konnte. Von dort hat man nun weithin erstaunlich gute Sicht, selbst an einem wolkenverhangenen Novembertag. Zwar schaut man nicht mehr wie vor noch hundert Jahren nur auf Main, Wälder und Auen, sondern auf das "jetzt auch schon beinahe historische Opel-Kraftwerk", wie Carlo von Opel bemerkte. Aber man kann sich doch so genussvoll umsehen, wie es Wanderer tun, wenn sie rasten wollen – und in diesem Fall feststellen, dass sie auf einer Festung innehalten, die in 615 Jahren selbst eine Menge erlebt und erlitten hat. Vor gar nicht langer Zeit auch das Vergessensein, bis Gerhard Löffert, Otti Geschka und einige Mitstreiter gegen anfangs große Widerstände das zugewucherte Bollwerk aus dem Dornröschenschlaf weckten. Erneut wurde jetzt Grün ausgelichtet, um von der neuen Plattform den Blick auf das Mainvorland und den Strom selbst freizugeben. Wie Burghardt anmerkte, hat umgekehrt von unten jeder die Chance, vom Vorland wie vom Opelsteg aus die Festung und Menschen auf der großzügig bemessenen Aussichtsplattform zu sehen.

Uwe Hurlin (Bürgerstiftung) wie Uwe Menges (Freundeskreis) verwiesen stolz darauf, was aus der Festung geworden ist, seit das Land sie (nicht zuletzt auf Betreiben des Heimatvereines) 1954 den Bürgern dieser Stadt geschenkt hat. Beide Männer verwiesen zugleich darauf, dass die Erstellung der Aussichtsplattform nur der erste von mehreren Bauabschnitten ist, nach deren Vollendung die Besucher noch mehr zu sehen bekommen werden. Baustadtrat Nils Kraft beschrieb, dass man sich nun der Kasematten annehmen und schließlich den Westturm nachgestalten wird. Wenn Bürger weiterhin so fleißig spenden, wofür alle Redner deutlich warben.


Wie einst die Grafen Katzenelnbogen

Stiftung und Freundeskreis der Festung in Rüsselsheim errichten Aussichtsplattform / Blick auf Main und Flörsheimer Ufer

Von Michael Wien (aus "Main-Spitze" vom 12. September 2014)

Mit Errichtung einer Aussichtsplattform, die dem Mainknie zugewandt sein wird, setzen Bürgerstiftung und Freundeskreis ihr Bemühen fort, die Festung Rüsselsheimern und Gästen näher zu bringen. Ein teures, aber lohnendes Unterfangen, wie Carlo von Opel am Donnerstag beim nachgeholten "Ersten Spatenstich" deutlich machte, ohne Zahlen zu verraten. Die Stadt sei nicht reich an historisch wertvollen Gebäuden. Desto wichtiger sei es, die Bürger mit dem vertraut zu machen, was an Kostbarem überliefert worden ist.

Blick auf Main und Flörsheimer Ufer

Der Stiftungsvorsitzende sowie der Vorsitzende des Freundeskreises, Uwe Menges, erinnerten daran, dass schon die Herren von Katzenelnbogen hier auf den Main blickend den Schiffsverkehr ins ungeliebte Mainz überwachten. Leider hätten Gustav Adolf und seine Schweden alle Rondelle geschleift und "die Festung zugerichtet, wie wir sie vorfanden". Jetzt gestalte man in mehreren Abschnitten eines der Rondelle nach, in einer lichten Stahlkonstruktion, die den Aufbau eines solchen Festungselementes augenscheinlich macht.

Die Etagen im Rondell waren nicht untereinander zugänglich, nur einzeln vom Inneren der Festung her. Ein 27 Meter langer Weg wird auch künftig in den 1. Stock führen. Von dort soll man (Eröffnung noch nicht terminiert) auf Rosten stehend Main, Opel-Kraftwerk und Flörsheimer Ufer betrachten können. Baudezernent Nils Kraft dankte Stiftung, Freundeskreis und Vorgänger Peter Layer, die Festung Stück um Stück erschlossen zu haben. Brunnenstube, Ostbastion, Befreiung der Gräben und Wallanlagen von einem in Jahrhunderten gewucherten Urwald hätten dazu beigetragen.

Festung dem ursprünglichen Zustand annähern

Etwa 1.000 Gewächse wurden seit 1995 entfernt, für einen guten Main-Blick sind noch Bäume auszulichten. Im Gespräch mit der "Main-Spitze" erinnerte Uwe Hurlin daran, wie die Stiftungsmitglieder ihren ersten Plan verwerfen mussten, den Turm hier wieder komplett aus Stein zu errichten. Die Stiftung kann zur Finanzierung von Projekten nur die Zinsen des Stiftungskapitals (138.000 Euro) beitragen. Ist mehr möglich als die bereits teure Erhaltung des mittlerweile freigelegten Areals, sei dies dem Freundeskreis (derzeit 88 Mitglieder) zu danken. Hurlin appellierte an alle Bürger, sich diesem Kreis anzuschließen (Jahresbeitrag 75 Euro, 60 davon erhält die Stiftung zur Investition).

An Ideen, den Zustand der Festung noch mehr dem ursprünglichen anzunähern, mangelt es Stiftern und Freunden nicht. Im Festungseingang das Ende eines Schauers abwartend, blickte Layer mit Hurlin am Ende auf die schnurgerade Zufahrtsstraße. Den ursprünglichen festungsgemäßen Zickzackkurs wiederherzustellen, wird sich anbieten, wenn diese Straße ohnehin mal mehr als nur ausgebessert werden muss...