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RRK (2016)
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Rüsselsheimer Hotelmarkt
Der Kampf ums
Überleben
Die
Hotellandschaft im Rhein-Main-Gebiet befindet sich in einem harten
Konkurrenzkampf. Rüsselsheim will mit dem neuen Hotel auf dem Mainblock
aufholen.
Von Robin Göckes
(aus "Rüsselsheimer Echo" vom 04.03.2016)
Die Rüsselsheimer
Hotellandschaft gerät in Bewegung – und zwar kräftig. Das Columbia-Hotel an der
Eisenstraße wird zur Jahresmitte schließen. Entsprechende Gerüchte sind schon
länger im Umlauf, nun sind sie zur Gewissheit geworden. Diese Business-Adresse
geht also – zumindest vorerst – verloren, dafür wird ein anderes Hotel mit
ähnlicher Zielgruppe neu gebaut. Auf dem Mainblock entsteht bis Mitte 2017 ein
Vier-Sterne-Haus mit 120 Zimmern. Zudem strebt das Hotelbauprojekt der Familie
Höll am Mainufer seiner Fertigstellung entgegen.
Wie der Markt auf
die Veränderungen reagieren, wie er sich künftig verändern wird, da sind selbst
die Experten vorsichtig. Schwierig sei sie, die Hotelbranche, sagt einer, der es
wissen muss. Udo Schneider ist Vorsitzender des Hotel- und Gastronomieverbands
DEHOGA im Kreis Groß-Gerau. Und als Chef des Weinhauses Schaab Louis an der
Ludwigstraße hat er einen guten Blick auf die Rüsselsheimer Hotellandschaft.
"Der Markt ist hart umkämpft, da wird sich der eine oder andere in Zukunft zu
beweisen haben", sagt er. Nach seiner Kenntnis entstehen alleine in Frankfurt in
diesem Jahr 6.000 neue Übernachtungsmöglichkeiten – eine Entwicklung, die nicht
nur auf die Branche in Frankfurt Auswirkungen haben wird, sondern in die gesamte
Region ausstrahlen dürfte.
Viele Faktoren
spielen eine Rolle
Die künftige
Entwicklung werde von vielen Einflüssen bestimmt, sagt Schneider. Längst sei die
Zeit vorbei, in der die Frankfurter Hotellandschaft zu Messezeiten durchgehend
hohe Zuschläge verlangt habe, weil sie es eben konnte. "Die Entwicklung in der
Region und in Rüsselsheim wird von vielen Faktoren beeinflusst, nicht alleine
von der Messe in Frankfurt oder von Opel", sagt Schneider. Es gebe in
Rüsselsheim einen festen Kern an größeren Firmen, die regelmäßig größere
Kontingente an Übernachtungsmöglichkeiten unterschiedlichster Ausstattung
benötigten. Rüsselsheim könne mit seiner Lage zwischen Frankfurt, Wiesbaden und
Mainz und der Verkehrsanbindung punkten.
Nach den Zahlen des
Hessischen Landesamts für Statistik, mit welchen auch die Stadt unter anderem
ihr Votum für das Hotelbauprojekt begründet, hinkt Rüsselsheim anderen Kommunen
in der Umgebung des Frankfurter Flughafens hinterher, wenn es um die Zahl der
Betten in Relation zur Größe der Stadt geht. Andere Städte haben größere
Kapazitäten zu bieten und bauen diese, wie Raunheim, auch noch weiter aus.
Ob die
Rüsselsheimer Hotellandschaft von dem neuen Hotel auf dem Mainblock profitieren
wird oder dieses eine Gefahr darstellt, kann Schneider nicht seriös beantworten.
Im Verlauf der Diskussion, die in den vergangenen Wochen entstanden ist, sind
beide Meinungen zum Ausdruck gekommen. Während ein Mitbewerber aus der
Innenstadt starke Bedenken zum Ausdruck brachte, geht die Stadt davon aus, dass
das neue Hotel dringend benötigte Kapazitäten schaffen und zudem einen Anstoß
für weitere Investitionen der anderen Hotelbetreiber vor Ort liefern wird.
Ballung in der
Innenstadt
"Ich kenne
niemanden aus der Gruppe, die das Hotel bauen will. Aber sie sollen kompetent
sein, und kompetente Partner tun immer gut", sagt nun Schneider. Letztlich sei
es immer eine unternehmerische Entscheidung, die für oder gegen einen neuen
Standort spricht. "Klar ist, dass es eine gewisse Ballung in der Innenstadt
geben wird. Darüber kann man diskutieren", sagt Schneider. Allerdings könnte das
neue Hotel am Mainblock aber auch den Wegfall jener Kapazitäten kompensieren,
die bislang vom Columbia-Hotel bereitgehalten werden.
Die Gruppe MK
Hotels, welche das neue Vier-Sterne-Haus auf dem Mainblock nach dessen
Fertigstellung betreiben soll, sieht in Rüsselsheim und der Region offenkundig
genug Potenzial, um kräftig zu investieren. 120 Zimmer soll das neue Hotel
haben, hinzu kommt eine großzügige Terrasse in Richtung Main und eine
Gastronomie samt eigener Brauerei.
In der Region kennt
sich der Hotelbetreiber aus, hat bereits ein Haus in Frankfurt. Die Mainterrasse
und Mainlust der Familie Höll entstehen in direkter Nachbarschaft ebenfalls neu.
"Das ist mit Sicherheit ein wirkliches Plus für Rüsselsheim", sagt Schneider. |