Aus
"Taunus-Zeitung" vom 13.08.2018
rem - Hinter Tobias
Wuttke liegen ereignisreiche Wochen, in denen der Hockeyspieler und Trainer des
HC Bad Homburg zwei Erlebnisse hatte, die einem kleinen Wunder gleichkommen. Die
Geburt seines Sohnes Quinn war so eines, schon das dritte im Leben von Papa
Wuttke, denn jede Geburt ist wie ein kleines Wunder. Kurz darauf nahm der
Routinier an den Altersklassen-Weltmeisterschaften in Terrassa (Provinz
Barcelona) teil – und schaffte mit der deutschen M35-Nationalmannschaft auf
Anhieb den Sprung aufs Treppchen. Sensationellerweise, wie Hockey-Insider
bewerten, denn die Deutschen hatten für diese Altersklasse im Frühjahr überhaupt
erst eine Auswahl zusammengestellt, und die WM war so gut besetzt wie nie. Die
Bronzemedaille konnten Wuttke und Co. letztlich ergattern.
Unter den 130
Mannschaften mit rund 3.000 Teilnehmern befanden sich sieben Teams, die in einer
Einfachrunde die Teilnehmer am großen und kleinen Finale ermittelten. Die
Topfavoriten Australien und England bestritten schließlich das Finale (1:0 für
Australien). Deutschland erreichte nach Siegen gegen Wales (4:1), Schottland
(3:1) und Spanien (2:0), Unentschieden gegen England (1:1) und Südafrika (2:2)
sowie einer Niederlage gegen Australien (2:5) das Spiel um Bronze. Hier besiegte
das deutsche Team die Schotten mit 4:0 und konnte jubelnd aufs Treppchen.
Tobias "Tobi"
Wuttke bereitete im gesamten Turnier sechs Treffer vor und konnte sich dreimal
in die Torschützenliste eintragen: zwei Tore gelangen ihm gegen Wales, und der
2:2-Ausgleich kurz vor dem Ende gegen Südafrika ging auf sein Konto. Damit
landete der Bad Homburger auf Platz acht der WM-Torschützenliste.
"Es war mir eine
große Ehre und Freude, bei dieser WM meine ersten Länderspiele absolvieren zu
dürfen und den HC Bad Homburg international zu vertreten", fasst Wuttke
zufrieden zusammen. Mit Hennes Jednat (Bronzemedaille in der M60 vor sechs
Wochen) hat der HCH einen weiteren aktuellen WM-Medaillengewinner in seinen
Reihen. "Obwohl wir das Finale verpasst haben, fühlt es sich nicht wie eine
Niederlage an", resümierte Nationaltrainer Peter Krüger.
Der erfahrene
Bundesliga-Coach von Klipper Hamburg hatte für die Vorbereitung der Mannschaft
nicht viel Gelegenheit. Das deutsche Team (Altersschnitt: 37 Jahre) absolvierte
im März einen Lehrgang in Krefeld und im Juli ein Trainingslager in Wiesbaden.
Tobias Wuttke hatte zusätzlich seinen persönlichen Vorbereitungsplan mit einem
Personal Trainer umgesetzt – und ganz nebenbei sehr erfolgreich seine
langjährigen Rückenschmerzen in den Griff bekommen.
Die 18 deutschen
Nationalspieler kamen aus Hamburg und Berlin, aber auch aus dem
Rhein-Main-Gebiet, wie vom Wiesbadener THC und Vorwärts Frankfurt. Wuttkes
prominentester Mitspieler war Tibor Weißenborn von Rot-Weiss Köln, der mehr als
300 Länderspiele für die A-Nationalmannschaft absolvierte und mit ihr
Weltmeister (2002, 2006) und Olympiasieger (2008) wurde. Wuttke stand mit dem
Rüsselsheimer RK einmal im Endspiel um die deutsche Hallen-Meisterschaft (2009).