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Über Mitglieder des
RRK (1998)
Torsten Althoff |
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"Eigentlich
wollte ich hier nie weg"
Torsten Althoff
Landestrainer in Niedersachsen
Von Martin Krieger (aus "Main-Spitze"
vom 15. Oktober 1998) |
Nach der Abschiedsfete am Sonntag sollte
es eigentlich gestern ab in Richtung Norden gehen. Schließlich steht Torsten Althoff an diesem Wochenende sein erster Arbeitseinsatz in der neuen Wahlheimat
bevor.
Dass der langjährige Hockeytrainer des Rüsselsheimer RK nun erst am Freitag
nach Braunschweig durchstartet, legt den Schluss nahe, daß das mit dem Abnabeln
offenbar nicht so leicht fällt. "Eigentlich wollte ich hier auch nie weg", sagt Althoff. Seine innige Heimatverbundenheit indes ist für den zögerlichen Abgang
nicht verantwortlich. "Meine neue Wohnung ist noch nicht fertig geworden", so Althoff.
Mit den ersten Trainingseinheiten für die Jugendauswahlteams Niedersachsens
beginnt für den 28 Jahre alten, frischgebackenen Diplom-Sportlehrer ein neuer
Lebensabschnitt. Nachdem es bereits vor eineinhalb Jahren eine Anfrage aus
Niedersachsen gegeben habe, erinnerte man sich erneut an ihn, als die neu
ausgeschriebene und vom Landessportbund finanzierte Stelle eines hauptamtlichen
Landestrainers zu besetzen war. Im Juli sagte Althoff schließlich zu, der als
diplomierter Übungsleiter auch mit der Trainerausbildung betraut sein wird. "Ich
sehe das als reizvolle Aufgabe an. Das Niveau ist noch ein bisschen dürftig und
es gibt keine große Struktur. Da kann man ohne großen Druck ganz gut etwas
bewegen", sagt Althoff.
Obwohl etwa der SC Frankfurt 1880 ihn gerne als Jugendtrainer gewonnen hätte,
ist ein Engagement bei einem Verein für den Coach der deutschen U16-Auswahl
derzeit kein Thema. Dies nicht zuletzt aus jenen Erinnerungen heraus, die
ebenfalls eineinhalb Jahre zurückliegen. In der Hallensaison 1996/97 hatte Althoff die Männermannschaft des RRK betreut und dann reichlich frustriert und
desillusioniert aufgegeben. "Das war trotz allem eine wichtige Erfahrung", sagt Althoff, der in den 14 Begegnungen von seinen ehemaligen Mitspielern immer
weniger als Autoritätsperson anerkannt worden war. "Das war und ist eine ganz
schwierige Situation. Ich, wie auch Volker Schädel jetzt, haben früher selbst in
der Mannschaft mitgespielt. Und der Prophet im eigenen Land zählt halt nichts",
sagt Althoff, der unter den Fittichen von Berti Rauth herangereift war.
Dass er irgendwann habe gehen müssen, da der RRK nicht in der Lage ist, zwei
hauptamtliche Trainer zu bezahlen, sei ihm immer klar gewesen. Obwohl von
Vereinsseite zuletzt niemand auf ihn zugekommen sei, fällt ihm der Abschied
schwer. Denn: "Schließlich sind einige jetzt oben, zu deren Entwicklung auch ich
beigetragen habe." Zumindest in den nächsten fünf Jahren können nun die
Hockeytalente Niedersachsens von ihm profitieren.
Torsten Althoff führt die männliche B-Jugend des RRK zur Deutschen
Vizemeisterschaft im Feldhockey 1991 (hinten: Martin Ruf, Betreuer Carsten Wolf, Marcus
Schäfer, Sven Hoffmann, Torben Stalmach, Christoph Napp, Fan
Leander Schäfer, Sebastian Klöckner, Daniel Voigt, Simon
Reiss, Trainer Torsten Althoff, Fan Florian Haupt; davor:
Christian Kösling, Christian Domke, Sebastian Körber, Oliver
Domke, Björn Emmerling, Michael Grote; vorn: Martin Ehrhardt,
Marc Boye) |
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