Rüsselsheimer Ruder-Klub 08 "Archiv und Chronik"

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Thomas Dauner

Thomas Dauner

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Den nächsten Aufstieg schon im Kopf

Thomas Dauner hat sowohl die BHTC-Frauen als auch das Männerteam zum Aufstieg geführt.

Von Simon David (aus "Bietigheimer Zeitung" vom 20.07.2017)

Für den Bietigheimer HTC war es eine sehr erfolgreiche Hockey-Saison. Das Frauenteam hat den Sprung in die Zweite Bundesliga geschafft, die Herren sind Meister in der 1. Verbandsliga geworden und spielen in der kommenden Runde nun in der Oberliga. An beiden Erfolgen war Coach Thomas Dauner maßgeblich beteiligt.

Bei den Damen gilt es zunächst, die Klasse zu halten. Bei den Herren ist die Zielsetzung etwas höher. "Wir wollen in die 2. Regionalliga. Das muss nicht in der ersten Saison sein, mittelfristig wollen wir aber den Sprung nach oben schaffen", sagt Dauner. Mit dem Abstieg möchte das Team nichts zu tun haben, eine Platzierung in der oberen Tabellenhälfte wird angestrebt.

Das scheint auch machbar, denn im Wesentlichen wird die Mannschaft zusammenbleiben. Bei einigen jüngeren Spielern entscheidet sich noch, wo sie studieren werden. Alle Spieler haben aber die Absicht bekundet, dem BHTC treu zu bleiben. Zudem stimmt das Umfeld. Vonseiten des Vorstandes gebe es volle Rückendeckung für das Trainerteam, so Dauner. Ein neuer Betreuer konnte ebenfalls gewonnen werden, der ihm etwas Arbeit abnehmen soll. Denn Arbeit wird auf die erste Mannschaft des BHTC zukommen. "Erfolg ist kein Zufall. Wir tun mehr als die anderen und sind deshalb auch zu Recht Meister geworden – und das, obwohl wir nach der souveränen Vorrunde den Ausfall zweier Routiniers kompensieren mussten", stellt Dauner fest.

Dem Teamgeist der Spieler und dem engagierten Training sei es zu verdanken gewesen, dass man sich am Ende durchgesetzt habe. "Natürlich kommt es auch darauf an, auf welche Gegner man trifft. Gegen die starken Mannschaften aus Mannheim oder Böblingen wird es sicher nicht einfach. Vielleicht gelingt es uns aber dennoch, den einen oder anderen Punkt auch gegen diese Teams zu gewinnen", meint der Bietigheimer Coach.

Wichtig sei, sich in der neuen Liga frühzeitig zu stabilisieren und eine Platzierung in der oberen Tabellenhälfte zu sichern. Wo man am Ende lande und wann es mit dem Aufstieg klappt, wird sich zeigen. "Statt bisher zweimal werden wir künftig dreimal pro Woche trainieren. Zudem gibt es bei uns keine Sommerpause im Training. Freilich ist jeder Spieler mal im Urlaub, es gibt aber jede Woche Trainingseinheiten", betont Dauner. Gerade den jungen Spielern möchte er so die Möglichkeit verschaffen, sich zu entwickeln und die Umstellung vom Jugend- auf den Erwachsenenbereich besser zu schaffen.

Dauner setzt auf Kontinuität

"Der Aufstieg in die 2. Regionalliga ist eine echte Klippe, aber man muss sich auch Ziele setzen. Kontinuität – sowohl was den Kader als auch engagierte Trainingsleistungen betrifft – ist die Voraussetzung, es zu schaffen", sagt Dauner. So ausgiebig die jüngsten Erfolge gefeiert wurden, so wenig wird man sich beim BHTC auf ihnen ausruhen. Dafür – das vermittelt Dauner deutlich – sind Trainer und Team zu ehrgeizig.


"Wir sind die Wundertüte der Liga"

Thomas Dauner hat die Hockey-Frauen des Bietigheimer HTC von der Verbandsliga in die Zweite Bundesliga geführt.

Von Andreas Eberle (aus "Bietigheimer Zeitung" vom 07.07.2017)

Die Hockey-Frauen des Bietigheimer HTC sind dreimal in Folge aufgestiegen und haben so den Durchmarsch von der Verbandsliga in die Zweite Bundesliga geschafft. Der Vater des Erfolgs ist Thomas Dauner, der das Team seit Ende 2012 coacht. Der 58-Jährige spricht im Interview über die Qualitäten seiner Mannschaft und blickt auf die neue Saison in der zweithöchsten deutschen Spielklasse voraus.

Müssen Sie sich manchmal kneifen, wenn Sie auf das zurückblicken, was Sie mit dem Bietigheimer Frauenteam in den vergangenen drei Jahren erreicht haben?

Beim letzten Schritt in die Zweite Liga wäre das vielleicht nötig gewesen. Der kam schon etwas überraschend. Die ersten zwei Aufstiege waren dagegen geplant, allerdings nicht so schnell. Bis 2019 wollten wir eigentlich in der Regionalliga spielen. Wir hatten vor, nach einem Aufstieg erst eine Saison vorne mitzuspielen und dann jeweils im zweiten Jahr den nächsten Aufstieg zu schaffen. Die schwierigste Hürde waren dabei die beiden Relegations-Entscheidungsspiele zur Regionalliga vor einem Jahr gegen Hanau.

Traurig sind Sie aber nicht, dass der Sprung nach oben jetzt doch viel schneller kam als erwartet?

Nein, sicher nicht. Wenn du die Chance hast, musst du sie ergreifen. Im Nachhinein über verpasste Chancen nachzudenken, ist frustrierend.

Was steckt hinter der Erfolgsgeschichte der Bietigheimer Hockey-Frauen?

Wie immer im Leben: harte Arbeit. Training, Training, Training.

Was zeichnet Ihre Mannschaft aus?

Der entscheidende Faktor, der ganz wichtig für eine Frauenmannschaft ist, ist der Zusammenhalt. Die Mädels spielen seit Jahren zusammen und gehen gemeinsam durch dick und dünn. Zweitens würde ich den Trainingseifer nennen. Wenn Training angesetzt ist, ist Training. Da wird nicht groß diskutiert. Hinzu kommen mit Martin Grund aus der Leichtathletik und Steffen Kreft aus dem Judo zwei bodenständige und ehrgeizige Athletik-Trainer sowie ein sehr gutes und geerdetes Umfeld. Beim BHTC gibt es keine Spinner, alle bleiben am Boden.

In der neuen Saison trifft der BHTC auf Topvereine wie den Rüsselsheimer RK, TuS Lichterfelde, Eintracht Frankfurt und die Zehlendorfer Wespen. Wie schätzen Sie die Liga ein?

Das ist schon ein sehr ausgesuchtes Feld, der Unterbau in Deutschland ist sehr fundiert, ich würde sogar von der Crème de la Crème sprechen. Das sind alles Vereine, die schön länger in den beiden ersten Ligen dabei sind und/oder große Erfolge in der Jugendarbeit hatten.

Sehen Sie sich mit dem BHTC als Hecht im Karpfenteich?

Ein Hecht ist ja ein Raubfisch. Ich sehe uns eher als die absolute Wundertüte der Liga. Das hat für uns den Vorteil, dass die anderen Mannschaften uns nicht kennen. Sie werden ein halbes Jahr brauchen, bis sie uns wirklich einschätzen können. Denn dann haben sie einmal gegen uns gespielt. Bis dahin müssen wir eben schon ein paar Punkte auf unserem Konto haben, damit wir auch die Rückrunde erfolgreich meistern.

Mit welchem Ziel wird der Bietigheimer HTC in die Zweitliga-Saison 2017/2018 gehen?

Die Zweite Liga wird eine Herausforderung. Das Ziel ist ganz klar der Klassenerhalt – und den traue ich meiner Truppe auch zu. Wenn du aufsteigst, hast du Qualität, auch wenn der Aufstieg überraschend war. Wir hoffen natürlich auf eine günstige Abstiegsregelung, sprich wenige Absteiger aus der Ersten Bundesliga. In der abgelaufenen Saison sind zum Beispiel gleich drei Vereine abgestiegen. Da war also erst der Viertletzte der Zweiten Liga gerettet. Das ist hart.

Was wird sich in der Zweiten Bundesliga gegenüber den Spielzeiten in der Regionalliga und der Oberliga ändern?

Das Tempo und die Qualität der Mannschaften und auch der einzelnen Spielerinnen ist natürlich höher. Das ist aber auch eine Kopfsache. Darauf muss man sich einlassen. Die Trainingshäufigkeit haben wir schon im Vorfeld auf Zweitliga-Verhältnisse angepasst. Wir haben schon in der Regionalliga regelmäßig dreimal pro Woche trainiert, vielleicht kommen jetzt noch ein paar Zusatzeinheiten dazu. Die Vorbereitung wird wieder sehr intensiv werden, mit nur wenigen Pausen.

Zur Person: Thomas Dauner

Seit Ende 2012 ist Thomas Dauner beim Bietigheimer HTC als Trainer in beratender Funktion tätig. Das weibliche Hockey-Team führte der gebürtige Frankfurter und diplomierte Sportwissenschaftler von der Verbandsliga in die Zweite Liga. In der abgelaufenen Saison schaffte er auch mit den BHTC-Männern den Oberliga-Aufstieg.

Seine größten Erfolge als Trainer feierte Dauner beim HTC Stuttgarter Kickers. Mit dem Klub wurde er 2005 deutscher Meister und 2006 Europacup-Sieger sowie deutscher Vizemeister. 2008 folgte ein Engagement in der Schweiz, wo er die Männer-Nationalmannschaft und den Topklub HC Rotweiss Wettingen coachte. Weitere Stationen waren der SC Safo Frankfurt, der Club an der Alster in Hamburg, der Hanauer THC und die SV Böblingen. Auch als Spieler war der in Stuttgart lebende Dauner erfolgreich. Der frühere U18-Nationalspieler wurde 1979 mit dem Rüsselsheimer RK deutscher Meister in der Halle. Ein Jahr später belegte er mit den Hessen im Europapokal (Feld) Platz drei. Mit 26 beendete er seine aktive Laufbahn und konzentrierte sich fortan auf seine Trainer-Karriere. ae

Dreimal muss Ihre Mannschaft künftig gegen Berliner Klubs antreten, sprich: Es werden Flüge und Hotel-Aufenthalte nötig. Wie bekommt der BHTC das finanziell gestemmt?

Das bedarf der Unterstützung von Sponsoren und der Stadt. Für ein Aushängeschild wie Bundesliga müsste es schon Fördermittel geben. Aktuell werden sicher die Spielerinnen und ihre Eltern die ersten Sponsoren sein. Die entsprechenden Gespräche werden in den nächsten Wochen geführt.

Ist irgendwann auch mal der Sprung in die Erste Bundesliga realistisch?

Stand heute würde ich nein sagen.

Woran hapert es?

Das sind zum einen die finanziellen Möglichkeiten. Zum anderen ist die Jugendarbeit zu nennen. Die ist gut, aber nicht so gut, dass man in einer der besten Ligen der Welt spielen kann. In der ersten Liga wäre zudem ein tägliches Training nötig. Andere Bundesliga-Vereine und -Standorte haben Zulauf von Spielern, die an der Uni sind. Diesen Vorteil haben wir hier in Bietigheim nicht.

Greta Meissner ist die Bietigheimer Torschützin vom Dienst. Ist sie Ihre wichtigste Spielerin?

Fragen Sie mal beim FC Bayern Carlo Ancelotti, ob Lewandowski sein wichtigster Spieler sei. Der hat schon ein Problem, wenn sein Torjäger nicht trifft. Das ist bei uns genauso. Bei der einzigen Niederlage in der Regionalliga-Rückrunde hat Greta zum Beispiel nicht von Anfang an gespielt. Wir haben noch andere Leistungsträgerinnen im Team, eine muss aber vorne halt die Tore machen – und dafür hat Greta ein Händchen. Auch vom Typ her ist sie bei uns eine sehr wichtige Spielerin. Sie spielt sehr mannschaftsdienlich und bleibt immer bescheiden.

Versuchen andere Vereine, die besten Spielerinnen vom BHTC abzuwerben?

Da gibt es massive Versuche – etwa aus Mannheim oder Ludwigsburg, früher auch durch die Stuttgarter Kickers. Die Bietigheimer Spielerin Ines Wanner hat es einmal so formuliert: Warum soll ich woanders hingehen, wenn ich mich bei meinem aktuellen Verein wohlfühle und da schon alles habe, was ich will? Wenn eine Spielerin heute den BHTC verlässt, dann müsste sie eigentlich schon zum Mannheimer HC gehen, dem deutschen Vizemeister im Feld.