Rüsselsheimer Ruder-Klub 08 "Archiv und Chronik"

Dieser Bereich der "alten RRK-Homepage" im Vintage-Look enthält auch Inhalte wie Berichte von 2000 bis 6/2018,
wie "In memoriam", wie "Über RRK-Mitglieder", wie Links, wie Suchen, wie ... usw.

>>> Zur neuen RRK-Homepage <<<                    >>>Datenschutzerklärung<<<                   >>>Impressum<<<

Archiv

Chronik "Der Klub"

Chronik Hockey

Chronik Rudern

Chronik Tennis

Über RRK-Mitglieder

In memoriam

Links

Suchen


   Was macht eigentlich ...?

von Andrea Duphorn
 

Über Mitglieder des RRK (2002)                            

Susanne Hoffmann

"Ich hatte einfach keine Lust mehr"

Der früheren Bundesliga-Hockeyspielerin Susanne Hoffmann-Püchner war der Beruf wichtiger

Null - vier - neun - sieben - fünf - ... Es ist so etwas wie eine lieb gewonnene Tradition: Wenn Susanne Hoffmann Ferien hat, zieht es sie an die Küste. "Ich bin gern an der Nordsee", sagt die frühere Hockeyspielerin des Rüsselsheimer Ruder-Klubs. Auch der Anruf der "Main-Spitze" erreicht sie im Ferienhaus ihrer Eltern in Ostfriesland.

Susanne Hoffmann, die seit vergangenem November Hoffmann-Püchner heißt, ist freudig überrascht: "In der Regel und mit gutem Recht sind das doch sonst immer Nationalspieler, über die da was geschrieben wird." Den Termin für einen kleinen Telefonplausch hält sie sich aber gerne frei. "Im Urlaub hat man ja Zeit", sagt sie. "Und außerdem geht das bei mir zurzeit sowieso alles etwas langsamer, mit dem dicken Bauch ..."

Ende August, Anfang September wird die 33-Jährige zum ersten Mal Mutter. Ob das kleine Wesen in ihrem Bauch ein Mädchen oder ein Junge ist, wissen die werdenden Eltern noch nicht. "Wir wollen uns überraschen lassen", sagt Susanne Hoffmann-Püchner. Und: "Natürlich hat jeder im Stillen so seine heimlichen Favoriten: Die Omas hätten gerne ein Mädchen, die Opas gerne einen Jungen ..."

Daran, wann sie das letzte Mal auf dem Hockeyplatz war, kann sie sich gar nicht mehr genau erinnern. "Ich war schon seit Jahren nicht mehr beim RRK", sagt sie. "Aber ich verfolge das Geschehen regelmäßig in der Zeitung. Und weil ich mit Tanja Dickenscheid immer noch in engem Kontakt stehe, bin ich eigentlich immer einigermaßen auf dem Laufenden." Es sind nicht wenige, die behaupten, dass die Aufstiege in die Bundesliga zu großen Teilen auch das Verdienst der RRK-Eckenspezialistin vor der "Lichtgestalt" Britta Becker waren. Umso überraschter waren viele, dass sie den Hockeyschläger bereits mit 21 Jahren - und zu einer Zeit, in der es beim RRK "doch erst richtig losging" - in die Ecke stellte. 1991 war's. "In dem Jahr, in dem wir mit dem RRK Hallen-Europacupsieger und Deutscher Meister geworden sind, habe ich aufgehört", sagt Susanne Hoffmann-Püchner.

Zur Person

ڤ Name: Susanne Hoffmann-Püchner
ڤ Geboren: 29. März 1969 in Rüsselsheim
ڤ Familienstand: verheiratet
ڤ Beruf: Diplompädagogin mit Schwerpunkt Sonderpädagogik / Sonderschullehrerin (zurzeit im Mutterschutz)
ڤ Sportliche Erfolge: Bundesliga-Aufstiege mit den Hockeydamen des Rüsselsheimer Ruder-Klubs (Halle: 1987 / Feld: 1987), mehrfache deutsche Hallenmeisterin (1983, 1985 / Jugend, 1990, 1991 / Damen) sowie am ersten Hallen-Europacupsieg 1991 in Amiens beteiligt.
ڤ Hobbies: Lesen (vor allem Krimis) und ins Theater gehen.

Wenn die ehemalige Abwehrspielerin darüber spricht, das heraus geholt zu haben, was für sie herauszuholen war, dass andere sowohl technisch als auch körperlich ganz klar einen Tick besser und ihre eigenen Grenzen klar gesteckt gewesen seien, sind weder Verbitterung noch Neid herauszuhören. Die Diplom-Pädagogin mit Schwerpunkt Sonderpädagogin, die bis vor kurzem als Lehrerin an einer Förderschule für lernbehinderte Kinder in Oppenheim arbeitete, scheint mit sich selbst im Reinen. "Das klingt jetzt vielleicht ein bisschen komisch, aber ich hatte einfach keine Lust mehr", erklärt sie. "Ich habe sehr früh große Erfolge gefeiert und hatte Schwierigkeiten, mich nach dem Abi weiter in diesem Umfang zu motivieren. Der Anreiz, beruflich 'was auf die Beine zu stellen war einfach größer. Es war eine schöne Zeit, aber für mich war's der richtige Zeitpunkt aufzuhören."

In ihrem Element: Als Strafeckenschützin war Susanne Hoffmann (rechts, daneben Eva Hagenbäumer) maßgeblich an den Aufstiegen des RRK-Damenteams in die Hallen- und Feld-Bundesliga beteiligt.

Ein, zwei Jahre hat sie "überhaupt nix gemacht", sich neben ihrem Aushilfsjob als Kellnerin ganz auf ihr Studium und die begleitende Arbeit mit Behinderten konzentriert, schließlich noch ein paar Spielzeiten "just for fun" und ohne große Verpflichtung beim VfR Rüsselsheim drangehängt. Bei einem American Footballspiel der Nauheim Wild Boys hat sie dann vor einigen Jahren ihren Mann kennen gelernt, einen Instrumentenbauer aus Nauheim. "Panne" ist sie in Hockeykreisen gerufen worden. Ein Spitzname, der noch aus Grundschulzeiten stammt. "Ich neige manchmal zu grobmotorischen Schwierigkeiten", erläutert die gebürtige Rüsselsheimerin und das Grinsen ist ihr deutlich anzuhören.

Über eine Schulfreundin war sie im Alter von elf Jahren zum Hockeyspielen - und Erfolgscoach Berti Rauth - gekommen. "Ich habe nie einen anderen Trainer kennen gelernt", sagt sie. Inzwischen beschränken sich ihre sportliche Aktivitäten auf die eine oder andere Laufeinheit im Nauheimer Wäldchen. "Wir leben ganz unauffällig und still vor uns hin", meint Susanne Hoffmann-Püchner. Damit wird's wohl in rund sechs Wochen vorbei sein, wenn neues Leben in das Haus in der Beethovenstraße einzieht. Und wer weiß - vielleicht landet sie oder er ja auch einmal beim Hockey ...