|
Über Mitglieder des
RRK (2013)
Stefan Braner |
Stefan Braner ist amtierender
Hessenmeister im Snowboard-Fahren
|
Die Straße wird zur
Snowboard-Piste
AKTION Rüsselsheimer und seine Freunde nutzen den späten
Wintereinbruch zu einem ungewöhnlichen Ausflug
Von
Alexandra Dehne (aus "Main-Spitze" vom 15.03.2013)
Ein Snowboarder
gleitet durch die verschneiten, nächtlichen Straßen Rüsselsheims – gezogen von
einem Seil an einem Auto, denn Berge gibt es in der Stadt ja nicht wirklich.
Diese verrückte Idee, die definitiv nicht zum Nachahmen zu empfehlen ist, haben
Stefan Braner und zwei Freunde in der Nacht von Dienstag auf Mittwoch umgesetzt.
Das Video dazu hat der 42-Jährige am Mittwochnachmittag in You Tube eingestellt
und innerhalb von 24 Stunden über 2.800 Klicks erzielt, so viele wie bei keinem
seiner Videos zuvor.
Zwischen 21 und 1
Uhr seien sie quer durchs Stadtgebiet gefahren, schildert der Rüsselsheimer
gegenüber der "Main-Spitze". "Ich denke, dass es verboten ist oder mindestens
ein gefährlicher Eingriff in den Straßenverkehr", ist er sich bewusst, dass die
Polizei mit der Aktion sicherlich keinesfalls einverstanden ist. Aber der Spaß
sei es ihnen wert gewesen, "es waren sehr gute Schneeverhältnisse", am
Mittwochabend wäre es auf den vielfach angetauten und geräumten Straßen schon
nicht mehr möglich gewesen.
Quer durch die
Stadt
"Es war eine
Saunaidee von mir und meinem Kumpel", erklärt der amtierende Hessenmeister im
Snowboardfahren, dass er bereits zum zweiten Mal solch eine Aktion umgesetzt
habe. Am zweiten Weihnachtsfeiertag 2010 habe schon einmal so viel Schnee
gelegen, dass es möglich gewesen sei. Seitdem hätten sie immer wieder gewartet –
bis Dienstagabend aber vergeblich. 2010 seien sie aber nur auf einem
Supermarktparkplatz gefahren, während sie diesmal quer durch die Stadt unterwegs
gewesen seien. "Wir sind direkt vor meiner Haustür im Berliner Viertel
gestartet", denn der Schnee sei wie auf einer Skipiste zusammengepresst gewesen,
ideale Verhältnisse also.
Beim längsten Stück
ohne Unterbrechung seien sie 15 Minuten von Haßloch über die Stockstraße nach
Königstädten gefahren – "das war ganz schön anstregend", habe er dabei lange
Arme und schwere Beine bekommen, obwohl er das gesamte Jahr über sportlich aktiv
ist, unter anderem beim RRK-Hockey als auch als Snowboardübungsleiter beim
Skiclub Bauschheim. "Es war erstaunlich wenig los", seien ihnen in den fünf
Stunden maximal zehn Autos begegnet, die wenigen Autofahrer hätten aber ziemlich
cool reagiert, erzählt Stefan Braner, der im Hauptberuf bei einer Tochter der
RWE beschäftigt ist.
Keine Stürze
Das Auto seiner Oma
wurde zur Zugmaschine umfunktioniert, indem ein fünf Meter langes Wasserskiseil
am Abschlepphaken befestigt wurde. Beim ersten Versuch 2010 seien sie nur mit
einem Hanfseil unterwegs gewesen, also bei Weitem nicht so professionell wie
dieses Mal. Die Videokamera hätten sie mit Saugknöpfen an der Heckscheibe
angebracht. "Eine gute Kommunikation ist wichtig, weil der Fahrer muss sagen, wo
es lang geht", seien sie zudem mit Kopfhörern über Funk verbunden gewesen. Denn
nicht nur Braner ist gefahren, sondern auch seine zwei Freunde.
Gestürzt seien sie
nicht, obwohl sie mit rund 30 Stundenkilometern unterwegs waren, wären aber mit
Helm und Protektoren geschützt gewesen. Für die Aktion hätten sie übrigens nur
ein altes Snowboard verwenden können, da es sich nicht vermeiden lasse, auch mal
über Asphalt zu fahren.
|
|
Nicht zur Nachahmung
empfohlen: In der Nacht von Dienstag auf Mittwoch fuhr Stefan Braner auf
einem Snowboard durchs verschneite Rüsselsheim. |
|