Rüsselsheimer Ruder-Klub 08 "Archiv und Chronik"

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Über Mitglieder des RRK (2009)                                  

Stephan Decher

 

 

 

 

 

Persönlich

Eine volle Dosis Trainer

Stephan Decher übernimmt die Rüsselsheimer Hockeyherren

Von Alex Westhoff (aus "FAZ" vom 18.07.2009)
 

Die Vereinsführung bezeichnet ihn als "Wunschkandidaten", für seine neue Mannschaft ist er die "Traumlösung". Stephan Decher wird mit offenen Armen empfangen beim Rüsselsheimer RK. Und dass nicht nur, weil das Herrenteam in den vergangenen Monaten cheftrainerlos in Eigenregie übte und spielte. Mit Decher, so viel ist klar, bekommen die frisch in die Bundesliga aufgestiegenen Rüsselsheimer Hockeyherren gleich eine volle Dosis Trainer. Der Vierzigjährige gilt als akribischer Arbeiter mit Sinn für das kleinste Detail, als Coach mit klaren Vorstellungen und einem hohen Anspruchsdenken. In der vergangenen Woche, als er sich mit dem RRK auf die unbefristete Zusammenarbeit einigte, musste er noch davon ausgehen, künftig eine Zweitligamannschaft auf dem Feld zu betreuen. Er habe sich "sehr gefreut", sagt Decher, als die Hessen mit einer Mischung aus Glück und Kraftakt am letzten Spieltag doch noch die Rückkehr in die Bundesliga schafften. "Dort wird Hockey auf höchstem Niveau geboten."

Wie man ein Team, das nicht zur ersten Kategorie im deutschen Hockey gehört, dennoch in der Beletage hält, hat Decher gerade mit der TG Frankenthal in der Bundesliga-Abstiegsrunde bewiesen. Er verabschiedete sich mit dem Klassenverbleib von seinem pfälzischen Heimatverein, für den er über zwanzig Jahre als Spieler, Spielertrainer und Trainer gewirkt hat. "Der Unterschied zwischen erster und zweiter Liga ist immens", weiß Decher. "Wir müssen uns schnell auf das höhere Tempo einstellen." Vor dieser Aufgabe ist ihm nicht bange, weil er am Untermain auf eine "athletisch hervorragend ausgebildete Mannschaft mit hoher Eigenmotivation" treffe. Den dritten Gang in die Zweitklassigkeit nach 1991 und 2006 will man beim Traditionsverein unbedingt vermeiden.

Und dafür, da ist man sich in Rüsselsheim einig, braucht es einen Oliver Domke im Angriff. "Er ist ein herausragender Stürmer", sagt Decher, der als eine seiner ersten Amtshandlungen als neuer Trainer das Gespräch mit Domke suchen will. Der Ausnahmespieler, der bei der Weltmeisterschaft 2002 durch sein Tor im Finale Deutschland erstmals zum Champion machte, hat angekündigt, auf dem Feld seine Karriere beenden zu wollen. Aus beruflichen Gründen hatte er zuletzt schon oft das Training und so manches Ligaspiel aussetzen müssen. "Ein Spieler mit seiner Qualität und Erfahrung ist kaum zu ersetzen, wenn wir unsere Ziele in der ersten Liga realisieren wollen", so Decher, der Oliver Domke schon seit vielen Jahren von der Nationalmannschaft her kennt.

Der neue RRK-Coach war nämlich im Jahr 2003 und 2004 zwei Jahre lang der Assistent des damaligen Bundestrainers Bernhard Peters. In diese Zeit fielen jeweils ein Europameisterschaftstitel auf dem Feld und in der Halle sowie ein WM-Titel in der Halle. "Ich habe sehr von Peters profitiert und viel von ihm gelernt und abgeschaut", sagt Decher. Nach Olympia-Bronze in Athen wollte Decher indes die Dreifachbelastung nicht mehr länger haben. Neben dem Assistentenjob bei der deutschen Auswahl und dem Trainerdasein in Frankenthal hatte der Pfälzer schließlich noch seiner regulären Arbeit als Grundschullehrer nachzugehen. Das Lehren liegt ihm im Blut. Nachdem Decher vormittags seinen Schülern Lesen, Schreiben und Rechnen vermittelt hat, wird er anschließend künftig die 90 Kilometer aus Frankenthal nach Rüsselsheim bewältigen und seine Philosophie vom Hockey weitergeben. Er macht den Eindruck, dass dies auch für ihn eine "Traumlösung" ist.  


Stephan Decher beim Rüsselsheimer RK

Der neue Kommandogeber

Von Christian Stör (aus "Frankfurter Rundschau vom 11.07.2009)
 

Eigentlich wollte Stephan Decher erst einmal eine Auszeit vom Hockey nehmen. "Die Pause war fest eingeplant", sagt der neue Coach des Rüsselsheimer RK, der nach zehnjähriger Tätigkeit als Trainer des Bundesligisten TG Frankenthal schon im Frühjahr seinen Rücktritt zum Saisonende angekündigt hatte. Doch dann kam das Angebot aus Rüsselsheim dazwischen und das war derart verlockend, dass Decher seine Pläne über den Haufen warf: "Mich hat es einfach gereizt, mit dieser Mannschaft zusammenzuarbeiten. Das war der ausschlaggebende Punkt."

Decher, der 2004 als Co-Trainer von Bernhard Peters zum Betreuerstab der Olympiaauswahl gehörte, besetzt damit die Position neu, die nach dem Rauswurf von Kai Stieglitz im Februar vakant geblieben war. Zwar hat die Mannschaft ohne Trainer den Aufstieg in die erste Liga geschafft, doch letztlich sind die Spieler froh, dass die Ausnahmesituation nun ein Ende hat. "Alles selber zu machen, war ja auch mit unheimlich viel Zeitaufwand verbunden", sagt Kapitän Jan Petersen, der sich sichtlich erleichtert zeigte, dass "jetzt wieder jemand da ist, der den Ton angibt".


Neuer RRK-Coach vorgestellt – Decher sieht optimale Basis

HOCKEY   Der neue RRK-Trainer Stephan Decher will mit allen Spielern reden und gut Funktionierendes beibehalten

Die Fragen stellte Martin Krieger (aus "Main-Spitze" vom 10.07.2009)
 

Menschen aus der Pfalz gelten als besonders bodenständig. Stephan Decher ist ein Paradebeispiel dafür. Als vierjähriger Knirps kam der neue Trainer der RRK-Hockeyspieler bei der TG Frankenthal erstmals mit Krummstock und Hartplastikball in Kontakt, absolvierte mit 15 "Lenzen" sein erstes von rund 400 Bundesligaspielen, war fünf Jahre Jugendtrainer und zehn Jahre Coach der ersten Mannschaft. Dass sich der Rüsselsheimer RK auf einen auch international erfahrenen Fachmann freuen darf, belegen diverse Stationen als Co-Trainer beim Deutschen Hockey-Bund – unter anderem bei den Olympischen Spielen in Athen 2004. Gestern Abend wurde der 40 Jahre alte Decher im RRK-"Bootshaus" vorgestellt.

Frage: Sie haben nach zehn Jahren als Herrentrainer bei der TG Frankenthal aufgehört und sich dem Rüsselsheimer RK zugewendet. Hätten Sie das vor einem Jahr gedacht?

Antwort: Vor einem Jahr hätte ich das natürlich nicht gedacht. Anfang April hat mich Martin Müller kontaktiert; davor gab es allerdings schon ein Gespräch mit Christian Domke.

Frage: Was waren die Beweggründe dafür, das Eine aufzugeben und das Andere anzunehmen?

Antwort: Nach zehn intensiven Jahren als Bundesligatrainer in Frankenthal war Mitte 2008 in mir der Entschluss gereift, etwas anderes zu machen. Ein entscheidender Punkt dabei war die aus meiner Sicht – trotz sportlicher Erfolge – fehlende Perspektive, den Verein dauerhaft in der Spitze zu etablieren. Nach dem letzten Abstiegsrundenspiel mit der TGF wollte ich deshalb zuerst einmal eine Hockeypause einlegen und mich danach neu orientieren. Dann kam die Anfrage aus Rüsselsheim und nach sehr fundierten, angenehmen Gesprächen mit den Verantwortlichen war für mich recht schnell klar, dass ich das Angebot annehme.

Frage: Vieles sprach ja dafür, dass Sie sich zumindest im Freien verschlechtern, sprich in der zweiten Liga arbeiten würden. Was ist so reizvoll am RRK, um sogar eine regelmäßige Anfahrt von rund 90 Kilometern auf sich zu nehmen?

Antwort: Ob erste oder zweite Liga spielte bei meiner Entscheidung überhaupt keine Rolle. Mir imponieren das Auftreten, der Ehrgeiz und die vorhandenen Fähigkeiten der Mannschaft. Das ist eine optimale Basis, um das schon sehr gute Team noch weiterzuentwickeln.

Frage: Gerade in der Halle standen die Duelle RRK – TGF in der Vergangenheit oft unter einem besonderen Stern. Werden die TGF-Anhänger Ihnen den Wechsel verzeihen?

Antwort: Davon gehe ich aus. Auch wenn es bei dem ein oder anderen etwas länger dauern wird.

Frage: Sie kennen die Rüsselsheimer Mannschaft und deren Spielweise gut. Haben Sie vor, daran etwas zu ändern?

Antwort: Alles was gut funktioniert werde ich beibehalten. Und dazu fällt mir bei der Mannschaft einiges ein. Allerdings habe ich auch sehr klare Vorstellungen im technischen und taktischen Bereich. In der ersten Liga sind es häufig winzige Kleinigkeiten, die ein Spiel entscheiden. Da ist eine Arbeit im Detail notwendig, um erfolgreich zu sein.

Frage: Nach dem glücklichen Wiederaufstieg wird es in der neuen Feldrunde für den RRK und analog zur TGF vermutlich gegen den Abstieg gehen. Mit welchen Zielsetzungen treten Sie am Untermain an?

Antwort: Der RRK hat den Anspruch, dauerhaft in dieser Topliga zu spielen. Dafür ist es in der ersten Saison wichtig, sich schnell an das deutlich höhere Tempo und stärkere Gegner zu gewöhnen. Das Ziel ist deshalb, den Klassenerhalt so schnell wie möglich zu realisieren. Optimal wäre es, wenn wir nach der Vorrunde – also nach elf Spielen – unter den ersten acht Mannschaften platziert wären.

Frage: Mannschaft und Verein sind auf der Suche nach Verstärkungen. Werden Sie sich in dieser Richtung einbringen und halten Sie es für möglich, dass aktuelle TGF-Spieler gerne unter Ihnen weitertrainieren möchten?

Antwort: Ab sofort werde ich mich sehr intensiv mit dem Team beschäftigen. Dazu gehören neben eventuellen Neuverpflichtungen aber in erster Linie Gespräche mit allen Spielern des aktuellen Kaders. Auch die Situation in den Jugendmannschaften interessiert mich, denn davon lebt ein Verein wie der RRK. Spieler der TGF sind für mich kein Thema.

Frage: Oliver Domke hat angekündigt, auf dem Feld nicht länger in der ersten Mannschaft mittun zu wollen. Können Sie auf ihn verzichten und ist es für Sie denkbar, dass er nur in der Halle dabei wäre?

Antwort: Oliver Domke ist für mich ein ganz wichtiger Faktor. Er ist ein Supertyp und genialer Hockeyspieler, auf den ich nur äußerst ungern verzichten würde. Ob – und wenn ja – wie es mir gelingen wird, ihn einzubinden, wird man sehen.

Frage: Wann werden Sie die Mannschaft zum ersten Training im Rahmen der neuen Saisonvorbereitung bitten?

Antwort: Mitte August wird das erste Training stattfinden. Den genauen Termin werde ich noch in dieser Woche gemeinsam mit der Mannschaft festlegen.