Rüsselsheimer Ruder-Klub 08 "Archiv und Chronik"

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Silke Müller

 

 

 

 

 

 

Erfolgreiche hessische Sportlerinnen und Sportler im Porträt – Silke Müller

Dank Hockey sehr viel gesehen

Von Michael Burau (aus "Sport in Hessen" vom 15.06.2013
 

In jungen Jahren zählten sie zu den erfolgreichen Sportlerinnen und Sportlern Hessens. Sie waren bekannt und in aller Munde. Nach der sportlichen Karriere jedoch ist es meist ruhig um sie geworden. Wir stellen die Stars von gestern in Sport in Hessen vor. Heute: die ehemalige Hockeyspielerin Silke Müller.

 

Auf Höhe der Baumwipfel am Frankfurter Stadtwald, das Stadion in Sichtweite, hat die Stiftung Deutsche Sporthilfe ihr neues Domizil, im vierten Stock. Ein fröhliches Gesicht derselben, seit Ende 2008, ist die Frankfurterin Silke Müller. Sportfreunde erinnern sich gerne an den grenzenlosen Jubel der Hockeydamen bei den Olympischen Spielen 2004 in Athen, als sie im Finale überraschend den Erzrivalen Holland 2:1 besiegten, die hübsche Hessin immer mittendrin; sie beackerte in den sechs olympischen Begegnungen erfolgreich das Mittelfeld.

Durch Zufall zum Hockey

Immer "voller Einsatz": Silke Müller (r.), hier im Endspiel des Hallen-Europacups 2004 mit dem Rüsselsheimer RK gegen die weißrussische Mannschaft von RTM Grodno, zählt zu Deutschlands erfolgreichsten Hockeyspielerinnen.

Silke Müller, am 23.11.1978 in Frankfurt geboren, kam durch (glücklichen) Zufall zum Hockey: in ihrer Kita wirkte (bis heute) Beate Deininger (Olympia-Silber 1984) – sie ermunterte Silke zum Training bei der Eintracht. Das gefiel der Kleinen so gut, dass sie von 1985 bis 2001 bei dem Verein blieb.

Ihre spanische Mutter bestärkte sie, sich auf Hockey zu konzentrieren und den Schläger nicht wegzulegen (1992). Gut so: 1993 gewannen die A-Mädchen den DM-Titel, 1996 auch den der weiblichen Jugend ("ein sehr guter 78er Jahrgang"). Die junge Hessin, 1,65 m hoch, trug mit 19 zum Gewinn der Junioren-EM 1998 bei, in Belfast gegen Holland.

2001 erstes Länderspiel

Ein "Beißer, Kämpfer, Dickkopf", wechselte Silke Müller 2001, eigentlich verpönt, von der Eintracht zum Rüsselsheimer RK. − Dort wurde sie gleich deutsche Meisterin. Der RRK gewann bis 2005 in Folge die Hallentitel, 2004 "alles". Im März 2001 bestritt Müller ("eigentlich ein Spätzünder") ihr erstes Länderspiel, gut 130 weitere sollten folgen. Die WM 2002 in Perth (7. wie in Sydney 2000) enttäuschte, die EM 2003 (Bronze) erfreute. Dann elf Länderspiele und zweimal täglich Training vor Athen 2004.

Bei Olympia gab es auch für die besonders "emotionale" Frankfurterin Wechselbäder der Gefühle (China im Halbfinale per Siebenmeter besiegt), bis der Gewinn der Goldmedaille feststand. 2005 wurden die Deutschen samt Silke Müller noch Vize-Europameister. Die extrovertierte Hessin spielte 2005/06 in Utrecht, fertigte dort TV-Sportberichte.

Weit herumgekommen

"Bis auf (Süd-) Afrika habe ich alle Kontinente mit Hockey bereist", sagt Frohnatur Silke Müller. "Ich habe viel gesehen, Umrisse der Kultur, vor allem viele Menschen kennengelernt." Sie sei froh, einen Mannschaftssport getrieben zu haben, noch dazu "eine der schönsten Sportarten". Es wäre auch ohne Olympiasieg gut gewesen: "Sieg und Niederlage liegen nah beieinander."

Sehr gerne denkt Silke Müller an ihre Ausbildung zur Hotelfachfrau 1999 bis 2002 beim Landessportbund Hessen zurück, in der Sportschule und der Bildungsstätte. "Der beste Arbeitgeber, den man sich denken kann – ich hatte alle sportlichen Freiräume." Gerade gut für den Freiheitsdrang des Schützen …

Lob für die Sportförderung

Großes Lob verteilt die junge Frau mit der optimistischen, positiven Ausstrahlung auch an den Olympiastützpunkt Hessen (OSP), dazu natürlich an die Deutsche Sporthilfe sowie die Stiftung Sporthilfe Hessen. "Beim OSP habe ich optimale Betreuung und jeden Rückhalt erfahren", betont die Sportsfrau. Besonders wertvoll war schließlich die OSP-Laufbahnberatung durch Arnulf Rücker, ein "Bindeglied" zur Sporthilfe.

Das ist Silke Müller nun auch, als Projektmanagerin für "Dein Name für Deutschland", eine ertragreiche Bürgerbewegung der Stiftung. "Die Medaille hat sich gedreht", sagt die bodenständige selbstbestimmte Teamworkerin, die gerne eine künstlerische, musikalische Ader auslebt (schon in einer Radio-"morning-show"). Als Touristin bei Olympia 12 in London möchte sie einmal eine Eröffnungsfeier "live" erleben. Natürlich auch eine Familie gründen. In welcher Reihenfolge auch immer.