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Über Mitglieder des
RRK (2009)
Silke Müller |
Eine Herzensangelegenheit
Silke
Müller sucht in Laren neue sportliche Herausforderung und ist ihrem
Freund nahe
Von Martin Krieger (aus "Main-Spitze" vom 04.09.2009)
Ein paar Mal wird noch
gependelt zwischen Utrecht und Frankfurt. Sich so einfach vom Acker zu
machen ist Silke Müllers Art nicht. Ihre Nachfolgerin bei der Stiftung
Deutsche Sporthilfe, bei der die 130-malige Hockey-Nationalspielerin des
Rüsselsheimer RK seit Anfang des Jahres unter anderem ihre Brötchen
verdiente, wird sie am Montag, den 9. September, einarbeiten. Tags zuvor
steht der erste Auftritt im Trikot ihres neuen Vereins, MHC Laren, auf
dem Programm, der der Olympiasiegerin von 2004, wie wir meldeten, auf
unbestimmte Zeit sportliche Heimat sein soll.
Der zweite Wechsel in die
niederländische "Hoofdklasse" nach 2005/06 (SV Kampong Utrecht) ist eine
Bauch- und Herzensentscheidung. "Natürlich freue ich mich darauf, mehr
Zeit mit meinem Freund zu verbringen. Aber ich habe schon länger
gespürt, dass mich noch mal eine neue Herausforderung reizen würde",
sagt Müller. Erste Wahl war der neue niederländische Meister HBC
Amsterdam, "und nach einem Probetraining sah das eigentlich auch gut
aus. Doch dann ging's irgendwie nicht weiter, und so habe ich mich für
Laren entschieden". Dies auch deshalb, weil der Klub ihr dank guter
Netzwerke einen Job im Bereich Marktforschung besorgen konnte. "Hätte
das nicht geklappt, wäre ich nicht gewechselt", so Müller.
Neue Mitjublerinnen garantiert: Silke
Müller (rechts) greift künftig für MHC Laren zum Schläger, Hannah
Pehle (links) tut dies gemeinsam mit Lena Jacobi in Südafrika. |
"Die Mädels kriegen das
trotzdem gut hin"
Dass ihr Weggang den RRK in
ernsthafte Schwierigkeiten bringt, da mit Lena Jacobi und Hannah Pehle
weitere Auswahlspielerinnen ersetzt werden müssen, glaubt die 2001 von
Eintracht Frankfurt gekommene Filigrantechnikerin nicht. "Bei meinem
ersten Wechsel vor vier Jahren hat parallel dazu Denise Klecker
aufgehört. Und nachdem zuerst viele befürchteten, dass es eng werden
könnte, hat das Team am Ende fast die Play-Offs erreicht", erinnert sich
Müller. Ergo macht sie sich auch aktuell keine großen Sorgen: "Ich
glaube, dass die Mädels das trotzdem gut hinkriegen werden."
Ähnlich sieht es ihr
bisheriger Trainer: "Der RRK hatte in den vergangenen Jahren immer junge
Mannschaften. Jetzt wird es eben noch etwas jünger, wobei uns der
richtig fette Umbruch noch bevorsteht, wenn Irene Balek oder Sonja
Thüner aufhören", sagt Benedikt Schmidt-Busse. Die Spielführerin und die
Torhüterin sind nun die Einzigen, die die 30 überschritten haben.
Das hat Silke Müller auch,
was aber keinesfalls heißt, dass sie an das Ende ihrer Laufbahn denkt.
Im Gegenteil: "Die holländische Liga bietet mir die Möglichkeit, das
Kribbeln zu befriedigen." Obwohl sie sich Ende 2006 bewusst dafür
entschieden habe, die sportliche Karriere der beruflichen unterzuordnen,
habe sie insbesondere während der Spiele in Peking gemerkt, "dass es
schon noch kribbelt. Und ich bin überzeugt, dass ich, wenn ich mein
Fitness-Level erreiche, noch mithalten kann." Bevor sie den
Bundestrainer kontaktiere, "will ich aber erst mal abwarten, wie's so
läuft und mich genau hinterfragen, ob ich das noch mal möchte".
Was ihr neuer Verein in
dieser Saison anstrebt, die analog zur Bundesliga am 12./13. September
beginnt, ist klar: "Laren hat zuletzt im Play-off-Halbfinale zweimal
knapp gegen Amsterdam verloren. Nach vielen Jahren wollen die endlich
mal wieder Meister werden", sagt Silke Müller. In dieser Richtung setzt
man beim MHC offenbar auf den Müller-Effekt: Mit der Hamburgerin Julia
Müller geht eine aktuelle Nationalspielerin bereits in ihre dritte
Saison. Ob Silke Müller auch so lange dort bleibt, ist offen. "Man soll
ja niemals nie sagen, und ich habe keinen Vertrag über zwei Jahre
unterzeichnet. Aber wenn insgesamt alles gut läuft, kann ich mir
durchaus vorstellen, meine Laufbahn dort zu beenden." Sieht so aus, als
wäre zumindest der Abschied vom Rüsselsheimer RK ein endgültiger.
Baldiges Wiedersehen
Bereits an diesem Samstag
indes wird Silke Müller ihre langjährigen Mitspielerinnen live in Aktion
erleben. Schmidt-Busse unterzieht sein Team an diesem Wochenende einem
extremen Härtetest. Der RRK-Trainer hat Testspiele gegen SV Kampong
Utrecht, SCHC Bilthoven sowie zum Abschluss am Sonntag gegen den
zehnmaligen Europacupgewinner HC Den Bosch ausgemacht. "Da wir am
Sonntag selbst spielen, werde ich am Samstag zuschauen", sagt Müller,
obwohl sie speziell das Duell mit Den Bosch interessiert hätte.
Verständlich, beginnt für den MHC Laren die Punktrunde doch gegen den
nach elf Jahren entthronten Champion.
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