Rüsselsheimer Ruder-Klub 08 "Archiv und Chronik"

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Über Mitglieder des RRK (2004)                                  

Silke Müller

Das Wunder von Athen

Silke Müller, Goldmedaillengewinnerin im Feldhockey der Damen, im Gespräch mit Blutspende aktuell

 

Silke Müller, die sympathische 25-jährige Frankfurterin, die wegen ihres Temperaments und Ihrer Angriffslust auf dem Feld auf den Spitznamen "Toro" hört, spielt seit ihrem sechsten Lebensjahr Hockey, derzeit in der 1. Bundesliga beim Rüsselsheimer RK 08. Zahlreiche Erfolge wie: Deutscher Hallenmeister 1997, 2002, 2003 und 2004; Deutscher Feldmeister 2001 und 2004, Europacupsieger in der Halle 2002, 2003 und 2004; 3. Platz Europameisterschaft 2003, kann sie verbuchen. Mit dem Gewinn der Goldmedaille 2004 in Athen hat sie dem Ganzen aber die Krone aufgesetzt. Ihren Besuch im DRKBlutspendedienst, der eigentlich ihrer Mutter, einer langjährigen Mitarbeiterin in unserem Haus galt, haben wir natürlich sofort für ein Interview genutzt.

Liebe Silke, zuerst einmal unseren herzlichsten Glückwunsch zu ihrem Sieg in Athen. Was uns alle interessiert, die wir es nie schaffen werden einmal auf dem "Treppchen" von Olympia zu stehen, was haben sie in diesem Moment gefühlt?

S. Müller: Einfach unbeschreiblich! Welche Emotionen das auslöst, wenn man auf dem obersten Treppchen steht, die Medaille überreicht bekommt und die Nationalhymne gespielt wird, konnten die Zuschauer der Siegerehrung sicher sehen. Da sind bei uns die Freudentränen nur so geflossen. In diese Emotionen mischte sich aber auch Ungläubigkeit, bis heute habe ich es nicht richtig realisiert. Da hilft es schon mal die Goldmedaille in die Hand zu nehmen, damit man weiß, man träumt nicht.

Die Sensation ist perfekt, der Jubel groß. Silke Müller vom RRK (7.v.l.) ist mit Deutschlands Damen-Nationalmannschaft Hockey-Olympiasieger in Athen 2004, und das mit weiterer RRK-Hilfe: Denise Klecker (1.v.l.), und Mandy Haase (6.v.l.).

Wir haben natürlich alle Spiele im Fernsehen verfolgt. Ich muss sagen, sie haben das ja sehr spannend gehalten. Zwischendurch dachten wir ja schon an ein frühzeitiges Ende. Wann haben sie realisiert, auf Goldkurs zu sein?

S. Müller: Nach dem Sieg über die starken Australierinnen, immerhin die Goldmedaillengewinnerinnen von Sydney 2000, hatten wir einen guten Start und somit Selbstvertrauen. An Gold haben wir zu diesem Zeitpunkt aber noch nicht gedacht. Die „Klatsche" im Spiel gegen die Holländerinnen haben wir noch gut weggesteckt, waren sie doch die absoluten Favoritinnen und jede Mannschaft hatte gegen Holland verloren. Aber gegen die Südafrikanerinnen, ein vermeintlich höchstens gleichwertiger Gegner, zu verlieren, da waren wir schon ziemlich "down". Mit dem Sieg gegen Korea kam die Wende und dem folgenden Triumph über China im Siebenmeterschießen der Einzug ins Finale.

Beim Anpfiff zum Endspiel gegen Holland, hatten sie sich da mit der Silbermedaille abgefunden? War Holland da der Angstgegner?

S. Müller: Wenn man schon mal so weit gekommen ist, dann ist alles vergessen, dann ist man angefressen, dann will man Gold. Da hab ich nur gedacht, so eine Situation kommt vielleicht für mich persönlich nie wieder, jetzt gilt´s. Hätten wir gegen die favorisierten Holländerinnen nur Silber geholt, wären wir nach einer Frustphase auch darauf stolz gewesen. Aber nein, wir wollten Gold.

Was für Eindrücke haben sie sonst aus Athen mitgenommen?

S. Müller: Leider konnten wir nicht bei der Eröffnungsveranstaltung teilnehmen, da wir ziemlich früh die ersten Wettkämpfe hatten. Wenn es am Bildschirm auch nicht so aussieht, der Einlauf der Nationen ist eine mehrstündige, kräftezehrende Veranstaltung. Wegen unseres vollen Spielplans hatten wir auch nicht viel Gelegenheit andere Wettkämpfe zu besuchen. Faszinierend waren aber die Begegnungen mit anderen Athleten aus der ganzen Welt im olympischen Dorf.

Haben Sie nach dem Gewinn der Goldmedaille ausgesorgt?

S. Müller (lacht): Leider nein, wir betreiben eine reine Amateursportart, Geld verdienen wir mit unserem Sport nicht. Im Gegenteil, Training, Spiele und sonstige Verpflichtungen schränken die eigene Berufstätigkeit stark ein, Sponsoren, Werbepartner und Förderer wären da sehr willkommen.

Wie geht es sportlich weiter?

S. Müller: Im September hat die Bundesliga wieder begonnen und selbstverständlich wollen wir unseren Titel „Deutscher Meister" verteidigen. Das Einstandsspiel gegen Braunschweig, mit insgesamt sieben Goldmedaillengewinnerinnen auf dem Platz, haben wir schon mal mit 3:1 gewonnen.

Da drücken wir weiter die Daumen für die Saison, herzlichen Dank für das Interview.

Wenn Sie mehr über diese faszinierende Sportart erfahren oder Silke Müller live erleben wollen, Spielpläne und weitere Informationen finden Sie im Internet auf der Homepage des Rüsselsheimer Ruder-Klubs 08 unter www.rrk-online.de.