Rüsselsheimer Ruder-Klub 08 "Archiv und Chronik"

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Shirley Lazar

Landwirt Herbert Jung und Shirley Lazar werben für Blühpatenschaften.  ©Vollformat

 

 

 

 

 

 

 

Blühpatenschaften in Bauschheim gefragt

Im Rüsselsheimer Stadtteil ist ein sehr persönlicher Beitrag zum Naturschutz möglich. 100 Quadratmeter Wiese kosten 50 Euro im Jahr.

Von Daniela Ammar (aus "Main-Spitze" vom 20.08.2021)

Immer "aufgeräumter" sind die Flächen in der Landwirtschaft, was oftmals eine Beschneidung der Lebensräume für Insekten und Bienen zur Folge hat. Ein zusätzliches (wenn auch überschaubares) Nahrungsangebot bieten Blühstreifen, die Landwirte am Rand ihrer Ackerflächen anlegen und die auch in der hiesigen Umgebung zu finden sind. Artenreiche Blühflächen und somit ein intaktes Ökosystem für Insekten, aber auch Amphibien und Vögel bieten ganze Blühwiesen, die nicht nur hilfreich, sondern notwendig sind.

In Bauschheim gibt es gleich zwei Blühwiesen, wobei sich Interessierte nicht nur am schönen Anblick der blühenden Flächen erfreuen, sondern auch aktiv beim Artenschutz einbringen können. Landwirt Herbert Jung legte bereits im Herbst 2019 die erste der beiden Blühwiesen an der Landstraße nach Astheim an, wobei eine weitere – gegenüber dem Gelände des Natur- und Vogelschutzvereins Bauschheim – folgte. "Ohne Insekten wird auch uns Landwirten die Lebensmittelproduktion erschwert", sagt Jung, der sich in der "Bringpflicht" sieht.

Zwischen zwei und vier Jahre sollen die beiden Blühwiesen, auf denen fast 100 verschiedene Kräuter, Pflanzen und Stauden zu finden sind, erhalten bleiben. Und nicht nur das. Denn ermöglicht werden sogenannte Blühpatenschaften, mit denen das Projekt, das heißt Saatgut und Aussaat, finanziert wird. "116 Blühpatenschaften haben wir aktuell vergeben", sagt Shirley Lazar, die das Projekt betreut.

Dass die Blühwiesen zweifelsohne ein Hingucker sind, deutet nicht nur das große Interesse an den Patenschaften an, sondern auch zahlreiche "Posts" im sozialen Netzwerk, wo Spaziergänger die Blühwiesen als perfekte "Fotolocation" nutzen.

Während für Landwirt Herbert Jung der Naturschutz sowie das intakte Ökosystem im Vordergrund stehen, bieten die Blühpatenschaften vielen Menschen, neben ihrem persönlichen Beitrag zum Umweltschutz, auch eine feine Geschenkidee. "Die Patenschaft für 100 Quadratmeter Blühwiese kostet 50 Euro im Jahr", erklärt Shirley Lazar. "Im Preis inbegriffen sind eine Urkunde und eine Blühmischung." 1,2 Hektar umfasst Jungs Blühwiese entlang der Straße nach Astheim. Die weitere Wiese mit rund einem Hektar gegenüber dem NVB-Vereinsgelände hat Jung von der Stadt gepachtet, zum gleichen Zweck. "Das passt natürlich auch gut zu dem, was der Natur- und Vogelschutzverein Bauschheim macht", sagt Jung. In regelmäßigen Abständen kontrolliert der Landwirt, was auf den Wiesen passiert. "Auch wenn natürlich jetzt nichts mehr so doll blüht wie im Frühjahr, ist immer irgendwas am blühen", sagt Herbert Jung, der sich nicht nur über jeden Schmetterling, jedes Insekt oder Hummeln und Bienen freut, sondern auch glücklich ist, Feldhühnern und Hasen eine Heimstatt zu geben auf dem Gelände. Für weiteres Kleingetier, etwa Amphibien, sorgt sicher auch die mit Steinen gefüllte Gitterbox auf der Wiese gegenüber des NVB.

Beobachtet wird vom Bauschheimer Landwirt auch die Entwicklung des Bodens. "Im Herbst/Winter wird nichts abgemulcht, sondern wir lassen alles stehen und sehen, was passiert", sagt Jung, der betont, dass er die Flächen aus dem Betrieb "rausgenommen" hat und diese somit nicht subventioniert werden. Mit weiteren 80 Hektar Ackerland hat Herbert Jung noch viel Kapazität für weitere Blühflächen. "Der Run kann also kommen", schmunzelt Jung. Damit sich die Blühpaten, die alle auf einer Tafel auf der Blühwiese namentlich erwähnt sind, vor Ort informieren und austauschen können, ist nun ein Treffen geplant. Informationen zum Projekt gibt es auf www.hofladen-junges-gemuese oder www.instagram.com/bluehwiese_bauschheim.


Handel und Nachhaltigkeit

Mehr regionaler Bezug beim Einkaufen

Marktschwärmerei ruft zur "Supermarktfrei im Mai"-Challenge auf

Von Stella Lorenz (aus "Frankfurter Neue Presse" vom 04.05.2021)

Die Fastenzeit ist zwar vorüber, aber die Marktschwärmerei Bauschheim ruft trotzdem zum Verzicht auf. Der soll, versichert Shirley Lazar vom Hof der Bauschheimer Landwirtsfamilie Jung, sogar gut tun.

Viele wollten ihre Einkaufsgewohnheiten ändern, aber der Alltagsstress und der innere Schweinehund kämen immer wieder in die Quere, weiß die junge Mit-Organisatorin der Marktschwärmerei. Deshalb ruft sie zur "Supermarktfrei im Mai"-Challenge auf, in der sich die Menschen gemeinsam auf den Einkauf bei regionalen Anbietern fokussieren sollen.

Möglichkeiten entdecken

"In unserer Region gibt es so viele Möglichkeiten ‒ Wochenmärkte, Hofläden, kleine Betriebe, Selbstständige und natürlich uns Marktschwärmer als Online-Markt", sagt Lazar. Mit ihrem Konzept bringen sie und Landwirt Philipp Jung Anbieter aus der Umgebung zusammen, die bei der zentralen Abholung einmal pro Woche nur die Produkte mitbringen, die auch vorher im Internet bestellt wurden. Das soll Ressourcen sparen und bedarfsgerechte Planung ermöglichen, vor allem aber auch die Anbieter untereinander vernetzen und Verbrauchern eine Alternative zum Supermarkt schaffen.

Verlosung von Überraschungen

An der "Supermarktfrei"-Herausforderung können noch bis zum 31. Mai alle Interessierten teilnehmen, indem sie bei der Schwärmerei einkaufen ‒ aber der Gedanke soll auch im Alltag angewandt werden. Kunden erhalten eine Treuekarte, die nach mindestens drei Einkäufen bei der Bauschheimer Schwärmerei automatisch als Los zählt und so die Chance auf verschiedene Gewinne eröffnet. "Mit der Verlosung wollen wir einen Anreiz schaffen, wirklich mal regionale Produkte auszuprobieren". so Lazar. Neben Überraschungspäckchen gibt es Einkaufsgutscheine, Zero-Waste-Gemüsesäckchen oder Saisonkalender zu gewinnen.

Die Produkte wurden von den Erzeugern, die regelmäßig bei der Marktschwärmerei zu finden sind, gestellt. So etwa vom Gemüsebau Herbert Jung, Gemüsehof Reinheimer, von der Rüsselsheimer Bäckerei Hofferberth, der "Küchenperle", der HS Apfelmanufaktur, dem "Hanfbaum", Mersheimer Hof Trebur sowie "Rudi & Lotte vom Rosenhof". Ebenfalls vertreten sind die "Breitwieser Eismanufaktur", "Amori Coffee," "Amorella Kirschmanufaktur", "Nina's Pralinenmanufaktur", "Gottschalk Obst", "Zitronentraum Genussmanufaktur", das Hofgut Klein Schneen, "Feldhelden Rheinland", "Gin de Cologne", Hardthof Odenwald, Weingut Frosch, das Restaurant Karlbacher und "Simones Wildkräuterwerkstatt".


"Marktschwärmer" in Bauschheim werden mehr

Die Hofladeninitiative mit Produkten von regionalen Erzeugern verzeichnet einen Mitgliederzuwachs. Warum Mit-Initiatorin Shirley Lazar aber noch "Luft nach oben" sieht.

Shirley Lazar und Philipp Jung freuen sich, dass die im Hofladen "Junges Gemüse" angesiedelte Schwärmerei auf ein reges Kundeninteresse stößt.   ©Vollformat

Von Daniela Ammar (aus "Main-Spitze" vom 03.03.2021)

Am 4. November 2020 ist die "Marktschwärmerei" in Bauschheim an den Start gegangen. Seither sorgen die Initiatoren Shirley Lazar und Philipp Jung mit ihrer im Hofladen "Junges Gemüse" angesiedelten Schwärmerei (Synonym für einen Regionalmarkt) dafür, dass Verbraucher Produkte direkt von den regionalen Erzeugern kaufen können. Mittlerweile ist der Stamm der Marktschwärmer-Mitglieder auf 549 gewachsen.

"Ein Erfolg", sagt Shirley Lazar, "aber immer noch ausbaufähig." Mit 150 Mitgliedern fing die Schwärmerei vor drei Monaten an, wobei die Zahl von 150 Kunden Voraussetzung für die Gründung einer solchen Schwärmerei sind. Die Idee des sozialen und unternehmerischen Projekts ist, neben der Förderung einer nachhaltigen Landwirtschaft und der Esskultur in der Region, lokale Erzeuger und Kunden zusammenzubringen sowie den Direktverkauf zu fördern und kleinen Betrieben neue Absatzmöglichkeiten zu eröffnen. In der Bauschheimer Marktschwärmerei sind es mittlerweile 25 Erzeuger, die ihre Produkte anbieten, wobei inzwischen auch überregionale zum Zug kommen. "Wie zum Beispiel eine kleine Gin-Brennerei aus Köln oder die 'Feldhelden Rheinland', die vor den Toren Kölns Quinoa anbauen, wobei hier im Vergleich zum importierten Quinoa auf eine sehr gute CO2-Bilanz geschaut werden kann", erklärt Shirley Lazar.

Neben Apfelspezialitäten sowie Backwaren aus Rüsselsheim und Honig sowie Obst und Gemüse aus Bauschheim finden Kunden der Marktschwärmerei dort auch Eier und Hanfprodukte aus Trebur oder Fleisch, Wurst und Käse aus dem Odenwald. Oder eben weitere Leckereien wie Kaffee aus Mainz, Kräuterprodukte aus dem hessischen Ried und Spirulina aus Mittelhessen. "Es geht auch einfach darum, den Kunden eine Vielfalt zu bieten sowie kleine Erzeuger in dieser schweren Zeit zu unterstützen", sagt Shirley Lazar, die mit Philipp Jung ständig auf der Suche nach neuen Erzeugern und Produkten ist. Während die Grundversorgung mit Obst, Gemüse, Backwaren und Eiern oder Fleisch, Wurst und Käse jede Woche garantiert ist, gibt es andere Erzeuger, die ihre Waren nur 14-tägig oder einmal im Monat anbieten. "Das ist auch für die Erzeuger nachhaltiger", sagt Shirley Lazar. Woche für Woche informiert Shirley Lazar die Marktschwärmerei-Mitglieder per E-Mail über die Erzeuger-Angebote der nächsten Woche. "So können die Kunden dann ihren Einkauf besser planen", ergänzt sie.

Derzeit wird sie an jedem Ausgabetag von nur einem Erzeuger bei der Warenverteilung unterstützt. Geändert werden soll das, sobald sich die Corona-Situation entspannt hat. "Dann sollen wieder mehr Erzeuger vor Ort sein, mit denen die Kunden ins Gespräch kommen und auch durch die Schwärmerei bummeln können", sagt Shirley Lazar. Um einen weiteren Tag ausgedehnt ist bereits die Ausgabe. "Wer mittwochs zwischen 17.30 und 19 Uhr nicht kommen kann, kann am Donnerstag seinen Einkauf abholen", sagt Shirley Lazar. Derzeit blicken sie und Jung auf 40 bis 50 Bestellungen pro Woche und haben schon wieder ein neues "Highlight" in Vorbereitung: Schon bald könnten Marktschwärmerei-Kunden den australischen Speisefisch "Baramundi" auf ihre Einkaufszettel notieren. "Es ist immer Luft nach oben, sowohl beim Angebot als auch bei der Menge der Marktschwärmer-Mitglieder", sagt Shirley Lazar. "Es gibt doch gar nicht genug Menschen, die man mit regionalen Produkten versorgen kann!"


Schwärmerei in Bauschheim: Online bestellen, frisch holen

Der Kunde bestellt online seine Ware und holt die Bestellung einmal in der Woche bei der sogenannten "Schwärmerei", ab. Ein solcher Regionalmarkt entsteht nun in Bauschheim.

Von Daniela Ammar (aus "Main-Spitze" vom 06.11.2020)

"Hallo, herzlich willkommen! Wollen Sie zu den Marktschwärmern?" Mit einem Lächeln begrüßten Shirley Lazar und Philipp Jung die Kunden, die am Mittwochabend ihren Weg zum Hofladen "Junges Gemüse" fanden. Dort, wo sonst täglich Obst, Gemüse und andere hausgemachte Leckereien über die Ladentheke gehen, ist seit dieser Woche eine "Marktschwärmerei" angesiedelt. Aber was verbirgt sich hinter diesem Namen?

Im Jahr 2009 startete in Frankreich das Projekt Marktschwärmer, das den Namen "Der Bienenkorb, der Ja sagt" trug und mit dem einerseits regionale Wertschöpfung, andererseits nachhaltige Esskultur geschaffen werden sollte. Mit der Schaffung fairer und nachvollziehbarer Produktions- und Handelsketten entstand ein dezentral organisiertes Netzwerk, das Verbraucher und Erzeuger regionaler Lebensmittel zusammenbrachte und größer und größer wurde. Dabei ist das System einfach. Der Kunde bestellt und bezahlt online seine Ware und holt seine Bestellung einmal in der Woche bei einem Regionalmarkt, der sogenannten "Schwärmerei", ab. Während der vergangenen sechs Jahre, seit das Projekt in Deutschland startete, entstanden 92 Schwärmereien in elf Bundesländern, wobei seit dieser Woche nun auch Bauschheim über eine "Marktschwärmerei" verfügt.

Von klein auf dabei

Angesiedelt ist diese im Hofladen "Junges Gemüse" in Bauschheim, wo die Eröffnungsverteilung erfolgte. Initiatoren sind Shirley Lazar und Philipp Jung. Während Jung im elterlichen Betrieb von klein auf dabei war und erst vor Kurzem sein Studium der Agrarwirtschaft abschloss, stieß die Neu-Bauschheimerin Shirley Lazar während der Corona-Krise zum Jung’schen Betrieb und befasste sich intensiv mit der Marktschwärmer-Plattform, die nun in Bauschheim etabliert ist. Nach und nach nahmen Jung und Lazar Kontakt zu anderen (insgesamt 14) Erzeugern auf, die ihre Produkte online anbieten und sich künftig im Wechsel an den Abholtagen beim Hofladen "Junges Gemüse" präsentieren. Zum Start waren fast alle Erzeuger vor Ort, wobei die Bandbreite an Produkten groß war. "Gewisse Sachen muss man einfach anbieten", sagte Philipp Jung mit Blick auf Gemüse, Obst, Eier, Apfel- und Zitrusprodukte, Fleisch und Backwaren sowie den 70 Vorbestellungen. "Gerade für Leute, die keine Zeit haben, auf dem Markt ihren Einkauf zu tätigen, ist das optimal."

Begeistert vom Konzept

Auch Erzeuger wie Armgard Müller-Kicherer aus Nieder-Olm, die ihre Zitrusprodukte anbietet, sind begeistert vom Konzept: "Es ist einfach toll, man weiß, wo seine Sachen herkommen, die man einkauft und wir als Erzeuger können uns auch präsentieren." Genauso sehen es auch Thomas Hackler und Markus Scherbaum von der "Apfelmanufaktur": "Es ist gut, denn so ist das Angebot regionaler Erzeugnisse gebündelt, und wir hoffen, dass das Interesse weiter zunimmt." Alexandra Jung vom neuen Schwärmerei-Standort hofft auf die Teilnahme weiterer Erzeuger. "Der Vorteil ist, dass man ein gebündeltes Angebot an vielen Produkten hat, man unterstützt regionale Erzeuger und man kann besser planen mit dem Online-Einkauf", fasst Kundin Katina Lepel aus Geinsheim ihre Eindrücke zusammen.

Shirley Lazar im Kreis der Zweiten und Dritten Damen des RRK in der Feld- und Hallensaison 2021/22 mit den Trainern Ralf Becker und Christopher Nordkamp (hinten: Trainer Ralf Becker, Franziska Kirst, Eleonore Miller, Franziska Ruhland, Kristin Rapp, Angelika Sieben, Carolina Mielke, Khira Bohr ‒ etwas verdeckt, Trainer Christopher Nordkamp; davor: Sandra Trautwein, Lucie Kösling, Franziska Becker, Nicole Keller, Shirley Lazar, Leonie Schell, Antonia Wilfer, Sarah Gövert, Neele Daum, Diane du Teilhet de Lamothe, Sonja Petkovic; vorn: Elena Scholl, Sophie Sack, Nicole Baumgärtner, Magdalena Brass, Vanessa Keller, Nadine Büttner, Jessie Steffl)