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Über Mitglieder des
RRK (2009)
Renate Sajnovits |
RenateSajnovits hat die Leitung der
Künstlergemeinschaft "Malkasten" übernommen |
Die Tradition
fortführen
INTERVIEW Malkasten-Chefin Renate Sajnovits
Das
Gespräch führte Stephan A. Dudek (aus "Main-Spitze" vom 09.05.2009)
Renate Sajnovits ist die Vorsitzende
der seit 1946 existierenden Rüsselsheimer Künstlergemeinschaft "Malkasten". Die
"Main-Spitze" führte mit ihr folgendes Interview.
Frau Sajnovits, den "Malkasten"
gibt es mittlerweile seit 63 Jahren. Sind Sie stolz auf eine so lange
Geschichte?
Ich bin auf jeden Fall stolz, bei
einem so traditionsreichen Verein Mitglied und nun auch Vorsitzende zu sein. Zu
dieser Tradition habe ich persönlich noch nicht viel beigetragen, werde aber
versuchen, mich in der Gegenwart und der Zukunft für den Verein zu engagieren.
Gegründet wurde die Künstlergruppe
unter anderem vom Rüsselsheimer Maler Diether Ritzert, der in seiner Heimatstadt
der zeitgenössischen Kunst eine Plattform bieten wollte. Spielt diese Absicht
für die heutigen Mitglieder noch eine Rolle?
Das ist eigentlich nach wie vor die
Absicht unseres Vereins.
Wir versuchen, Künstlern die
Möglichkeit zu bieten, ihre Werke zu präsentieren, sich aber auch untereinander
auszutauschen und hoffentlich auch dadurch gegenseitig zu inspirieren. Durch
gemeinsame Aktionen, zum Beispiel Workshops oder die Bearbeitung eines
bestimmten Themas, wird diese Intention verstärkt. Unser jetziges Jahresthema
lautet "Wechsel". Die Ergebnisse dieser Arbeiten werden in den Herbstferien in
der Rathaus-Rotunde zu sehen sein.
Der "Malkasten" hat sich in den
letzten Jahren aber auch erweitert. Mittlerweile besteht er aus vier
Gruppierungen. Neben den bildenden Künstlern sind dies die Kunsthandwerker, die
Kinderkunstwerkstatt und die Kalligraphen.
Den Kunsthandwerkern, die bereits vor
zirka 30 Jahren dem "Malkasten" beigetreten sind, wird durch die
Kunsthandwerkermärkte ermöglicht, ihre Arbeiten in einem stilvollen Rahmen zu
präsentieren.
Mit den Opelvillen und dem
Kunstverein sind andere Institutionen mit ähnlicher Zielsetzung entstanden.
Empfinden Sie dies als Konkurrenz oder Bereicherung?
Wir empfinden das keinesfalls als
Konkurrenz. Im Gegenteil - dem "Malkasten" wurde die Möglichkeit gegeben, in der
"Schleuse" der Opelvillen jährlich eine Begleitausstellung zu organisieren. Das
heißt, wir beschäftigen uns mit den Exponaten der jeweiligen Hauptausstellung
und es entstehen eigene Arbeiten oder auch Pendants zu den Originalen, die dann
parallel in der "Schleuse" zu sehen sind.
Und umgekehrt? Meinen Sie, dass
dem "Malkasten" in Rüsselsheim der gebotene Respekt entgegengebracht wird?
Das denke ich schon.
Wir können uns zum einen über eine
sehr gute Zusammenarbeit mit dem Bildungs- und Kulturbetrieb der Stadt
Rüsselsheim freuen. Der "Malkasten" hat die Möglichkeit, die Rathaus-Rotunde als
Ausstellungsort zu nutzen, was für unseren Verein eine sehr erfreuliche Tatsache
ist, vor allem unter dem Gesichtspunkt, dass es in Rüsselsheim nicht sehr viele
Möglichkeiten für Künstler gibt, ihre Arbeiten zu zeigen.
Zum anderen gibt es eine sehr gute
Kooperation mit der Geschäftsführerin und Kuratorin der Opelvillen, Frau Dr.
Kemfert.
Ich denke auch, dass die Präsenz des
"Malkastens" in der lokalen Presse durchaus von einer gewissen Akzeptanz in der
Kulturszene von Rüsselsheim zeugt.
Wie viele Personen sind momentan
eigentlich im "Malkasten" organisiert?
Die Künstlervereinigung "Malkasten
Rüsselsheim" zeigt in der Schlauchturmgalerie der Städtischen Betriebshöfe
die
Ausstellung Malerei “Freistil“
mit Bildern von Sabine Pillwitz-Schaum und Renate
Sajnovits
- 27.03. bis 15.05.2009 |
Wir haben zirka 30 Mitglieder, wobei
in nächster Zeit einige neue Mitglieder dazukommen werden, die momentan schon
über längere Zeit als "Bewerber" am Vereinsleben teilnehmen.
Die meisten Mitglieder sind keine
Profis, ragen aber dennoch aus der Masse von Hobbykünstlern heraus. Wie würden
Sie das künstlerische Niveau der Gruppe beschreiben?
Der "Malkasten" versucht natürlich,
auch bedingt durch seine Tradition, ein gewisses Niveau zu halten. Ich denke,
das haben wir bei unseren Ausstellungen auch immer bewiesen. Neben einigen
Mitgliedern mit Kunststudium oder gestalterischen Studiengängen beschäftigen
sich alle Mitglieder schon mehrere Jahre ernsthaft mit künstlerischer
Gestaltung, sei es Malerei, Grafik, Fotografie, Materialgestaltung oder
Kalligraphie, zum Teil in Workshops aber auch durch Teilnahme an Seminaren und
Kunstakademien. Das soll aber neue Interessenten nicht abschrecken. Wir sind
durchaus an neuen Mitgliedern interessiert. Unsere Treffen finden dienstags ab
19 Uhr in den Atelierräumen im Landrat-Harth-Heim, Darmstädter Straße 101 statt.
Bei Ihnen treffen Künstler auf
Kunsthandwerker. Gibt es Interessenkonflikte?
Ich denke, dass es da nur
Bereicherungen geben kann. Es gibt ja auch eine gemeinsame Schnittmenge zwischen
Kunst und Kunsthandwerk, die Grenze ist hier oft sehr fließend. Einige
Mitglieder sind sowohl bei der Künstlergruppe als auch bei den Kunsthandwerkern
aktiv. Außerdem beteiligen sich alle Gruppen bei angebotenen Workshops und
unserem Jahresthema.
Am 6. und 7. Juni veranstaltet der
"Malkasten" seinen nächsten Kunsthandwerkermarkt. Haben Sie Neuerungen in petto?
Die Kunsthandwerkermärkte haben ja
inzwischen schon eine 30-jährige Tradition und haben sich in ihrer Art sehr
bewährt, so dass es auch in diesem Jahr keine grundsätzlichen Veränderungen
geben wird.
Die Organisatoren sind aber bemüht,
jedes Jahr zwischen 15 und 20 neue Bewerber einzuladen, um immer ein
abwechslungsreiches Angebot zu bieten.
EINE AURA DER
KRAFT geht aus von den Bildern, die Renate Sajnovits (vorne) und Sabine
Pillwitz-Schaum derzeit in der Galerie "Schlauchturm" auf dem Gelände der
städtischen Betriebshöfe zeigen. |
Rüsselsheim: "Freistil"
Galerie "Schlauchturm" zeigt
Arbeiten von Sabine Pillwitz-Schaum und Renate Sajnovits – Seelenlandschaften,
mystisch und organisch
Von Daniela Hamann (aus "Rüsselsheimer Echo" vom 16.04.2009)
Seit etwas über einem Jahr gibt es die Galerie "Schlauchturm" auf dem Gelände
der städtischen Betriebshöfe. Am Freitag wurde die sechste Ausstellung mit dem
Titel "Freistil" in der außergewöhnlichen Räumlichkeit eröffnet. Magische
Fantasiebilder aus der Natur stellen Renate Sajnovits und Sabine Pillwitz-Schaum
bis zum 15. Mai dort aus.
Die beiden Malerinnen aus der
Rüsselsheimer Künstlervereinigung "Malkasten" beschrieben in einer
Eröffnungsrede gegenseitig die Intentionen ihrer farblich beeindruckenden Werke.
Sabine Pillwitz-Schaums Bilder prägten einen eigenen Stil und orientierten sich
nicht an momentanen Trends, sagte Renate Sajnovits. Auch die langjährige
Erfahrung Sabine Pillwitz-Schaums als Dozentin für Malerei und Druckgrafik an
der VHS Rüsselsheim lasse sich in ihren Bildern erkennen. Sajnovits beschrieb
die Werke ihrer langjährigen Freundin weiter als Seelandschaften, Gärten der
Fantasie, mythisch, magisch, organisch. Sie male "Empfindungen, Vertrautes und
Geheimnisvolles, das Männliche und das Weibliche".
Die kraftvolle Aura der Werke steht
symbolisch für das Leben an sich. Auch geometrische Figuren sind in den Bildern
zu finden. Als Lieblingsbild bezeichnete Renate Sajnovits das Werk "Blues", ein
80 mal 80 Zentimeter großes Bild in Ölpastell und Arcyl auf Leinwand. Über der
geheimnisvollen Welt wacht die strenge geometrische Figur des Vollmonds.
In den Bildern von Renate Sajnovits
lasse sich deren Beruf erkennen, erklärte Sabine Pillwitz-Schaum. Die studierte
Architektin zeichne sich vor allem durch ihre malerische Konsequenz aus. Renate
Sajnovits zeigt, wie sie die Natur sieht, lässt den Blick ungehindert in die
Ferne schweifen. Auch bei den Werken von Renate Sajnovits geht es um Emotionen
und das Einfangen von Tageszeiten und den damit verbundenen Stimmungen. Dabei
spielt die Darstellung des Menschen keine Rolle. Im Gegenteil, er würde in den
Werken von Renate Sajnovits nur stören, meinte Sabine Pillwitz-Schaum. Der Baum
hat in Renate Sajnovits Werken eine zentrale Bedeutung: Er symbolisiert
Gewachsenes, die Stämme, meist ohne Krone, dominieren, sie sind lang und spitz
und architektonisch anmutend.
"Freistil"
heißt die Ausstellung von Renate Sajnovits und Sabine Pillwitz-Schaum in der
Galerie Schlauchturm. |
Rund 50 kunstbegeisterte Besucher
waren zur Vernissage in die "Schlauchturm"-Galerie gekommen. "Sie werden eine
gute Kondition brauchen, um die Werke richtig betrachten zu können", meinte
Sabine Pillwitz-Schaum lachend. Denn bis ins oberste Stockwerk des früheren
Schlauchturms sind die 18 Werke der beiden Künstlerinnen gehängt. Da der Aufgang
so steil und eng ist, befinden sich auf der den Bildern zugewandten Seite
Gitter, um die Besucher vor dem Herunterstürzen zu bewahren. So entsteht
gleichzeitig der Eindruck, die Bilder seien durch die Gitter vor einem
unerlaubten Zugriff geschützt. Dadurch erhält die Ausstellung ein einzigartiges
Flair.
Unterschiedliche künstlerische
Handschriften
"Galerie
Schlauchturm" präsentiert Ausstellung "Freistil"
der Künstlerinnen Renate Sajnovits und Sabine Pillwitz-Schaum
Aus "Main-Spitze" vom
30.03.2009
(dom). Mit der mittlerweile sechsten Ausstellung startet die Galerie im
Schlauchturm in ihr zweites Jahr. Mit "Freistil" zeigt der ungewöhnliche
Ausstellungsraum im Hause der städtischen Betriebshöfe aktuelle Arbeiten zweier
in Rüsselsheim wohlbekannter Künstlerinnen und "Malkasten"-Mitglieder: Renate
Sajnovits und Sabine Pillwitz-Schaum. Die beiden befreundeten Malerinnen haben
sich zu einer Schau entschlossen, die zwei ganz unterschiedliche künstlerische
Handschriften gegenüberstellt und die doch immer wieder mit gegenseitigen
Bezügen überrascht.
"Normalerweise sind wir nicht ganz so
schnell, aber da wir die Bilder eigens zu dieser Ausstellung erarbeitet haben,
haben wir uns auch ein bisschen beeilt", erklärte Renate Sajnovits angesichts
der gerade einmal drei Monate, in denen die beiden Bilderzyklen entstanden sind.
Zu sehen sind die Arbeiten, wie von der Galerie Schlauchturm gewohnt, in
unkonventioneller Hängung und hinter den dicken Gitterstäben des
Schlauch-Trocknungsgebäudes. "Es lohnt sich, mindestens einmal hoch, runter und
nochmal hoch zu laufen", empfahl Sabine Pillwitz-Schaum bei der Vernissage am
Freitag, bei der große Resonanz für Platznot und eine zwangsläufig sehr
kommunikative Bildbetrachtung sorgte.
Über- und Nebeneinander mischen sich
im Schlauchturm die Bilder der beiden Künstlerinnen und zeigen schon damit an,
dass sich hier zwar ganz unterschiedliche Stile zeigen, die aber durchaus
miteinander korrespondieren. Pillwitz-Schaum offenbart sich mit ihren zumeist
quadratischen Acryl- und Ölpastell-Bilden als Anhängerin einer kommunikativen
Malerei, die detailreich und kleinteilig allerlei Zitate an Jugendstil und
Expressionismus. Renate Sajnovits wiederum kontrastiert die Fülle ihrer
Künstler-Kollegin und ehemaligen Dozentin mit deutlich reduzierterem Ansatz.
Durchweg auf großen Querformaten breiten sich raumgreifende, abstrahierte
Naturlandschaften aus, die vor allem durch ihre einnehmende Ruhe bestechen.
"Freistil" ist von nun an bis zum 15.
Mai 2009 in der Galerie Schlauchturm (Johann-Sebastian-Bach-Straße 52) zu sehen.
Geöffnet ist die Ausstellung zu den Geschäftszeiten der städtischen
Betriebshöfe, der Eintritt ist frei.
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