Rüsselsheimer Ruder-Klub 08 "Archiv und Chronik"

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Renate Sajnovits

Das leer stehende Ladengeschäft an der Frankfurter Straße in Rüsselsheim soll bald wieder genutzt werden.   ©Vollformat

Wieder Platz für Kunst in der Rüsselsheimer Innenstadt?

Ein alt bekannter Ausstellungsraum in der Frankfurter Straße könnte reaktiviert werden. Bei der "Malkasten"-Vorsitzenden Renate Sajnovits löst dies ein leises Kopfschütteln aus.

Von Charlotte Martin (aus "Main-Spitze" vom 07.06.2021)

Wird es in Rüsselsheim einen neuen Innenstadtraum für Kunst und Kultur geben? Eine Anmietung in der Frankfurter Straße ist derzeit jedenfalls im Gespräch. Renate Sajnovits, Vorsitzende der Künstlergruppe "Malkasten", kann sich ein leises Kopfschütteln allerdings nicht verkneifen: "Im Sommer 2020 mussten wir nach zehn Jahren aus unserer ‚Galerie auf Zeit‘ in der Frankfurter Straße raus, nachdem es einen neuen Vermieter gab. Jetzt, wo wir den Glaspavillon am Europaplatz für uns instand gesetzt haben, fragt uns die Kultursteuerung, ob wir Interesse an der Schaufenster- und Raumnutzung der vorherigen Galerie haben."

Mehr Kultur in Rüsselsheimer Innenstadt

Freilich: Sie und alle Kollegen der Künstlervereinigung seien positiv überrascht, dass Kulturdezernent Dennis Grieser (Grüne) mit Christian Reiling von der Kultursteuerung offenbar eine kulturelle Belebung der Innenstadt planen, sagt Sajnovits. "Bloß: Das Timing ist schon lustig", so Sajnovits. Engagiert habe der "Malkasten" 2020 innenstadtnah bezahlbare Ausstellungsräume gesucht, wobei es von der Kultursteuerung der Stadt kein Signal der Hilfestellung gegeben habe: "Ich hab ja Verständnis, denn Geld ist immer knapp", stellte Sajnovits damals klar. Wie aber ist nun der neue Stand der Dinge?

Sajnovits: "Unser Standort im Glaspavillon bietet viel Licht, große Ausstellungsfläche und genug Platz, um – wenn möglich – Vernissagen und Crossover-Projekte auszurichten. Den Kultursommer 2021 haben wir im Pavillon geplant." Den Pavillon – gemietet für einen symbolischen Betrag – wolle man also zunächst nicht aufgeben, doch einen Kunstraum mit Kunstschaufenster in der Frankfurter Straße mit Ideen zu füllen, wo ja die Fertigstellung der "Neuen Mitte" für 2022 geplant ist, sei eine Chance, die nicht ausgeschlagen werden könne. "Meines Wissens plant die Stadt, die Galerieräume anzumieten, damit sie von Akteuren der Kultur und Kunst unserer Stadt genutzt werden können", erzählt Sajnovits.

Plattform für lokale Künstler

Der "Malkasten" habe ein Nutzungskonzept vorgelegt, das Gemeinschaftsaktionen über die Künstlervereinigung hinaus vorsehe. "Es würden nicht nur Ausstellungen im Schaufenster stattfinden, sondern Künstler aus Rüsselsheim und Umgebung hätten auch innen eine Plattform, die sie spannend nutzen können", legt Renate Sajnovits dar. Ein Gremium solle gebildet werden – etwa aus Vertretern von Kultur123 und Künstlern des Malkastens, der organisatorisch federführend sein solle, um zu entscheiden, welche Ausstellungen und Veranstaltungen realisiert werden. "Wir wären da sehr offen für Kooperationen." Sajnovits: "Das wäre wirklich eine kulturelle Aufwertung der Stadt. Aber ich betone, dass wir bisher zum Stand der Kunstraum-Idee von der Stadt keine Rückmeldung haben. Uns ist nicht bekannt, ob etwas entschieden ist."

Vorab ging eine Anfrage der Kultursteuerung zwecks Nutzung der Räume auch an den Rüsselsheimer Kunstverein mit seinem Vorsitzendem Karl-Heinz Becker. Dieser winkte aber ab, sei doch der Kunstverein in Kooperation mit dem Stadt- und Industriemuseum seit Langem gut untergebracht.

Fokus auf Nachwuchskünstler

Nicht kontaktiert wurde indes der Freie Kunst-und Kulturverein (FKK) mit dem Vorsitzendem Christian Bihn. Er erklärt gegenüber dieser Zeitung: "Mit dem Aus für Sam Khayari im Chausseehaus ist ein wichtiger Ort für den FKK verloren gegangen. Mein erster Gedanke für einen neuen Kunstraum der Stadt wäre, ihn Kunst- und Kulturschaffenden anzubieten, die noch nicht gut verortet sind. Ich denke an junge Leute, die keinen Raum zur Präsentation haben." Die Nutzung durch den Malkasten – "und zum Beispiel gern auch durch den FKK" – könnte ein Grundgerüst abgeben, der Fokus läge aber beim Nachwuchs, dem die Öffentlichkeit noch fehlt, schlägt Bihn vor. Der FKK blicke erwartungsvoll auf das Projekt. "Ich sehe Kunst und Kultur als Zugpferde der Stadt, die Belebung bedeuten. Unser Ziel ist es sowieso, Kunst- und Kultur zu fördern. Dabei sparen wir nicht mit Kritik an der städtischen Kulturpolitik, dennoch bleiben wir für inhaltliche Mitarbeit jederzeit offen und gern ansprechbar."

Die Pressestelle der Stadt teilt zum aktuellen Stand des Projektes mit: "Es gibt einen Magistratsbeschluss zur Stadtentwicklung mit dem Ziel der Attraktivitätssteigerung der Innenstadt in Verbindung mit Raum für Kunst und Kultur. Die Stadt ist zwecks Anmietung der Räumlichkeiten derzeit in Verhandlung. Eine endgültige Festlegung zum Nutzungskonzept gibt es noch nicht, es finden zu den Details Gespräche statt."