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Über Mitglieder des
RRK (2019)
Peter Emig |
Peter Emig |
Barrierefreiheit
Wegen Bauplänen
der Stadt Rüsselsheim:
Dem Schreibwarenladen Emig droht der Kollaps
Die Stadt Rüsselsheim möchte die Bushaltestelle in der Hasslocher Straße
barrierefrei umbauen.
Von Olaf Kern (aus
"Frankfurter Neue Presse" vom 22.05.2019)
"Wir werden alles
tun, um das zu verhindern", sagt Peter Emig jr. Der Juniorchef des
Schreibwarenladens in der Haßlocher Straße gibt sich kämpferisch. Denn er
fürchtet nicht weniger als um einen Großteil seines Geschäfts.
Emig ist gegen
eine Baumaßnahme der Stadt Rüsselsheim
Stein des Anstoßes
ist eine Baumaßnahme, welche die Stadt Rüsselsheim in Auftrag gegeben hat. Sie
will die Bushaltstelle barrierefrei umbauen und dabei gleichzeitig den
Haltestreifen wegnehmen, auf dem die Busse bislang angehalten haben. Und das
seit Jahren. Gleichzeitig haben aber auch Kunden den breiten Streifen neben der
Straße genutzt, um eben mal schnell zu halten und im Geschäft der Emigs, das
mittlerweile in dritter Generation geführt wird, einzukaufen.
Die Stadt will
gesetzliche Vorgaben umsetzen und schrittweise alle Bushaltestellen in
Rüsselsheim barrierefrei umbauen. Die Bauarbeiten für die Haltestelle
Moselstraße/Haßlocher Straße sollten bereits in diesem Frühjahr beginnen. So
hatte es der Magistrat der Stadt beschlossen.
Peter Emigs
Laden drohen Umsatzeinbußen
Für Peter Emig jr. und
seinen Vater, der ebenfalls mit Vornamen Peter heißt, ein Schreckensszenario.
Denn der Laden mit 20 Beschäftigten, der zu den umsatzstärksten Händlern von
Schreibwaren und Schulutensilien in ganz Deutschland gehört, macht einen
Großteil seines Geschäfts im ersten Halbjahr.
Jugendachter des RRK 1960 mit zwei
Steuermännern: Peter Emig, Stm. Hans Hohenleitner, Volkmar Banse, Wolfgang
Mack, Ulrich Banse, Horst Wucher, Stm. Kai Hasselbach, Klaus Hochgesand,
Werner Leichtfuß, Jochen Zimmermann |
Geschätzt bei
Kunden, die sogar bis zu 80 Kilometer Anfahrt auf sich nehmen, um sich hier
beraten zu lassen, ist besonders das Angebot an Schulranzen. Diese werden
naturgemäß im ersten Halbjahr, also vor Beginn eines neuen Schuljahres,
erworben. Von großem Vorteil sei laut den Emigs auch, dass Kunden direkt vor der
Tür halten könnten, mehr oder weniger geduldet von den Ordnungsbehörden.
Davon profitiere
nicht zuletzt der Kiosk im Haus nebenan, der von Halil Ibrahim Can betrieben
wird und gleichzeitig für die Post eine Paketannahmestation unterhält. Abgesehen
von den Kiosk-Kunden stehen vor seiner Tür auch mindestens einmal pro Tag die
Postfahrzeuge, um die zahlreichen Pakete abzuholen.
Emig fürchtet,
dass die Kunden ausbleiben
"Wenn hier gebaut
wird, wer soll dann hier noch halten können", fragen sich die Emigs und Halil
Ibrahim Can. Und was werde erst aus dem Geschäft, wenn die Haltebucht mal nicht
mehr da sei, ergänzen sie. Sie befürchten, dass ein Großteil der Kunden nicht
mehr kommen werde.
Betriebswirt Peter
Emig jr. (32), der mit dem Laden auch seine berufliche Zukunft eng verbindet, hält
derzeit geplante Investitionen in den Ausbau des seit Jahren stetig
prosperierenden Geschäfts zurück. "Würden wir auf einmal viele Kunden verlieren,
müssten wir sogar Ladenfläche zurückbauen", sagt er.
"Aus Gründen der
Fahrdynamik und Barrierefreiheit wird der jetzige Haltestreifen für ein dichtes
Heranfahren an den Bussteig auf die Fahrbahn vorverlegt", heißt es in einem
Schreiben der Stadt vom 3. September 2018, mit dem die Anwohner informiert
wurden.
Emig fühlt sich
von der Stadt Rüsselsheim übergangen
Vorgesehen ist
später ein abgerundeter Bordstein (im Fachjargon: "Kasseler Sonderbord"), der
als Randstein verwendet wird und höher ist als die gewöhnliche Bordsteinkante.
Mit dem Schreiben
wurden die Emigs laut ihren Aussagen jedoch vor vollendete Tatsachen gestellt.
Ihr größter Vorwurf: "Wie kann man bei so etwas uns als Betrieb nicht in die
Planungen einbeziehen", fragt sich Seniorchef Peter Emig empört. Dass nach der
Baumaßnahme der Verkehr vor der Haustür optimaler fließen würde, daran glauben
die Geschäftsleute nicht.
Im Gegenteil. Sie
rechnen mit langen Rückstaus, wenn die Busse hier dann auf der Straße halten
würden, zumal sich auf der anderen Straßenseite in Gegenrichtung auch eine
Haltstelle befindet.
Familie Emig und
Stadt Rüsselsheim liegen im Streit
Persönliche
Gesprächstermine sind, auch nach mehrmaliger Anfrage seitens der Familie Emig,
mit Verantwortlichen der Stadt nicht zustande gekommen. Stattdessen gibt es
einen langen Schriftwechsel. Auch einen Anwalt haben sich die Emigs genommen. So
konnte erreicht werden, dass die Stadt den Baubeginn auf den 26. August 2019,
also nach Beginn des neuen Schuljahres, verschoben hat.
Den Vorwurf, dass
der barrierefreie Ausbau der Bushaltestelle einen Eingriff in den Gewerbebetrieb
bedeuten würde, weist das Tiefbauamt zurück. Die Kundenparkplätze seien währen
der Bauzeit nach wie vor anfahrbar. Zudem gebe es ja die Halteflächen am
Burggrafenlacher Weg. Diese seien von Dauerparkern belegt, erwidern die Emigs.
Sie wollen weiter dafür kämpfen, dass alles so bleibt, wie es ist. Und hoffen
auf ein zugesagtes Treffen mit dem Bauausschuss, der sich die Situation an Ort
und Stelle am 13. Juni anschauen will.
Durch den Umbau
soll die vorhandene Bushaltebucht mit Ladezone wegfallen. ©Vollformat |
Haltestellenumbau: Büro Emig befürchtet massive Einschränkungen
Die
Bushaltestelle in der Haßlocher Straße in Rüsselsheim soll barrierefrei
ausgebaut werden. Familie Emig fürchtet nun um Kunden ihres Geschäftes. Die
Stadtverwaltung versucht zu beruhigen.
Von Oliver Bär (aus
"Main-Spitze" vom 03.06.2019)
"Das können die
doch so nicht machen", beklagt sich Peter Emig jr., Juniorchef des alteingesessenen
Rüsselsheimer Schreibwarenladens Büro Emig in der Haßlocher Straße. Mit "die"
ist die Stadtverwaltung gemeint, mit "das" der Umbau der Bushaltestelle vor dem
Geschäft der Emigs. Die Verwaltung plant an dieser Stelle den Wegfall der
vorhandenen Bushaltebucht mit anschließender Ladezone.
Bei der
Neugestaltung ist vorgesehen, die Bordsteinkante an die Haßlocher Straße
heranzurücken. Die Busse sollen dann auf der Fahrbahn halten. Emig fürchtet als
Folge massive Einschränkungen im Geschäftsbetrieb und Umsatzeinbußen für den
Schreibwarenladen sowie den benachbarten Kiosk, der als Vertragspartner der Post
auch Paketgeschäft anbietet.
Illegales Parken
bereitet immer wieder Probleme
"Schauen Sie, hier
läuft doch alles in geregelten Bahnen ab", betont Emig jr.: "Warum muss man das
ändern?" Der breite Streifen neben der Fahrbahn wird an diesem Vormittag
natürlich von den heranfahrenden Bussen genutzt. Es halten aber auch Pkw, deren
Fahrer aussteigen, zum Kiosk oder Schreibwarengeschäft hetzen und ihre
Besorgungen erledigen. Einige Minuten später kommt ein DHL-Lieferwagen, der
Pakete abholt. Um die ausgewiesene Ladezone scheren sich die Autofahrer wenig,
doch der Verkehr läuft. Allerdings ist auch nicht allzu viel auf der Straße los.
Bislang seien die parkenden Kunden in der Haltebucht und Ladezone geduldet
worden, berichtet Emig jr. Gestört habe es wohl nicht.
Seit 1951
Büro Emig sieht sich selbst als Nahversorger rund um
Schule, Büro und Schenken. Das Unternehmen, dessen Geschäftsführung in der
dritten Generation in Familienhand liegt, wurde 1951 gegründet. Das
Firmengebäude in der Haßlocher Straße wurde 1966 bezogen. Auf 400
Quadratmeter Verkaufsfläche bedienen 21 Mitarbeiter im Jahr rund 50.000
Kunden. Zur Anfahrt wird nach Unternehmensangaben überwiegend der eigene Pkw
genutzt. |
Die Stadtverwaltung
will die Bushaltestelle barrierefrei ausbauen, so wie es das
Personenbeförderungsgesetz bis zum 1. Januar 2022 vorsieht. Aufgrund der hohen
Frequentierung, in jede Richtung gibt es rund 120 An- und Abfahrten pro Tag,
wurde die Moselstraße mit hoher Priorität eingestuft. Nach Angaben der
Stadtverwaltung wird die Bushaltestelle zu einer Doppelhaltestelle
umfunktioniert, dabei etwas nach vorn (Richtung Friedensstraße) verlegt.
Existenzängste
auch beim Kiosk-Betreiber
Den Wegfall der
Haltebucht erklärt die Verwaltung damit, dass die Busse aufgrund der
vorgesehenen höheren Bordsteine, die Menschen mit Rollator oder im Rollstuhl das
Einsteigen erleichtern sollen, nah an die Kante heranfahren können. Bei großen
Gelenkbussen erfordere dies ein möglichst gradliniges Anfahren an den Bordstein.
Zudem führe illegales Parken in der Busbucht selbst und in der sich
anschließenden Ladezone immer wieder dazu, dass die Haltestelle nicht ordentlich
angefahren werden könne.
"Das geht uns an
die Substanz", ärgert sich Emig jr. "Eigentlich wollte ich die kommenden 30 Jahre
auch noch in meinem Laden arbeiten. Der Junior-Chef fürchtet dabei nicht nur den
massiven Einbruch während der Bauarbeiten. Emig jr. sieht Arbeitsplätze gefährdet,
warnt vor Kurzarbeit oder unbezahltem Urlaub für die aktuell 21 Beschäftigten.
Auch nach dem Umbau der Haltestelle sieht er Gefahren für den Familienbetrieb.
Existenzängste lassen derzeit auch dem Betreiber des Kiosks, Halil Ibrahim Can,
kaum eine ruhige Nacht. Beide Geschäftsleute erwarten auch, dass sich mögliche
fahrende Laufkundschaft einen anderen Weg suchen könnte, weil die Haßlocher
Straße durch haltende Busse blockiert wird.
Baubeginn auf
Wunsch verlegt
Die Bedenken der
Gewerbetreibenden werden von den mit der Sache befassten Mitarbeitern der
Stadtverwaltung nicht geteilt. "Die Ladezone im Bereich der Firma Büro Emig
bleibt erhalten", heißt es in einer Stellungnahme. Sie verlagere sich lediglich
um etwa 20 Meter nach Osten (Richtung Moselstraße), in den Bereich der jetzigen
Busbucht. Durch die Verlegung könne die Ladezone besser angefahren werden, da im
Gegensatz zur heutigen Situation ein direktes, gerades Einfahren möglich sein
werde. Dort könnten auch Lieferwagen der Paketdienste be- und entladen.
Bereits im
September seien die Anwohner über die Planungen informiert worden, heißt es
weiter. In der Folge seien auch Hinweise der Anlieger aufgenommen worden. So
habe die Verwaltung den Baubeginn auf Wunsch der Familie Emig vom Frühjahr auf
September 2019 verlegt – somit nach Beginn des neuen Schuljahres. Darüber hinaus
habe die Verwaltung angeboten, die Parkplätze im Burggrafenlacher Weg während
der Bauzeit auf eine Parkscheibenregelung mit 30 Minuten Höchstparkdauer
umzustellen.
Rüsselsheim:
Ungemach wegen Umbau von Haltestelle
Eine
Bushaltestelle soll barrierefrei werden. Der dafür nötige Umbau sorgt bei einem
Geschäftsmann für Sorgenfalten. Jetzt gab es einen Ortstermin.
Von Sven Westbrock
(aus "Frankfurter Neue Presse" vom 15.06.2019)
Bis zum Jahr 2022
müssen die Bushaltestellen in der Stadt barrierefrei sein. Dementsprechend wird
die Haltestelle Moselstraße ab August umgebaut. Genauer: Sie wird zurückgebaut.
Denn Barrierefreiheit bedeutet in diesem Fall im Wesentlichen, dass die
Haltebucht verschwindet, die Ladezone kürzer wird und die Bordsteinkante
wegfällt.
Kurz anhalten
Den Geschäftsleuten
dort, allen voran Schreibwarenhändler Peter Emig jr., ist das ein Dorn im Auge.
Er fürchtet etwa Schwierigkeiten für Lieferanten. Zudem haben Kunden Haltebucht
und Ladezone bislang genutzt, um kurz anzuhalten und einzukaufen. Stadtrat und
Baudezernent Nils Kraft (SPD) betonte bei einem Ortstermin in der Sitzung des
Bauausschusses am Donnerstag, dass dies stets verboten gewesen sei, der Stadt in
der Vergangenheit lediglich die Mittel zur Kontrolle gefehlt hätten. Konkreter
wollte Kraft nicht auf Emigs Fall eingehen, da dieser einen Anwalt eingeschaltet
habe.
Emig jr. warf Kraft
beim Ortstermin eine mangelhafte Planung der Haltestelle vor, die ihm und den
anderen Geschäftsleute in der Straße nach dem Motto "friss oder stirb" vorgelegt
worden sei. Auf die Frage von Brigitte Rücker (Linke / Liste Solidarität), wie
sein Vorschlag für den barrierefreien Umbau aussehen würde, antwortete Emig jr.,
dass er "kein Planer" sei.
Zu Beginn der
eigentlichen Ausschusssitzung im Rathaus ergriff Emig jr. abermals das Wort und
appellierte an die Stadtverordneten, das Vorhaben nochmals zu überdenken.
Schließlich wolle er wie sein Vater und dessen Vater vor ihm noch als
Geschäftsinhaber in den Ruhestand gehen.
Rückendeckung
bekommt Emig jr. von der WsR-Fraktion. Diese hat für die kommende Sitzung der
Stadtverordnetenversammlung einen Antrag vorbereitet, der unter anderem die
Beibehaltung der Haltebucht und der beiden aktuell vorhandenen Ladezonen
vorsieht. Ein Wegfall der Haltebucht führe dazu, dass Busse und Lieferanten auf
der Fahrbahn halten müssten. Dies würde zu einer "massiven Beeinträchtigung" des
Verkehrs in der Haßlocher Straße führen und dort zu mehr Lärmbelästigung und
Luftverschmutzung beitragen.
Karl-Heinz
Schneckenberger von der Linken / Liste Solidarität kündigte bereits an, dass
seine Fraktion dem Antrag nicht zustimmen werde.
Stadt wird
Haltestelle wie geplant umbauen
Keine Ausnahme
für die Emigs in Rüsselsheim
Stadt
wird Haltestelle wie geplant umbauen ‒ Mehrheit der Stadtverordneten folgt dem
Baustadtrat. Die Haltebucht vor dem Schreibwarenladen Emig soll versetzt werden.
Trotz Protests: Dabei bleibt es.
Von Olaf Kern (aus
"Frankfurter Neue Presse" vom 29.06.2019)
"Wo liegt das
Problem", fragte Baustadtrat Nils Kraft (SPD) in Richtung der Parlamentarier am
Donnerstagabend in der Stadtverordnetenversammlung. Im Blick hatte er vor allem
Joachim Walczuch. Dieser hatte sich zuvor mit seiner WsR-Fraktion (Wir sind
Rüsselsheim) mächtig ins Zeug gelegt. Zwei alternative, sauber ausgearbeitete
Varianten hatten sie vorgelegt, um den Umbau der Haltestelle vor dem
Schreibwarengeschäft der Familie Emig in der Haßlocher Straße im letzten Moment
doch noch anders zu gestalten.
Peter Emig jr. (MItte) und sein Vater
Peter Emig (rechts) müssen sich dem Beschluss beugen, so auch Mitarbeiter
Joachim Kraft. |
So weit liege man
in den Details doch nicht voneinander entfernt, fuhr Baudezernent Kraft fort.
Die Haltestelle werde ausgebaut, die Parkplätze blieben erhalten, und das
Risiko, dass Busse beim Ausscheren auf die gegenüberliegende Fahrbahn schwenken,
werde verhindert. "Wir reden allein davon, dass eine Ladezone nicht mehr
exklusiv vor dem Geschäft liegt", sagte Kraft. Lieferanten müssten dann eben
einen Weg von maximal 20 Metern in Kauf nehmen, was er für vertretbar hielt.
Am Ende konnte
Kraft auch die Mehrheit der anderen Stadtverordneten mit seiner Argumentation
überzeugen, so dass es dabei bleibt: Die Stadt wird die Haltebucht für die Busse
in der Haßlocher Straße vorverlegen und die Ladezone, die sich derzeit dort
befindet ‒ direkt vor dem Ladeneingang der Emigs ‒ nach hinten versetzen.
Außerdem wird man
den bisherigen Haltestreifen wegnehmen und den Ein- und Ausstieg der Busse
behindertengerecht mit einer hohen Bordsteinkante versehen, die direkt an die
Haßlocher Straße grenzt.
Sorge vor
Verlusten
Gegen das Vorhaben
hatten die Inhaber des Traditionsgeschäfts, das einen Großteil seines Umsatzes
mit Schulranzen macht, bereits in der Vergangenheit heftig protestiert.
Sie fürchten
empfindliche Umsatzeinbußen, wenn die Ladezone, die auch viele Kunden gerne als
Halteplatz nutzen, sich nicht mehr direkt vor der Tür befindet. Sogar eine
Verschiebung des Baubeginns auf ein Datum nach den Sommerferien hatten sie
erwirkt. Der Bauausschuss tagte zuletzt vor dem Laden, um sich sein Bild zu
machen.
Brandbrief am
Mittwoch
Und auch am
Mittwoch vor der jüngsten Stadtverordnetenversammlung schrieben die Emigs noch
einmal einen Brandbrief an die Lokalpolitiker: "Ich bitte Sie, die geplante
Baumaßnahme in der jetzigen Form abzulehnen", heißt es darin.
Und weiter: Die
Breite des Gehwegs sei ausreichend, so dass das "Kasseler Sonderbord" an der
jetzigen Kante hochgezogen werden könne und die Ladezone für die Kunden des
Kiosk und unsere Lieferanten bestehen bliebe. Alternativ wäre auch der Ausbau
der Haltestelle in Form zweier verkürzter Haltestellen möglich, in deren
Zwischenbereich Platz für eine Ladezone wäre.
Genau dies hatte
die WsR in einem ihrer Vorschläge aufgegriffen, was aber als einen weniger
praktikablen Kompromiss von der Mehrheit der Stadtverordneten angesehen wurde
und so dem Magistrat den Auftrag gaben, weiter so verfahren wie vorgesehen.
Einige
Parlamentarier hatten zuvor in der Debatte Bedenken geäußert, hier und heute
sachgerecht überhaupt darüber entscheiden zu können und plädierten für eine
Verschiebung der Abstimmung, so etwa die CDU-Fraktion. Eine weitere Verschiebung
hätte jedoch zur Folge, dass man die bereits vergebenen Bauaufträge mit den
Unternehmen wieder kündigen müsste, was natürlich weitere, nicht unerhebliche
Kosten verursachen würde, intervenierte Baustadtrat Kraft.
Emig: Möglichst
schnell
"Wir akzeptieren
den Beschluss vom Mittwochabend", sagte Geschäftsinhaber Peter Emig jr. gestern im
Gespräch mit dem Echo, der sich auch dankbar für die Unterstützung seitens der
WsR zeigte. Womöglich wäre das Anliegen der Emigs sonst überhaupt nicht so breit
diskutiert worden. Er hoffe jetzt nur, dass die Bauarbeiten ab Ende August
möglichst schnell über die Bühne gingen. |