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Über Mitglieder des
RRK (2023)
Pauline Heinz |
Hockey-EM in Deutschland
Rüsselsheimerin
Pauline Heinz will für Tore und gute Laune sorgen
Beim Heimturnier
in Mönchengladbach können die deutschen Hockey-Spielerinnen den Titel und das
Ticket für Olympia sichern. Wichtig dabei ist die Angreiferin Pauline Heinz aus
Rüsselsheim. In diesem Sommer wagte sie einen besonderen Schritt.
Von Ron Ulrich (aus
"www.hessenschau.de" vom 9. August 2023)
Bei der Zielvorgabe
redet Pauline Heinz nicht groß herum. Die 22-Jährige sagt voller
Selbstvertrauen: "Wir wollen Europameister werden." Vom 18. bis 27. August
findet in Mönchengladbach die Hockey-EM statt. Deutschland mit der Angreiferin
Heinz aus Rüsselsheim trifft auf Schottland, England und Irland. Die
Vorrundenspiele sowie mögliche Halbfinals übertragen ARD und ZDF im Stream, ein
mögliches Finale gibt es dann auch im TV zu sehen.
Trotzdem ist es für
die deutschen Nationalspielerinnen noch eine Reise ins Ungewisse: "Die
Engländerinnen sind ein unangenhemer Gegner, weil sie sehr körperlich spielen.
Bei den anderen Mannschaften habe ich noch gar nicht so viel Vorwissen, weil wir
gegen sie noch nicht gespielt haben", sagt Heinz im Gespräch mit dem hr-sport.
Die Gegner in der anderen Gruppe sind den Deutschen dann doch etwas vertrauter ‒
so wie die Niederländerinnen, die nicht nur in den Augen von Heinz zu den
Favoritinnen zählen.
Lob vom Trainer
Neben einem
möglichen Titel winkt beim Heimturnier die direkte Qualifikation für Olympia im
kommenden Jahr. Doch nur der Sieger löst das Ticket jetzt schon, für alle
anderen Mannschaften bleibt ein Quali-Turnier im Januar. Im vergangenen Jahr
landeten Heinz und Co. bei der WM auf Platz vier. Die Auftritte begeisterten die
Fans, ließen aber auch in einem Punkt Luft nach oben: "Wir müssen
torgefährlicher werden und unsere Chancen besser nutzen", sagt Heinz. Damit
bezieht sie vor allem sich selbst ein.
Die Angreiferin
genießt nicht nur bei Bundestrainer Valentin Altenburg einen hohen Stellenwert,
der sie als "präsente, zweikampfstarke und torgefährliche Spielerin"
ausgezeichnet hatte. Das große Potenzial führt jedoch mitnichten dazu, dass die
Hessin zum Lautsprecher geworden ist. "Ich gehöre noch zu den Jüngeren, schwinge
deswegen nicht die großen Reden in der Kabine. Aber ich bin mit meinen Sprüchen
für die gute Laune zuständig."
Erstmals die
Heimat verlassen
Wenn die deutsche
Hockey-Nationalmannschaft am Samstag um den WM-Finaleinzug spielt, ist das für
Pauline Heinz auch wegen ihrer Familie eine besondere Geschichte. Außerdem hofft
sie auf eine Revanche.
Neben ihrer
Frohnatur zeichnet Heinz vor allem Loyalität aus. Bis zu diesem Sommer hat sie
16 Jahre lang für ihren Heimatverein Rüsselsheimer RK gespielt ‒ auch in der
Zweiten Liga. Mit Blick auf Olympia war nun aber ein Wechsel zum amtierenden
Meister Mannheimer HC fast unausweichlich. "Für mich das ein Riesen-Ding, von
Rüsselsheim wegzugehen. Ich bin noch ein bisschen traurig, aber werde das Team
weiterhin anfeuern", sagt sie. Gleichzeitig freue sie sich auf ihre neue
Mannschaft in Mannheim, in der sie viele Spielerinnen von der Nationalmannschaft
kenne.
Eigentlich hätte
auch Mama Bianca noch ein Wörtchen mitzureden gehabt beim Wechsel, sie ist
Vorsitzende in Rüsselsheim. Aber: "Meine Mutter hat mir nicht reingeredet. Die
ist da ganz entspannt", so Heinz, die aber von einer etwas ruppigeren Begegnung
mit ihrer Mutter im Training vor einigen Jahren berichtet.
Von der Mama
umgesenst
Bianca Heinz,
Olympiasiegerin als Torhüterin der Deutschen 1992, stellte sich seinerzeit
aushilfsweise zwischen die Pfosten. Tochter Pauline rannte auf sie zu im Eins
gegen Eins und wurde kompromisslos umgesenst. "Wenn wir gegeneinander spielen,
gibt es keinen Spaß", erzählt Pauline mit einem Lachen.
So oder so wird sie
Rüsselsheim verbunden bleiben ‒ ihrem Heimatklub, in dem es keine Prämien gab,
sondern die Spielerinnen sogar Mitgliedsbeiträge zahlen. "Den werde ich auch
trotzdem weiterzahlen, egal was die anderen sagen. Ich mache das gerne." |