Rüsselsheimer Ruder-Klub 08 "Archiv und Chronik"

Dieser Bereich der "alten RRK-Homepage" im Vintage-Look enthält auch Inhalte wie Berichte von 2000 bis 6/2018,
wie "In memoriam", wie "Über RRK-Mitglieder", wie Links, wie Suchen, wie ... usw.

>>> Zur neuen RRK-Homepage <<<                    >>>Datenschutzerklärung<<<                   >>>Impressum<<<

Archiv

Chronik "Der Klub"

Chronik Hockey

Chronik Rudern

Chronik Tennis

Über RRK-Mitglieder

In memoriam

Links

Suchen

 

Über Mitglieder des RRK (2021)                                  

Pauline Heinz

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Pauline Heinz:
"Ich war sehr, sehr traurig und bin es noch"

Als B-Akkreditierte kommt die Hockey-Nationalspielerin des Rüsselsheimer RK bei Olympia und der EM nur im Falle einer Verletzung im DHB-Team zum Zug.

Von Martin Krieger (aus "Main-Spitze" vom 28.05.2021)

HAMBURG/RÜSSELSHEIM - Die Enttäuschung ist gewaltig und absolut nachvollziehbar: "Im ersten Moment war ich sehr, sehr traurig und jetzt bin ich immer noch traurig. Aber wenigstens bin ich dabei, und es gibt ja immerhin schon eine Chance, dass ich einen Einsatz bekomme", sagt Pauline Heinz. Nach dem Lehrgang in Hamburg war der 20-jährigen Hockeyspielerin des Rüsselsheimer RK am Donnerstag von Bundestrainer Xavier Reckinger am Telefon mitgeteilt worden, dass sie beim olympischen Turnier in Tokio mit zwei weiteren Akteurinnen die Rolle als sogenannte P-Akkreditierte bekleidet. Konkret bedeutet das, dass die Rüsselsheimerin ebenso wie Maike Schaunig (Uhlenhorst Mülheim) und Torhüterin Nathalie Kubalski (Düsseldorfer HC) nur dann zwischen 24. Juli und 6. August in Japan in Aktion treten kann, wenn sich jemand aus dem 16-köpfigen DHB-Kernteam verletzten sollte.

Während Schaunig und Kubalski aber wenigstens zum 18er-Kader des Deutschen Hockey-Bundes (DHB) für die vorgelagerte EM in Amsterdam (4. bis 13. Juni) gehören, ist Pauline Heinz auch dort "nur" als Nachrückerin dabei. "Einerseits freue ich mich riesig, dass Pauli dabei sein darf. Auf der anderen Seite ist es natürlich eine sehr undankbare Aufgabe, alle Trainingseinheiten und Besprechungen mitzumachen, dann aber nicht spielen zu dürfen", befand RRK-Cheftrainer Norman Hahl.

17. OLYMPIA-GLÜCK?

Ob Pauline Heinz in Tokio als 17. RRK-Mitglied bei einem olympischen Hockeyturnier zum Einsatz kommt, bleibt abzuwarten. Dieses besondere Erlebnis zuteil wurde bislang Fritz Schmidt (1968, 1972, 1976), Peter Kraus (1972), Rainer Seifert (1972, 1976), Tobias Frank (1984, 1988), Christopher Reitz, Britta Becker, Tanja Dickenscheid (alle 1992, 1996, 2000), Eva Hagenbäumer (1992, 1996), Bianca Weiß, Susanne Müller (beide 1992), Oliver Domke, Björn Emmerling (beide 1996, 2000), Friederike Barth (2000), Denise Klecker (2000, 2004), Mandy Haase und Silke Müller (beide 2004).

Was genau für die anerkannt starke Konkurrenz im Sturm gesprochen hat, dazu wollte sich der 37 Jahre alte Bundestrainer aktuell nicht äußern. "Die Begründung habe ich Pauli gegeben, aber das soll erst mal unter uns bleiben. Sie muss das jetzt erst mal sacken lassen und runterkommen. Das ist eine schwierige Rolle, aber ich denke, dass sie die wahrnehmen kann. Es kann gleich im ersten Spiel etwas passieren und sie reinkommen oder im Halbfinale. Sie hat sich diese Rolle jedenfalls absolut verdient, denn einige sind ja gar nicht dabei. Wir werden bei der EM noch einmal darüber reden und bestimmt eine positive Sache daraus machen", erklärte Reckinger, 326-maliger belgischer Nationalspieler und selbst Olympia-Teilnehmer. Dieser sprach von "einem ganz harten, aber unglaublich fairen Konkurrenzkampf um die Olympia-Startplätze. Alle haben im letzten halben Jahr noch einmal eine riesige Entwicklung hingelegt und es uns richtig schwer gemacht. Ich bin mir sicher, dass wir mit dieser Mannschaft bei der EM und bei Olympia eine sehr gute Rolle spielen werden."

Auch wenn niemand weiß, ob Pauline Heinz ihren Teil dazu beitragen kann – dass mit Janne Müller-Wieland (UHC Hamburg/329 Länderspiele), Hannah Gablac (Club an der Alster/104) und Elisa Gräve (Düsseldorfer HC/94) drei weitaus erfahrenere bis prominente Kräfte ganz aussortiert wurden, darf die Hoffnungsträgerin des Ruderklubs sehr wohl als Beleg ihres Formats in vergleichsweise jungen Jahren verstehen. "Heute kann ich mich noch nicht so richtig darüber freuen, aber morgen sieht es vielleicht schon anders aus. Dann geht es bestimmt wieder vorwärts", gab sich Heinz trotz hohen Frustlevels dann auch schon wieder ein wenig kämpferisch. Ein gutes Zeichen, und bis zum nächsten olympischen Turnier in Paris sind es ja diesmal nur drei Jahre hin.


Pauline Heinz verpasst Kader

Olympia-Aufgebot ohne RRK-Hockeyspielerin

Aus "FAZ" vom 28. Mai 2021

west. - Der Olympia-Traum von Pauline Heinz ist nicht geplatzt, dafür aber ein ganzes Stück unwahrscheinlicher geworden. Die Rüsselsheimer Hockey-Nationalspielerin hat es nicht in das 15-köpfige Aufgebot von Bundestrainer Xavier Reckinger für die Spiele von Tokio geschafft. Dabei sein in Japan wird die 20-Jährige dennoch, wie der Deutsche Hockey-Bund (DHB) am Donnerstag mitteilte: Möglich macht es ihr Status mit einer sogenannten Ersatz-Akkreditierung. Der verdeutlicht, wie knapp das größte hessische Talent nach nur 15 Länderspielen an ihrem großen Ziel vorbeigeschrammt ist. "Heute bin ich einfach nur traurig und natürlich enttäuscht", sagte Pauline Heinz der F.A.Z. "In den kommenden Tagen erkenne ich dann vielleicht noch Chancen, doch ein Spiel zu bekommen und froh zu sein, überhaupt in Tokio dabei zu sein."

Die Hessin hat sich trotz ihres jungen Alters nicht nur zur absoluten Führungsspielerin im zentralen Mittelfeld im Bundesligateam ihres Heimatklubs Rüsselsheimer RK entwickelt, sondern auch in der DHB-Auswahl überzeugt, wo sie als Angreiferin eingesetzt wird. Nach ihrem erlittenen Fußbruch im Oktober hatte sie sich schnell zurückgekämpft. Der verpasste Sprung in den Olympia-Kader ist nun schon die zweite große Enttäuschung für Pauline Heinz binnen dreieinhalb Mai-Wochen. Zu Beginn des Monats war sie mit dem RRK unter dramatischen Umständen in den Playdowns aus der Bundesliga abgestiegen. Ihr Trainer und Förderer beim RRK Norman Hahl sagte: "Auf der einen Seite freue ich mich riesig, dass Pauli dabei sein darf. Auf der anderen Seite ist es natürlich eine sehr undankbare Aufgabe, alle Trainingseinheiten und Besprechungen mitzumachen, dann aber nicht spielen zu dürfen."

Für die in der kommenden Woche beginnenden Europameisterschaften in Amsterdam hat Pauline Heinz ebenfalls eine Ersatz-Akkreditierung bekommen. "Es war ein ganz harter, aber unglaublich fairer Konkurrenzkampf um die Olympia-Startplätze", sagte Bundestrainer Reckinger. "Mir ist bewusst, dass es für alle, die nicht dabei sind, eine ganz harte Entscheidung und große Enttäuschung ist."


Damenkader für Tokio und EM

Bundestrainer Xavier Reckinger hat bereits bis zu den Spielen durchnominiert

Aus "https://web.hockey.de" vom 27.05.2021

Bundestrainer Xavier Reckinger hat am Donnerstagmorgen seine Nominierung für die Olympischen Spiele in Tokio bekannt gegeben. Die Nominierung ist noch vorbehaltlich der Zustimmung durch den DOSB. Gleichzeitig hat er auch den Kader für die am 4. Juni in Amsterdam beginnende Europameisterschaft nominiert, wo zwei Spielerinnen* mehr mitgenommen werden dürfen. Im Team für Tokio stehen noch sieben Bronzemedaillengewinnerinnen von Rio 2016. Nicht ins Aufgebot für die Spiele haben es Janne Müller-Wieland, Hannah Gablac und Elisa Gräve geschafft. Pauline Heinz, Maike Schaunig und Ersatzkeeperin Nathalie Kubalski werden in Tokio vor Ort sein und mit einer entsprechenden Akkreditierung im Verletzungs- oder Krankheitsfall nachträglich ins Team rücken.

"Es war bei den Danas eine ganz harter, aber unglaublich fairer Konkurrenzkampf um diese Olympia-Startplätze unter den Mädels", so Xavier Reckinger. "Alle haben im letzten halben Jahr noch einmal eine riesige Entwicklung hingelegt und es uns richtig schwer gemacht. Mir ist bewusst, dass es für alle, die nicht dabei sind, eine ganz harte Entscheidung und große Enttäuschung ist, was ich als ehemaliger Olympiateilnehmer absolut nachvollziehen kann. Die jetzt nominiert wurden, haben es sich mit ihrer Entwicklung aber absolut verdient und nur das kann für mich als verantwortlicher Bundestrainer das Kriterium sein. Ich bin mir sicher, dass wir mit dieser Mannschaft bei der EM und bei Olympia eine sehr gute Rolle spielen werden."

Damenkader Olympia Tokio:

 

Name, Vorname

Verein

Alter

Lsp.

Tore

TW

Sonntag, Julia

Rot-Weiss Köln

29

67

0

1.

Altenburg, Lisa 

Club an der Alster

31

131

33

2.

Fleschütz, Jette

Großflottbeker THGC

18

6

1

3

Granitzki, Hanna 

Club an der Alster

23

68

3

4.

Hauke, Franzisca 

Harvestehuder THC

31

196

16

5.

Horn, Kira 

Club an der Alster

26

41

2

6.

Huse, Viktoria 

Club an der Alster

25

70

9

7.

Lorenz, Nike 

Rot-Weiss Köln

24

124

32

8.

Maertens, Pia

Rot-Weiss Köln

22

45

21

9.

Micheel, Lena

UHC Hamburg

23

68

14

10.

Oruz, Selin 

Düsseldorfer HC

24

111

2

11.

Pieper, Cécile 

Rot-Weiss Köln

26

127

12

12.

Schröder, Anne 

Club an der Alster

26

152

13

13.

Stapenhorst, Charlotte 

UHC Hamburg

25

110

32

14.

Wortmann, Amelie

UHC Hamburg

24

69

3

15.

Zimmermann, Sonja

Mannheimer HC

21

43

6

 

 

 

 

 

 

 

Ersatz-Akkreditierungen Tokio

 

 

 

 

1.

Heinz, Pauline

Rüsselsheimer RK

20

15

2

2.

Schaunig, Maike*

Uhlenhorst Mülheim

25

56

0

TW

Kubalski, Nathalie*

Düsseldorfer HC

27

33

0

 

 

 

 

 

 

 

Ersatz-Akkreditierungen EM

 

 

 

 

1.

Gablac, Hannah 

Club an der Alster

26

104

21

2.

Heinz, Pauline

Rüsselsheimer RK

20

15

2

*gehört zum EM-Kader in Amsterdam


Interview mit Hockey-Nationalspielerin Pauline Heinz

Kürzlich ist die 20-Jährige mit dem Rüsselsheimer RK aus der Feld-Bundesliga abgestiegen, aber die Chancen auf eine Olympia-Teilnahme stehen gut.

Das Interview führte Heiko Weissinger (aus "Main-Spitze" vom 21.05.2021)

Freud und Leid liegen bei Hockey-Nationalspielerin Pauline Heinz in diesem Frühjahr nah beieinander. Kürzlich ist sie mit dem Rüsselsheimer RK aus der Feld-Bundesliga abgestiegen, aber die Chancen auf eine Olympia-Teilnahme stehen gut. Die 20-Jährige wurde in Wiesbaden geboren und wuchs in Rüsselsheim auf, wo sie immer noch wohnt. Die Tochter der langjährigen RRK-Torfrau Bianca Heinz begann als Sechsjährige mit dem Hockeyspielen im Verein ihrer Mutter und blieb diesem seither treu. 2020 fing Pauline Heinz mit einem Dualen Studium bei der hessischen Polizei in Wiesbaden an. Bisher absolvierte sie 15 Spiele für das Frauen-Nationalteam und schoss dabei zwei Tore. Für die Jugend-Nationalmannschaft traf sie in 46 Partien sieben Mal.

Frau Heinz, was darf es am Samstagmorgen sein: Kaffee oder Tee?

Am liebsten Orangensaft, ab und zu darf es auch ein Käffchen sein.

Und das Frühstück ‒ herzhaft oder süß?

Süß. An meinen Porridge mit Cashewmus, Zimt und leckeren Früchten kommt nichts ran.

Wie beim Frühstück gibt es auch beim Hockey feste Gepflogenheiten. Was ist/war Ihr Ritual vor einem Wettkampf?

Ich muss mir immer nach dem Warmmachen, also kurz vorm Anpfiff, meine Schuhe noch einmal binden.

Ihr Vorbild?

Alle Menschen, die sich für die Gerechtigkeit und Freiheit anderer einsetzen und jeden Menschen unabhängig der Hautfarbe, des Intellekts, der Religion oder der Abstammung respektieren. Menschen, die trotz ihres Erfolgs, Reichtums oder Ruhms bescheiden bleiben, sind mir auch Vorbild.

Ihr größter Erfolg/Ihre schlimmste Niederlage?

Mein größter Erfolg war der dritte Platz bei der U 21-EM. Meine schlimmste Niederlage das Abstiegsendspiel Anfang Mai gegen den Großflottbeker THGC.

Ihr wichtigster Förderer?

Ganz klar meine Familie und Freunde.

Ihr größter Wunsch?

Dieses Jahr mit zu den Olympischen Spielen zu fahren.

Der schönste Tag Ihres Lebens?

Zum Glück gab es schon so viele schöne Tage in meinem Leben, dass es mir schwerfällt, einen davon auszuwählen.

Was würden Sie gerne über sich in der Zeitung lesen?

Pauline Heinz im Olympiateam für Tokio 2021.

Was nervt Sie an Ihrer Sportart?

Abstiege mit 22 Punkten.

Mit wem würden Sie gerne für einen Tag lang tauschen?

Mit dem reichsten Menschen der Welt, Jeff Bezos, um den ganzen Tag lang sorgenfrei alles Mögliche shoppen zu können. Nein, wenn ich schon einmal über so viel Geld verfügen kann, würde ich es am liebsten an Organisationen für sinnvolle Zwecke spenden ‒ und mir vielleicht eine Kleinigkeit gönnen...

Was machen Sie nach einem schlechten Wettkampf/nach einer Niederlage?

Weinen.

Und was machen Sie an einem freien Tag?

Am liebsten mit Freunden treffen.