Von Martin Krieger
(aus "Main-Spitze" vom 6. Juni 2020)
Nach einer guten
halben Stunde löste sich die keine Gruppe per MausIdick auf: Antonia, Christian,
Marten, Alessio, Bjarne, Artur, Vivyen, Ben, Max und ein namenloser Teenager
meldeten sich nacheinander von der sechsten "virtuellen Sportstunde" der
Athletenvertretung Hessen ab, die diesmal in der Rüsselsheimer Friedhofstraße
abgehalten wurde. Am ersten Freitag im Juni hatte "Administrator" Nico
Dreimüller das Meeting um kurz vor 14 Uhr eröffnet und nach einer kleinen
Anmoderation den Ball, der Hockey-Nationalspielerin Pauline Heinz zugespielt.
Die 19-Jährige vom Rüsselsheimer RK, die weiterhin um einen Platz im 18-köpfigen
Olympiakader für Tokio 2021 kämpft, gab in schwarzen Leggins und rotem
Deutschland-Dress ‒ zumeist auf einer Isomatte ‒ unterschiedliche Dehn- und
Stabilitätsübungen vor und animierte die Schülerinnen und Schüler zum Mitmachen.
"Mir hat es mega
viel Spaß gemacht, und ich hoffe, es war nicht zu anstrengend", so die
Schlussworte der elfmaligen A-Nationalspielerin. Das selbst ausgedachte Programm
hätte eigentlich mit "Hampelmännern" zum Aufwärmen starten sollen, "aber das
habe ich vergessen und gleich mit Yoga begonnen", gesteht Heinz. Es folgten
durchaus anspruchsvolle Kraftübungen, etwa auf den Unterarmen. Und als die Beine
an der Reihe waren, diente die Wasserflasche zwischen den Händen als
zusätzlicher Gewichtsfaktor. Bei immerhin 30 Sit-ups "haben einige zwischendurch
kurz Pause gemacht, aber ein Junge hat super durchgehalten und hätte bestimmt,
noch mehr gekonnt." Sie selbst räumt ein, dass ihr diese Bauchmuskelübung heute
deutlich leichter fällt als früher.
![](bilder/pauheinz20q.jpg) |
Die Idee zu diesen
privaten Einblicken in die Situation von Spitzensportlern in Corona-Tagen war
bei der Athletenvertretung Hessen Mitte April entstanden. "Da zu diesem
Zeitpunkt niemand raus konnte, sollte den Kindern auf diese Weise mal ein
Eindruck über das Leben von Leistungssportlern gegeben werden", berichtet Nico
Dreimüller. Der 22-Jährige, als Rollstuhl-Nationalspieler aus Frankfurt selbst
dritter Teilnehmer an der "virtuellen Sportstunde", ist seit Gründung der
Athletenvertretung im November 2018 administrativ an der Schnittstelle zwischen
Athleten und Olympiastützpunkt/Landessportbund tätig. Gemeinsam mit dem
Zehnkämpfer Andreas Bechmann wird Drehmüller am 14. Juni die mutmaßlich letzte
"virtuelle Sportstunde" gestalten. "Der Zuspruch ist von anfangs 25 Kindern
inzwischen um gut die Hälfte zurückgegangen, da mittlerweile ja fast alle wieder
selbst draußen Sport treiben dürfen."
Bei der
anschließenden Fragerunde galt das Interesse der diesmal zehn Kids neben den
Trainingsinhalten, Olympiachancen und der Anzahl der Spieler auf dem Feld auch
der Geschwindigkeit, die ein Hockeyball erreichen könne. "So eine Frage wurde
mir noch nie gestellt. Ich schätze, so um die 90 Kilometer", erzählt Heinz, die
aktuell in Mannheim Frankfurt und im RRK-Kraftraum für ihr großes Ziel ackert.
Und dazu gehörte auch, nach der "virtuellen Sportstunde" noch eine intensive
Intervall-Laufeinheit einzulegen.
Aus "https://www.facebook.com/lsbh.de/"
vom 3. Juni 2020
(ib) Hand hoch: Wer
von euch hat schon mal Hockey gespielt? War es bei euch Teil des Schulsports?
Sollte und könnte es jedenfalls sein, wie Nationalspielerin Pauline Heinz
morgen, 14 Uhr, in der 6. digitalen Sportstunde der Athletenvertretung Hessen
deutlich machen wird. Die 19-Jährige, die für die 1. Damen des Rüsselsheimer RK
spielt, hat letztes Jahr ihr Debüt bei den "Danas", der
Hockey-Damen-Nationalmannschaft, gegeben. In der Sportstunde wird sie ihr
persönliches Quarantäne-Sportprogramm zum Mitmachen vorstellen, über die
Bedeutung der Verschiebung der Olympischen Spiele für ihren Spieleinsatz in
Tokio berichten sowie alle Fragen der teilnehmenden Schüler*innen ab Klasse 5
beantworten. Anmeldungen bis Freitagvormittag an sportstunde-athletenhessen@yahoo.com.