Rüsselsheimer Ruder-Klub 08 "Archiv und Chronik"

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Patricia zu Erbach

Patricia zu Erbach ist seit 1998 Geschäftsführerin von Auto Jacob.

 

 

 

 

 

 

 

 

Von der Tochter zur Geschäftsführerin

Von Alexandra Groth (aus "Main-Spitze" vom 26.04.2017)

Als jüngstes von vier Kindern war es eigentlich ausgeschlossen, dass sie einmal in die Fußstapfen des Vaters treten würde. Aber nach dem viel zu frühen Tod des Bruders kam es doch anders. Somit ist Patricia zu Erbach seit 1998 Geschäftsführerin von Auto Jacob. Als Frau in der "Männerdomäne" Auto, dazu noch als Chefin. "Es war nicht so einfach, Akzeptanz zu finden", erinnert sich zu Erbach, die damals gerade erst Anfang 30 war. Denn erschwerend kam noch hinzu, dass sie viele Mitarbeiter von Kindheitsbeinen an kannten. Samstags war sie häufig mit dem Vater ins Autohaus gekommen. Entsprechend war sie für die Mitarbeiter die Patricia.

In Anfangszeit Unterstützung von Experten bekommen

"Ich musste mir bei manchen die Akzeptanz erarbeiten", sagt sie, "das war nicht immer so einfach". Denn man müsse erst einmal lernen, zu führen, ohne aber zu sagen, wie es funktioniert. "Ich habe am Anfang gedacht, ich müsste mich total verbiegen. Aber dann habe ich meinen eigenen Weg gefunden." Sie ist überzeugt, dass auch viele Männer einen ähnlichen Prozess durchlaufen, nur würden sie darüber nicht sprechen. "Vielleicht hat man als Frau etwas mehr Fingerspitzengefühl", sieht die Geschäftsführerin hier sogar Vorteile.

"Man kann alles lernen, wenn man will, wenn man sich reindenkt und es gern macht", ist die gelernte Versicherungskauffrau überzeugt. Ein ehemaliger Geschäftsführer habe ihr in den ersten Jahren im Opel-Autohaus beigestanden und ihr das Geschäft von der Pike auf beigebracht. Das habe sehr geholfen. Auch wenn sie damals ins kalte Wasser geschmissen worden sei, bereue sie ihre Entscheidung nicht. "Ich bin dankbar, dass ich mich in diese Richtung entwickelt habe, die ich nie angestrebt habe." Sie stünde täglich vor neuen Herausforderungen in ihrem Betrieb mit mehr als 100 Mitarbeitern, von denen etwa zwei Drittel männlich sind. "Ich habe ein tolles Team, das hat lange gedauert, es aufzubauen", sagt sie heute. Gerade mit den Abteilungsleitern pflege sie eine enge Rücksprache. Und auch wenn nach ihrem subjektivem Empfinden der ein oder andere mehr daran zu kauen habe, dass sie als Frau das Sagen habe, mache es in der täglichen Arbeit keinen Unterschied. Schon gar nicht außerhalb ihres Betriebs, in der Zusammenarbeit mit Opel. "Es werden immer mehr Geschäftsführerinnen bei den Autohäusern, aber wir sind noch deutlich in der Minderheit."

Auch wenn sie immer wieder mal die einzige Frau ist, beispielsweise auch im Aufsichtsrat der Rüsselsheimer Volksbank, mache sie sich selbst darüber keine Gedanken oder fühle sich unwohl. "Ich will als Mensch und für meine Leistung anerkannt werden, und ich habe zu 99 Prozent das Gefühl, dass es klappt", sagt zu Erbach. Ob Mann oder Frau sollte heute keine Rolle mehr spielen. Gerade bei den Jüngeren sei ihr Eindruck, dass es da nicht mehr so ein Thema sei. Daher halte sie auch nichts davon, Firmen eine Frauenquote aufs Auge zu drücken. "Man sollte die Menschen danach beurteilen, ob sie qualifiziert sind. Und da sind heute genug Frauen dabei." Dass Männer keine Auszeit für die Familie nehmen, lasse sich heute auch nicht mehr pauschal sagen. "Meine Männer machen alle Elternzeit", lacht die Geschäftsführerin. Aber jedes Paar müsse da seine eigene Lösung finden.