Rüsselsheimer Ruder-Klub 08 "Archiv und Chronik"

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Interview mit Oliver Domke vom Rüsselsheimer RK nach dem verlorenen Hallenfinale um die Deutsche Meisterschaft 2009

Das Interview führte Stephan Stähler (aus "hockey-tribune" vom 06.02.2009)
 

Stähler: Wie ist der zweiten Rang nach dem Titel im vergangenen Jahr zu bewerten?

Domke: Wir haben im Finale eine super Leistung gebracht und waren noch besser als gegen Berlin. Es hat nicht ganz gereicht, da wir gegen eine noch stärke Mannschaft wie im vergangenen Jahr gespielt haben. Aber wir waren immer dran. 

Stähler: Was denkt der Weltmeister Domke über die Zuschauer des RRK in Duisburg?

Domke: Es hat super viel Spaß gemacht, es war wie ein Heimspiel. Unsere Zuschauer waren in der Stimmung besser als die Kölner. Unsere Fans waren der sechste Spieler auf dem Feld. Ich hatte nicht gedacht, dass so viele kommen werden und alle hatten das gleiche T-Shirt an. 

Stähler: Überwiegt die Freude oder ist der Frust größer praktisch gegen die Nationalmannschaft verloren zu haben?

Domke: Wir können uns nun auf den Europacup konzentrieren, da wir hier zwei starke Spiele abgeliefert haben. Einige von uns sind natürlich traurig gewesen, aber alle haben ihr Maximum geboten. Wir waren auch müde und haben Fehler gemacht. Auch ich habe beim 2:2 im Finale einen Fehler gemacht. Ohne Fehler gibt es keinen Sieger.  

Stähler: Wie wichtig ist der Aufstieg in der Feldrunde zur 1. Bundesliga?

Domke: Auch wenn der Aufwand wesentlich größer ist, erste Liga ist immer schöner zu spielen. Wir werden im Sommer einen neuen Anlauf nehmen. Im Abstiegsjahr hatten wir viel Pech, dass Leistungsträger aus Studiengründen nicht zur Verfügung standen. Ein Aufstieg ist immer schwieriger. 

Stähler: Wie lange können die Fans Oliver Domke noch aktiv bewundern?

Domke: Bis zum Sommer bin ich auf alle Fälle noch dabei, um aufzusteigen. Dann müssen wir weitersehen. 

Stähler: Kann man sich Oliver Domke ohne Hockey vorstellen?

Domke: Ohne Hockey wird es sicherlich nicht sein: Man kann auch zweite Mannschaft spielen. Dazu kann man auch in den Senioren spielen. Aber in unserer Mannschaft macht es zurzeit riesig Spaß.  

Stähler: Wie fühlt man sich als Spieler, wenn vor der Schlusssirene schon die Jubellieder für den Gegner gespielt werden?

Domke: Ich hatte dies zunächst gar nicht mitbekommen. Das ist einfach arrogant gegenüber dem anderen Team. Auch was die Kölner Zuschauer gegenüber den Hamburger Spielern im Halbfinale gemacht haben, hat niemand verdient. Wir machen das alle hier als Hobby. In meinen Augen haben dies die Kölner Spieler aufgrund ihrer Klasse nicht nötig. Viel besser als wir waren sie allerdings nicht. 

Stähler: War es in Ordnung, dass beide Schiedsrichter im Finale ebenfalls aus Westdeutschland kamen?

Domke: Bei einer Endrunde pfeifen halt die besten Schiedsrichter, unabhängig vom Landesverband. Wir haben nicht so viele Pfiffe bekommen, aber aufregen bringt nichts mehr. Wir haben gesehen, dass in der zweiten Halbzeit wenige Pfiffe für uns waren. Aber wir wollen es nicht auf die Schiedsrichter schieben, da wir unsere Torchancen hatten.  

Stähler: Welche Bedeutung hat der Europapokal für den Klub am kommenden Wochenende in Rüsselsheim?

Domke: Das hat für uns alle eine große Bedeutung, da  der Verein diesen Titel noch nie gewonnen hat.  Wir haben eine gute Truppe und sind nicht chancenlos. Diese Chance kommt vielleicht nicht wieder

Stähler: Wie schätzen Sie die Siegchancen für den RRK ein?

Domke: Da die anderen Nationen aufgeholt haben, wird es nicht einfach werden. Da nur die Meister qualifiziert sind, sind nur starke Mannschaften dabei. Dazu müssen wir auch damit klar kommen, dass international anders gepfiffen wird. Um den Sieg zu erringen, braucht man auch etwas Glück. 

Stähler: Ist es für den RRK ein Nachteil, dass kein aktueller Nationalspieler im Team ist?

Domke: Wir sind sicherlich kein unerfahrenes Team. Mein Bruder Christian und ich wurde Hallen-Europa- und Weltmeister. Dazu haben wir einige Jugendnationalspieler im Team. Unser großer Vorteil ist, dass wir ein eingespieltes Team sind. Mit Tobias Wuttke haben wir uns sogar noch verstärkt. Unser Torhüter Andreas Späck hat Nicolas Jacobi sogar mehr als nur ersetzt. 

Stähler: Welche Bedeutung hätte der Europapokalsieg für den Weltmeister Domke?

Domke: Ich würde das auf eine Stufe stellen. Nur der Europapokalsieg auf dem Feld ist noch höher einzuschätzen. Es ist der einzige Sieg, der mir in der Halle noch fehlt. Besonders stolz bin ich, dass ich dies alles mit meinem Heimatverein erreicht habe. Das ist im heutigen Hockey auch nicht mehr normal. Inzwischen spiele ich praktisch 30 Jahre für den RRK. Es war der ideale Abschluss meiner Karriere. Bis auf den Olympiasieg habe ich alle Titel mit der Nationalmannschaft gewonnen.  

Stähler: Wie wichtig wäre es, dass viele Zuschauer kommen werden?

Domke: Ein guter Zuschauerzuspruch wäre schon gut. Eine lautstarke Unterstützung wie im  Viertelfinale gegen Hamburg wäre gut für uns. Sollten wir das Halbfinale am Samstag erreichen, hoffe ich auf eine volle Köbel-Halle. Leider finden gleichzeitig süddeutsche Meisterschaften der Jugend statt. Aber es werden sicherlich viele Hockeyfans aus dem Rhein-Main-Gebiet kommen.