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Über Mitglieder des
RRK (2016)
Norman Hahl |
Norman Hahl ist neuer Trainer der
Rüsselsheimer Bundesliga-Damen |
"Zusammenhalt ist eine große Stärke"
Norman Hahl, der
neue Trainer der RRK-Hockeydamen hält sein Team auch ohne Verstärkungen für
bundesligatauglich / Auftakt gegen Meister
Das Interview
führte Heiko Weissinger.(aus "Main-Spitze" vom 06.08.2016)
Der neue Coach des
Damenhockey-Bundesligisten Rüsselsheimer RK, Norman Hahl, trainiert den
Aufsteiger seit eineinhalb Wochen. Die erste Bilanz des 27-Jährigen fällt
positiv aus.
Herr Hahl, Sie
trainieren seit eineinhalb Wochen die RRK-Hockeydamen. Ihr erster Eindruck?
Ich wurde sehr
herzlich im Verein aufgenommen. Menschlich sind die Damen vom RRK sehr
sympathisch und aufgeschlossen, die Mannschaft hat es mir in den ersten
Einheiten wirklich leicht gemacht. Ich fühle mich demnach sehr wohl beim RRK.
Hockeytechnisch kann ich noch nicht viel sagen, da wir momentan ausschließlich
an der Athletik arbeiten.
Wo sehen Sie die
Stärken des Teams?
Eine große Stärke
sehe ich in dem Zusammenhalt und dem unbändigen Willen und Ehrgeiz, alles im
Training zu geben.
Wie sieht die
Vorbereitung bis zum ersten Spiel am 17. September aus?
In den ersten vier
Wochen arbeiten wir fast nur im athletischen Bereich. Danach geht es fließend
immer mehr an den Hockeyschläger. Ab Mitte August folgen sehr viele
Trainingsspiele. Neben Gegnern wie der TG Frankenthal und dem TSV Mannheim
stehen auch hochkarätige Spiele beim NH Cup des Mannheimer HC sowie
Trainingsspiele gegen Rot-Weiss Köln und den Düsseldorfer HC auf dem Programm.
Halten Sie das
Team in dieser Zusammensetzung für bundesligatauglich oder sind noch
Verstärkungen notwendig?
Natürlich halte ich
die Mannschaft für bundesligatauglich. Wir haben gute Chancen, wenn wir unsere
Athletik weiter verbessern, die jungen Spielerinnen gut in das Team einbauen und
weitestgehend von Verletzungen verschont bleiben.
Fühlt sich wohl beim RRK: Norman Hahl, hier
bei seinem ersten Training mit dem Hockey-Bundesligateam. |
Wie sieht es aus
mit Neuzugängen? Gibt es schon Zusagen?
Wir sind ständig
mit anderen Spielerinnen in Kontakt, jedoch kann ich zum jetzigen Zeitpunkt noch
keine Neuzugänge verkünden.
Ihr Saisonziel
lautet Klassenerhalt. Welche Teams sehen Sie als Konkurrenten im Abstiegskampf?
In den letzten
Jahren waren es meist die Aufsteiger aus der Zweiten Bundesliga sowie die Plätze
acht bis zehn der vergangenen Erstligasaison. Das sind demnach der HTC
Uhlenhorst Mühlheim und wir als Aufsteiger, sowie TuS Lichterfelde (Platz zehn),
Großflottbeker THGC (Platz neun) und der Harvestehuder THC (Platz acht).
Was wird nötig
sein, um das Saisonziel zu erreichen?
Gute taktische
Vorbereitungen auf unsere Gegner, eine überdurchschnittliche Athletik und keine
Verletzungen.
Die erste
Saisonpartie bestreiten Sie gleich gegen den amtierenden Deutschen Meister UHC
Hamburg. Hätten Sie sich eine niedrigere Hürde gewünscht oder ist das genau das
richtige Auftaktspiel für einen Aufsteiger vor eigenem Publikum, wenn man gar
nichts zu verlieren hat?
Natürlich ist das
gleich zu Beginn ein schwerer Gegner. Ich sehe das jedoch eher als Vorteil, da
man als Aufsteiger gerne mal unterschätzt wird und auch bei den Topteams in den
ersten Spielen meist noch nicht alles so rund läuft wie im späteren Verlauf der
Saison.
Norman Hahl
"Jung, dynamisch, ehrgeizig“
Von HELMUT POPP
(aus "Rüsselsheimer Echo" vom 28.07.2016)
Auf den jungen
RRK-Frauentrainer wartet im ersten Pflichtspiel der größtmögliche Brocken: Beim
Bundesligaauftakt im September geht es gegen Meister UHC Hamburg.
Wenn die
Spielerinnen des Rüsselsheimer RK am 17. September nach einjähriger Abstinenz
ihr Comeback in der Feldhockey-Bundesliga feiern, hätten sie kaum einen
renommierteren Gegner vorgesetzt bekommen können: Zum Auftakt wird der deutsche
Meister UHC Hamburg am Sommerdamm seine Visitenkarte abgeben. Auch am
darauffolgenden Tag bekommt es der Wiederaufsteiger mit einem Kontrahenten aus
der Hansestadt zu tun. Dann steht gegen den Großflottbeker THGC (Neunter der
letzten Saison) vermutlich bereits ein Schlüsselspiel an, in dem es für die
Rüsselsheimerinnen auf dem Weg zum angepeilten Klassenerhalt die ersten Punkte
einzufahren gilt.
Bis zum 5. November
(zu Hause gegen TuS Lichterfelde) zieht sich danach die erste Saisonhälfte im
Oberhaus hin, ehe es dann – nach der Hallenrunde – erst im April 2017
weitergeht. Für die RRK-Frauen belastungsmäßig kein Vergleich zum
zurückliegenden Zweitligaauftritt. Waren da lediglich 14 Partien zu absolvieren,
so sind es nun in der 1. Liga derer 22. An den Wochenenden sind Doppelspieltage
fast die Regel. Da ist natürlich eine intensive Vorbereitung erforderlich, um
sowohl die physischen als auch psychischen Voraussetzungen für respektable
Ergebnisse zu schaffen.
Dritte
Trainersuche in zwei Jahren
Seit einigen Tagen
wissen die Rüsselsheimerinnen nun auch, wer sie bei diesem Vorhaben als
verantwortlicher Trainer anleiten wird. Aufstiegscoach Philipp Tangerding hatte
ja unmittelbar nach dem Titelgewinn in der 2. Liga Süd im Juni seinen Rücktritt
erklärt. Der 33-Jährige bezweifelte, seine berufliche Tätigkeit im IT-Bereich
und den unabdingbaren zeitlichen Aufwand als Bundesliga-Trainer unter einen Hut
bringen zu können. Die RRK-Verantwortlichen um Hockeychef Martin Müller mussten
sich also erneut auf die Suche nach einem neuen Trainer begeben. Schon zum
dritten Mal innerhalb von nur zwei Jahren.
Fündig geworden
sind sie in der Pfalz, einer traditionell hockeybegeisterten Gegend. Der in
Frankenthal wohnende Norman Hahl soll es richten. Ein junger Mann, der in das
doch etwas eingeschränkte Beuteschema von Martin Müller passte. Finanziell kann
sich der Rüsselsheimer RK jedenfalls keine allzu großen Sprünge leisten. Ein
"alter Fuchs" mit viel Erfahrung an der Seitenlinie, sprich ein hauptberuflicher
Trainer, mit dem die meisten der elf Bundesligakonkurrenten aufwarten, war
deshalb nicht machbar. Man musste sich also wieder in der zweiten oder dritten
Reihe umsehen. Wie auch im Jahr zuvor beim Engagement von Philipp Tangerding.
Und mit diesem hat es ja optimal geklappt.
Schnell einig
"Jung, dynamisch,
ehrgeizig – und somit hochmotiviert, aber auch fortlaufend lernwillig" lautete
folglich das Anforderungsprofil. Gewisse Grundkenntnisse vom Hockey und dessen
Trainergeschäft verstehen sich natürlich von selbst. Alles Eigenschaften, die
nach Müllers ersten Eindrücken von Norman Hahl erfüllt werden. "Wir hatten eine
Liste von Leuten, die für uns in Frage kamen. Sukzessive wurde diese Liste dann
von uns abgearbeitet", berichtet Müller. Hahl habe beim persönlichen Gespräch
"ein gutes Bild abgegeben". Also wurde man sich relativ schnell einig und der
RRK konnte die Verpflichtung des 27-jährigen Lehramtsstudenten verkünden.
Hahl wartet
momentan noch auf einen Referendariatsplatz an einem Gymnasium. Sport und
Politik sind seine Spezialfächer. In der neben dem bevorstehenden Referendariat
verbleibenden Freizeit wird er künftig als Trainer eines Hockey-Bundesligisten
vor einer Herkulesaufgabe stehen. Ob er das zeitlich tatsächlich schultern kann,
muss sich erst noch zeigen. Hahl ist optimistisch: "Das Training ist abends und
die Spiele sind am Wochenende. Da ist ja jeweils keine Schule." Und falls er
sich doch verzettelt? "Dann müssen wir uns halt wieder nach einem neuen Trainer
umsehen", gibt sich Müller in der für ihn typischen Art völlig unaufgeregt.
Vom Spieler zum Trainer: Mit dem Dürkheimer
HC trat Norman Hahl kürzlich noch beim RRK an. |
Allerdings will der
Leiter der RRK-Hockeyabteilung den Teufel keinesfalls an die Wand malen.
Tatsächlich ist er davon überzeugt, auch diesmal wieder die richtige Wahl
getroffen zu haben. Der neue Trainer wird weiter in Frankenthal wohnen, muss
also mehrmals die Woche nach Rüsselsheim pendeln. Seine Laufbahn als aktiver
Hockeyspieler will er beenden. Hahl sammelte da bei seinem Stammverein TG
Frankenthal vor einigen Jahren schon Bundesligaerfahrung. Seit fünf Jahren
spielt er für den Dürkheimer HC, mit dem er erst vor wenigen Wochen zum
Regionalligaabschluss die Männer des RRK am Sommerdamm knapp mit 5:4 in die Knie
zwang. Dass er in Zukunft vielleicht dann für die Rüsselsheimer den Schläger in
die Hand nehmen könnte, stand nie zur Debatte.
Den Talenten
eine Chance
Vielmehr will sich
Hahl sportlich voll und ganz auf den Trainerjob konzentrieren. Schon im Alter
von 16 Jahren sammelte er im Jugendbereich seine ersten Erfahrungen. Seitdem hat
er stets irgendwelche Teams trainiert. Zuletzt die unter seiner Regie verjüngten
Oberliga-Damen des Dürkheimer HC, mit denen er zwar vor kurzem die Meisterschaft
feiern konnte, jedoch in den Aufstiegsspielen gegen Rosenheim scheiterte. Auch
in Rüsselsheim will er wieder auf die Jugend setzen und den zahlreichen Talenten
eine Chance geben. Gemeinsam mit den erfahrenen Führungsspielerinnen wie
Kapitänin Eva Frank oder Stürmerin Marilena Krauss sollen diese "ein starkes und
konkurrenzfähiges Team" bilden. Die Gegner der 2. Liga hatten sie zuletzt meist
klar dominiert. "Doch in die Bundesliga ist es halt ein riesiger
Leistungssprung", weiß Hahl.
Als Trainer war er
für seine neuen Spielerinnen bisher ein völlig unbeschriebenes Blatt. Was sich
vergangene Woche geändert hat: Da wurde Hahl der Mannschaft vorgestellt. In den
intensiven Trainingseinheiten bis zum Bundesligastart in knapp zwei Monaten kann
man sich näher kennenlernen. Und feststellen, ob die Chemie genauso optimal
passt wie vor Jahresfrist bei der Personalie Tangerding. Viel Schweiß wird auf
jeden Fall fließen, denn gegen den UHC Hamburg will Hahl "eine topfite
Formation" aufs Feld schicken.
"Die Jugend ist unsere Zukunft"
Der neue
RRK-Damentrainer Norman Hahl setzt auf Talente / Zuletzt Spieler und Trainer
beim Dürkheimer HC
Von Heiko
Weissinger (aus "Main-Spitze" vom 21. Juli 2016)
Norman Hahl wird
neuer Coach des Damenhockey-Bundesligisten Rüsselsheimer RK. Der 27-jährige
Frankenthaler, der auf Philipp Tangerding folgt, trainierte zuletzt die
Oberliga-Damen des Dürkheimer HC und war gleichzeitig Spieler der
DHC-Herrenmannschaft.
Auf die
"Riesenaufgabe Erste Liga" freut sich Hahl. ("Ich bin sehr gespannt und hoffe,
gut aufgenommen zu werden") und geht davon aus, dass ihm seine Erfahrung als
Spieler in der Ersten Liga (beim Stammverein TG Frankenthal) und in der Zweiten
Liga (beim Dürkheimer HC) weiterhelfen wird. Ziel sei für den Wiederaufsteiger,
die Klasse zu halten. "Denn das ist ein Riesenleistungssprung von der Zweiten
zur Ersten Liga".
Mit Talenten
fast noch den Aufstieg geschafft
Bisher kennt Hahl,
seit knapp zwei Monaten in Kontakt mit dem RRK, sein neues Team nur von Spielen
der kürzlich beendeten Zweitligasaison. "Da haben sie ihre Gegner dominiert und
starke Spiele gezeigt." Der 27-Jährige geht davon aus, "dass wir wieder ein
starkes Team bekommen, wenn Führungsspielerinnen wie Eva Frank die Jungen an die
Hand nehmen". Er sei ein Trainer, der auf die Jugend setze und ihr auch eine
Chance gebe. "Sonst hast Du auch als Verein keine Zukunft, wenn Du nicht immer
wieder Talente. aus den eigenen. Reihen einbaust." Hahl: "Die Jugend ist unsere
Zukunft." Dass Hahl auf Talente setzt, zeigt die jüngste Oberliga-Saison mit den
Damen des Dürkheimer HC. Als er nach der Hinrunde mit den Leistungen der älteren
Spielerinnen nicht zufrieden war, vertraute er in der Rückrunde dem starken
1999er Jahrgang des Vereins. Nach einer Siegesserie erreichte der DHC noch die
Aufstiegs-Playoff-Spiele gegen Rosenheim, verpasste dann aber mit seiner
erweiterten A-Jugend durch zwei Niederlagen (0:2 und. 0:1) den
Regionalligaaufstieg.
"Es gab eine Liste
von Leuten, die wir im Auge hatten, und er gehörte zu denen, die am Ende noch
übrig waren", berichtete RRK-Abteilungsleiter Martin Müller von der
Kandidatensuche. "Er war uns von Kollegen schon vor einiger Zeit als
talentierter, junger Trainer empfohlen worden, dann haben wir uns ihn angesehen
und er hat ein gutes Bild abgegeben." Immerhin habe er die Oberliga-Damen des
Dürkheimer HC "erst stabilisiert und dann in die Aufstiegsrunde geführt".
Mit 16 SCHON AUF DER TRAINERBANK
Norman Hahl lernte bei der TG Frankenthat das
Hockeyspielen. Nach Jugend- sowie Erst- und Zweitagaeinsätzen für seinen
Stammverein und einer Hallenrunde beim TSV Mannheim wechselte er vor fünf
Jahren zum Dürkheimer HC. Dort spielte er in der Zweiten Liga sowie der
Regionalliga und trainierte in den vergangenen drei Jahren das Frauenteam.
"Ich war schon mit 16 Co-Trainer in der Jugend", erinnert sich Norman Hahl.
Wenig später übernahm er mit den Knaben A sein erstes Team. "Ich habe in den
letzten elf Jahren immer Mannschaften trainiert." |
"Erstmal sehe ich
das nicht problematisch, dass er aus der Oberliga kommt. Er kennt den
Bundesligaspielbetrieb ja als Spieler", sagt RRK-Kapitänin Eva Frank, die Hahl
als Trainer noch nicht kennt. Die langjährige Rüsselsheimer Hockeyspielerin
trifft den neuen Coach bereits am Samstag zu einem Gespräch, ehe er sich drei
Tage später der Mannschaft vorstellt. "Ehrgeizig, lernwillig" sind Attribute,
die sich RRK-Hockeychef Martin Müller nach den ersten Eindrücken von dem
27Jährigen verspricht. "Und er passt unserer Meinung nach charakterlich gut zur
Mannschaft." Sicher fehle ihm die Bundesligaerfahrung, "aber die hätte jedem
anderen Kandidaten für das Traineramt auch gefehlt". Schließlich ist der
Rüsselsheimer RK finanziell alles andere als auf Rosen gebettet und kann sich
bei der Suche nach einem Erstligacoach nicht bei den etablierten Trainern
umsehen, sondern muss eher auf ein Talent aus der zweiten oder dritten Reihe
setzen.
Ziel nach dem
Wiederaufstieg ist laut Müller alleine der Klassenerhalt. "Alles andere wäre
vermessen." Neuzugänge stünden noch nicht fest, allerdings endet die
Wechselfrist erst am 31. August.
Erstes Treffen des
neuen Trainers Norman Hahl mit den derzeit noch pausierenden RRK-Damen ist am
kommenden Dienstag (26.), dann beginnt die Vorbereitung. Klar ist, dass der neue
Coach nur die Frauen und keine Jugendteams übernimmt. Der Grund: Der
Lehramtsstudent für die Fächer Sport und Politik an Gymnasien wartet auf einen
Referendariatsplatz. Martin Müller: "Er versucht, Traineramt und Referendariat
zu schultern." Und sollte das nicht klappen? "Dann müssen wir uns möglicherweise
wieder nach einem neuen Trainer umsehen. Aber wir gehen nicht davon aus, dass
sich das zeitlich nicht vereinbaren lässt."
Norman Hahl auch
nicht: "Das Training ist abends, die Spiele am Wochenende, da ist ja keine
Schule." Zumal er seine eigene Spielerkarriere aufgeben will. "Das lässt sich
mit dem Job des Erstligatrainers nicht kombinieren." Der 27Jährige bleibt in
Frankenthal wohnen und pendelt zum "mindestens dreimal. wöchentlichen Training
und den Spielen". Erstes Ziel in der Vorbereitung sei, die athletischen
Voraussetzungen für die Erste Liga zu schaffen. "Topfit zu sein", sagt Hahl,
"ist das A und 0 für uns." |