Rüsselsheimer Ruder-Klub 08 "Archiv und Chronik"

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Über Mitglieder des RRK (2015)                                  

Nicolas Jacobi, Andreas Späck

 

DHB-Herren müssen sich einem im Finale überragendem niederländischem Team beugen − Silber!

Acht Teams bestreiten das Turnier um die Feldhockey-Europameisterschaft 2015 im Olympiastadion von London. Zunächst wird eine Vorrunde in zwei Gruppen gespielt. Das deutsche Herrenteam gewinnt alle drei Spiele − gegen Belgien 4:0, gegen Irland 2:0 und gegen Frankreich 7:2. Im Halbfinale trifft Deutschland vor etwa 3.500 Zuschauern auf England. Nach einem 2:2 in der regulären Spielzeit kommt es in der Penalty-Entscheidung zu einem Krimi. Dank einer hervorragenden Leistung von Torwart "Nico" Jacobi gewinnt das deutsche Team knapp mit 5:4 und zieht ins EM-Finale ein. Das zweite Halbfinale entscheiden die Niederlande mit 1:0 gegen Irland für sich.

Damit sind im Finale die Niederlande Gegner der deutschen Mannschaft. Hier kommt es gegen den Erzrivalen zu einem historischen "Debakel". Die Olympiasieger von 2012 mit Bundestrainer Markus Weise-von-Livonius unterliegen dem "Oranje-Team" mit 1:6 (0:5). Gold für die Niederlande, Silber für Deutschland und Bronze für England, das Irland mit 4:2 schlagen kann.
 

Das Bild zeigt die 18-köpfige deutsche Nationalmannschaft mit Silbermedaille nach der Siegerehrung (hinten: Mathias Müller, Oskar Deecke, Constantin Staib, Martin Häner, Torwart Andreas Späck, Linus Butt, Tobias Hauke, Moritz "Mo" Fürste, Torwart Nicolas "Nico" Jacobi, Christopher Rühr, Florian Fuchs; vorn: Marco Miltkau, Mats Grambusch, Christopher Wesley, Lukas Windfeder, Niklas Wellen, Benedikt Fürk, Martin Zwicker)

 


Die Nummer eins: Nicolas Jacobi hütet das Tor des deutschen Hockey-Nationalteams.

Die Nummer zwei: Andreas Späck hütet das Tor des deutschen Hockey-Nationalteams.

Hockey-Nationalmannschaft

Jacobi und Späck setzen die Tradition fort

Aus "Frankfurter Neue Presse" vom 6. August 2015
 

hpp - Mit Nicolas Jacobi und Andreas Späck hüten zwei ehemalige Spieler des Rüsselsheimer RK bei der Europameisterschaft das Tor der deutschen Hockey-Nationalmannschaft.

Als drittklassiger Regionalligist, der die abgelaufene Feldrunde nur auf dem enttäuschenden sechsten Rang beendete – und damit einem weiteren Abstieg nur haarscharf entging – sind die Hockey-Männer des Rüsselsheimer RK derzeit meilenweit von der nationalen oder gar internationalen Spitze entfernt. Zumindest ein kleiner Hauch Rüsselsheim ist aber mit von der Partie, wenn Olympiasieger Deutschland nun vom 21. bis 30. August in London um den Europameistertitel kämpft.

Bundestrainer Markus Weise hat nämlich jetzt seinen 18-köpfigen Kader für das EM-Turnier nominiert. Für das Verhindern von Gegentoren für die deutsche Nationalmannschaft werden in der britischen Hauptstadt zwei Torhüter mit RRK-Vergangenheit zuständig sein: Nicolas Jacobi (jetzt UHC Hamburg) als unumstrittene Nummer eins zwischen den Pfosten und Andreas Späck (Mannheimer HC) als dessen Ersatzmann.

Der 28-jährige Jacobi startete seine Hockey-Karriere in der Rüsselsheimer Jugend, stand danach viele Jahre in der ersten und zweiten Liga beim Ruderklub zwischen den Pfosten. So auch im Winter 2008, als der RRK deutscher Hallenhockeymeister wurde. Anschließend wechselte Nicolas Jacobi nach Hamburg und wurde im Rüsselsheimer Kasten vom vier Jahre älteren, ebenfalls im Verein groß gewordenen Andreas Späck abgelöst.

Späck war ein Jahr später maßgeblich am bislang letzten Triumph der Rüsselsheimer beteiligt. Nicht zuletzt seine Paraden ermöglichten am 15. Februar 2009 in der heimischen Großsporthalle den Gewinn des Hallenhockey-Europacups durch einen 3:2-Finalsieg gegen den spanischen Meister Club de Campo Madrid.

Mitfavorit

Nicolas Jacobi (85 Länderspiele) und Andreas Späck (7 Länderspiele) setzen die lange Tradition großartiger Rüsselsheimer Hockeykeeper fort: Angefangen bei Peter Kraus (Olympiasieger 1972 in München), über Tobias Frank bis Christopher Reitz, die allesamt viele Erfolge mit der deutschen Nationalmannschaft einheimsen konnten. Deutschland gilt auch in London als Mitfavorit. Vorrundengegner sind Belgien, Irland und Frankreich.


"Dass wir das Duo bilden, ist für uns beide gut"

Zwei ehemalige Keeper des Rüsselsheimer RK peilen mit dem Nationalteam den neunten Europameister-Titel an

Das Interview führte Martin Krieger  (aus "Main-Spitze" vom 21. August 2015)

Bei der Hockey-EM in London befinden sich die Auswahlen der Damen und der Herren des Deutschen Hockey-Bundes (DHB) in einer komfortablen Situation. Beide Teams sind schon für die Olympischen Spiele in Rio 2016 qualifiziert und können sich ganz auf die kontinentalen Titelkämpfe konzentrieren. Bei den Bundestrainern Markus Weise (Herren) und Jamilon Mülders (Damen) gilt das Motto: "EM-Titel sind nicht nötig, aber möglich!" Wobei dies weniger für die bisher erst zweimal bei einer EM erfolgreichen Damen gilt, für die unter anderem die ehemaligen Spielerinnen des Rüsselsheimer RK (RRK), Lydia Haase (Mannheimer HC/156 Länderspiele) und Anne Schröder (Alster Hamburg/62), zum Schläger greifen.

Anders sieht dies schon bei den Herren aus, die mit bislang acht Titelgewinnen den Rekord-Champion stellen und daher erneut zum engeren Favoritenkreis zählen. Erstmals hat Bundestrainer Weise für ein großes internationales Turnier als Torhüterduo den 28-jährigen Nicolas Jacobi (UHC Hamburg/88) und den 32 Jahre alten Andreas Späck (Mannheimer HC/9) in den Kader berufen. Beide verdienten sich ihre ersten Bundesliga-Meriten beim RRK. Unsere Zeitung sprach vor der EM mit den DHB-Keepern.

Was waren die ersten Gedanken, als Ihr den EM-Kader registriert habt?

Jacobi: Geiles Team!

Späck: Ich habe mich natürlich sehr gefreut, dass ich endlich bei einem großen Turnier auf dem Feld dabei sein kann. Auch weil ich zuletzt immer durch Verletzungen zurückgeworfen wurde. Dass ich mit Nico das Torhüter-Duo bilde, ist super und für uns beide gut.

Mit welchen Erwartungen − persönlich und für das Team − geht Ihr das Turnier an?

Jacobi: Mit dem Team wollen wir um den Titel spielen. Persönlich will ich ein sicherer Rückhalt meiner Mannschaft sein und Spaß haben.

Späck: Persönlich versuche ich dem Team mit meiner Erfahrung, die ich vielleicht nicht auf internationaler, aber auf nationaler Ebene gewonnen habe, zu helfen, mich in meine Rolle gut einzufinden und im Falle des Falles ein guter Rückhalt zu sein. Als Team treten wir bei dem Turnier an, um es zu gewinnen. Das wird sicherlich kein Selbstläufer. Es gilt, sich eine gute Ausgangsposition in der Gruppe zu erspielen. Das wird schon schwer genug. Dann wartet wahrscheinlich Holland, England oder Spanien im Halbfinale. Das werden sicher ganz enge Spiele.

EM-VORRUNDENSPIELE DER DHB-TEAMS

Herren, Gruppe B

Deutschland − Belgien (Sa., 16.00), − Irland (So., 20.30), − Frankreich (Di., 11.00)

Die Gruppe A bilden England, Niederlande, Russland, Spanien.

Jeweils die beiden Ersten erreichen das Halbfinale.

Damen, Gruppe B

Deutschland − Italien (Sa., 20.30), − Schott­land (Mo., 17.15), − England (Mi., 19.30)

Die Gruppe A bilden Belgien, Niederlande, Polen, Spanien.

Jeweils die beiden Ersten erreichen das Halbfinale.

Wo seht Ihr jeweils die Stärken beim Anderen?

Jacobi: Andreas nutzt seine Größe gut und ist stark im eins gegen eins.

Späck: Nico hat sich in den vergangenen Jahren international eine Menge Respekt erarbeitet. Jedes Team, das gegen uns antritt, ist sich bewusst, dass es ganz schwer werden wird, ihn zu überwinden. Er hat eine starke und ruhige Ausstrahlung.

Der RRK hatte vor Euch ja bereits drei Nationaltorhüter, die es bei Olympischen Spielen zu Gold (Peter Kraus 1972, Christopher Reitz 1992) und Silber (Tobias Frank 1984 und 1988) gebracht haben. Warum ist Rüsselsheim ein so fruchtbarer Boden für Klasse-Torhüter?

Jacobi: Wirklich rational erklären kann ich es nicht. Es ist ja nicht so, dass es in Rüsselsheim seit 50 Jahren eine Torwartschule gäbe. Vielleicht ist es die Vorbild-Funktion, die solche großen Torhüter und Charaktere auslösen. Zu Christopher habe ich immer aufgeschaut und jedes Spiel von ihm gesehen. Ihm versuchte ich immer nachzueifern und ich habe seine Techniken kopiert. Zu Tobi hatte ich auch ein besonderes Verhältnis, da ich mit seinem Sohn Moritz seit den D-Knaben gemeinsam in einem Team spielte und wir gemeinsam aufgewachsen sind. Seine Ruhe und Coolness ist heute noch bewundernswert. Er gab zwar selten Tipps, aber wenn er etwas sagte, dann waren die Ohren ganz groß. Und fast täglich im Hause Frank an den Bildern von Tobi mit Medaille vorbeizulaufen, löste natürlich auch Ehrgeiz aus.

Späck: Ich denke, durch die Tradition und Vorbilder, die der Klub über Jahrzehnte hinweg 'produzieren' konnte. Sie hatten irgendwie auch Einfluss auf die nachfolgenden Generationen. Außerdem hatten wir beide in Rüsselsheim die Möglichkeit, schon sehr früh auf höchstem Niveau zu spielen und verantwortungsvolle Aufgaben zu übernehmen. Da macht man als junger Torwart riesige Schritte.

In der Bundesligasaison steht Ihr Euch mindestens zwei Mal gegenüber. Ist der Ehrgeiz dann besonders groß, besser als der Andere auszusehen?

Jacobi: Der Ehrgeiz ist bei mir immer da, egal ob es 'Späcki' gegenüber ist, oder ein anderer Keeper. Ich will immer besser sein als mein Gegenüber.

Späck: Nein, man will jedes Spiel gewinnen. Da ist es egal, gegen welches Team man spielt oder wer im anderen Tor steht.

Wie groß würdet Ihr aktuell die Wahrscheinlichkeit beziffern, dass im nächsten Jahr in Rio zwei ehemalige RRK-Torhüter das Vertrauen von Bundestrainer Markus Weise bekommen?

Jacobi: 50:50.

Späck: Bis Rio ist es noch ein weiter Weg. Ich freue mich jetzt erst mal über die Teilnahme an der EM und versuche, das Vertrauen in London zurückzuzahlen. Ich denke, wir können als Team im Team gut harmonieren, daher ist es nicht unwahrscheinlich. Aber wie gesagt, bis Rio ist es noch ein weiter und harter Weg. Jeder muss seine Hausaufgaben dafür machen und dann wird man sehen, was passiert.