Von Ronald Schwinn
(aus "Mannheimer Morgen" vom 21. April 2012)
Elf der insgesamt
18 Jahre in der Historie der Hockey-Abteilung der SSG Bensheim, die aktuell rund
340 Spieler zählt, hat Nils Büttner erfolgreich mitgeprägt. Dabei hat der
Top-Shooter deren Herren-Mannschaft mehr Höhen als Tiefen miterlebt. So ist
seine Vorfreude auf den Rückrundenbeginn in der Freiluft-Saison mit der
Heimbegegnung gegen den SC Safo Frankfurt am morgigen Sonntag im
Sportpark West auch recht groß.
Die Bensheimer
belegten nach der Vorrunde, die bereits im Herbst 2011 vor der Hallensaison
ausgetragen wurde. mit 26:12 Toren und zwölf Punkten Platz vier. "Wir peilen in
der Abschlusstabelle einen Mittelfeldplatz an", gibt sich Nils Büttner eher
bescheiden. Die Zurückhaltung ist nachvollziehbar, haben doch mit Moritz Ries,
Simon Samstag und Tobias Küpper drei wichtige Akteure aus Studiengründen
aufgehört.
"Das kriegen wir
aber schon irgendwie hin. Simon hilft uns ja noch aus, und Tobias kehrt in einem
halben Jahr wieder zurück", betont der SSG-Leistungsträger und verweist auf die
"Blutauffrischung" durch drei Talente. Marvin Weigele, Marco Seegers und Manuel
Defiebre wagten direkt den Sprung von der männlichen Jugend B ins Herren-Team,
weil es in der SSG-Hockey-Abteilung keine männliche Jugend A gibt.
Nils Büttner hat
schon 13 Treffer erzielt und zumeist von den mustergültigen Vorlagen von Tobias
Küpper und Simon Bormuth profitiert. Er selbst hat auch Dennis Jäckel, dem
zweitbesten SSG-Torschützen, so manchen Treffer aufgelegt.
1998 und 1999 hatte
Nils Büttner beim Handball-Nachwuchs der HSG Bensheim/Auerbach
hineingeschnuppert. "Ich habe schnell erkannt, dass das nicht mein Fall ist",
erinnert er sich. 2001 brachte ihn sein Klassenkamerad Robert Wick, selbst
Hockeyspieler, zur SSG Bensheim. Diese trug seinerzeit ihre Spiele auf dem Feld
noch auf dem Schönberger Sportplatz aus, ehe sie 2002 in den Sportpark West
übersiedelte. "Als ich damals kam, spielten wir noch in gemischten Mannschaften.
Das war ab 2003, als es dann um Punkte ging, aber nicht mehr der Fall", blickt
Nils Büttner zurück, der im Knaben-C-Team mit Frank Eichhorn seinen ersten
Trainer hatte.
Da es aufgrund
mangelnder Talente auch 2007 keine männliche Hockey-Jugend A bei der SSG
Bensheim gab, wechselte Nils Büttner schon als 16-Jähriger in die in der 2.
Verbandsliga spielende Herren-Mannschaft.
An deren Höhenflug,
der in den Aufstiegen in die 1. Verbandsliga (Feld) und in die 2. Verbandsliga
(Halle), jeweils 2010, gipfelte, war er maßgeblich beteiligt. Mit den
Platzierungen in den Abschlusstabellen 2011 ‒ Fünfter auf dem Feld und Vierter
in der Halle ‒ war Jens Büttner sehr zufrieden. Als "Vater des Erfolges" sieht
er Jörg Cremer an: "Unser Trainer ist sehr ehrgeizig und zielstrebig. Er weiß
schon, was gespielt wird."
Was fasziniert Nils
Büttner nun so am Hockeysport? "Mir gefallen Dynamik und der hohe technische
Anspruch, die diese Sportart auszeichnen. Hinzu kommt der großartige Teamgeist ‒
nicht nur innerhalb unserer Truppe, sondern im gesamten Verein. Hier herrscht
eine tolle familiäre Atmosphäre", hebt er hervor. Neben lobenden findet der 1,80
Meter große Vollblut-Hockeyspieler aber auch kritische Worte: "Die Beachtung für
unseren Sport in Bensheim könnte besser sein. Mit nur durchschnittlich 30
Zuschauern bei den Heimspielen ist der Zuspruch nun mal nicht so groß wie bei
den Fußballern. Aber alleine durch unseren großen Jugendbereich und unsere
ausgezeichnete Nachwuchsarbeit erhält diese Abteilung einen ganz besonderen
Stellenwert."