Rüsselsheimer Ruder-Klub 08 "Archiv und Chronik"

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Michael Jahr

Die silberne Amtskette der Innung trägt Michael Jahr zu offiziellen Anlässen.   ©Vollformat/

 

 

 

 

 

 

Rüsselsheimer Goldschmied wird erneut Innungs-Obermeister

Der Rüsselsheimer Michael Jahr ist erneut zum Obermeister der Gold- und Silberschmiede-Innung gewählt worden. In das Amt ist er sozusagen hineingewachsen.

Von Daniela Ammar (aus "Main-Spitze" vom 07.06.2021)

Es ist wohl eines der ältesten Metallhandwerke der Welt: das Gold- und Silberschmieden. Diese Kunst reicht bis in die früheste Geschichte zurück, davon zeugen unter anderem prunkvolle Waffen, kunstvolle Beschläge für Zaum- und Sattelzeug sowie Grabbeigaben des altägyptischen Pharaonen Tutanchamun.

In Europa geht der Beruf bis ins Mittelalter zurück, die Handwerker waren in den meisten mitteleuropäischen Städten in Zünften organisiert. Seit der Auflösung der Zünfte in Deutschland zwischen 1810 und 1860 stehen nun die Innungen für die Tradition, Ehrbarkeit und den Zusammenhalt innerhalb des Berufes.

An der Spitze der fachlichen Organisationsform steht der Obermeister. Er ist nicht nur Bindeglied zwischen den Mitgliedern, sondern erfüllt auch weitere wichtige Aufgaben.

Einer von ihnen ist Goldschmied Michael Jahr. Der Rüsselsheimer ist nun bereits in seiner zweiten Amtszeit Obermeister der Gold- und Silberschmiede-Innung sowie Juweliere Frankfurt am Main und darf jetzt für weitere fünf Jahre die silberne Amtskette der Innung tragen.

"Natürlich haben die Kette und der Titel Obermeister schon einen Aha-Effekt", sagt Jahr schmunzelnd. Das edle Schmuckstück trägt er zu offiziellen Anlässen. "Die ursprüngliche Kette ist im Zweiten Weltkrieg verloren gegangen, und diese hier ist eine Gemeinschaftsarbeit verschiedener Gold- und Silberschmiede, die danach entstanden ist."

In sein Amt wuchs der 55-jährige Rüsselsheimer hinein. "Schon vor zehn Jahren fragte mich der damalige Obermeister, ob ich die Position des Stellvertreters übernehme und vor fünf Jahren kandidierte ich dann zum ersten Mal als Obermeister und trat ins Amt", erzählt Jahr. Im Mai ist Jahr nun in seinem Amt bestätigt worden.

Aber was macht ein Obermeister eigentlich genau? "Bei mir laufen sozusagen alle Fäden zusammen", erklärt der Rüsselsheimer und bezieht sich dabei einerseits auf den Informationsaustausch zwischen den Innungsbetrieben untereinander, aber auch zu Firmen, Lieferanten sowie dem Zentralverband der Deutschen Goldschmiede, Silberschmiede und Juweliere. Gefördert wird zudem das gute Verhältnis zwischen Meistern, Gesellen und Auszubildenden. Auch das handwerkliche Können der Meister und Gesellen ist eine zentrale Aufgabe der Innung, die auch Hilfe anbietet bei der Erstellung von Gutachten. "Die Innung ist da, um die Gemeinschaft zu binden, zudem organisieren wir Messen und auch Wettbewerbe", erklärt Jahr und fügt hinzu: "Nicht zu vergessen ist, dass wir auch Einfluss auf politische Entscheidungen nehmen, die unser Handwerk betreffen."

Warum der Rüsselsheimer ein Händchen und vor allem Spaß an seiner Aufgabe als Obermeister hat, begründet er so: "Ich habe den Vorteil, dass ich den Beruf von der Pike auf gelernt habe, die Höhen und Tiefen kenne und sozusagen einer aus der Mitte bin, was die Art des Betriebs betrifft", sagt Jahr. Was dem 55-Jährigen besonders am Herzen liegt, wenn es um seinen Berufsstand geht? "Wichtig ist, dass das Handwerk nicht vergessen wird und dass der Beruf des Handwerkers mehr geschützt wird. Oftmals bekommen wir Handwerker nur noch Fußtritte und Entscheidungen werden von Leuten getragen, die keine Ahnung vom Handwerk überhaupt haben. Das gilt es, zu verhindern."