Nach dieser Zeit des Aufbruchs und Neubeginns übernahm 1970 Hanns Körbel das Geschäft. Nach erstem Umbau erfolgte hier 1975 eine Erweiterung, da er für seine Pharma-Gesellschaft größere Herstellungs- und Laborräume benötigte. Weil er sich ab 1982 ganz der Medizin widmete und eine Arztpraxis bezog, übergab er die Apotheke an seine Frau Monika Evita, die das Geschäft seitdem leitet. Nach abermaliger Erweiterung erhielt die Apotheke 1991 ihre heutige Betriebsgröße, Arbeitsstätte für sieben Stammbeschäftigte.

Durch Zusatzqualifikationen baute Monika Evita Körbel ihr Geschäft zur Schwerpunktapotheke Diabetes aus, verbunden mit Beratung zu Ernährung und Gewichtsreduzierung, Reisen und Impfungen und weiteren Themen rund um die Gesundheit. Mit Einführung eines Qualitätsmanagements ist die Sonnen-Apotheke seit 2008 zertifiziert.

Zum 1. Juli wird die Leitung um die gebürtige Rüsselsheimerin Tina Schildge ergänzt, die hier ihr Praktikum absolvierte und seit fünf Jahren beschäftigt ist. Sie wird – die nächste Neuerung – auch die Leitung der Hasengrund-Apotheke als Filiale übernehmen, die am 1. September eröffnet wird. Angesiedelt ist sie im "main-medicon" in der Eisenstraße 2-4.

Nach Venen-Testtagen in der vergangenen Woche richtet die Sonnen-Apotheke in der Berliner Straße noch bis zum Freitag (18.) eine Jubiläumswoche aus, die mit Sonderangeboten und einer Verlosung verbunden ist. Dabei bietet eine Fotoausstellung den Kunden einen Rückblick auf die Geschichte des Viertels und des Hauses in den vergangenen 50 Jahren.

Auf die Bedürfnisse der Stammkundschaft einzugehen, das ist Monika Evita Körbel bis heute ein zentrales Anliegen. Vor 50 Jahren öffnete die Sonnen-Apotheke im Berliner Viertel, damals noch unter der Leitung von Inge Regel. An der Stelle, wo zuvor noch Wald und Wiesen wuchsen, entstand binnen kurzer Zeit der neue Stadtteil am Rand von Rüsselsheim. Die Apotheke war eines der ersten Geschäfte und wurde rasch zu einem Dreh- und Angelpunkt der örtlichen Versorgung.

Anspruch, stets auf dem neuesten Stand zu bleiben

1970 übernahm der Arzt und Apotheker Hanns Körbel das Geschäft. In den kommenden Jahren sollten mehrere Aus- und Umbaumaßnahmen folgen, da er zusätzliche Räumlichkeiten für seine 1975 gegründete Pharma-Firma benötigte. Anfang der 80er Jahre verlagerte er sein Tätigkeitsfeld auf die Medizin und eröffnete eine Praxis als Facharzt der Allgemeinmedizin und Diabetologie.

Die Leitung der Sonnen-Apotheke übernahm fortan seine Jugendliebe und spätere Frau, Monika Evita, die ebenfalls Pharmazie und Medizin studiert hatte.

Hier zu wirken, das macht sie mit ganzem Einsatz, denn ihrem Anspruch nach, stets auf dem neuesten Stand zu bleiben, hat sich die Rüsselsheimerin immer wieder Zusatzqualifikationen angeeignet. So ist Diabetes bis heute einer der wichtigsten Schwerpunkte. Daneben sind Ernährungsberatung und Gewichtsreduktion Spezialgebiete. Seit 2008 schmückt sich das Geschäft mit dem Zertifikat Qualitätsmanagement. "Als Apothekerin ist es wichtig, immer wieder neue Felder zu erschließen. Gute Beratung wird heutzutage immer wichtiger", betont die 61-Jährige. Mitte der 80er Jahre wurde die Apotheke modernisiert und in den 90ern auf die heutige Betriebsfläche vergrößert.

Mit ihrer zukunftsorientierten Einstellung hat Körbel außerdem ein adäquates Pendant als Partnerin gefunden. Tina Schildge, selbst aufgewachsen im Berliner Viertel, ist seit ihrem Praktikum nunmehr im fünften Jahr mit von der Partie und ab 1. Juli die zweite Geschäftsleiterin. "Die Sonnen-Apotheke ist quasi meine Haus-Apotheke‚ von klein auf", verrät die 32-Jährige. Indem sie sich hier auch beruflich niederlässt, kehrt sie zu ihren ersten Erfahrungen mit der Arzneimittelkunde zurück. Mit Schildge wird die Apotheke außerdem erneut räumlich erweitert. Am 1. September eröffnet nämlich unter ihrer Leitung die Filiale im Hasengrund (Eisenstraße 2 bis 4). Neue Schwerpunkte wie Reiseversorgung und Impfungen bringt sie ebenfalls mit. In Planung sind außerdem mehr babyfreundliche Angebote.

Am Konzept selbst hat sich aber nichts geändert. Die individuelle Beratung erfordere natürlich, dass die sieben Mitarbeiter nicht nur Fertig-Arzneimittel, sondern auch weiterhin selbst zubereitete Präparate verkaufen.