Rüsselsheimer Ruder-Klub 08 "Archiv und Chronik"

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Marilena Krauss

Der 1. Hanauer THC ist ihr Herzensverein: Die Geschwister Marilena und Alexander Krauss sind auf und neben dem Platz ein Herz und eine Seele. Bei ihrem Jugendverein trainiert Marilena eine Jugendmannschaft, während Alexander sich in den Bereichen Merchandising und Events einbringt.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Für Marilena und Alex Krauss
bedeutet der HTHC Heimat

Im kommenden Jahr steht für den 1. Hanauer THC das 100-jährige Vereinsbestehen an, ein Club, der wie so viele vom Engagement seiner Mitglieder lebt. Zwei davon, Marilena und Alexander Krauss, unterstützen ihren Klub bereits seit ihrer Kindheit – trotz einiger Ortswechsel.

Von Oliver Kraus (aus "Hanauer Anzeiger" vom 26.09.2018)

Die 26-jährige Stürmerin war in der Vergangenheit das, was sich jeder Verein wünscht: ein Aushängeschild für hervorragende Nachwuchsarbeit. Nachdem die HANAUER Sportlerin des Jahres 2017 die Jugendklassen durchlaufen hatte, kehrte sie vor etwas mehr als zehn Jahren dem HTHC – zumindest als Spielerin – den Rücken, um ihre Nationalmannschaftschance zu nutzen.

Bei U-16-Nationalmannschaft gespielt

"Ich hatte die Möglichkeit, für die U16-Nationalmannschaft zu spielen. Dafür musste ich im Optimalfall Bundesliga spielen. Deshalb bin ich zum Rüsselsheimer Ruder-Klub gewechselt", erklärt Krauss, die den Alltag eines Teenagers gegen den eines Semiprofis eintauschte. Den unzähligen Autobahnkilometern, Trainingseinheiten weit weg von Kesselstadt fielen vor allem die Freundschaften fernab des Hockeyrasens zum Opfer; ein Opfer, das Krauss keineswegs bereut: "Ich kannte die Alternative ja nicht. Ich wollte das immer so. Im Nachhinein merkt man zwar, dass man auf das ein oder andere verzichtet hat, aber das ist nichts Weltbewegendes. Man ordnet eben alles seinem Ziel unter."

Nach einigen Europa- und Weltmeisterschaften in verschiedenen Jugendkadern folgte die Berufung in den A-Kader, für den sie in der Folge zwei Freundschaftsspiele absolvierte und auch zwei Tore erzielte. Trotz der deutschlandweit einzigartigen Trefferquote, die ihr Bruder scherzhaft hervorhebt, kam 2013 ein unerwarteter Rückschlag: "Ich wurde nach einer unglücklichen Juniorinnen-WM nicht mehr eingeladen, obwohl mir vom Bundestrainer immer eine gute Zukunft vorausgesagt worden war.“ Noch knapp fünf Jahre später nagt diese Entscheidung am Geschwisterpaar. Während ihr Bruder Alex betont, dass "meine Schwester immer eine Leistungsträgerin und eine der besten Torschützinnen war", gibt Marilena offen zu, dass sie die Nichtberücksichtigung noch immer beschäftigt: "Als Kind hat doch jeder Sportbegeisterte den Traum, einmal bei Olympia dabei zu sein. Für mich war Rio 2016 das große Ziel. Und als sich das präzisiert hat, wurde es mir ohne Vorwarnung auf brutale Art und Weise weggenommen."

Zweifel an Laufbahn

Nach dem Karriereknick stellte Krauss ihre Laufbahn in Frage, für die sie viel Zeit und Geld investiert hatte, auch wenn sie mittlerweile darüber auch schmunzeln kann: "Mit den Kilometern nach Rüsselsheim hätte ich knapp drei Mal um die Welt fahren können." Nach zwei bis drei weiteren Jahren auf höchstem Niveau kehrte sie zurück zu ihren Wurzeln, auch wenn es ihr schwer fiel, den eigenen Leistungsanspruch an die neuen Verhältnisse anzupassen. "Natürlich vermisst man das hohe Level der Bundesliga. Ich hätte schon noch einmal gerne um die Meisterschaft gespielt." Mittlerweile bestimmen andere Lebensinhalte den Tagesablauf. Neben dem Studium des Sportmedizinischen Trainings und der Leistungsphysiologie in Frankfurt, trainiert Krauss – wie bereits während ihrer Erstliga-Zeit – den Nachwuchs des HTHC.

Ihr Bruder, selber noch in der ersten Herrenmannschaft aktiv, unterstützt den Hort seiner Kindheit mal als Stadionsprecher, mal als Moderator von Meisterschafts- oder Turnierspielen. Darüber hinaus versucht der 29-Jährige seinen Verein mit Leidenschaft und beruflichem Know-how voranzubringen. Der studierte BWLer möchte mit Merchandising, Grillfesten und anderen Sonderaktionen die Finanzierung eines neuen Kunstrasenplatzes vorantreiben, zu dem die Grundsteinlegung im Zuge der 100-Jahr-Feier fallen soll.

Stärkung des Vereins

"Wir wollen über Turniere und Feste das Standing des Vereins stärken, sodass die Hanauer wie früher in größerer Zahl kommen. Von daher habe ich auch ein Interesse daran, dass alles ein wenig professioneller wird", so der Mittelfeldspieler, der während seines Studiums mit Stationen in Mainz, Valencia und Nürnberg immer in lokalen Vereinen Hockey gespielt hat und sogar einmal in die zweite Bundesliga aufstieg. Zurück in der Heimat rückt das ehrenamtliche Engagement für den Heimatklub in den Vordergrund. "Wir sind im Verein groß geworden", erklärt Alex Krauss. "Unser Vater war immer schon aktiv, unsere Mutter hat uns als gute Seele immer unterstützt. Du kennst hier jeden, den Tennisspieler, den Platzwart. Das ist alles eine große Familie. Da fällt es nicht schwer, sich einzubringen."

Ähnlich sieht es seine Schwester: Nicht umsonst sei die "Hockeyfamilie" ein geflügeltes Wort. Man unterstützt sich überall, getreu dem Motto: Du spielst Hockey, also kannst du kein schlechter sein. "Hockey ist ein großer Teil meines Lebens, der mich zu dem gemacht hat, was ich bin. Ich werde mich immer engagieren, weil ich den Verein voranbringen will", so die ehemalige Nationalspielerin, die ihr Wissen an neun- bis zehnjährige Jungen weiter gibt.