Rüsselsheimer Ruder-Klub 08 "Archiv und Chronik"

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Markus Hippchen

Markus Hippchen 2019

 

 

 

 

 

 

 

Silberrücken für den Silberschild

Das Interview führte Mario Luge (aus "Allgemeine Zeitung" vom 13.06.2019)

BAD KREUZNACH - Jugendhockey ist ein großes Thema in Bad Kreuznach. Die Nachwuchsförderung in KHC und VfL ist vorbildlich im Verband und darüber hinaus. Aber was ist eigentlich am anderen Ende der Alterspyramide mit den Krummstockspezialisten, die das Aktivenalter inzwischen hinter sich gelassen haben, aber noch Hockey spielen wollen? Klar, in einigen Fällen müssen die Routiniers mangels Personal noch in Aktivenmannschaften aushelfen – wie etwa beim Auftritt der KHC-Regionalligacracks in Rüsselsheim. Aber eigentlich soll der Ü-Bereich, die Alten Herren, separat gefördert werden.

In Vorbereitung auf die Europameisterschaften der sogenannten "Masters" trafen sich die Auswahlmannschaften der Verbände mit der deutschen Ü45 und Ü50 in Bad Kreuznach. Die Hessen- und RPS-Spieler haben derweil den "Silberschild" am 7. und 8. September in Berlin vor Augen, die inoffizielle DM der Verbände. Verantwortlich für die AH-Planung in Rheinland-Pfalz/Saar ist Klaus Fuchs vom Kreuznacher HC. Trainiert wird die Auswahl von Ex-Bundesliga-Coach Markus Hippchen. Beide sind inzwischen auch schon in den Klub der "Fünfziger" aufgestiegen.

Herr Hippchen, sie haben eine längere Pause gemacht. Jetzt stehen Sie wieder auf dem Hockeyplatz...

Hippchen: Ja, ich war letztes Jahr schon hier im Salinental dabei, habe ein Spiel betreut und war danach beim Turnier in Berlin. Es muss beruflich und zeitlich passen. Auch wenn es nicht mehr so stressig ist wie im Aktivenbereich.

Wie zeitaufwendig ist denn die Arbeit mit den Hockeysenioren?

Hippchen: Das Turnier hier ist 2019 der erste Termin.

Wie läuft die Vorbereitung auf ein solches Auswahlturnier?

Hippchen: Wir versuchen immer wieder, neue Leute zu finden. Das geht aber vor allem über die Spieler selbst oder über Klaus Fuchs.

Wie groß ist der Kader?

Hippchen: Sieben, die normalerweise dabei sind, fehlen diesmal. Wir sind aber immer noch 16, 17 Spieler.

Woher kommen die AH-Spieler in der Regel?

Hippchen: Aus ganz Rheinland-Pfalz, mit Dirk Kallauke, Joachim Pfaff, Frank Senft, oder Dr. Christian Lippert sind auch viele Kreuznacher mit dabei. Thomas Förster aus Idar-Oberstein ist erstmals im Team. Es ist eine schöne Truppe. Das ist auch das Wichtigste: die Gemeinschaft.

Wie wichtig ist der sportliche Aspekt?

Hippchen: Das Miteinander steht ganz vorne. Für mich ist wichtig, dass man eine solche Mannschaft unterstützt. Sich treffen, immer noch gemeinsam Sport treiben. Und wenn die Jungs dann auch mal ein Spiel gewinnen, ist das natürlich noch schöner.

Herr Fuchs, Sie sichten in erster Linie die Spieler?

Fuchs: Wir machen das schon gemeinsam, wir sichten grob im Verband, vor allem die, die wir auf dem Zettel haben, und sprechen sie an. Dann laden wir sie natürlich zum Training ein.

Trainer Markus Hippchen mit den Ersten Herren des RRK in der Feldsaison 2010/2011 (hinten: Thomas Jost, Jonas Hof, Maurice Hippchen, Jan Petersen, Lorenz Klee, Nicholas Bachtadse; davor: Abteilungsleiter Martin Müller, Heiko Dennert – Mitglied des Vorstandes der Kreissparkasse Gross Gerau, Niklas Isselhard, Thorsten Küffner, Konstantin Foohs, Tobias Wuttke, Marcel Nold, Felix Seitz, Christian Domke, Trainer Markus Hippchen; vorn: Marcel Hippchen, Falk May, Andreas Beißmann, Kenny Geiß, Bastian Reisch, Moritz Frank, Mirco Fuchs, Nicolas Lange, Sebastian Behr; weiter mit dabei: Christian Minar, Frank Trautmann, "Physio" Diana Czerwonka, Team-Manager Rolf Lange)

Sichten ist in dieser Altersklasse natürlich nicht mehr so einfach...

Fuchs: Dafür haben wir ja solche Aktivitäten wie hier im Salinental. Da ist der Stammkader dabei und Neue, die im Jahr des "Silberschilds" 50 werden. Wie jetzt den Thomas Förster oder nächstes Jahr den Marcel Janson. Im Prinzip läuft das wie bei Heiner Dopp in der Jugend.

Hippchen: Für uns stellt sich das Problem: Wollen das die älteren Spieler überhaupt noch und haben sie die Zeit dafür?

Es ist also nicht ganz so einfach?

Fuchs: Wir müssen den Spagat schaffen, auf der einen Seite eine schöne Gemeinschaft mit Spaß zu bilden, andererseits aber auch Zug in die Sache zu bekommen. Immerhin war der "Silberschild" einmal das höchste Turnier dieser Altersklasse. Es ist für die Ü50 jetzt neu aufgestellt, und da geht es um einiges – etwa den Verband zu vertreten. Auch der Deutsche Hockeybund steht dahinter.

Der Zuspruch ist aber da?

Fuchs: Ja, wir hatten letztes Jahr sogar zu viele Spieler. Wir dürfen 17 Spieler und einen Ersatztorwart melden, mussten vier wegschicken.

Wer ist denn in der RPS-Auswahl der Silberrücken für den Silberschild?

Fuchs: Das müsste Dirk Kallauke mit 56 Jahren sein.

Wie sind die sportlichen Ziele für den Silberschild?

Fuchs: Ich möchte natürlich immer gewinnen, aber Halbfinale ist das Ziel. Das hatten wir auch voriges Jahr in Hamburg. Und das ist möglich, wenn der Kader komplett ist.

Was ist denn anders im Training mit den Senioren?

Hippchen: Ich kann natürlich nicht aus einem großen Fundus schöpfen. Wir trainieren viele einfache taktische, praxisnahe Dinge. Die werden auch in der Regel eingehalten. Wenn es mal nicht klappt, ist es auch nicht schlimm. Wenn ich fit bin, spiele ich auch schon mal mit. Beim Turnier in Berlin braucht‘s aber einen Trainer an der Linie.

Sind die Senioren schwerer oder anders zu motivieren?

Fuchs: Ich sehe keinen Unterschied zu den Aktiven. Das Wichtigste ist der Spaß. Größtes Problem sind da eher private Planungen.

Was reizt einen Trainer, der auch noch Aktive trainieren könnte?

Hippchen: Für mich ist das Thema durch, dreimal die Woche und am Wochenende auf dem Platz zu stehen. Ich möchte aber jetzt gerne etwas zurückgeben. Es sind alles Spieler meines Jahrgangs, es ist eine gesellschaftliche Aufgabe. Kontaktpflege. Bevor ich da jemanden vergraule, verliere ich lieber ein Spiel.

Fuchs: Das sehe ich genauso. Ich hatte mein Leben lang immer einen Trainer, der sich um meine Mannschaft gekümmert hat. Davon möchte ich jetzt etwas zurückgeben. Und ganz wichtig: Ich möchte im Verband eine Aufgabe übernehmen, die Vorbildcharakter hat für Bad Kreuznach. Wir haben bei diesem Turnier Spieler aus ganz vielen verschiedenen Vereinen auf dem Platz, die sich früher bekämpft haben und heute zusammen spielen. Das kann jetzt als Vorbild für den KHC und den VfL gelten, um Brücken zu schlagen. Mit dem, was wir hier machen, sind wir Vorreiter für den Hockeysport.