Einmal im Monat kochen sechs Männer zusammen ein Menü, aus Spaß und Leidenschaft. Die Gruppe will größer werden. Leiter Martin Kröner erzählt, wer dazu passt.

Von Michael Kapp (aus "Main-Spitze" vom 13.07.2021)

Mit dem mehrgängigen Festmenü, das liebevoll zubereitet und an einem festlich gedeckten runden Tisch gegessen wurde, konnte nicht nur die zwischenzeitliche Fusion von "Chuchi Ruzilo" und "Chuchi Rhein-Main" zu "Chuchi Ruzilo Rhein-Main" gefeiert werden, sondern auch der Umzug von der Parkschule in die Max-Planck-Schule.

Wie Martin Kröner sagte, der den Club leitet, habe die über Jahrzehnte genutzte Schulküche in der Parkschule nicht mehr zur Verfügung gestanden. Zugleich habe sich die 1967 gegründete "Chuchi Rhein-Main" wegen des Personalschwunds gezwungen gesehen, mit der zweiten Männerkochgruppe zu fusionieren. Der Name für den Club, der einem Bundesverband untergeordnet ist, stammt aus der Schweiz: "Chuchi" kommt aus dem Schweizerdeutsch und bedeutet Küche.

"Nach Beginn der Pandemie im März vergangenen Jahres haben wir noch zweimal im Garten gekocht, seitdem gab es aber keine Gelegenheit mehr, seine Kochkünste zu demonstrieren", sagt Kröner, der den Titel Grand Maitre CC tragen darf. In einem abgestuften Verfahren können verschiedene Titel erworben werden. Grundsätzlich sei jeder Mann willkommen, vorausgesetzt, er könne kochen. "Wir sind keine Kochschule, sondern Männer unterschiedlichen Alters und unterschiedlicher Berufe, die gerne und vor allem auch in Gesellschaft kochen." Bei den einmal im Monat zubereiteten Menüs legt jeder Hand an. Beim Einkauf und dem Festlegen der Speisenfolge, zumeist korrespondierend mit entsprechenden Weinen, hat der jeweilige "Löffelführer" das Sagen. Bevor die Küche im Max-Planck am vergangenen Freitag erstmals von der "Chuchi Ruzilo Rhein-Main" bekocht werden konnte, mussten die in der Parkschule gelagerten Küchen- und Kochgeräte umziehen. Über die vielen Jahre sei doch einiges zusammengekommen, sagt Kröner. Da die Zahl der Köche von zwölf auf sechs geschrumpft ist, sucht der Männerclub dringend Verstärkung. "Wir schauen uns die Leute natürlich genau an, denn wer mitmachen will, muss auch zu uns passen", erläutert Kröner. "Wenn wir oberhessisch kochen, dann gibt es auch mal ein Bier", sagt Krönert. Wer aber nur deshalb mitmachen wolle, der sei beim "Club kochender Männer" fehl am Platz.

Das Alter spielt hingegen keine Rolle. Der Maschinenbauingenieur Markus Roth ist mit 46 Jahren derzeit der Jüngste im Club. Als die Kinder größer gewesen seien, habe er nach einer Möglichkeit gesucht, seine Kochleidenschaft auszuleben, sagt Roth, der demnächst die Leitung übernehmen soll. Der pensionierte Apotheker Martin Krönert ist mit 80 Jahren nicht nur der an Lebensjahren älteste unter den Hobbyköchen, der schon dem im Jahr 1967 gegründeten "Chuchi Rhein-Main" angehörte, sondern auch der Gründer von "Chuchi Ruzilo" im Jahr 1996.