Von Leah Jill
Rossmann (aus "Rüsselsheimer Echo" vom 27. Oktober 2014)
Den Hockeydamen des
Rüsselsheimer Ruder-Klubs (RRK) steht nach der Niederlage in Hamburg eine
schwierige Rückrunde bevor. Mara Bentscheck ist eine der Hoffnungsträgerinnen
des Vereins und wird mit ihrer Mannschaft um den Verbleib in der Bundesliga
kämpfen.
Die Hockeydamen des
Rüsselsheimer Ruder-Klubs (RRK) gehen mit einer bitteren Niederlage in die
Saisonpause: Sie verloren in Hamburg 7:0 gegen den Club an der Alster und 5:0
gegen den UHC Hamburg. Die Mannschaft von Trainer Maciej Matuszynski wurde schon
oft auf die Probe gestellt: In den vergangenen drei Jahren gab es drei
Trainerwechsel, zudem gingen viele Stammspielerinnen. Der Mannschaft fällt es
schwer an alte Erfolge unter der Leitung von Berthi Rauth anzuknüpfen und mit
den Top-Vereinen der Liga mit zu halten. Maciej Matuszynski und Co-Trainer
Christian Zimmermann wollen die Mannschaft nun bis zur Rückrunde im April
aufbauen und gegen den Abstieg wappnen.
Eine der
Spielerinnen vom RRK ist Mara Bentscheck. Ihr Bundesliga-Debut fand im letzten
Jahr statt. Sie war bis auf zwei weitere Spielerinnen des 1996-Jahrgangs die
Jüngste im Team und wusste sich dennoch durchzusetzen. Weil die damalige
Stamm-Innenverteidigerin Vicki Krüger verletzt war, musste Bentscheck für sie
einspringen. "Natürlich stand ich dadurch unter Druck, aber ich freute mich auf
die Möglichkeit, zu zeigen was ich kann. Denn es ist ja nicht selbstverständlich
direkt im ersten Jahr in der Startaufstellung aufzulaufen."
Am 3. Juni 1996
geboren, trieb es die Rüsselsheimerin zunächst zum Leichtathletiksport.
Glücklich machen konnte sie das jedoch nicht, sie war immer schon ein Teamplayer.
Um den Sieg zu kämpfen und zu feiern mache mit einer Mannschaft deutlich mehr
Spaß als allein, sagt die Nachwuchsspielerin.
Ihre Mutter Sheila
Bentscheck war es, die sie auf die Hockeymannschaften des Rüsselsheimer
Ruder-Klubs aufmerksam machte. Also nahm Mara Bentscheck 2003 erstmals am
Training der C-Mädchen teil. Damals ahnte sie noch nicht, was für eine
erfolgreiche Hockeylaufbahn vor ihr liegen sollte.
Bentscheck wird als
Abwehr- oder Mittelfeldspielerin eingesetzt und beweist dort immer wieder, dass
der Hockeysport die richtige Entscheidung für sie war. Sie durchlief alle
Altersklassen, mittlerweile spielt sie bereits in der weiblichen A-Jugend und in
der ersten Damen-Bundesliga.
Schon früh merkte
sie, dass der Sport viel Zeit in Anspruch nimmt, wenn man mit dem Niveau der
Rüsselsheimer mithalten will: drei Mal in der Woche Training, fast jedes
Wochenende zwei Spiele und dazu noch individuelles Athletikprogramm, um die
Fitness zu verbessern. Für Bentscheck war das jedoch kein Grund sich aus dem
Sport zurückzunehmen, im Gegenteil: Im Juli diesen Jahres absolvierte sie trotz
der laufenden Saison erfolgreich ihr Abitur am Max-Planck-Gymnasium. "Klar ist
das nicht immer einfach für mich, man verpasst schon mal die ein oder andere
Party mit Freunden. Trotzdem habe ich nie ans Aufhören gedacht. Mit genügend
Planung bekommt man Schule, Freunde und Leistungssport unter einen Hut."
Mittlerweile kann
die Hockeyspielerin unter anderem zahlreiche Hessenmeisterschafts-Titel, den
ersten Platz auf der Süddeutschen Meisterschaft und einen dritten Platz auf der
Deutschen Meisterschaft auf ihrem Erfolgskonto verbuchen.
Mara Bentscheck hat
dieses Jahr ihre letzte Saison in der Jugend gespielt und wird ab dem nächsten
Jahr gänzlich in der Damenliga eingesetzt. Nicht zuletzt, um weiterhin für den
Rüsselsheimer RK spielen zu können, entschied sie sich, ihr Studium im
Rhein-Main-Gebiet zu absolvieren.
Bentscheck sei eine
der besten Spielerinnen der Mannschaft mit vielen Qualitäten, die jung und
erfahren zu gleich ist, sagt Co-Trainer Christian Zimmermann. Besonders jetzt
nach den vielen Abgängen sei sie sehr wertvoll für die komplette Mannschaft und
habe die Führungsrolle übernommen. "Uns ist schon bewusst, dass die Möglichkeit
nach der Rückrunde abzusteigen besteht, aber wir lassen uns davon nicht
einschüchtern und hoffen, dass wir nach der Pause durch neue Nachwuchsspieler
und wiederkehrende Stammspieler in dem ein oder anderen Spiel ein paar Punkte
holen können", hofft Bentscheck selbst auf neue Erfolge.