|
Über Mitglieder des
RRK (2007)
Lydia Haase, Mandy
Haase |
Geschenke ja, Punkte nein: Martin Müller,
RRK-Hockey-Abteilungsleiter, holte vor dem Spiel gegen den Mannheimer HC, dem neuen
Verein der Schwestern, die offizielle Verabschiedung von Mandy (links) und
Lydia Haase nach. |
"Schon ein komisches Gefühl"
Nur Lydia Haase
kann an alter Wirkungsstätte gegen RRK antreten
Von Thomas Schulz (aus
Main-Spitze" v om
18.12.2007)
Als Lydia und Mandy Haase am
Samstag erstmals nach ihrem Wechsel zum Mannheimer HC wieder die Sporthalle
Dicker Busch betraten, wurden sie - genau wie ihre mitgereisten Eltern Dirk und
Claudia - von der Hockeyfamilie des Rüsselsheimer RK überaus freundlich begrüßt.
Abteilungsleiter Martin Müller holte überdies die offizielle Verabschiedung
nach.
Später, beim mit 1:7 Toren gegen den
RRK verlorenen Bundesligaspiel wirkte Olympiasiegerin Mandy zwar aufgrund einer
Rückenverletzung nicht mit, saß aber auf der Gästebank. Schwester Lydia erzielte
nicht allein den einzigen MHC-Treffer, sondern war die mit Abstand beste
Mannheimer Akteurin. Dabei wollte sie sich - dies hat sie bei ihren
hervorragenden technischen Fertigkeiten auch keineswegs nötig - gar nicht einmal
besonders beweisen. Sie habe einfach so wie immer gespielt: "Natürlich war´s
etwas ganz Besonderes, mit dem MHC-Trikot in Rüsselsheim aufzulaufen und schon
ein komisches Gefühl, erstmals an alter Wirkungsstätte gegen die bisherigen
Mitspielerinnen anzutreten. Im Spiel selbst war ich indes nicht nervös und mit
meiner Leistung zufrieden."
Nicht jedoch mit der Klatsche gegen
die langjährigen Teamgefährtinnen, wie ihr Mandy beipflichtete: "Das Ergebnis
ist deutlich zu hoch für den RRK ausgefallen, wobei die Niederlage schon
verdient zu Stande kam. Trotzdem wollen wir beim abschließenden
Südstaffel-Doppelspieltag im Januar versuchen uns noch von Platz drei auf Rang
zwei zu verbessern, um ins DM-Viertelfinale zu gelangen. Insgesamt läuft es bei
uns noch nicht optimal. Insbesondere auf dem Feld - dort sind wir in der zweiten
Bundesliga und haben die Aufstiegschancen im Prinzip schon verspielt - dauert es
seine Zeit, bis die vielen Neuzugänge integriert sind. In der Saison 2008/2009
soll dann aber der Sprung in die erste Liga geschafft werden."
Bereuen die Schwestern etwa ihren
Wechsel bereits? Ein kategorisches "Nein!" ist die spontane Antwort des Duos.
Und war der Weggang von Trainer Berti Rauth nach Hamburg nicht vielleicht doch
auch ein Grund nach Mannheim zu gehen? Mandy Haase erläutert den Wechsel
nochmals: "Wir dachten, und da ging es ausschließlich um die aufwändigen Fahrten
nach Rüsselsheim, bereits vor zwei Jahren ernsthaft daran, uns einen Verein in
der näheren Umgebung (Haases wohnen in Wilhelmsfeld bei Heidelberg; Anmerkung
der Redaktion) zu suchen, machten dann aber doch einen Rückzieher und blieben
beim RRK, mit dem wir so viele sportliche Erfolge feiern durften. Durch den
personellen Umbruch sowie den Weggang von Berti fiel uns die Wechselentscheidung
im Sommer natürlich deutlich leichter."
Die Haase-Schwestern sind nach
eigener Aussage nicht aus finanziellen Gründen nach Mannheim gegangen. Es gebe
für die Spielerinnen kein Geld; nur die dort üblichen Fahrtkostenerstattungen.
Lydia (21) und Mandy (25) waren immerhin 14 Jahre lang für den Ruder-Klub aktiv,
wurden zunächst bis zu drei oder vier Mal während der Woche von den Eltern zum
Training und den Heimspielen chauffiert. Später fuhren sie dann mit dem eigenen
Auto vom Neckar an den Main. Das war für alle Beteiligten schon sehr stressig
und teuer; schließlich brachte der "Haase-Clan" in diesem Zeitraum annähernd
eine halbe Million Kilometer hinter sich - und dies für die reine
Amateursportart Hockey. In all den Jahren haben sich die Kontakte zu den
ehemaligen Mitspielerinnen und dem Umfeld natürlich sehr gefestigt. Daher gingen
Mandy (studiert Sport auf Magister) und Lydia (studiert Lehramt für Grundschule)
auch nach der Partie zusammen mit dem RRK-Team Essen - die Freundschaften und
Kontakte sollen selbstverständlich so lange wie möglich halten ...
Im Internet bei "Loogie.net News"
gelesen (17.12.2007):
Das hatte sich
Mandy Haase sicher anders vorgestellt. Die Rückkehr der ehemaligen Spielerin des
Rüsselsheimer RK (RRK) an ihre alte Wirkungsstätte geriet für sie gleich
zweifach zum bitteren Erlebnis. Zum einen, weil ihr neuer Verein, der Mannheimer
HC, das Spitzenspiel in der Hallenhockey-Bundesliga am Samstag deutlich mit 1:7
(1:3) verlor. Zum anderen, weil die Hockey-Nationalspielerin beim Geschehen in
der Halle am Dicken Busch tatenlos zusehen musste. Muskuläre Probleme hatten
dazu geführt, dass nur Lydia Haase, die mit ihrer Schwester vor einigen Monaten
vom RRK nach Mannheim gewechselt war, auflaufen konnte.
"Ich hätte wirklich
gerne gespielt. Das ist für uns gegen Rüsselsheim natürlich etwas Besonderes",
sagte Mandy Haase, die nach einer ausgeglichenen ersten Halbzeit, in der Lydia
Haase das einzige Tor der Gäste zur 1:0-Führung erzielte, miterleben musste, wie
ihre Mannschaft nach der Pause einbrach. Für Rüsselsheim waren Silke Müller,
Irene Balek (2), Lena Jacobi (2), Eva Frank und Vera Battenberg erfolgreich.
Zwar tat die hohe
Niederlage weh, überrascht davon, dass der RRK damit seine Tabellenführung in
der Südgruppe ausbauen konnte, war Mandy Haase freilich nicht. Obwohl mancher
noch vor der Saison vermutet hatte, Rüsselsheim werde den personellen Aderlass
nicht so einfach wegstecken. Neben den Haase-Schwestern hatten ja auch Torfrau
Barbara Vogel und Katharina Schultz den Verein verlassen. "Berti Rauth hat hier
jahrelang gute Nachwuchsarbeit geleistet", lobte Haase ihren Ex-Trainer, der
mittlerweile in Hamburg tätig ist. "Die alte Spielweise und das alte Konzept
sind noch da. Was die Überlegenheit angeht, ist der RRK allen anderen voraus. Da
ist es egal, ob zwei drei Spielerinnen weggehen. Es kommen immer andere
hinterher." |