Rüsselsheimer Ruder-Klub 08 "Archiv und Chronik"

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Über Mitglieder des RRK (2016)                                  

Lydia Haase

In 60 Länderspielen hat Lydia Haase 29 Tore geschossen. Die deutsche Hallenmeisterin fehlt aber im Olympiaaufgebot.

 

 

 

 

 

 

Rio 2016: Mannheimer Hockeyspielerin Haase fühlt sich wieder ausgebootet

Die erfolgreiche Hockey-Nationalstürmerin des Mannheimer HC darf nicht in Rio mitspielen

Von Claus-Peter Bach (aus "Rhein-Neckar-Zeitung" vom 04.08.2016)

Wenn am Samstag in Rio de Janeiro die olympischen Hockey-Turniere beginnen, geht die deutsche Nationalmannschaft ohne eine Spielerin ins Rennen, die nach eigener Aussage "in den letzten dreieinhalb Jahren so gut wie kein Länderspiel versäumt hat" und in der Form ihres Lebens sei: Lydia Haase aus Wilhelmsfeld, Topstürmerin des deutschen Hallenmeisters Mannheimer HC, wurde zu ihrem Entsetzen von Bundestrainer Jamilon Mülders nicht in den Olympiakader berufen und hat deshalb ihren Rücktritt aus der Nationalmannschaft vollzogen: "Man kann davon ausgehen, dass meine internationale Karriere beendet ist", sagte Lydia Haase.

Jamilon Mülders ist Berliner, betreut die Damen-Nationalmannschaft des Deutschen Hockey-Bundes (DHB) seit Anfang 2013 und hat seinen Olympiakader am 24. Mai im Rahmen eines Lehrgangs in Köln öffentlich gemacht. "Wir waren in einem Raum versammelt. Dann wurden die Köpfe und die Namen der 16 ausgewählten Spielerinnen an die Wand geworfen. Als ich mich nicht entdecken konnte, ist für mich eine Welt zusammengebrochen. Ich bin dann aufgestanden, habe den Raum verlassen und die Tür geschlossen", erinnert sich Lydia Haase an den zweiten und heftigsten Schock ihres Sportlerlebens, nachdem sie vor Olympia 2012 in London vom damaligen Bundestrainer Michael Behrmann (Hamburg) ausgebootet worden war.

Nach den Olympischen Spielen von London und Platz sieben der Deutschen war Behrmann von seiner Aufgabe entbunden worden. Lydia Haases Schwester Mandy, Olympiasiegerin von Athen 2004 und Olympiavierte von Peking 2008, erklärte dann aus Enttäuschung über die Nominierungspraxis des DHB ihren Rücktritt vom internationalen Sport. Heute sagte sie: "Mein langjähriger Bundestrainer Markus Weise aus Mannheim hat immer nach Leistung nominiert und nie ein falsches Spiel mit uns gespielt."

Das genau wirft Lydia Haase Jamilon Mülders vor: Er habe nicht nach Leistung, sondern lieber junge und fügsame als ältere, erfahrene und selbstbewusste Spielerinnen in das Olympia-Aufgebot berufen. Lydia Haase ist 29, hat Erfahrung aus 160 Länderspielen und trotz ihrer Tätigkeit als Lehrerin an der Neubergschule in Dossenheim in den Jahren 2014, 2015 und 2016 keinen wichtigen Nationalmannschaftstermin sausen lassen. "Ich war mir hundertprozentig sicher, dass ich in Rio dabei sein würde. Denn alle Äußerungen der Trainer waren positiv: ,Alles super, alles gut‘, hieß es immer", erinnert sie sich. Auch Co-Trainer Andreas Höppner, beim MHC wie sie, habe nie durchblicken lassen, dass sie sich um ihre Olympiateilnahme sorgen müsse.

Hockey-Experten in der Kurpfalz stehen natürlich voll hinter Lydia Haase und vermuten, der Bundestrainer habe eine Verjüngung des Teams zur Unzeit vorgenommen und Spielerinnen aus Hamburg (zu) klar favorisiert. Dem hält Heino Knuf, der Leistungssport-Direktor des DHB, klar entgegen: "Gründe für die Nominierung beziehungsweise Nichtnominierung sind und waren immer leistungsbedingte Faktoren. Alter, Verein oder sonstige Faktoren haben keinerlei Rolle gespielt."


Drei Monate vor den Olympischen Spielen
wird es langsam ernst für das Team Rio

In der Praxis von Dr. Rossa und Partner, einer Ludwigshafener Zahnarztgemeinschaft, präsentierte das Team Rio einen Teil der Athleten, die sich gerade darauf vorbereiten, sich einen ganz persönlichen Kindheitstraum zu erfüllen

Von Michael Wilkening (aus "Rhein-Neckar-Zeitung" vom 13.05.2016)

Termine des Teams Rio der Metropolregion Rhein-Neckar sind immer in erster Linie Treffpunkte für herausragende Sportler aus der Region. Und die nutzen die Gelegenheit, um sich untereinander auszutauschen. Gestern Nachmittag standen Hockey-Nationalspielerin Lydia Haase und Judoka Sebastian Junk entspannt zusammen und quatschten miteinander. Ein paar Meter weiter steckten Marathonläufer Ralf Arnold und Anja Siegert vom Team Rio die Köpfe zusammen. In weniger als drei Monaten starten die Olympischen Spiele in Rio. Es war spürbar, dass Anspannung und Vorfreude langsam steigen.

In der Praxis von Dr. Rossa und Partner, einer Ludwigshafener Zahnarztgemeinschaft, präsentierte das Team Rio einen Teil der Athleten, die sich gerade darauf vorbereiten, sich einen ganz persönlichen Kindheitstraum zu erfüllen. Dr. Rossa gehört zum Team des Olympiastützpunktes Heidelberg und bietet zahnärztliche Behandlung an, um Entzündungen ausschließen zu können, die vom Mundraum aus für Verletzungen oder Beeinträchtigungen sorgen.

Die Zähne von Lia Ryzih sind vollkommen in Ordnung ‒ und trotzdem wurde die Stabhochspringerin durch eine Verletzung zurückgeworfen. Nach einem Sehnenriss musste sich die Ludwigshafenerin im Februar einer Operation zu unterziehen. "Die wichtigste Nachricht ist: Es geht mit gut", sagte Ryzih gestern. Mittlerweile steht die Athletin wieder voll im Trainingsbetrieb und ist zuversichtlich, die Qualifikation für die Spiele in Südamerika zu schaffen. Bei den Deutschen Meisterschaft am 18. und 19. Juni muss Ryzih mindestens Dritte werden ‒ und dabei möglichst hoch springen. Bei 4,72 Meter liegt die Bestleistung der Ludwigshafenerin, mindestens 4,50 Meter sind gefordert. "Ich bin zuversichtlich", sagte die Leichtathletin.

Dass die Sportler aus der Metropolregion nicht nur starke Athleten sind, sondern auch gute Entertainer sein können, stellte Sebastian Junk unter Beweis. Der sehbehinderte Judoka bereitet sich gerade auf die fünfte Teilnahme an den Paralympischen Spielen vor. "Es gibt in Rio durchaus das Problem, das Training und die regenerativen Phasen am Strand unter einen Hut zu kriegen", berichtete er launig von seinen Erfahrungen am Zuckerhut. Schon mehrfach war Junk zu Trainingszwecken in Rio de Janeiro und hatte dort auch mit den tropischen klimatischen Bedingungen zu kämpfen. Der Schweiß wird bei den Spielen mächtig fließen, das hat Junk bereits am eigenen Leib erfahren.

Dynamisch am Schläger: Lydia Haase vom MHC hat Olympia fest im Visier.

Das hindert ihn aber nicht daran, motiviert in Richtung seines nächsten Besuchs zu blicken. "Realistisch ist irgendetwas zwischen Rang drei und sieben", sagte der Judoka, der inzwischen wieder in der Gewichtsklasse bis 81 Kilogramm antritt, um sich nicht mehr zwei Sorten von Gegnern stellen zu müssen: denen auf der Matte und denen im Kühlschrank. "Bei den Spielen vor vier Jahren bin ich in der Klasse bis 73 Kilogramm angetreten, aber das war keine leichte Zeit", gab Junk Einblick in sein Seelenleben.

Der Wilhelmsfelderin Lydia Haase steht die große Belastungsprobe für die eigene Seele in ein paar Wochen ins Haus, denn Ende Mai wird der Damenhockey-Bundestrainer seinen Kader für die Olympischen Spiele nominieren. "Danach stehen noch einige Brocken in der Vorbereitung an", sagte die Stürmerin des Mannheimer HC gestern. Als Stammkraft im Nationalteam stehen die Chancen gut, dass Haase nominiert wird, doch endgültige Sicherheit wird erst die Liste bringen, die Bundestrainer Jamilon Mülders bald präsentieren wird. Haase fiebert ihr entgegen, so wie die anderen Sportler aus der Region ihrer persönlichen Nominierung entgegenfiebern.


Auf dem Weg nach Rio: Hockey-Ass Lydia Haase wird besser unterstützt

Die Hockeyspielerin des Mannheimer HC kann aus den Erträgen der Deutschen Sport-Lotterie ihre Olympia-Teilnahme finanzieren.

Von Michael Wilkening (aus "Rhein-Neckar-Zeitung" vom 26.04.2016)

Etwa 1.000 Athleten bereiten sich alleine in Deutschland gerade darauf vor, bei den Olympischen Spielen in Rio de Janeiro im Sommer (5. bis 21. August) ihre Bestleistung zeigen zu können. Das ist in den meisten Fällen mit Entbehrungen verbunden, denn der überwiegende Teil der Sportlerinnen und Sportler sind Amateure. Neben der Sporthilfe gibt es oft nur wenige finanzielle Zuwendungen, so dass es für zehn Olympia-Kandidaten eine große Hilfe ist, dass sie durch eine neue Initiative gefördert werden: Die deutsche Sportlotterie.

Zunächst dachte Lydia Haase an einen dieser meist nervigen Werbeanrufe, als sie im Januar ihr Handy ans Ohr hielt. Am anderen Ende der Leitung meldete sich eine Dame von einer Lotterie. "Oh je, was ist das denn wieder", sagte die Hockeyspielerin des Mannheimer HC zu sich selbst und war eigentlich darauf bedacht, das Gespräch schnell zu beenden. Doch sie tat es nicht und bereute diese Entscheidung nicht. Die Frau von der deutschen Sport-Lotterie offenbarte ihr nämlich, dass sie eine Gewinnerin ist: Lydia Haase wird in diesem Jahr aus den Erträgen der Lotterie unterstützt, damit sie ihren Traum von der Teilnahme an den Olympischen Spielen verwirklichen kann.

"Ich saß im Auto und wollte gerade nach Hause fahren, als der Anruf kam", erinnert sich Haase zurück. Seither erhält sie monatlich 500 Euro, damit finanzielle Zwänge nicht die Vorbereitung auf die Olympischen Spiele stören. "Ich freue mich total über die zusätzliche Unterstützung, sie macht mich ruhiger", sagt die Stürmerin des MHC und der deutschen Nationalmannschaft. Zusätzlich erhält Haase nochmals 500 Euro monatlich von der Sporthilfe anlässlich der Eliteförderung der Olympia-Kandidaten sowie etwas Unterstützung ihres Vereins. Alles zusammen soll den finanziellen Verlust ausgleichen, den professionell betriebener Sport in einem Amateur-Umfeld mit sich bringt.

Es gibt im Vergleich zu den vielen Leistungssportlern nur eine überschaubare Anzahl von Profi-Sportlern, die von den Erträgen ihres Sports leben können. Gerade die Athleten in den meisten olympischen Disziplinen stehen dauerhaft vor der Frage, ob sie ihrer Leidenschaft weiterhin in dem Umfang nachgehen können, um wettbewerbsfähig zu bleiben, ohne ihre Ausbildung und damit ihre Perspektive nach der Sportkarriere grundsätzlich zu gefährden. Angehende Olympiasieger leben oft nahe am Existenzminimum und opfern nicht nur viel Zeit auf, um sich einen Lebenstraum zu erfüllen. Meist gehen sie auch finanziell über die Grenzen der Vernunft hinaus.

Um die Risiken ‒ zumindest für einen Teil der Athleten ‒ klein zu halten, wurde die deutsche Sportlotterie aus der Taufe gehoben. "Das Ziel ist darauf ausgerichtet, Spitzen- und Nachwuchssportler mit olympischer und paralympischer Perspektive zu fördern", sagt eine Lotteriesprecherin. Noch befindet sich die Soziallotterie noch in den Kinderschuhen, doch das soll sich in den kommenden Jahren ändern. Vorbild ist eine Sportlotterie, die in Großbritannien im Vorfeld der Sommerspiele 2012 großen Erfolg hatte. "Vielleicht können wir auch einmal zu solch hervorragenden Ergebnissen kommen wie Großbritannien 2012 in London", sagt die Lotteriesprecherin.

Aktuell werden in Deutschland zehn Sportler durch die Erlöse gefördert. Kira Walkenhorst (Beachvolleyball), Matyas Szabo (Fechten), Artem Harutyunyan (Boxen), Sebastian Brendel (Kanu), Markus Rehm (Weitsprung), Lucas Liß (Bahnrad), Helen Grobert (Mountainbike), Florian Kahllund (Bogenschießen), David Graf (Boxen) und eben Haase bilden dabei bewusst das breite Spektrum der olympischen Sportarten ab. Nachwuchssportler sind ebenso unter den Auserwählten wie etablierte Athleten. Ein Gutachterausschuss der Deutschen Sporthilfe schlägt Athleten vor, der Beirat der Sportlotterie, dem auch Sportler angehören, wählt schließlich die Geförderten aus.

Die Finanzspritze ermöglicht dabei keineswegs höhere Trainingsumfänge, um leistungsstärker zu werden. "Noch mehr trainieren geht gar nicht, ich tue schon alles, was möglich und sinnvoll ist", sagt Hockeyspielerin Haase, den anderen Athleten geht es ebenso.

Die finanzielle Zuwendung sorgt einfach für mehr innere Ruhe, die wichtig ist, um den Fokus auf die sportlichen Ziele nicht zu verlieren. Gerade in einem Jahr mit Olympischen Spielen soll es möglichst keine Ablenkungen geben.

Lydia Haase berichtet von Dankbarkeit, während sie im Klubhaus ihres Vereins mit dem Löffel in einem Glas Zitronentee rührt. Lotto habe sie bislang noch nicht gespielt und dennoch fühle sie sich jetzt wie eine Gewinnerin. "Nach den Spielen in Rio werde ich bei der Sportlotterie mitspielen", kündigt sie an ‒ und will damit die nächste Generation von Olympiakandidaten unterstützen.


Lydia Haase ‒ Hockey ‒ Sturm

Aus "http://rio.team-tokio-mrn.de"

Lydia Haase will auch in Rio für Deutschland stürmen. Mit technisch anspruchsvollem Hockey möchte sich das Hockey-Ass auf den Nominierungsblock des Bundestrainers und in die Herzen der Zuschauer spielen.

SPORTLICHE ERFOLGE

2015

 

 

3. Platz

 

 

EM

 

 

 

2. Platz

 

 

Hallen-WM

2014

 

 

8. Platz

 

 

WM

 

 

 

2. Platz

 

 

Hallen-EM

2013

 

 

1. Platz

 

 

EM

2012

 

 

4. Platz

 

 

Champions Trophy

2011

 

 

2. Platz

 

 

EM

2010

 

 

4. Platz

 

 

WM

 

 

 

4. Platz

 

 

Champions Trophy

2009

 

 

2. Platz

 

 

EM

 

 

 

4. Platz

 

 

Champions Trophy

2006

 

 

1. Platz

 

 

U21-EM

 

ÜBER MICH

Spitzname: Lydi

Geburtsdatum: 07.09.1986

Ort: Leipzig

Verein: Mannheimer Hockeyclub

Trainer: Aditya Pasarakonda, Andreas Höppner

Stützpunkt/Trainingsstätte: OSP Metropolregion Rhein-Neckar; Mannheimer Hockeyclub

Was machst Du beruflich bzw. welche Ausbildung machst Du und wie lässt sich Beruf und Sport überhaupt vereinen?
Ich bin Referendarin an der Neubergschule in Dossenheim mit den Fächern Sport, Deutsch und Religion. Dank der Unterstützung des OSPs, der Neubergschule in Dossenheim, des Seminars in Mannheim und des MHC ist eine duale Karriere überhaupt möglich! Dafür ein großes Dankeschön!

In welchem Verein und wann begann Deine sportliche Laufbahn?
Begonnen habe ich in Heidelberg Hockey zu spielen. Doch meine sportliche Laufbahn begann beim Rüsselsheimer RK (1995), mit dem ich unzählige Erfolge feiern konnte (Damen: 4x Deutscher Meister, 4x Europacup-Sieger)

Was machst Du am liebsten, wenn Du keinen Sport treibst?
Mit Freunden treffen, paddeln und Dinge tun, die man sonst nicht schafft

Es ist gut, dass es das Team Rio MRN gibt, weil…
... es ein Aufeinandertreffen mit anderen Sportarten bzw. Sportlern ermöglicht