Rüsselsheimer Ruder-Klub 08 "Archiv und Chronik"

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Lotta Hof

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Jüngstes Team aller Zeiten stark genug?

RRK-"Übergangskapitänin" Lotta Hof mag trotz des personellen Substanzverlustes für die Bundesliga nicht schwarz sehen

Von Martin Krieger (aus "Main-Spitze" vom 27. August 2014)
 

Noch zehn Tage bleiben. Dann müssen die Hockeyspielerinnen des Rüsselsheimer RK in der Bundesligasaison 2014/15 Farbe bekennen. Am ersten September-Wochenende warten Mannheimer HC und Titelverteidiger Rot-Weiss Köln auf den Ruderklub und seinen neuen Trainer Maciej Matuszynski. Und auf jene Frau, die das noch einmal verjüngte Kollektiv des sechsmaligen deutschen Feldmeisters als neue Spielführerin möglichst gut um die zehn Klippen der Hinrunde führen soll.

"Das hätte ich mir mit 14 nicht träumen lassen, dass ich zehn Jahre später mal Kapitänin des RRK-Bundesligateams sein würde", bekennt Lotta Hof. "Aber", schränkt die Biologiestudentin ein, "ich mache das ja nicht alleine. Wir Älteren teilen uns das auf", sagt Hof. Die Älteren, das sind Torhüterin Lisa Lahham (25) und Stürmerin Hannah Pehle (24). Womit gleichzeitig deutlich wird, was in der 26. erstklassigen Spielzeit des Ruderklubs seit dem Aufstieg 1987 aufgrund der namhaften Abgänge und fehlender externer Zugänge Sache ist. "Wir freuen uns, dass wir mit Lara Kaltbeitzel, Fabienne Werner und Marie Harzer drei 97er-Jahrgänge hinzubekommen haben", sagt Hof – wohl wissend, dass dieses extrem junge Trio angesichts eines 17-köpfigen Kaders zwangsläufig heftiger ins kalte Wasser geworfen werden dürfte, als dies in Rüsselsheim Usus war. "Sie werden wohl sehr früh viele Spielzeiten bekommen", so Hof.

Nicht mehr nur als zweikampfstarke Abwehrkraft gefragt: Lotta Hof (rechts) führt die RRK-Hockeyspielerinnen als neue Kapitänin durch die Bundesliga-Hinrunde.

Gut ausgebildete Spielerinnen

Trotz des mutmaßlich erheblichen Substanzverlustes, den die Abgänge von Lara May (RW Köln), Vera Battenberg (Mannheimer HC) und Emma Seng (Alster Hamburg) nebst der studien- (Eva Frank) beziehungsweise berufsbedingten (Viktoria Krüger) Auszeiten zur Folge haben, mag "Übergangskapitänin" Hof nicht schwarz sehen: "Die Situation ist ja nicht neu für uns. Seit Jahren schon werden wir quasi für Tod erklärt, und das ist oft ein besonderer Ansporn für uns gewesen. Wir werden bestimmt nicht oben mitmischen, aber wir haben weiterhin gut ausgebildete Spielerinnen, von denen etliche in Jugend-Nationalteams standen oder stehen."

Am wichtigsten sei es, sich als Team nach der durch die Ferienzeit anfänglich suboptimalen Vorbereitung und bislang ohne Testspiel möglichst schnell zu finden. Und: "Da es durch den Rückzug von Neuss ja nur noch eine weitere Mannschaft trifft, ist der Druck glücklicherweise nicht ganz so groß. Eintracht Braunschweig wollen wir hinter uns lassen und dazu zu Hause den einen oder anderen Punkt holen."

Druck, damit kann Lotta Hof offensichtlich gut umgehen. 2010 war die Abwehrspielerin überraschend in den deutschen Kader für die 15. Hallen-EM in Duisburg berufen worden. "Das hat Spaß gemacht", so die Mainzerin. Die Bronzemedaille, die "irgendwo in meinem Zimmer liegt", sei aber kein Ansporn gewesen, den fünf A-Länderspielen weitere folgen zu lassen: "Der Sprung von der U21 ins A-Team ist enorm, und zweimal am Tag trainieren ist nichts für mich. Mir reicht es, Bundesliga zu spielen."

Dies tut sie seit nunmehr sieben Jahren für den RRK in der Regel überaus zuverlässig und effektiv, hat in dieser Zeit ungezählte brenzlige Situationen vor dem eigenen Tor entschärft. Obwohl sie sich mit diesem Thema eigentlich gar nicht beschäftigen mag, steht für sie fest, "dass ich auch dann, wenn der worst case eintreten und wir absteigen sollten, bleiben würde. Der RRK ist mein Verein", sagt Hof, die nach dem bevorstehenden Master-Abschluss an der Frankfurter Gutenberg-Universität noch ihren Doktor machen will.

Frischer Wind im Training

Zurück zur Gegenwart: Seit 14 Tagen können am Sommerdamm mit dem kompletten Kader intensiv die Grundlagen geschaffen werden. Um mögliche spielerische Defizite auszugleichen, ist es unabdingbar, zumindest körperlich topfit zu sein. Und in dieser Richtung scheint die Verpflichtung des früheren polnischen Männer-Nationalcoachs eine gute Wahl gewesen zu sein. "Das Training ist anstrengender geworden, und er fragt häufiger mal nach, ob wir noch können. Durch andere Übungen ist auf jeden Fall frischer Wind reingekommen. Wir sind sehr zufrieden", sagt Hof.

Und auch in Sachen Kommunikation mit dem 44-jährigen Matuszynski, die bislang überwiegend in Englisch vonstatten geht, ist Hof guter Dinge: "Ich ermuntere ihn immer wieder, die Übungen auf Deutsch zu erklären." Dass dies ebenso Zeit brauchen und Geduld erfordern wird, wie die Eingewöhnung des jüngsten RRK-Damenteams aller Zeiten an die raue Bundesligaluft kann als gesichert gelten.