Rüsselsheimer Ruder-Klub 08 "Archiv und Chronik"

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Liz Meneghello de Abreu

Liz Meneghello de Abreu 2022

 

 

 

 

 

 

Am Frühstückstisch mit ...

Liz Meneghello de Abreu, Hockey-Trainerin

Die 34 Jahre alte Brasilianerin trainiert seit September 2020 die ruhmreichen Hockeyspieler des Rüsselsheimer RK. Abends macht sie eine heiße Schokolade glücklich.

Das Interview führte Martin Krieger (aus "Main-Spitze" vom 04.03.2022)

Liz Meneghello de Abreu ist Exotin und Pionierin zugleich. Denn in ihrem Heimatland Brasilien dreht sich sportlich alles um Fußball oder vielleicht noch um (Beach-) Volleyball. Dennoch ist die 34-Jährige Hockey-Nationalspielerin und im September 2020 Trainerin des neunmaligen deutschen Männermeisters Rüsselsheimer RK geworden. Geboren in Florianopolis an der Südwestküste ihres Heimatlandes, zog es sie mit 21 Jahren in die Welt hinaus. Nach einer Station im US-Staat Montana und einer längeren Zeit vor den Toren Sydneys hatte ihr ein Freund aus England den Tipp gegeben, sich doch als Coach in Rüsselsheim zu bewerben, wo sie unweit des Klinikums wohnt. Eine – trotz Corona – bislang rundum gewinnbringende Verbindung. Die RRK-Herren gehören weiterhin der Zweiten Hallen-Bundesliga an und streben im Freien den Aufstieg in die Regionalliga Süd an.

Frau Meneghello de Abreu, was darf es am Samstagmorgen sein: Kaffee oder Tee?

Tee, Kaffee trinke ich nicht. Abends macht mich eine heiße Schokolade glücklich.

Und das Frühstück – herzhaft oder süß?

Süß. Als Veganerin ist Porridge am besten geeignet, oder ein Smoothie mit Früchten.

Wie beim Frühstück gibt es auch beim Hockey feste Gepflogenheiten. Was ist/war Ihr Ritual vor einem Wettkampf?

Vor einem Spiel meditiere ich und lese das Tagesmotto, das unser Betreuer Nils Nobereit morgens immer herumschickt. Später schaue ich, ob alles gerichtet ist und notiere mir dann die letzten Dinge für den Austausch mit dem Team.

Ihr Vorbild?

Im Hockey sicherlich Alyson Annan, Trainerin des niederländischen Damen-Nationalteams. Was sie als Athletin und und Coach erreicht hat, ist toll. Privat ist es meine Mutter, die mich inspiriert hat, meinem eigenen Weg zu folgen.

Ihr größter Erfolg/Ihre schlimmste Niederlage?

Als meinen größten Erfolg betrachte ich, dass ich den Mut hatte, die Herausforderung anzunehmen, Teil der internationalen Hockey-Kader zu werden. Dem habe ich mich von Anfang an hundertprozentig gewidmet, und das trägt bis heute. Die schlimmste Niederlage war zweifellos ein 0:20 gegen Argentinien.

Ihr wichtigster Förderer?

Meine Familie. Ich bin dort, wo ich jetzt bin, weil sie mir meine Träume gelassen und mich in die Welt haben ziehen lassen.

Ihr größter Wunsch?

In der Lage zu sein, Menschen darin zu unterstützen, das beste aus sich zu machen – auf und neben dem Hockeyplatz. Für mich persönlich bedeutet das, immer wieder aufs Neue selbstreflektiert zu sein.

Der schönste Tag Ihres Lebens?

Einen Tag zu benennen, ist schwierig. Ich empfinde es als Glück und Privileg, schon viele beste Tage erlebt zu haben. Die Geburt meiner Schwester war ein ganz wundervoller Tag für mich. Sie ist zehn Jahre jünger und hat mein Leben total bereichert. Mein Land bei den panamerikanischen Spielen zu repräsentieren, werde ich auch nie vergessen.

Was würden Sie gerne über sich in der Zeitung lesen?

Dass es mir gelungen ist, mein Team besser gemacht zu haben – trotz eines anderen Geschlechts, Heimatlandes und anderer Sprache.

Was nervt Sie an Ihrer Sportart?

Das betrifft nicht nur meine Sportart, aber generell habe ich den Eindruck, dass Frauen ihren Wert als Coach zehn Mal mehr nachweisen müssen als ein Mann.

Mit wem würden Sie gerne für einen Tag lang tauschen?

Da kann ich wirklich niemanden nennen.

Was gehen Sie mit einer Niederlage um?

Ich beschäftige mich intensiv damit, was wir besser machen können und was uns besiegt hat. Waren es unsere Fehler, oder war der Gegner einfach besser? Und wenn der Gegner besser war, wie wir ihn das nächste Mal stoppen können. Das wichtigste ist, dass wir etwas für die Zukunft mitnehmen und als Team reifen.

Und was machen Sie an einem freien Tag?

An einem freien Tag in Brasilien genieße ich den Sonnenuntergang am Strand, nachdem ich zuvor möglichst viel aktive Zeit mit Freunden verbracht habe. In Deutschland passe ich mich meinem deutschen Freund an, der gerne spazieren geht – sogar wenn es regnet oder ganz kalt ist.

Liz Meneghello de Abreu mit den Ersten Herren des RRK nach der Spielserie 2021/22 der Zweiten Hallenhockey-Bundesliga und dem Ende der Punktrunde. Die Mannschaft sichert sich bereits zwei Wochen vor Schluss den Verbleib in der Zweiten Hallen-Bundesliga (hinten: Simon Busch Torio, Lasse Nobereit, Levin Voigt, Torwart Christian Scherer, Leon Förster, Florian Krupa, Marten Ambach, Niklas Isselhard, "Physio" Christian Minar, Trainerin Liz Meneghello de Abreu, Betreuer Nils Nobereit; davor: Finn Ambach, Dr. Jan Petersen, Jan Erik Dudel, Dr. Nicholas Bachtadse, Torwart Leon Traum, Yannick Rapp, Mirco Fuchs, Niklas Schmitt, Mounir Hajri; vorn: Kapitän Phil Bosche)