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Über Mitglieder des
RRK (2010)
Lisa Jacobi |
Lisa Jacobi |
Talente im
Blick
"Ich
wollte unbedingt einen Mannschaftssport machen", sagt Lisa Jacobi.
Aus
"Frankfurter Rundschau" vom 20.04.2010
Sie hat sich im Turnen
versucht, im Schwimmen, im Tennis. Aber das Richtige war das alles nicht. "Ich
wollte unbedingt einen Mannschaftssport machen", sagt Lisa Jacobi. Mit elf
probierte sich die gebürtige Mainzerin schließlich im Basketball. Auf dem Weg
zum Training kam sie am Hockeyplatz vorbei, wo gerade Mädchen ihres Alters am
Ball waren. Die Trainerin sprach die Schülerin an, "dann hat sie mir einen
Schläger in die Hand gedrückt – und das war´s."
Mehr als 20 Jahre und
eine lange Hockeykarriere sind seither vergangen. Mit dem Rüsselsheimer
Ruder-Klub (RRK), dem Jacobi sich schon als 14-Jährige angeschlossen hat, wurde
sie mehrmals Deutsche Meisterin und Europapokal-Gewinnerin. Mit der
Nationalmannschaft gewann sie im Jahr 2000 die Hallen-Europameisterschaft.
Verein investiert in
Jugend
Schon als Spielerin
hat die heute 32-Jährige Jugendteams trainiert. "Unser Schwerpunkt ist der
Leistungssport, nicht der Breitensport", sagt sie über den RRK. Schon früh
bekommt der Hockeynachwuchs des Ruder-Klubs vermittelt, dass die Jugendförderung
den Talenten den Weg zur Leistungsspitze bereiten soll, macht Jacobi deutlich.
So erklärt sie sich auch das große Interesse, mit dem die Kinder und
Jugendlichen ins Training kommen. Die langfristige Aufbauarbeit sei das
Erfolgsrezept des RRK, der als kleiner Verein mit wenig Geld darauf angewiesen
sei, seine Bundesliga-Mannschaften mit dem eigenen Nachwuchs zu besetzen.
Inzwischen hat Lisa Jacobi ihr Hobby
zum Beruf gemacht. Nach dem Sportstudium in Mainz ist sie als Lehrer-Trainerin
ans Schulsportzentrum Rüsselsheim gegangen. Sie soll Hockeytalente finden und
Fortbildungen für Sportlehrer anbieten. Jacobi ist vor allem an der
Immanuel-Kant-Schule im Einsatz, in die das Sportzentrum integriert ist und wo
es seit diesem Schuljahr eine Sportklasse gibt. Begabte Fünftklässler werden
hier zusätzlich zum normalen Sportunterricht zwei Jahre lang in einer Sportart
gefördert. Die Wahl haben sie zwischen Hockey, Volleyball und Judo, Lisa Jacobi
unterrichtet die Hockeygruppe.
Prominenz motiviert
Extra Training in der Walter-Köbel-Halle mit
Lisa Jacobi |
Auch in anderen
Rüsselsheimer Schulen, darunter die Max-Planck-Schule und mehrere Grundschulen,
betreut Jacobi Talentförder- und Projektgruppen. Die Spieler sucht Jacobi selbst
aus. Mit interessierten Mädchen und Jungen macht sie Eingangstests, in denen sie
sich motorische Grundfertigkeiten zeigen lässt. "Aber ich bringe natürlich auch
Hockeyschläger mit und schaue, wie die Schüler mit dem Ball umgehen können",
erklärt sie.
Ihre Prominenz sorgt für Motivation:
Jacobi ist auch Trainerin der Mädchenauswahl unter 16 Jahre im Deutschen
Hockeybund. Die Mädchen und Jungen "geben richtig Gas", versichert die
Bundestrainerin: "Und die sind dann teilweise wirklich enttäuscht, wenn ich sie
am Ende nicht auswähle."
Talente will sie möglichst dauerhaft
fürs wuselige Treibballspiel mit dem "Schäferstock", so die Übersetzung des
altfranzösischen Wortes "hoquet", gewinnen und ermutigt sie, sich einem Verein
anzuschließen. Im Ruder-Klub würden die Begabten dann weiter ausgebildet, die
Mädchen sogar von ihr selbst. (eda)
Sportlehrerin mit Blick für Talente
Hockeynachwuchs: Trainerin Lisa
Jacobi nutzt Schulsportzentrum an der IKS als Jungbrunnen für die RRK-Top-Teams
Von Dirk Winter (aus "Rüsselsheimer
Echo" vom 20.04.2010) Sie hat sich im
Turnen versucht, im Schwimmen, im Tennis. Aber so richtig spaßig fand sie das
alles nicht. "Ich wollte unbedingt einen Mannschaftssport machen", sagt Lisa
Jacobi. Die gebürtige Mainzerin erinnert sich, dass sie als Elfjährige
schließlich Basketball ausprobieren wollte. Auf dem Weg zum Training kam sie am
Hockeyplatz des TSV Schott Mainz vorbei, wo gerade Mädchen ihres Alters am Ball
waren. Die Trainerin sprach die interessiert zuschauende Schülerin an, ob sie
Lust habe mitzumachen. "Dann", erzählt Lisa Jacobi, "hat sie mir einen Schläger
in die Hand gedrückt – und das war's." Mehr als 20 Jahre und eine lange
Hockeykarriere sind seither vergangen. Mit dem Rüsselsheimer RK, dem sie sich
schon als Vierzehnjährige angeschlossen hat, wurde Lisa Jacobi mehrmals Deutsche
Meisterin und Europapokal-Gewinnerin. Mit der Nationalmannschaft gewann sie die
Hallen-Europameisterschaft 2000.
Nun, im Gespräch mit dem ECHO, sitzt
die Zweiunddreißigjährige im Lehrerzimmer der Immanuel-Kant-Schule und erzählt –
natürlich über Hockey. Darüber, dass sie schon als Spielerin begonnen habe,
Jugendteams zu trainieren. Erst die jungen Jahrgänge, dann die älteren. Wobei
sie die Philosophie des RRK fasziniere: "Unser Schwerpunkt ist der
Leistungssport, nicht der Breitensport."
Schon in jungen Jahren bekommt der
Hockeynachwuchs des Ruder-Klubs vermittelt, dass die RRK-Jugendförderung den
Talenten den Weg zur Leistungsspitze bereiten soll, macht Lisa Jacobi deutlich.
In diesem perspektivischen Denken sieht sie den Grund, dass "die Kinder und
Jugendlichen mit einem solchen Interesse ins Training kommen." Diese
langfristige Aufbauarbeit beschreibt die Trainerin als Erfolgsrezept des RRK,
der als kleiner Verein mit wenig Geld darauf angewiesen sei, seine
Bundesliga-Mannschaften mit Spielern aus dem eigenen Nachwuchs zu besetzen.
In gewisser Weise hat Lisa Jacobi ihr
Hobby zum Beruf gemacht. Denn angestellt ist sie, die an der Uni Mainz ein
Sportstudium auf Diplom absolviert hat, als Lehrer-Trainerin im
Schulsportzentrum Rüsselsheim.
Ihre Aufgabe ist es, Hockeytalente zu
finden und Sportlehrer in der Sportart Hockey fortzubilden. Ihr
Haupteinsatzbereich liegt in der Immanuel-Kant-Schule (IKS), in die das
Schulsportzentrum integriert ist – und wo es seit diesem Schuljahr eine
Sportklasse gibt. In dieser speziellen Klasse werden sportlich begabte
Fünftklässer zusätzlich – neben dem obligatorischen Sportunterricht – zwei Jahre
lang in einer Sportart gefördert. Die Wahl haben sie zwischen Hockey, Volleyball
und Judo, wobei Lisa Jacobi die Hockeygruppe unterrichtet. Ab der Jahrgangsstufe
sieben können die IKS-Schüler in sogenannten schulischen Leistungsgruppen
trainieren, in denen sie ebenfalls eine sportartspezifische Ausbildung erfahren.
Auch in anderen Rüsselsheimer
Schulen, darunter die Max-Planck-Schule und mehrere Grundschulen, betreut Jacobi
Talentförder- und Projektgruppen. Dass sie beim Deutschen Hockeybund die
Mädchenauswahl U16 (unter 16 Jahre) trainiert, ist ein Pfund, mit dem sie in
ihrer beruflichen Tätigkeit gerne wuchert: Welcher Schüler kann schon von sich
behaupten, von einer Bundestrainerin unterrichtet zu werden?
Die Talente, die sie in ihre
Fördergruppen aufnimmt, sucht sich Jacobi selbst aus. Mit interessierten Mädchen
und Jungen macht sie Eingangstests, in denen sie sich zunächst motorische
Grundfertigkeiten zeigen lässt. "Aber ich bringe natürlich auch Hockeyschläger
mit und schaue, wie die Schüler mit dem Ball umgehen können", erklärt die
Lehrer-Trainerin.
Ihre Hockey-Prominenz sorgt dabei für
Motivation. Die Mädchen und Jungen "geben richtig Gas", versichert die
Bundestrainerin: "Und die sind dann teilweise wirklich enttäuscht, wenn ich sie
am Ende nicht auswähle."
Talente will sie möglichst dauerhaft
fürs wuselige Treibballspiel mit dem "Schäferstock", so die Übersetzung des
altfranzösischen Wortes "hoquet", gewinnen. Sie wolle ihnen deutlich machen,
"dass Hockey 'ne geile Sportart ist." Und wer sich von der Bundes-Lisa so
richtig hat begeistern lassen, den ermutige sie durchaus, sich einem Verein
anzuschließen – vorzugsweise dem RRK. Im Ruder-Klub würden die Begabten dann
weiter ausgebildet, die Mädchen unter ihnen sogar von ihr, Lisa Jacobi, selbst:
"Schule und Verein sind da schon eng miteinander verknüpft."
Beruf, Vereinstrainerin und
Bundestrainerin. Und alles hat mit Hockey zu tun. Hat Lisa Jacobi eigentlich
noch Zeit für andere Dinge? "Ich bin gerne unterwegs und treffe mich mit
Freunden", sagt sie. Ansonsten sei sie auch in ihrer Freizeit sehr sportlich –
nicht nur mit Ball und Schläger. |