Rüsselsheimer Ruder-Klub 08 "Archiv und Chronik"

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Lotta Hof, Lisa Lahham

Lotta Hof 2008

Lisa Lahham 2008

 

 

 

 

 

 

Doktortitel ohne Hockey-Aufwand

An der Schwelle zum Berufseinstieg treten Lisa Lahham und Lotta Hof beim Rüsselsheimer RK ab

Von Martin Krieger (aus "Main-Spitze" vom 21. Januar 2020)

Das hätten sich Lisa Lahham und Lotta Hof anders gewünscht. Zu gerne wären die langjährige Stammtorhüterin und Abwehrkraft des Rüsselsheimer RK nach einem wechselhaften Saisonverlauf mit einem Sieg oder zumindest einem guten Spiel von der Hockeybühne abgetreten, doch das Duo musste wie das gesamte RRK-Team mit einer 1:2-Niederlage bei Bundesliga-Neuling Bietigheimer HTC leben. "Speziell für die Beiden war das schon ein bisschen traurig", gestand Rüsselsheims Trainer Norman Hahl.

Nachdem Lahham, im Herbst 2007 vom Kreuznacher HC an den Untermain und dort ebenso wie die seinerzeit 17-jährige Lotta Hof in den Kader des damals noch national führenden Bundesligisten und mehrfachen deutschen Ex-Meisters gekommen, wie Hof bereits vor der Erstliga­Rückkehr im Freien ihren Rücktritt erklärt hatten, soll nun auch der Hallenschläger in der Tasche bleiben. "Alles hat seine Zeit", sagt Hof, die wie Lahharn ("Es ist Zeit für was Neues") momentan in Frankfurt ebenso an ihrer Doktorarbeit in Biologie schreibt wie Lahham in Würzburg an der in Zahnmedizin. Ergo ist es hier wie da vor allem dem bevorstehenden Berufseinstieg geschuldet, warum dem aufwändigen Leben als Bundesliga-Hockeyspielerin nun entsagt werden soll.

Seit 2014 jeweils 140 Kilometer zum Training am Untermain

Vor allem Lahham hat seit 2014 viel auf sich genommen, um beim Ruderklub am Ball zu bleiben. Rund 140 Kilometer sind es vom Untermain an den unterfränkischen Main, was über die viel befahrene A3 alles andere als ein Vergnügen ist. "Vielleicht sähe es anders aus, wenn ich näher dran wäre. Ich habe mir Würzburg seinerzeit nicht als Studienort ausgesucht, aber inzwischen gefällt es mir gut, und ich habe eine schöne Wohnung gefunden. Und ich freue mich darauf, an den Wochenenden jetzt spontan mal etwas machen zu können", sagt die Torfrau. Dennoch werde es nach den vielen tollen Spielen, die ihr ‒ angefangen vom ersten kompletten Halleneinsatz in der Saison 2008/09 gegen den TSV Mannheim (7:1) ‒ im Kopf geblieben sind, "noch etwas dauern, bis es im Kopf angekommen ist, dass nun wirklich Schluss ist."

Sorgen, dass in der Hallenrunde 2020/21 schwere Zeiten auf das junge Team des Ruderklubs zukommen könnten, haben beide Routiniers nicht. "Die Mädels kommen gut ohne mich zurecht und können viel eher auf die Älteren verzichten. Ich habe zuletzt zunehmend mehr Training gebraucht und mein Spiel etwas verändert", berichtet Hof, die lange in Rüsselsheim zu. Hause war. Und obwohl Lahham aus eigener Erfahrung genau weiß, wie wichtig Erfahrung gerade für eine Torhüterin in der Halle ist, macht sich über ihre Nachfolge keinen Kopf: "Für die Entwicklung ist es nötig, zu spielen und zu wachsen. Am Anfang macht man vielleicht ein paar Fehler mehr, aber da muss man eben ein bisschen nachsichtig sein."

Dass ihr als U16- und U18-Nationalkeeperin kein A-Länderspiel vergönnt war "und gefühlt alle anderen Torhüterinnen mal zu einem Lehrgang eingeladen worden sind", wurmt die 30-Jährige allerdings noch immer etwas. Im Gegensatz dazu kann Lotta Hof bei Bedarf immer wieder ihre Bronzemedaille von der Hallen-EM 2010 in Duisburg betrachten: "Vielleicht schon mein persönliches Highlight."

Während Lahham ihre sportlichen Aktivitäten künftig auf Crossfit, Yoga, Bouldern und Mountainbike ausrichtet, dürfte Lotta Hof die Schläger wohl nicht in den hintersten Winkel des Kellers verbannen. Die 29-Jährige, die sechs Tage nach Lahham Ende März Geburtstag hat, ist zwar sportlich ähnlich orientiert, würde dem RRK aber gerne verbunden bleiben, so es der künftige Arbeitsplatz zulässt: "Vielleicht spiele ich ja mal Zweite."

Lotta Hof und Lisa Lahham im Kreis der RRK-Damen für die Feldsaison 2008/2009 in der 1. Bundesliga (hinten: Cora Eilhardt, Meike Acht, Eva Frank, Lisa Faust, Marleen Tentscher, Lena Jacobi; davor: Betreuer Thomas Blivier, Petra Ankenbrand, Maren Pfefferkorn, Lena Schüder, Vera Battenberg, Irene Balek, Pia Schulze-Schwienhorst, Betreuerin Anja Tillmann; vorn: Silke Müller, Helena Faust, Irena Japec, Lotta Hof, Charlotte van Bodegom, Hannah Pehle; liegend: Torfrau Sonja Thüner, Torfrau Lisa Lahham; es fehlen: Franziska Eckhard, Julia Hahn, "Physio" Hanne Zöller, Betreuerin Konstanze Wortmann, Ela Tarlan, Trainer Benedikt Schmidt-Busse)