Rüsselsheimer Ruder-Klub 08 "Archiv und Chronik"

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Lini Rossbach-Fritz

Das Kino "Waldlichtspiele" an der Paul-Hessemer-Straße existierte von 1952 bis 1954.

 

 

 

 

 

 

 

Alterskontrollen von Schutzmännern

In der Rüsselsheimer Böllensee-Siedlung öffneten 1952 die "Waldlichtspiele". Nach zwei Jahren wurde daraus in der Wilhelm-Sturmfels-Straße das "Caroli-Filmtheater".

Von Daniela Ammar (aus "Main-Spitze" vom 10.10.2019)

Nicht nur in Rüsselsheims Innenstadt und den Stadtteilen Bauschheim und Königstädten gab es Kinos, sondern auch in der Böllensee-Siedlung. Dort machte Anfang der fünfziger Jahre das erste Kino auf: 1952 öffneten die "Waldlichtspiele" in der Paul-Hessemer-Straße ihre Pforte und zeigten, wie die anderen Lichtspielhäuser Rüsselsheims auch, vornehmlich Heimatfilme.

"Aber auch Wildwestfilme gab es und natürlich vorher die Wochenschau", erinnert sich Anne-Trude Zieres, die in der Siedlung aufwuchs und schon als Jugendliche das dortige Kino besuchte. An was sich die heute 80-Jährige noch erinnert, sind – neben den schönen Filmen und dem "Erlebnis Kino" – die Alterskontrollen, die von Schutzmännern oft vor der Vorstellung im Kinosaal vorgenommen wurden. "Das war damals streng", erinnert sich Zieres, für die es eine kleine "Sensation" gewesen war, wenn die Mutter ihr Geld für einen Kinobesuch übergab.

Bereits nach rund zwei Jahren waren die "Waldlichtspiele" räumlich zu klein und dem Ansturm der Zuschauer nicht mehr gewachsen. Und so eröffnete das Ehepaar Georg und Lini Rossbach am 23. Dezember 1954 an der Wilhelm-Sturmfels-Straße das "Caroli-Filmtheater" mit 407 Plätzen. In nur 90 Tagen gelang es dem bauleitenden Architekten Adam Enders, ein Kino entstehen zu lassen, das sich ohne Zweifel mit den Lichtspielhäusern in den umliegenden Großstädten messen konnte.

Dem erfolgreichen Bau des Lichtspielhauses sei jedoch eine "kleine Panne" vorangegangen, wie Wolfram Rossbach, Sohn des damaligen Kinobesitzers Georg Rossbach, erzählt. "Adam Enders baggerte zuerst das auf der anderen Straßenseite gelegene Grundstück auf", so Rossbach und erzählt von der Aufregung, die damals geherrscht hatte. Nach Klärung des Sachverhaltes mit den zuständigen Behörden wurde mit den Bauarbeiten am "Caroli", das nach Tochter Carmen benannt wurde, am 21. September begonnen, und noch am Eröffnungstag seien kleinere Arbeiten ausgeführt worden, wie in der Main-Spitze berichtet wurde. Dass das Kino in nur drei Monaten errichtet wurde, war ebenso eine Sensation wie die Optik des Lichtspielhauses und dessen Einrichtung. Sogar der Schwiegervater Rossbachs habe eine Wette bezüglich der knappen Bauzeit verloren, war in der örtlichen Presse damals zu lesen.

Als Wertschätzung für das treue Publikum wurden ein Tag vor der offiziellen Eröffnung zwei Gratis-Vorstellungen für das Stammpublikum gegeben. Hierbei handelte es sich um den Film "Prinz Eisenherz", der auch am 23. Dezember 1954 über die Leinwand flimmerte. "Es war die erste Leinwand mit sogenanntem 'Mirror Screen', die rund 11 Meter breit war", erinnert sich Wolfram Rossbach. Für Faszination sorgte jedoch nicht nur die Leinwand, sondern auch die Einrichtung des Kinos. Die Faltenbespannung der Wände sei in Gold gehalten, die Stühle mit roter Polsterung versehen gewesen, so die Berichte über das Kino mit mehr als 400 Plätzen. Dort liefen nicht nur die neuesten Filme, sondern es wurden auch Bühnenshows verschiedener Künstler präsentiert.

1960 wurde das "Caroli" vom Rüsselsheimer Film-König Kurt Palm gepachtet, der das Lichtspielhaus in der Wilhelm-Sturmfels-Straße noch einige Jahre betrieb, bevor später ein Lebensmittelmarkt in die Räumlichkeiten einzog und die einstige Kulturstätte in der Siedlung damit von der Bildfläche verschwand.

Lini Rossbach, die RVR-Hockeyspielerin, und Emil Zogbaum, der RVR-Ruderer, beim "Ball des RRK" 1989

Lini Fritz spielt Hockey, hier die Damen-Hockeymannschaft des Rudervereins Rüsselsheim 1932 (hinten: Wilhelmine Loos, Elisabeth Schildge, Anni Martin, Aenne Heuß, Margot Herrmann, Mila Fritz, Maria Seibert, Helma Hummel, Lini Fritz; vorn: Pauline Vollmar, Herta Ulrich, Lotte Jurisch, Berta Hartherz)