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Über Mitglieder des
RRK (2005)
Lisa Lahham |
Lisa Lahham beim "Vier-Nationen-Turnier" in Durham
Aus
"http://www.kreuznacher-hockey-club.de" vom 8. April 2005
mkl.
- Nicht jeder, der Talent hat ist auch wirklich gut. So ist es nicht nur beim
Hockey sondern in vielen Sportarten. Talent bedeutet in einer Sache wirklich gut
sein, aber es heißt auch große Verantwortung, hartes Training und Disziplin.
Lisa Lahham weiß
ihres zu nutzen. Die 15Jährige ist seit zwei Jahren Torhüterin der weiblichen
Jugendmannschaft des Kreuznacher Hockey Club und hatte an Ostern ihren ersten
Einsatz in der U16-Auswahl für Deutschland.
Bei dem
Vier-Nationen-Turnier im englischen Durham konnte sie vor den Augen von Trainer
Marc Herbert und Co-Trainerin Lisa Jacobi unter Beweis stellen, was in ihr
steckt. Die Kreuznacherin wurde mit vierzehn weiteren jungen Talenten aus ganz
Deutschland für dieses Turnier nominiert und trat am Mittwoch vergangene Woche
die Reise nach England an. Sie ging von Mainz über Amsterdam und von dort mit
der Fähre und Bus nach Durham und dauerte fast einen ganzen Tag. Das
Trainergespann nutzte auf der Fähre die Gelegenheit den Spielerinnen für die
vier Turniertage zu motivieren.
Das Team war in
Studentenzimmern der Universität Durham untergebracht ‒ typisch englische, auch
was das Essen betraf. Toastbrot, Marmelade und Cornflakes gab es zum Frühstück.
Das Highlight für alle Spielerinnen ein Glas Nutella war, das Teammanagerin Nina
Lemmen auftreiben konnte.
Das Essen war
allerdings für die jungen Spielerinnen nur Nebensache, denn sie waren ja
schließlich angereist um ihrer Lieblingsbeschäftigung nachzugehen: Dem
Hockeyspiel. Partien gegen die Niederlande, England und Spanien standen auf dem
Programm.
Am Donnerstag war
die erste Trainingseinheit angesetzt. "Wir haben das erste Mal beim
Zentrallehrgang in Köln trainiert, und da war der Platz noch gefroren", erinnert
sich Lisa Lahham an die schlechten Verhältnisse Anfang März. So wurde in Durham
einen Tag vor dem Turnier erst zum zweiten Mal das Zusammenspiel geübt, denn ein
Team muss funktionieren. Auch kurze Ecken und andere Standardsituationen
trainierten sie intensiv. Die Vorbereitung für die erste Partie am Freitag
Morgen gegen die Holländerinnen war wichtig.
"Die Hollies hatten
einen großen Vorteil. Sie haben schon mehrfach miteinander trainiert", erklärte
die KHClerin, die bei dieser Begegnung der zweiten Torhüterin, Jusra Jerg, den
Vortritt lassen musste. Da die Niederlande keine Hallensaison spielt, konnten
sie sich in Ruhe auf die Feldsaison vorbereiten. Und das zeigte sich auch in den
Spielen. Die deutschen Youngsters konnten zwar gut dagegen halten, aber mussten
eine 0:2-Niederlage hinnehmen. Doch die klare Zielvorgabe "Finalteilnahme"
konnte noch erfüllt werden, allerdings mussten jetzt zwei Siege folgen.
Am Samstag bei der
Begegnung gegen England schlug dann für die Kreuznacherin die Stunde der
Wahrheit: Ihr erster Einsatz für Deutschland ‒ ihre Gelegenheit, sich selbst was
zu beweisen. Lisas mitgereiste Eltern fieberten am Spielfeldrand mit und Lisa
machte ihre Sache gut. Die 15Jährige hielt, was es zu halten galt, und sicherte
den 4:2-Sieg gegen die Engländerinnen. "Das schnelle Bein von Lisa ist eines
ihrer großen Stärken", lobte Co-Trainerin Jacobi die Schlussfrau. Mit ihrer
reaktionsschnellen Fußabwehr ist sie auf kurzer Distanz schwer zu schlagen.
Auch gegen die U16
aus Spanien stand sie sicher und blieb cool. Diesmal hielt sie zu Null. Der
3:0-Sieg sicherte die Finalteilnahme. Und Lisa war die Torhüterin, die in diesem
Finale für Deutschland den Kasten sauber halten durfte. "Lisa machte einen
stabileren Eindruck. Damit fiel die Entscheidung nicht schwer, wer von den
beiden Torhüterinnen im Finale zwischen den Pfosten steht", so die Co-Trainerin.
Auch hier konnte
sie sich durch einige gute Paraden auszeichnen. Die KHClerin war wie ihre
Teamkameradinnen hoch motiviert, spürte den Teamgeist ihrer Mannschaft. "Die
Stimmung im Team war jedenfalls super! Jeder hat für den anderen gekämpft." Doch
trotz zahlreicher Chancen der deutschen Mädels blieb ihnen nur der zweite Platz.
Der Endstand von 2:5 machte die Holländerinnen zu den Gewinnern.
"Die
Niederländerinnen waren einfach besser! Aber die Mädels haben sich nicht
schlecht geschlagen," so Jacobi über den zweiten Platz.
Für die 15jährige
Lisa war die gute Platzierung zwar auch ein Höhepunkt, doch viel wichtiger war
für sie ihren persönlichen Traum erfüllt zu haben: Im Nationaltrikot zwischen
den Pfosten zu stehen und ihr Talent unter Beweis zu stellen. Doch sie bleibt
bescheiden und selbstkritisch: "Ich bin noch lange nicht gut! Ich weiß, dass ich
noch hart trainieren muss, wenn ich noch ein weiteres Mal für Deutschland
spielen möchte!" |