Rüsselsheimer Ruder-Klub 08 "Archiv und Chronik"

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Lena Jacobi

 

 

 

 

 

 

 

Nach guter Klausur Vorfreude auf Südafrika

HOCKEY   RRK muss ohne Lena Jacobi planen

Von Martin Krieger (aus "Main-Spitze" vom 23.06.2009)
 

Zwei Tage danach sah die Welt schon wieder etwas anders aus. Lena Jacobi, 23 Jahre alte Mittelfeldspielerin des Rüsselsheimer RK, konnte nach der Streichung aus dem Hockey-Nationalteam für die Champions Trophy und die EM auf anderer Ebene einen Erfolg verbuchen. "Ich weiß, dass die Englisch-Klausur gut gelaufen ist", sagte die angehende Luftverkehrsmanagerin. Und da sie nur noch zwei weitere Klausuren nebst der Semesterarbeit von einem positiven Ausbildungsabschluss trennen, scheint der berufliche Weg geebnet.

Was nicht heißt, dass sie die Entscheidung des Bundestrainers – ausgerechnet im Rahmen des Trainingslagers am heimischen Sommerdamm – bereits restlos verarbeitet hätte. "Ich bin schon noch ziemlich traurig, dass ich nicht dabei bin. Ich hätte mich total gefreut, zumal es mit den Mädels einfach richtig Spaß macht." Dass sie eine Wackelkandidatin war, sei ihr bewusst gewesen. "Aber nicht nur ich fand meine Leistung im ersten Länderspiel gegen England ganz in Ordnung", so Jacobi. Letztlich habe sich Bundestrainer Michael Behrmann wohl für eine etwas defensivere Bestückung seines Kaders entschieden.

Nachdem sie mit den anderen ausgebooteten Spielerinnen am Samstagabend im "Rind" Zerstreuung suchte, wurde der Sonntag zum Ausschlafen sowie zur Klausur-Vorbereitung genutzt. Während klar ist, dass sie die nun entstandenen Lücken bis August mit Arbeit zu füllen gedenkt, ist ihre weitere Laufbahn im A-Kader nach elf Länderspielen offen. "Im Moment ist es schwierig zu sagen, ob ich nächstes Jahr noch mal angreife." Dass dies eventuell auch für den Rüsselsheimer RK gelten könne, hat mit dem aktuellen Dämpfer aber nichts zu tun: "Es steht schon länger fest, dass ich im September nach Südafrika gehe und dort in einem Hockeyprojekt in den Townships mitarbeite. Danach werde ich drei Monate Australien dranhängen und wohl erst im Frühjahr zurückkommen." Ob RRK-Trainer Benedikt Schmidt-Busse und das Team diese Lücke im Freien wie in der Halle schließen können?


"Lena ist noch relativ jung"

INTERVIEW   Hockey-Bundestrainer Michael Behrmann gefällt Hamburg-Ballung nicht

Das Gespräch führte Thomas Schulz (aus "Main-Spitze" vom 23.06.2009)
 

Sechs Tage lang war die Hockeyanlage und das Stadion "Am Sommerdamm" Trainings- und Spielgelände für das Damen-Nationalteam des Deutschen Hockey-Bundes (DHB), das sich intensiv auf die Champions Trophy in Sydney (11. bis 19. Juli) sowie die einen Monat später anstehende Europameisterschaft in Amsterdam (22. bis 30. August) vorbereitete. Höhepunkt des A-Kader-Lehrgangs waren Länderspiele gegen Olympiagastgeber England, die vor jeweils gut 200 Zuschauern 2:3 (nach 2:0-Pausenführung) verloren und 3:1 gewonnen wurden. Bundestrainer Michael Behrmann (Hamburg) stand Rede und Antwort.

Herr Behrmann, was waren die Gründe dafür, RRK-Spielerin Lena Jacobi nicht für die Champions Trophy und die EM zu berücksichtigen?

Es war eine ganz enge Entscheidung, doch im zentralen Mittelfeld stehen mir vier Spielerinnen zur Verfügung und ich kann für die internationalen Großereignisse nur drei mitnehmen. Insofern musste ich einer Akteurin des annähernd gleich starken Quartetts den "schwarzen Peter" zuschieben. Lena, die sich im vergangenen Jahr in ihrer Athletik und spielerisch erheblich verbessert hat, ist noch relativ jung und der Zug im Nationaltrikot dadurch längst nicht abgefahren. Sie muss jetzt dran bleiben. Womöglich ist sie – wenn einige ältere Aktive in der kommenden Saison aufhören – bei Olympia 2012 in London dann sicher dabei.

Wie bewerten sie den Leistungsstand des Nationalteams nach dem Lehrgang in Rüsselsheim und wie schätzen Sie die Chancen für die Trophy sowie die EM ein?

Während des Trainings in der Woche und beim ersten Match gegen England, das ein mords Tempo vorlegte, hat man schon noch einige Defizite im läuferischen wie taktischen Bereich gesehen. Was daran lag, dass einige Akteure schon seit Wochen pausieren und andere nach der DM-Endrunde etwas platt waren. Im zweiten Spiel lief es schon wesentlich besser, wenngleich keineswegs optimal. Aber wir haben ja noch einen Lehrgang in Berlin mit zwei Testpartien gegen das Topteam aus Holland vor uns. Viele meiner jungen Spielerinnen sind erstmals bei einer Champions Trophy dabei, freuen sich auf den Vergleich mit Gastgeber Australien und den übrigen hochkarätigen Teams. Deutschland ist dort kein Favorit, besitzt aber durchaus gute Außenseiterchancen. Gleiches gilt für die Europameisterschaft in Amsterdam. Ausrichter Niederlande stellt meiner Meinung nach die derzeit weltbeste Mannschaft und ist –  nicht zuletzt aufgrund des Heimvorteils – mehr oder weniger klar favorisiert.

Waren Sie mit der Zuschauerresonanz zufrieden? Immerhin kamen zu den beiden Länderspielen mit etwa 200 bis 250 Fans ungefähr doppelt so viele wie zu normalen Bundesligapartien.

Uns hat es hier sehr gut gefallen; Team und Betreuerstab wurden von den Helfern des Rüsselsheimer RK optimal versorgt. Mit der Publikumsresonanz kann man durchaus zufrieden sein; Hockey zieht eben nicht so sehr wie andere sportliche Ereignisse, ist und bleibt wohl eine Randsportart.

RRK-Trainer Benedikt Schmidt-Busse sprach von einem "nicht wirklich guten Niveau" der DM-Endrunde vor acht Tagen und schrieb dies auch der Tatsache zu, dass aktuell sehr viele Leute darunter sieben der jetzt in Rüsselsheim anwesenden Nationalspielerinnen  im Ausland aktiv sind. Können sie dem zustimmen?

Nur bedingt. Schließlich war der 5:2-Halbfinalerfolg des UHC Hamburg über Titelverteidiger Berliner HC absolut sehenswert, und dass das zweite Semifinale zwischen dem RRK und dem Club an der Alster sowie phasenweise auch das Endspiel sehr von der Taktik geprägt war, ist für eine Endrunde normal. Ich würde ihm aber insofern Recht geben, dass es für die Spielkultur in der Bundesliga besser wäre, es würden wieder einige Topleute nach Deutschland zurückkehren. Andererseits war die abgelaufene Saison ja keineswegs uninteressant oder langweilig; spannender war es jedenfalls schon sehr lange nicht mehr.

Nicht nur Gerüchte besagen, dass einige "Legionäre" in der kommenden Runde wieder in der Bundesliga mitmischen werden. Gleichzeitig heißt es aber, sie gingen allesamt nach Hamburg; zudem wollen die finanzstarken Klubs an Alster und Elbe noch weitere Stars von anderen inländischen Klubs holen. Eine extreme Ballung in Hamburg kann für die Bundesliga doch nicht gut sein, oder?

Da stimme ich zumindest teilweise zu. Mir gefällt es eigentlich auch nicht, dass vier der zehn Bundesligavereine aus Hamburg kommen. Da ist es sicher von Vorteil, dass ab der Saison 2010/2011 auf zwölf Teams aufgestockt wird. Allerdings haben die Hamburger Klubs längst nicht so viel Geld, wie das außerhalb der Hansestadt unterstellt wird. Es wird sehr viel mit anderen Dingen gearbeitet, etwa Ausbildungsförderung, Jobsuche oder ähnlichem. Da besteht bei einigen anderen Vereinen noch etwas Nachholbedarf.

Das seit über zwei Jahrzehnten betriebene Rüsselsheimer "Modell" einer wirklich exzellenten Nachwuchsarbeit ist in diesem Zusammenhang nicht hoch genug zu bewerten. Mir ist andererseits natürlich bewusst, dass es schwierig ist, wenn Opel wegen der Wirtschaftskrise nicht mehr als Sponsor auftreten kann. Gleichwohl bin ich sicher, dass die RRK-Herren wieder in die Bundesliga aufsteigen und dort ihren Weg gehen werden. Und um die Rüsselsheimer Hockeydamen braucht man sich wirklich keine Gedanken machen ...

Lena Jacobi (hinten 4. von links) im Kreis der Deutschen Damenhockey-Nationalmannschaft  am 20. Juni 2009 am Sommerdamm in Rüsselsheim vor dem Spiel gegen England

Heimspiele für Lena Jacobi?

HOCKEY   Deutsche Damen testen in Rüsselsheim gegen England

Aus "Main-Spitze" vom 20.06.2009

(sl). Die Damen-Auswahl des Deutschen Hockey-Bundes (DHB) hat eine ereignisreiche Zeit vor sich. Mit zwei sportlichen Höhepunkten in kurzem Abstand vor Augen – der Champions-Trophy in Sydney (Australien) vom 11. bis 19. Juli und der Europameisterschaft in Amsterdam (Niederlande) vom 22. bis 30. August – kommt den Lehrgängen in Rüsselsheim und Berlin eine große Bedeutung hinsichtlich der Teamfindung und Abstimmung in den Mannschaftsteilen zu. In Berlin wird Olympiasieger und Weltmeister Niederlande als Testspielgegner zu Gast sein.

Seit Dienstag hält sich das DHB-Team zunächst zum Lehrgang in Rüsselsheim auf. Dieser findet am Samstag (13 Uhr) und Sonntag (11 Uhr/jeweils Sommerdamm) mit Länderspielen gegen den nächsten Gastgeber der Olympischen Spiele, England, seinen Abschluss. Der Eintritt beträgt sechs Euro, ermäßigt drei Euro.

In Rüsselsheim nicht mit dabei ist die gesetzte "Goalgetterin" Natascha Keller (Berliner HC). "Sie bekommt eine Pause. Das bedeutet, ich werde aus den 20 Spielerinnen in Rüsselsheim 17 nominieren, die dann in Berlin und bei der Champions Trophy antreten sollen. Und das wird im Großen und Ganzen auch der Kader für die EM sein", führt Bundestrainer Michael Behrmann (Hamburg) dazu aus. Zu den 20 Spielerinnen zählt indes Lokalmatadorin Lena Jacobi vom Rüsselsheimer RK, die in gewohnter Umgebung zu ihren A-Länderspielen elf und zwölf kommen könnte. An ihre alte Wirkungsstätte sind überdies Torhüterin Barbara Vogel (Berliner HC) und Lydia Haase (Mannheimer HC) zurückgekehrt.

DHB-Kader: Yvonne Frank (RW Köln) 76 Länderspiele/0 Tore, Barbara Vogel (Berliner HC) 34/0, Tina Bachmann (MHC Laren) 161/8, Janine Beermann (MHC Nijmegen) 88/32, Lina Geyer (SW Neuss) 39/0, Lydia Haase (Mannheimer HC) 6/2, Nina Hasselmann (Münchner SC) 28/0, Eileen Hoffmann (Real Polo Club Barcelona) 75/14, Lena Jacobi (Rüsselsheimer RK) 10/1, Julia Karwatzky (Berliner HC) 19/0, Anke Kühn (Eintr. Braunschweig) 153/32, Lea Loitsch (Berliner HC) 16/1, Silja Lorenzen (Club an der Alster Hamburg) 16/2, Juli Müller (MHC Laren) 73/29, Janne Müller-Wieland (UHC Hamburg) 39/0, Katharina Otte (Berliner HC) 7/1, Jennifer Plass (Junior F.C.) 35/15, Fanny Rinne (HDM Den Haag) 251/93, Stefanie Schneider (RW Köln) 9/1, Maike Stöckel (Real Polo Club Barcelona) 103/36.


Schwitzen für Deutschland

Ein Sommer voller Höhepunkte: Hockey-Nationalspielerinnen feilen in Rüsselsheim an ihrer Form

Von MICHAEL BREHME (aus "FAZ" vom 19.06.2009)
 

Für die Nationalmannschaft hat sich sogar das trübe Wetter eine Pause genommen. Der Hochsommer wirft mal wieder für einen kleinen Moment seine Schatten voraus, der Himmel über Rüsselsheim ist fast wolkenlos, und neben dem Feldhockeyplatz am Stadion haben sie auf der kleinen Steintreppe gleich auch schon die ersten Sonnenschirme aufgestellt. Weiter unten quälen sich achtzehn Hockeyspielerinnen, Bundestrainer Michael Behrmann hat sie auf drei Gruppen verteilt, jeweils zu sechst werden möglichst schnelle Angriffskombinationen geübt. Die beiden Torhüterinnen bekommen währenddessen von seinem Assistenten mächtig eingeheizt, sie haben sich in ihre dick gepolsterten Schutzausrüstungen gezwängt, trotz fünfundzwanzig Grad im Schatten.

Lena Jacobi am 20. Juni 2009 im Länderspiel gegen England

Nachdem die Bundesligasaison vor Wochenfrist zu Ende gegangen ist, rücken für die deutschen Hockey-Frauen jetzt internationale Interessen ins Visier, und der Urlaub bleibt auf der Strecke. Denn mit den wiederkehrenden Sonnenstrahlen begann in diesen Tagen auch die gezielte Vorbereitung auf die zwei großen Turniere des Jahres: der Champions Trophy Mitte Juli im australischen Sydney und der Europameisterschaft in Amsterdam wenige Wochen später. Die deutsche Mannschaft verschlug es nach Rüsselsheim, "weil wir hier optimale Trainingsbedingungen vorfinden", sagt Bundestrainer Behrmann. Seit Dienstag wurde zweimal täglich und "leistungsorientiert" trainiert, an diesem Samstag und Sonntag stehen dann für den Olympia-Vierten von Peking mit den Länderspielen gegen England noch zwei echte Härtetests unter Wettkampfbedingungen an. "Wir haben die Möglichkeit, uns mit einer der weltbesten Mannschaften zu messen", sagt der Coach, der von seinen Akteurinnen ein Zeichen gesetzt sehen will im Hinblick auf die Champions Trophy die vor drei Jahren bereits einmal gewonnen wurde. Zwanzig Spielerinnen nominierte er für den Lehrgang, bei den großen Turnieren aber können jeweils nur achtzehn dabei sein. Weil Stammspielerin Natascha Keller eine Pause bekam bei den Saisonhighlights aber "auf jeden Fall dabei ist", wird sogar ein Trio auf dei Strecke, bleiben. Behrmann will sich nach dem Aufenthalt in Rüsselsheim entscheiden. Vierzehn Spielerinnen, sagt er hätten ihre Nominierung bereits so gut wie in der Tasche. Der Rest muss kämpfen. Der Rest – dazu gehört auch Lena Jacobi, die in Rüsselsheim ein Heimspiel hat. Sie kommt von hier, sie lebt hier – und sie spielt beim Rüsselsheimer Ruder-Klub, mit dem sie jüngst bei der Endrunde um die deutsche Meisterschaft im Halbfinale an Gastgeber Hamburg scheiterte. Sechs Tage ist das her. "Die Enttäuschung ist zwar noch da", sagt sie, "aber das ist Vergangenheit." Jetzt stehe die Nationalmannschaft im Mittelpunkt. Auf zehn Länderspiele und ein Tor brachte es Lena Jacobi bisher – wenig eigentlich vor dem Hintergrund, dass sie im Nachwuchsbereich noch ständig in der Nationalauswahl gefragt war, und das sogar als Führungsspielerin. Aber sie habe ihre Konzentration in den letzten drei Jahren mehr auf die Berufsausbildung gelegt, sagt Behrmann, "erst seit kurzem ist sie mit den Gedanken wieder voll beim Hockey".

Und nun kämpft sie um ihren Platz. Behrmann hat Lena Jacobi an diesem heißen Nachmittag jener Sechsergruppe zugeordnet, der er selber gezielte Anweisungen erteilt, während sich seine Assistenten um die anderen kümmern. Er hat sich ein pechschwarzes Shirt übergestreift, er ist der Chef, er beobachtet penibel, und Lena Jacobi muss sich in ihrem orangefarbenen Trainingsleibchen beweisen. Die Dreiundzwanzigjährige führt den Ball am Schläger, zieht nach links, vorbei an zwei Blauleibchenträgern bis zur Grundlinie, aber die Hereingabe kommt zu scharf für die Mitgelaufenen. Es klappt nicht alles in diesen Tagen – aber Lena Jacobi ragt aus dieser Mannschaft trotzdem heraus. Vielleicht noch nicht der Leistung, aber der Größe wegen. Für eine Hockeyspielerin ist sie vergleichsweise lang, ein Meter neunundsiebzig. "Gut für die Reichweite", sagt sie. Selbst ihr Trainer muss da ein wenig zu ihr aufschauen: Behrmann ist vier Zentimeter kleiner.


Lena Jacobi im Nationaltrikot

Hockey: Deutsche Frauenmannschaft trägt morgen und am Sonntag in Rüsselsheim Länderspiele gegen England aus

Von Helmut Popp (aus "Rüsselsheimer Echo" vom 19.6.2009)
 

Seit Dienstag (16.) und noch bis einschließlich Sonntag (21.) ist die deutsche Damenhockey-Nationalmannschaft in Rüsselsheim zu Gast. Nur zwei Tage nach der Meisterschaftsendrunde in Düsseldorf, bei der sich das junge Überraschungsteam des UHC Hamburg durch einen 1:0-Erfolg gegen RRK-Halbfinalbezwinger Club an der Alster den Titel sicherte, hatte Bundestrainer Michael Behrmann seine Schützlinge zu einem mehrtägigen Lehrgang in die Opelstadt geladen. Zum Abschluss dieses Lehrgangs werden nun am morgigen Samstag um 13 Uhr und am Sonntag um 11 Uhr im Stadion am Sommerdamm zwei Länderspiele gegen England ausgetragen.

Die Trainingseinheiten und die beiden Partien gegen den nächsten Olympia-Gastgeber sind für Bundestrainer Behrmann wichtige Stationen im Hinblick auf die in den nächsten Monaten kurz hintereinander folgenden Höhepunkte der laufenden Feldsaison: Zunächst vom 11. bis 19. Juli im australischen Sydney das Turnier der sechs weltbesten Nationalteams um die Champions-Trophy, dann einen Monat später (22. bis 30. August) die Europameisterschaft in Amsterdam. Bei diesem Kontinentalturnier in den Niederlanden gehen die deutschen Hockey-Damen als Titelverteidiger an den Start, werden es aber dort gegen die Gastgeberinnen schwer haben, den Triumph des erstmaligen EM-Sieges von 2007 in Manchester zu wiederholen.

Für Michael Behrmann haben die Testspiele gegen England, das als besonders lauf- sowie kampfstark einzuschätzen ist, und sowohl in Australien als auch bei der Europameisterschaft ebenfalls zu den Gegnern der Deutschen zählen wird, große Bedeutung. Teamfindung sowie Abstimmung in den einzelnen Mannschaftsteilen ist angesagt.

20 Spielerinnen wurden nominiert, wobei der gesetzten Berliner Ausnahmespielerin Natascha Keller diesmal eine Verschnaufpause gegönnt wird. Zum Kader gehört dagegen Lena Jacobi vom Rüsselsheimer RK, die in heimischer Umgebung vor ihrem elften A-Länderspiel steht und darauf hofft, nach dem Wochenende nicht durch das Sieb zu fallen. Nach dem Sonntagsauftritt gegen die Engländerinnen wird der Bundestrainer nämlich drei Namen aus dem Aufgebot streichen.

Die verbleibenden 17 Spielerinnen und Natascha Keller werden dann die Farben Deutschlands bei der Champions-Trophy vertreten. "Und das wird dann wohl auch im Großen und Ganzen der Kader für die EM sein", kündigt Bundestrainer Behrmann schon jetzt an.