Hockey-Turnier
Direkt gefragt: Kurt Becker
Aus "Main-Spitze" vom 03.03.1998
jan. - Die Ausrichtung der Europacup-Endrunde der Hockey-Damen, die am
Wochenende zum vierten Mal in der Rüsselsheimer Köbelhalle stattfand, erfordert
jedesmal ein Höchstmaß an organisatorischem Aufwand. Über 50 Helfer des
gastgebenden RRK waren dafür wieder von Donnerstag bis Sonntag im Einsatz. Die
Hauptverantwortung hatte erstmals Kurt Becker übernommen, als Jugendleiter der
Hockeyabteilung bereits erfahren in der Durchführung größerer Meisterschaften.
MAIN-SPITZE: Wann haben Sie mit der Planung des diesjährigen Turniers
begonnen?
BECKER: Wir waren diesmal im Oktober 1997 schon relativ spät dran, weil sich
der RRK erst kurz vor dem Ende der Bewerbungsfrist zur Ausrichtung der
Europacup-Endrunde entschlossen hatte. Im Vorfeld eines solchen internationalen
Turniers ist natürlich einiges zu erledigen. Zum einen sind etwa Absprachen mit
den über ganz Europa verteilten Mannschaften und Funktionären zu treffen. Es
müssen ausreichend Helfer gefunden und die verschiedenen Aufgaben, vom
Fahrdienst bis zum Hallensprecher, verteilt werden. Seit Donnerstag, als die
ersten Teams angereist sind, war ich dann wirklich täglich von morgens bis
abends auf den Beinen.
MAIN-SPITZE: Finden sich jedesmal genügend Helfer?
BECKER: Das freiwillige Engagement unserer Vereinsmitglieder hat mich wieder
einmal positiv überrascht. Fast alle, die ich angesprochen hatte, haben relativ
schnell zugesagt und in der Folgezeit gut mitgearbeitet. Man darf ja auch nicht
.vergessen, daß ein derartiges Turnier für einen erfolgreichen Verein wie den
RRK mit seinen zwei Bundesligamannschaften eine erhebliche Zusatzbelastung neben
dem normalen Alltag darstellt.
MAIN-SPITZE: Lohnt sich die Ausrichtung eines solchen Turniers auch
finanziell?
Kurt Becker (Zweiter
von links) im Kreise weiterer RRKler beim Olympischen Hockeyturnier 1992
in Barcelona (Thomas Bilvier, Kurt Becker, Gerhard Ruppert, ..., Ilse
Bode, Sigrid Becker) |
BECKER: Veranstaltungen wie diese sind äußerst kostenintensiv, weshalb wir
uns jedesmal rechtzeitig um Sponsoren kümmern müssen. Wenn der Etat nicht
bereits im Vorfeld gedeckt ist, kann man schnell auf die Nase fallen, da sich
der Hockeysport nicht wie Fußball oder Tennis weitgehend über Fernsehgelder und
Zuschauereinnahmen finanzieren kann. Aufgrund des sehr erfreulichen
Publikumsinteresses in diesem Jahr wird diesmal wohl am Ende sogar ein kleines
Plus herausspringen.
MAIN-SPITZE: Warum fanden von bislang neun Endrunden um den Hallen-Europacup
der Damen allein vier in Rüsselsheim statt?
BECKER: Für uns spricht als Ausrichter neben unserer im Laufe der Jahre
erworbenen Erfahrung vor allem die optimale Ausstattung der Köbelhalle. Mit
ausreichend Umkleidekabinen, Presseräumen und ähnlichem finden wir hier nahezu
optimale Bedingungen vor. Natürlich kann der RRK als vergleichsweise kleiner
Verein nicht mehr als eine Großveranstaltung pro Jahr organisieren. Eventuell
wollen wir in Zukunft wieder einmal eine DM-Endrunde auf dem Feld durchführen,
die mit nur zwei Tagen überschaubarer und auch aufgrund des größeren
Faninteresses interessanter ist.
MAIN-SPITZE: Was gehört normalerweise zu ihrem Aufgabenbereich als
Jugendleiter?
BECKER: Das wichtigste bei der Jugendarbeit ist für mich eine ausreichende
Anzahl an Trainern und Betreuern. Beim RRK hat dies bislang immer sehr gut
geklappt, wie unsere großen nationalen wie internationalen Erfolge zeigen. Durch
die Doppelbelastung von Berti Rauth als Vereins- und Damen-Bundestrainer haben
wir die Nachwuchsförderung jetzt auf mehrere Schultern verteilt. Die
zurückliegende Hallensaison im Jugendbereich verlief wieder äußerst
zufriedenstellend. Alle weiterführenden Mannschaften sowie die Mädchen B wurden
Hessenmeister. Hinzu kommen zwei Titelgewinne bei den Süddeutschen
Meisterschaften und auch bei und auch bei den DM-Endrunden an diesem und am
kommenden Wochenende rechnen wir uns durchaus Chancen aus.